Kapitel 30 ~ Nächtliches Geschwätz

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

Prophezeiung

Order erhebt sich aus ihren Ketten,

Vor End kann niemand sich mehr retten,

Vergangene Helden begegnen altem Bösen,

Der Preis des Lebens wird vom Aufruhr erlösen.

Verbündete zeigen ihr Gesicht,

Und der Tod kommt nach seiner Pflicht.

Bisher

Die Camper wurden sofort still als sie Theron beobachteten, wie er sich dem aufgebrachten Zentauren näherte.

„Danke dir, Theron", meinte Chiron lächelnd, bevor er sich wieder zurück zu der Menge drehte, „Also Markos, was ist es, dass du zu sagen hattest?"

Markos atmete schwer, Terror war mehr als deutlich in sein Gesicht geschrieben. Er atmete tief durch, bevor er die Stimme erhob.

„Manhattan", stieß er hervor, „Es schläft. Wie im Titanenkrieg."

Jetzt

Alles war still, niemand machte ein Geräusch. Das schrille Zirpen der Zikaden dröhnte zu ihnen herüber. Glühwürmchen erleuchteten ihre geschockten Gesichter. Vögel zwitscherten, Heuschrecken zirpten, sie alle ahnten nichts von der neuen Information, die die Halbgötter gerade erhalten hatten.

Die Halbgötter traten nervös von einem Fuß auf den anderen, ihre Gesichter erbleichten, als Angst die Kontrolle über ihre Emotionen übernahm. Die unsterblichen Camper, die im Titanenkrieg gekämpft hatten, erstarrten und sahen den Sohn des Hermes ungläubig an. Ihre Augen wurden glasig, als ihr Verstand die schrecklichen Erinnerungen an den vierjährigen Krieg erneut abspielte.

Chirons Lächeln war von seinem Gesicht verschwunden, es war geschmolzen und ein Ausdruck der Sorge hat seinen Platz eingenommen. Sein Schweif schnippte nervös hin und her als er die Information verarbeitete.

„Was?", stieß Chiron kaum hörbar aus. Stille hatte sich über die Menge gelegt.

„Alle schlafen", versuchte Markos zu erklären, „Es ist... leise."

Theron selbst erinnerte sich an die unheimliche, unbekannte Stille, die diesen Tag des Titanenkrieges übernommen hatte. Selbst in den frühen Morgenstunden war in Manhattan normalerweise was los. Die Tatsache, dass es komplett still war, war schrecklich herauszufinden gewesen.

„Was machen wir?", fragte ein junger Camper, er sah aus wie vielleicht vierzehn. Er hatte dunkelbraue Haare und glitzernd silberne Augen, wie flüssiges Quecksilber. Genau diese Augen waren voller Angst, aber er versuchte stark zu wirken. Theron hatte immer Leute bewundert, die versuchten anderen zu helfen. Er versuchte das gleiche zu tun, als alle sich zu ihm drehten.

„Sie greifen den Olymp an", sagte Annabeth, als sie es erkannte, „Order und End werden versuchen die Erde zu übernehmen, angefangen mit dem Olymp."

Die Halbgötter sahen einander nervös an. Würden sie die sicheren Grenzen ihres Zuhauses verlassen müssen, um die Götter zu verteidigen? Würden sie ihr Leben riskieren müssen, um unsterbliche Geschöpfe zu retten, die sich nur in ein paar Jahrhunderten wieder neu formen würden? Sie wollten nicht helfen. Sie wollten nur ein normales Leben haben. Eines, in dem ihre Existenz nicht jeden Tag befreundet wurden. Aber sie wussten, dass sie mussten. Wenn Order und End die Erde übernahmen, würde der Planet in wenigen Tagen untergehen.

„Dann verteidigen wir den Olymp", erklärte Theron, „Die Kommandanten und ich sind hier, um die Erde zu verteidigen. Was ihr und eure Camper tut ist Chiron und den Prätoren überlassen."

