6. In Diagon Alley

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~In der Winkelgasse~

Früh am Morgen wachte ich auf, und sofort erinnerte ich mich an den wunderschönen Traum, der mich in der Nacht heimgesucht haben musste. Traurig und ein wenig deprimiert darüber, das dieser Traum sowieso zu schön um wahr zu sein gewesen war, stand ich auf, und schlurfte durch mein Zimmer. Ich griff wahllos in meinen Kleiderschrank, und nachdem ich mich umgezogen hatte, stolperte ich die Treppen hinunter, um mein Frühstück einzunehmen.

"Hannah, wie siehst du denn aus? Das sind doch Freizeitklamotten!" begrüßte mein Vater mich. "Danke für das nette 'Guten Morgen Hannah' 'Hast du schön geträumt Hannah?' 'Gut siehst du heute aus Hannah'" nuschelte ich, und schnappte mir eine Schüssel mit Cornflakes aus der Küche. "Außerdem, was ist so schlimmes an Freizeitkleidung? Wir haben doch noch Ferien."

Mein Vater schmunzelte. "Das schon, aber ich dachte, du willst unbedingt in die Winkelgasse!"

Sofort war ich Hellwach. Winkelgasse? Hatte ich doch nicht geträumt? Ich sprang von meinem Stuhl auf, und verschüttete dabei die Milch. "Gib mir fünf Minuten!" rief ich meinem Vater zu, und tatsächlich, fünf Minuten später stand ich bereit zur Abreise an der Tür.

*

"Gut... erinnern wir uns an den ersten Band, in der deutschen Taschenbuchform genau Seite 80, ab Zeile neun... Das war... Über der Mülltonne... 'Drei nach oben ... zwei zur Seite ...' Perfekt! Und jetzt?" 

Ich sah meinen Vater ratlos an. Wir, also meine Mutter, mein Vater, mein Bruder und ich, standen im Hinterhof des 'Tropfenden Kessels', und versuchten gerade, in die Winkelgasse zu gelangen. "Mit dem Zauberstab auf diesen Backstein da klopfen." meinte mein Vater, und ich antwortete genervt: "Weiß ich doch, drei mal. Nur nützt mir diese Information recht wenig, wenn ich noch gar keinen Zauberstab besitze!"

Tatsächlich hatte ich mich schon oft gefragt, wie denn Muggelgeborene mit ihren Familien in die Winkelgasse gelangen sollten. "Du hast uns doch erzählt, dass du auch ohne diesen Stock da zaubern kannst! Was ist denn los?" quengelte Theodor, und ein weiteres mal kam er mir nicht vor als wäre er 10 Jahre alt, sondern nervige vier Jahre. Nur war er aber in diesem Alter süßer gewesen als jetzt.

"Man Theo, so ein kleiner Schwebezauber ist doch nichts im Gegensatz zu so einem komplexen Zauber... Das schaffe ich bestimmt nicht, so mächtig bin ich ja gar n-" Ich wurde sehr unhöflich von meiner sehr netten Familie unterbrochen, die im Chor "Versuch es einfach!" schrien.

"Schon gut, regt euch ab!" schnauzte ich zurück, und hob gelangweilt meine Hand, da ich wusste, dass es nicht klappen würde. Doch als ich mit meinem Zeigefinger dreimal gegen den Stein klopfte, schob sich dieser zurück, und wie durch einen Mechanismus öffnete sich das Tor zur Winkelgasse.

Staunend ging in ein paar Schritte nach vorne, und überhörte die ganzen "Sagten wir doch" und "Ging das nicht schneller" einfach. Es war genau so wie ich es mir vorgestellt hatte- überall Familien mit ihren Kindern, Erstklässler, die lachend und kreischend herumliefen, aber auch größere, fast erwachsen aussehende Schüler. Links und Rechts standen eng aneinander gereiht die vielen Läden, Eeylops Eulenkaufhaus- da musste ich später noch hin- Flourish & Blotts- hatte schon viel davon gehört- und natürlich Ollivander und das gute alte Gringotts.

"Als allererstes müssen wir zu Gringotts, das Geld umtauschen. Keine Sorge, ich kenn mich aus!" Zehn Minuten später schafften wir es endlich aus der Zaubererbank hinaus- Mein Bruder hatte sich in die Kobolde verliebt, und wollte nicht mehr zurück (Nicht dass er nicht zu ihnen passen würde)- und machten uns mit einer Tasche voll Galleonen und Sickel auf den Weg, um erst mal die vorgeschriebenen Dinge zu kaufen, die ich brauchen würde. Am allerwichtigsten für mich war der Zauberstab.

Also gingen wir schnurstracks zu "Ollivander - Gute Zauberstäbe seit 382 v. Chr.", und als wir vor dem Laden standen, erinnerte ich mich, was dem Mann noch wiederfahren würde, und an seinem Schicksal würde ich nichts ändern können- oder wollen. Ich hatte mir fest vorgenommen, alle das tun zu lassen, was sie sonst auch getan hätten, wenn ich nicht da gewesen wäre. Außer natürlich den unumgänglichen Sachen.