Die anderen Kommandanten des Chaos nickten heftig zustimmend. Sie waren hierher geschickt worden um den Ort zu verteidigen, den sie einst Zuhause genannt haben, und sie hatten nicht vor, es zerstören zu lassen.

„Wir wurden ebenfalls entsandt, um die Erde zu beschützen", erklärte Queen, die Assassine der Void, „Wir werden den Olymp verteidigen."

„Wir stehen gleich hinter dir, Theron.", bestätigte Gemini.

„Genauso wie die Tianopianer", fügte Nebula hinzu, ihre Figur erschien aus der Menge. Die Wachen hinter ihr salutierten Theron, bestätigten die Aussage ihrer Königin. Theron hatte Respekt vor den Wachen, die Nebula zur Erde begleitet hatten; sie hatten sich freiwillig gemeldet, einem unbekannten Planeten zu helfen.

Die Gesichter der unsterblichen Camper waren blank, sie zeigten minimale Emotionen. Ihr Kiefer waren angespannt, ihr Augen leer. Sie sahen müde aus. Wenn Theron richtig lag, dann war das der dritte oder sogar vierte Krieg, den sie kämpfen mussten. Er konnte sagen, dass sie einfach nur Frieden wollten. Genauso wie er.

Die Sonne war nun komplett untergegangen, Apollo hatte erstmal Feierabend und Artemis war an der Reihe. Der Mond war voll in dem sternenlosen Himmel. 800 Jahre später, und Lichtverschmutzung schien immer noch ein Problem zu sein. Theron fand es irgendwie beruhigend, dass manche Dinge sich nie veränderten.

Chiron räusperte sich und lenkte die Aufmerksamkeit wieder auf sich. In nur zehn Minuten schien er um fünfzig Jahren gealtert zu sein.

„Wir werden das in zehn Minuten im großen Haus besprechen.", ordnete Chiron an und stampfte mit dem Huf erneut auf den Boden, bevor er sich umdrehte und in Richtung des großen Hauses davonging. „Alle Hüttenältesten und alle Kommandanten werden erwartet."

Line Break

„Was tun wir?", fragte der Hüttenälteste der Iris Hütte. Viele der Camper waren immer noch im Schock. Sie hatten viele junge Camper, die jüngsten waren gerade erst ein paar Monate alt. Wer würde zurückbleiben und sich um sie kümmern, wenn sich die Hütten dazu entschieden zu kämpfen?

„Ich weiß nicht, wie es bei euch ist, aber die Ares Hütte wird den Olymp verteidigen.", erklärte Clarisse und verschränkte die Arme. Die Tochter des Ares hatte nicht in den letzten drei Kriegen aufgegeben, warum sollte sie jetzt aufgeben?

„Genauso wie die Athene Hütte", bestätigte Annabeth, „Außerdem, irgendwer muss ja die Armee organisieren.", versuchte sie die Stimmung ein bisschen zu heben. Ein paar Leute lächelte schwach.

„Die Hermes Hütte...", setzte Connor an.

„Steht an eurer Seite.", endete Travis.

„Genauso die Hephaistos Hütte", meinte ein Kind des Hephaistos. Er war gerade Leos Ersatz, der an irgendwas in Bunker 9 rumbastelte.

„Die Apollo Hütte steht hinter euch.", sagte Will entschlossen, er sah zu Nico, der nickte. Ihre Beziehung war über die Jahre nur gewachsen. Nach dem Krieg der Hölle hatte Will Nico gefragt, ob er sein Freund sein wollte. Der Sohn des Hades hatte ja gesagt.

„Genauso wie die Hades Hütte." Der Ghost King lächelte schwach.

„Die Zeus Hütte wird den Olymp beschützen.", erklärte Jason.

Die meisten Hütten entschieden sich dazu, dazu helfen, nur ein paar entschieden sich dazu, zurückzubleiben und das Camp zu beschützen. Die, die zurückblieben, hatten einen Grund dazu, entweder waren sie nicht genug Leute, oder persönliche Gründe, nur etwa elf Hütten wollten zurückbleiben.

Das Treffen endete und die Hüttenältesten machten sich auf den Weg zu ihren Hütten. Nicht, dass sie sonderlich viel Schlaf abbekommen würden. Nur ein paar blieben zurück. Auf der Terrasse des großen Hauses waren die unsterblichen Camper versammelt. Ein paar spielten Pinocle und schlossen Wetten ab, andere redeten einfach miteinander.

„Denkt ihr wirklich, dass er da draußen ist?", fragte Annabeth. Ihr Arme stützten ihr Kinn als sie sich auf das Terrassengeländer stützte und die großen Hüttenansammlung betrachtete. Niemand musste fragen, worüber sie sprach. Sie hatten eine Nachricht von ihm bekommen, dass er ihnen mit dem Krieg half.

Piper ging zu ihr hinüber und kopierte die Haltung des älteren Mädchens. „Ich denke schon. Wir haben mit ihm durch den Traum geredet", meinte die Tochter der Aphrodite, „Hast du versucht ihm eine Iris Nachricht zu schicken?"

„Du weißt, dass die nicht funktionieren", seufzte Annabeth und fuhr mit der Hand durch ihre blonden Locken. „Wir haben es Millionen Male versucht und niemand hat es geschafft."

Hazel und Frank kamen Hand in Hand zu ihnen herüber. „Vielleicht sollen wir Grover bitten zu versuchen ihn per Verstand zu kontaktieren?"

Alle Augen richteten sich auf Grover, der gerade eine Coca-Cola-Dose mampfte. Grover rutschte unruhig in seinem Sitz herum, seine Augen auf den Boden gerichtet. „Tschuldigung Leute, ich kann mich nicht verbinden. Er hat ihn gut unterdrückt." Er sah mit mitleid-erfüllten Augen vom Boden auf, „Aber ich wette, er ist da draußen."

„Kannst du mir noch eine Geschichte über ihn erzählen?", fragte Estelle und ging mit Julia hinter sich zu ihr hinüber.

„Ja, wie war es, als du ihn zum ersten Mal getroffen hast, Annie?", neckte Julia. Annabeth starrte das Mädchen an, aber es steckte keine Wut dahinter. Die Tochter der Athene lachte leicht.

„Nenn mich nicht Annie", sagte das ältere Mädchen, aber sie wusste, dass ihr Bemühen nutzlos waren. Ihre Augen wurden glasig, als sie sich in Erinnerungen der Vergangenheit verlor.

Estelle seufzte, lebte aber sofort wieder auf. „Erzähl mir, wie ihr beiden zusammengekommen seid."

Clarisse und ein paar andere Camper brachen in Gelächter aus. Annabeth wurde rot und sah herunter.

„Oh ja, selbst Ich weiß nicht, wie es passiert ist", rief Piper aus und rutschte näher an das ältere Mädchen heran.

„Sie hat es euch NIE erzählt?", fragte Travis ungläubig. Die Sieben und Estelle schüttelten die Köpfe.

„Sie müssen es wissen.", meinte Connor.

„Nein.", erwiderte Annabeth.

„Komm schon, Annie." Thalia kam herüber und wackelte mit den Augenbrauen. „Wir wollen es alle nochmal hören."

„Nope." Die Tochter der Athene verschränkte die Arme und sah weg.

„Ach komm schon, Annabeth", meinte Reyna, „Es kann nicht so schlimm sein."

Die unsterblichen Camper lachten.

„Ihr werdet das nicht ruhen lassen, oder?", seufzte sie.

Sie bekam einen Chor von „Nein"s als Antwort.