Wir traten ein, und irgendwo in den tiefen des Geschäftes klingelte eine helle Glocke. Wieder einmal war alles so wie ich es mir vorgestellt hatte- ein Stuhl, der einsam im Raum stand, eine Theke mit einer hässlichen Vase darauf, und an den Wänden überall Regale mit den kleinen rechteckigen Zauberstabverpackungen. Gut beschrieben Rowling! "Guten Tag" sagte eine Stimme, und mein Bruder und meine Mutter fuhren erschrocken zusammen, mein Vater stand seitlich hinter mir, und hatte, genau wie ich, nicht mit einer Wimper gezuckt.

"Guten Tag" begrüßte ich Ollivander höflich, und er sah mich genau so an, wie einige Leute des tropfenden Kessels. Ein komischer Blick war das. Als wüssten sie, wer ich war. Ich zuckte doch zusammen, als der alte Mann mich dann fragte: "Sind Sie Hannah Zapata?"

Ich riss meine Augen auf. Woher bei Merlin und Morgana wusste er das? Zögernd nickte ich. "Sie müssen sich wundern, dass ich Ihren Namen kenne. Nun, Sie standen vor wenigen Tagen im Tagespropheten, als Schlagzeile. Es wird gemunkelt, sie seien die mächtigste Hexe seit langer Zeit! Nun, vielleicht nicht der mächtigste magische Mensch, wenn wir an Dumbledore denken.  Doch die magischste Hexe, so wird es jedenfalls erzählt, auf jeden Fall. Und ich darf das jetzt erproben." Er verbeugte sich leicht. Auf diese Meldung hin sah ich ihn erstaunt an. McGonnagal musste etwas durchsickern haben lassen, sonst hätte der Tagesprophet sich nicht im geringsten für mich interressiert. Ollivander fing an, mich mit einem Maßband auszumessen. Wie ich es gelesen hatte, machte das Maßband nach kurzer Zeit alleine weiter, und Mr Ollivander lief in einen hinteren Teil des Ladens. Zurück kam er mit einer grünlichen Zauberstabschachtel, aus der er einen fast schwarzen Zauberstab holte.

"Zehn Zoll, eher dunkles Ebenholz. Elastisch. Einhornhaarkern. Probieren sie es aus!" Der Mann hielt mir den Zauberstab hin, doch als ich ihn berührte, wusste ich sofort, dass dies nicht der richtige war. Trotzdem schwenkte ich ihn kurz, und mein Bruder schrie auf, als die Vase auf der Theke zersprang. Ollivander schien das nicht zu registrieren, er nahm mir nur schnell den Stab wieder weg. Schon nach ein paar Sekunden hielt ich einen längeren, mit am Griff eingekerbten Ornamenten verzierten Zauberstab in der Hand: "Dreizehn Ein viertel Zoll, Eibe, Drachenherzfaser" meinte Ollivander. Sofort durchschoss mich ein warmes Gefühl, das ich schon einmal gespürt hatte, als ich das erste mal meine Magie verwendete. Ich schwenkte den Zauberstab einmal, und plötzlich stand die Vase wieder zusammengesetzt an ihrem Platz.

"Unglaublich" hauchte Mr Ollivander. "Ein unausgesprochener Reparo- Zauber, und dann noch beim ersten Versuch! Jetzt verstehe ich es, wenn die Leute sagen, sie seien äußerst begabt. Sogar von der Malfoy- Familie habe ich das schon gehört- und so etwas passiert gerade mal alle hundert Jahre." Ollivander zwinkerte mir zu, ich bezahlte den Zauberstab, und schon hatten wir Ollivanders Geschäft wieder verlassen.

So ging es weiter, wir kauften meine Schulbücher, und ich bekam eine Bemerkung von Flourish über meine Begabung zu hören. Und als wir endlich eine Eule aussuchen sollten, behandelte mich Madam Eeylop fast so, als wäre ich Harry Potters verschollene Schwester. Das klingt vielleicht cool, ist aber unglaublich nervig. Der arme Harry.

Am Ende, wir waren mittlerweile bewaffnet mit ca. 100 Büchern, meinem Zauberstab und einer hellgrau gefiederten Eule Namens Cori, konnte ich meine Eltern noch überreden mir einen Besen zu kaufen. Meine Mutter verstand die Welt nicht mehr, fragte mich, was ich denn mit einem Besen wolle, und mein Vater redete die ganze Zeit auf mich ein, wie gefährlich das nicht sein würde. Doch irgendwann durchbrach ich den Damm, und kurze Zeit später besaß ich meinen eigenen Besen, einen Nimbus 2005.

Fröhlich, und sicher in der Annahme, gerade den besten Tag meines bisherigen Lebens erlebt zu haben, lag ich ein paar Stunden später zu Hause in meinem Bett, und von Eulen Namens Cori, die auf brandneuen Besen ritten träumend, verbrachte ich die Nacht.


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