„Okay.", stöhnte sie und setzte sich auf einen der Stühle. Ein Satyr, der Getränke herumreichte bot ihr eines and, und sie akzeptierte höflich.

Piper, Estelle und Julia quietschten.

„Okay, also, es war nach dem ersten Titanenkrieg-", setzte Annabeth an, wurde aber von Thalia unterbrochen.

„Du musst ihnen zuerst etwa Hintergrundinformation geben!" Die Jägerin räusperte sich. „Also, erstmal, Annabeth hatte einen Crush auf Percy seit sie zwölf war."

Annabeths Wangen wurden tiefrot und sie vergrub das Gesicht in den Händen.

„Aber...", Piper runzelte die Stirn. „Sie haben nicht angefangen sich zu daten bis sie sechzehn waren, oder?"

„Genau das ist es", grinste Thalia, „Er war so blind gegenüber jeder Form der Romantik die es gibt."

„Fang gar nicht erst an.", grummelte Annabeth und nahm einen großen Schluck von ihrem Getränk.

„Oh nein...", murmelte Piper und vergrub das Gesicht in den Händen.

„Es war okay, ärgerlich, aber okay." Das Grinsen der Tochter des Zeus wuchs. „Bis zu ihrem vierten Jahr im Camp Halfblood. Als unser kleines Orakel hier", Thalia stand auf und zog Rachel herüber, „den lieben Mr. Jackson auch net schlecht fand."

Rachel wurde rot, während Annabeth alle wütend anstarrte.

„Oh nein...", sagte Piper erneut, aber ein bisschen lauter.

„Wie auch immer", setzte Thalia fort, „Percy war komplett ahnungslos, und Annabeth konnte nicht aufhören, die arme Rachel wütend anzustarren-"

„Das war wirklich beängstigend.", gab Rachel zu, woraufhin die Camper zu lachen begannen. „Begib dich nie auf ihre schlechte Seite. Niemals."

„Dann zogen Percy, Annabeth, Tyson und Grover also auf eine Quest los, um uns alle vom bösen Opa K zu retten.", Thalia hielt inne, „Und, zusammengefasst, Annabeth und Percy wurden von Grover und Tyson getrennt und dann sind sie losgezogen, um Mount Saint Helens von einem Haufen Telekhinen zurückzuerobern, eine von Hephaistos vielen Werkstätten, was damit endet, dass Percy sein Leben riskiert und Annabeth rettet, aber nicht bevor sie- wisst ihr was? Warum erklärt Annabeth nicht den nächsten Teil?"

„Ähm- Du machst das ziemlich gut, Thals.", stotterte Annabeth.

„Nein, Ich... Ich kann mich nicht daran erinnern, was als nächstes geschah."

„Okay.", Annabeth warf ihrer ältesten Freundin einen genervten Blick zu.

„Wir wurden von Lord Hephaistos gebeten, seine Werkstatt in Mount Saint Helens auszuspionieren, da er fürchtete, dass jemand sie hinter seinem Rücken benutzte, also haben wir nachgeschaut.", die Tochter der Athene hielt inne, „Percy und ich wurden von den Telekhinen überwältigt und er hat mir gesagt, dass ich meine Cap der Unsichtbarkeit anziehen und rennen soll. Also habe ich es getan und-"

„Du hast einen Teil vergessen.", unterbrach Thalia.

„Ich dachte, du erinnerst dich nicht an diesen Teil?", Annabeth runzelte die Stirn. Die Jägerin zuckte nur mit den Schultern.

„Er hat mir gesagt, dass ich rennen soll, und das habe ich getan, aber...", sie zögerte.

„Aber was?", fragte Estelle und sprang aufgeregt auf und ab.

„Aber nicht bevor ich ihn geküsst habe.", endete sie.

Piper, Estelle und Julia quietschten erneut.

„Super Annie. Ich wusste, dass du es tun kannst.", meinte Thalia und richtete somit die Aufmerksamkeit auf uns. „Nach diesem kleinen Zeichen der Zuneigung griff Percy die Telekhinen an, jagte den Mount Saint Helens mit seinen Poseidon Kräften in die Luft und verschwand für zwei Wochen-"

„WAS?!", riefen die Sieben, Estelle, Julia, und ein paar Römer aus.

„Er hat einen Berg in die Luft gejagt?", fragte Jason.

Thalia nickte, als wäre es die offensichtlichste Sache der Luft. „Jap, er war zwei Wochen lang verschwunden und landete auf Calypsos Insel, Ogygia. Alle dachten, dass er tot wäre, und hielten eine Beerdigung ab, aber dann kam Percy zurück und crashte seine eigene Beerdigung-"

„-klingt nach etwas, dass Percy tun würde.", unterbrach Reyna und erntete mehr Gelächter.

„-bla bla bla. Also, kommen wir zum interessanten Teil." Thalia lehnte sich nach vorne. „Wir befinden uns im fünften Jahr im Camp, also als Opa K sich dazu entschied, den Olymp anzugreifen. Unser Todesjunge entschied sich dazu, Percy zum Shoppen für Eisenhaut am örtlichen Styx mitzunehmen."

Alle Anwesenden schnappten nach Luft.

„Es ist okay! Er hats überlebt.", sie grinste erneut, „Alles dank Annabeth, mal wieder."

Pipers Augen waren so groß wie Untertassen. „Erzähl mir alles."

„Piper", warnte Annabeth, aber niemand hörte zu. Sie waren zu sehr auf die Geschichte konzentriert. „Deine Aphrodite zeigt sich."

„Percy besucht Hades mit Nico in der Unterwelt, aber er wird schlussendlich von Alecto und ihren Schwestern entführt und in eine Zelle im Hadespalast gebracht", fuhr Thalia fort, „Nico befreite Percy aus der Zelle und dann gingen sie zum Styx. Dann ging er tauchen und ist beinahe gestorben, aber bevor seine Seele für immer verdammt werden konnte, hatte er eine Vision von Annabeth, wie sie ihn aus dem Fluss zog."

Man hörte ein „Aww" von Piper und ein paar anderen.

„Wie weißt du überhaupt davon?", fragte Nico, „Warst du nicht mit deinem Jägerinnen-Zeugs beschäftigt?"

Thalia lachte, „Ich habe meine Wege", antwortete sie ominös, „Also, Hades kam zurück und versuchte Percy erneut festzunehmen, aber Percy hatte inzwischen Eisenhaut und er war ein Profi im Entkommen aus Situationen, aus denen er nicht entkommen können sollte. Also endete es damit, dass er Hades fertigmachte und aus der Unterwelt entkam."

„Percy hat Dad in einem Kampf besiegt?", fragte Hazel ungläubig.

„Jap", antwortete Nico, „Glaub mir, dass war der Tag, ab dem ich entschieden habe, nie auf seine schlechte Seite zu gelangen."

Die Camper lachten, das frohe Geräusch echote über die Terrasse.

„Was ist dann passiert, Thals?", fragte Estelle. Die Tochter des Zeus lächelte das jüngere Mädchen an. Über die Jahre hinweg, war die Jägerin eine Art ältere Schwester für das Mädchen geworden.

„Opa K entschied sich dazu, Percy ein Überraschungs-Geburtstagsgeschenk zu geben, indem er ganz New York schlafen gelegt hat und den Olymp angegriffen hat. In einem Kampf griff ein Sohn der Nemesis Percy mit einem vergifteten Messer an. Das Messer war so positioniert, dass es seinen verletzlichen Punkt getroffen hätte. Allerdings", Thalia wackelte mit den Augenbrauen, „hielt Annabeth hier nichts davon. Also tat sie die einzig logische Sache und warf sich in den Weg des Messers, bevor es Percy treffen konnte."

Annabeth zuckte zusammen und rieb abwesend die Narbe auf ihrer rechten Schulter. Sie erinnerte sich an den Moment, als wäre es gestern gewesen, und sie würde es ohne Hintergedanken jederzeit nochmal tun.

„Aber hatte Percy nicht den Fluch des Achilles?", fragte Hazel. Viele Camper murmelten ebenfalls verwirrt. Wenn der Sohn des Poseidons Eisenhaut hatte, würde das Messer nicht einfach abspringen? Thalia sah Annabeth an, und wies sie mit den Augen an, es zu erklären.

„Ich hatte dieses Gefühl in meinem Magen", versuchte die Tochter der Athene zu erklären. „Ich wusste, dass wenn das Messer ihn treffen würde, dass er sterben würde. Also warf ich mich vors Messer, und es traf mich in die rechte Schulter. Das Messer war vergiftet, deshalb hat es länger gedauert, mich davon zu erholen. Als ich mich ausgeruht habe, war Percy da, und hat sichergestellt, dass ich okay bin. Er hatte den süßesten Gesichtsausdruck; seine Augenbrauen waren zusammengedrückt und er sah so besorgt aus. Und... er hat mir gesagt, dass wenn ich mich nicht vors Messer geworfen hätte, es ihn in seiner Achillesferse getroffen hätte."

Tränen glitzerten in ihren Augen. Damals war alles so viel einfacher gewesen. Ab und zu war Schniefen im Raum zu hören.

„Wir haben den Krieg gewonnen", fuhr Thalia fort, „Offensichtlich. Aber es gab viele Tode, Verletzungen und generell einfach nur Schaden. Percy war... eine Weile lang depressiv. Er gab sich selbst die Schuld für die meisten Tode, die er nicht hatte verhindern können. Aber Annabeth wollte nichts davon wissen. Sie und Tyson haben einen blauen Cupcake für ihn gebacken. Dann gestand Percy ihr seine Liebe und sie haben sich geküsst.

„Allerdings haben die Camper dabei zugeschaut und sich dazu entschieden, den Moment zu feiern. Ein Mob, angeführt von Clarisse, hat die beiden hochgehoben und ins Wasser geworfen. Percy entschied sich dazu, etwas Spaß zu haben und hat eine Luftblase um die beiden herum gemacht, sodass Annie atmen konnte, und sie haben sich erneut geküsst."

„Es war in etwa der beste Unterwasserkuss aller Zeiten.", gab Annabeth zu.

Die Halbgötter jubelten. Mit Nektar gefüllte Gläser wurden umhergereicht, und alle schlechten Erinnerungen verschwanden in der Vergangenheit.

Die Party ging noch ein paar Stunden so weiter, bis sie alle sich dazu entschieden, etwas Schlaf vor dem nächsten Tag zu bekommen. Morgen würde der Tag sein, an dem sie den Olymp für das gefühlt tausendste Mal verteidigen würden. Dieses Mal allerdings, würde es wie der zweite Titanenkrieg sein. Dieses Mal würde es wieder so sein, wie als sie sechzehn waren.

Line Break

Nachdem Theron zum sechsten Mal in dieser Nacht von Alpträumen aufgewacht war, wusste er, dass er diese Nacht keinen Schlaf bekommen würde. Sein Blick flackerte immer wieder zu seinem alten Rucksack. Der, der jahrhundertealte Bilder enthielt. Die Lichter waren komplett ausgeschalten, sein Raum wurde nur vom Mondlicht erhellt. Jeder Schatten schien ein Monster zu beherbergen. Auch wenn er wusste, dass ihm sein Verstand nur Streiche spielte, konnte er nicht anders, als im Raum auf und ab zu gehen.

Ungewollte Erinnerungen sammelten sich immer weiter in seinem Verstand an. Schreie echoten in seinem Kopf, Bilder von leblosen Körpern, die er einst gekannt hatte flackerten vor seinen Augen. Therons Atem wurde schneller und Schweiß rollte seine Stirn herab. Er musste nach draußen.

So still wie möglich, schlich Theron sich aus der Hütte und hinaus in die Nacht. Es war vielleicht ein Uhr morgens. Die Luft war kalt, aber es fühlte sich gut an. Weit entfernt hörte er Gelächter und Thalias laute Stimme vom großen Haus.

Er ging, seine Kapuze immer noch aufgesetzt; selbst wenn es so früh morgens war, wollte er keine Risiken eingehen. Der Kommandant wanderte über das Gelände. Er fand sich in den Erdbeerfeldern wieder, und atmete den süßen Geruch der Frucht ein. Etwa zwanzig Minuten vergingen bis er weiterging. Er stoppte an den Pegasusställen, der Schmiede, und an Zeus Faust.

Er kam am vierten Ort an, als er die Silhouette einer Person sah. Er näherte sich ihr langsam, seine Hände bereit, sein Schwert jeden Moment herbeizurufen. Er war etwa fünf Meter von der Person entfernt, als er sie schniefen und ein leises Schluchzen heraushusten hörte.

Therons Körper entspannte sich, stattdessen machte sich Verwirrung breit. Dort, gegen einen Baum gelehnt, saß niemand anderes als Max Morrow. Tränen strömten das Gesicht des Jungen herunter. Theron ging auf den Sohn des Apollo zu und ließ zu, dass seine Schritte lauter wurden, sodass er den Jungen nicht erschreckte.

Max sah hoch, sein Gesicht voller Trauer und Verwirrung.

„Hey", grüßte Theron, „Was ist los?"

„Was?", er versuchte sich schnell die Tränen vom Gesicht zu wischen, „Oh, nichts."

„Das glaube ich dir nicht.", erwiderte der Kommandant und rief zwei Flaschen Coca-Cola herbei. Er bot dem Sohn des Apollo eine davon an, die er zögerlich annahm. „Erzähl mir was los ist."

Max nahm einen langen Schluck, bevor er wieder zu sprechen begann. „Es ist alles meine Schuld."

Theron nahm einen Schluck aus seiner Flasche, lehnte sich gegen einen Baum und betrachtete die stille Landschaft des Camps, „Was denn?"

Max schniefte erneut, bevor er seine Flasche auf dem Boden abstellte. „Ist dir je aufgefallen, dass alle unsterblichen Camper... traurig wirken?"

Theron nickte, er wusste bereits, wohin dieses Gespräch führen würde.

„Naja, das liegt alles an mir", der Sohn des Apollo deutete auf sich und ließ seinen Kopf gegen den Baumstamm zurückfallen, „Wenn ich nur gegen diesen dummen Zauber angekämpft hätte-"

„Stopp" Der Kommandant seufzte. „Du verletzt dich nur selbst. Du sagst mir, dass du dir selbst die Schuld an einem Zauber gibst, gegen den nicht einmal die Götter eine Chance hatten?"

„Naja..." Max stotterte im Versuch die richtigen Worte zu finden.

„Du hattest keine Kontrolle über das, was passiert ist." Theron nahm noch einen Schluck von seiner Cola. „Du warst gerade erst in die mythologische Welt gebracht worden."

Max erstarrte. Er erhob sich langsam aus seiner sitzenden Position und drehte sich komplett zu Theron.

„Woher weißt du das?", fragte Max. Theron fluchte still. Er war einen Moment lang unaufmerksam gewesen.

„Es ist egal", sagte er und leerte seine Flasche mit einem letzten großen Schluck. „Du solltest einfach wissen, dass... er dir nicht die Schuld daran gibt. Nicht mehr."

Theron hielt inne. „Versuch... versuch einfach etwas Schlaf zu bekommen. Morgen ist ein großer Tag."

Theron verschwand in den Schatten, bevor Max irgendwelche weiteren Fragen stellen konnte.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro