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"Liviana Marie Callahan, stehen Sie sofort auf!"

Die mir allzubekannte Stimme ertönt und ich presse meine Augen fest zusammen, da sie brutal die Vorhänge zur Seite zieht und die Sonnenstrahlen direkt auf mein Gesicht fallen.
Ich vergrabe mein Gesicht in mein Kissen und ziehe die Decke über meinen Kopf.
Ihre Stimme zu ignorieren versuchend, will ich weiterschlafen, jedoch reißt sie mir auch brutal meine rosane Bettdecke weg.
Wie ich es hasse.

"Sie müssen aufstehen und sich für die Schule fertig machen, sonst kommen Sie noch zu spät. Ich habe Ihnen Ihre Schuluniform bereitgelegt. Beeilen Sie sich, das Frühstück ist schon bereit."

Ich verdrehe, hinter ihrem Rücken, meine Augen, während sie nachdem sie fertig ist, mein Zimmer verlässt. Jeden Tag dieselbe Leier. Mittlerweile kann ich sie schon auswendig. Stöhnend steige ich aus meinem riesigen Himmelbett und streiche mir mein Nachthemd glatt. Mein Weg führt erstmal ins Badezimmer und danach zu meiner Ankleide. Ich ziehe mir den dunkelblauen Rock und die Bluse an. Ich hasse diese Uniform. Meine Haare binde ich zu einem hohen Pferdeschwanz und jetzt noch in die Ballerinas, fertig.

Mein Bett ungemacht, verlasse ich mein Zimmer, da ich weiß, dass Miranda es sowieso von neu machen wird. Sie arbeitet jahrelang für meinen Vater als Dienstmädchen und kennt meine ganze Kindheit in und auswendig. Nachdem meine Mutter gestorben ist, an die ich mich leider kaum erinnere, da ich damals 4 Jahre alt war, hat sie die Muterrolle übernommen. Sie hat mich sozusagen auch großgezogen. Früher konnte ich sie sehr gut leiden, doch mittlerweile nicht mehr. Sie hat sich von mir distanziert und ich habe keine Ahnung warum. Ich versuche mich immer angemessen zu benehmen, jedoch war sie noch nie zufrieden mit mir. Mittlerweile denke ich, dass es irgendetwas mit meinem Vater zu tun hat, da sie immer stehts seinen Anforderungen folgt. Doch sicher bin ich mir nicht.

Ich gehe den Korridor entlang, dessen Wände mit vielen Fotorahmen beschmückt sind. Von meinem Urgroßvater bis zu mir. Alle Wände sind weiß und die Verziehrungen an ihnen gold. Genau wie der Boden, der glänzt und mich selbst wiederspiegelt.

Da unsere Villa sehr groß ist, gibt es Räume, die ich noch nie betreten habe, da mein Vater es mir nicht erlaubt. Vor Neugier bin ich nachts aus meinem Zimmer geschlichen, jedoch waren sie verschlossen.

Ich steige die große Treppe hinunter und betrete das Esszimmer, an dem mein Vater an dem langen Tisch sitzt und wie jeden Morgen, die Zeitung liest. Er hat wie immer seinen Anzug an und lächelt mir zu.

"Guten Morgen, Vater."

Ich ziehe den Stuhl nach hinten, um mich an den Tisch zu setzen.

"Guten Morgen. Sieh an, wie dein Vater wieder aussieht."

Er hält mir die Zeitung entgegen und man erkennt auf dem Foto meinen Vater, der auf einem Podest lächelt. Die Leute um ihn herum, himmeln ihn wortwörtlich an. Mein Vater hatte noch nie Geldprobleme, dass er seinem Großvater zu verdanken hat. Und auch in seinem Berufsleben, in der Politik war er sehr erfolgreich. Als vor 2 Jahren eine Wirtschafts- und Finanzkrise aufgetreten ist, konnte er dem Staat helfen und wurde als Regierungschef anerkannt. Seitdem ist er kaum zu Hause und wenn, dann ist er immer mit seinen Akten beschäftigt, für die ich mich wenig interessiere. Die Vater-Tochter Beziehung hat aufgehört und ich werde rund um die Uhr bewacht. Ich darf die Villa nur in Begleitung von den Security-Männern verlassen und darf auch nicht überall hin. Manche Viertel habe ich lange nicht mehr gesehen. Daher habe ich auch nicht viele Freunde.

Ich lächele meinen Vater nur an und esse meinen Spiegelei mit Gabel und Messer. So wie ich es gelernt habe. Nachdem ich fertig bin, verabschiede ich mich von meinem Vater und folge James, unserem Butler, zum Wagen. Einer der Security's, dessen Name, glaube ich, Michael ist, öffnet mir die Tür und ich lächele ihn dankend an, während er keine einzige Miene verzieht. Das überrascht mich nicht im Geringsten. Keiner von ihnen hat je ein Wort mit mir gewechselt.

Ich öffne die Tür und betrete den Schulflur dieses Privatcolleges, in die mich mein Vater leider eingeschrieben hat. Ich wünschte, ich könnte wie andere Studenten in ein normales College gehen, jedoch wird mir dieser Wunsch wohl nie erfüllt.
Ich gehe an den Schülern vorbei, die nur mit ihrem Geld prahlen, um an mein Schließfach zu kommen. Doch ich werde auf dem halben Weg aufgehalten.

"Liv!"

Jane umarmt mich stürmisch und ich verliere schon fast das Gleichgewicht. Sie ist meine beste und einzige, vertrauenswürdige Freundin. Sie ist nicht, wie die anderen auf Geld aus und das liebe ich an ihr. Sie hasst dieses Privatcollege, genau wie ich, und ist nur hier, da sie von ihren Eltern gezwungen wird.

"Du weißt nicht, was passiert ist! Dan hat mich nach einem Date gefragt!"

Ihre Augen strahlen, als sie mir das erzählt und ich freue mich für sie. Im Gegensatz zu mir, hat sie keine Schwierigkeiten Kontakte zu knüpfen und wird auch von allen sehr gemocht. Die ganzen Weg zur Klasse, höre ich ihr die ganze Geschichte über ihren Dan an, den sie schon eine ganzen Zeit lang anhimmelt.

Die Schulglocke ertönt und ich bereite mich genervt für die Vorlesung vor. Ich habe echt keine Lust und will sie so schnell wie möglich hinter mich bringen. Gerade als ich mich setzen will, fliegt die Klassentür auf und Jane schreit hysterisch durch den Vorlesesaal.

"Mr. Walley fällt aus! Ihr könnt nach Hause gehen!"

Und mit einem Gejubel flüchtet jeder hinaus. Jane strahlt mich an, als sie zu mir kommt.

"Super, oder?", fängt sie an zu kichern und ich fange an zu lächeln.
Wir treten gerade hinaus, als ich mein Handy aus meiner Tasche heraushole und James anrufen will, damit er mich abholen kann. Jedoch hält mich Jane auf.

"Du willst doch nicht sofort nach Hause? Wir haben früher aus!"

"Aber, du weißt, ich muss nach Hause."

Sie winkt ab.
"Nein, du musst mal aus raus aus deinem Schneckenhaus! Und das ist die perfekte Chance!"

"Ich weiß nicht.."

Was ist, wenn es James erfährt? Oder noch schlimmer mein Vater?

"Ach, komm schon, Liv. Bis jetzt bist du nie mitgekommen, immer nur mit James." Sie verdreht die Augen und sieht mich dann mit einem Hundeblick an.

Ich überlege kurz und kaue auf meiner Unterlippe herum. Ich möchte wirklich ein bisschen Freiraum und vielleicht sollte ich auch einmal etwas, ohne diese nervende Beaufsichtigung, tun. Solange mein Vater nichts davon mitbekommt, kann ja nichts passieren, oder?
Ich lächele sie an.

"Wo geht's hin?"

"Yaaay!"

Sie umarmt mich schon wieder stürmisch und ich warte auf den Tag, an dem ich wirklich auf den Boden falle.

"Es gibt heute einen Markt, lass uns dahin gehen."

Fröhlich geht sie vor, während ich ihr, mit einem Unbehagen, folge. Mein Vater hat mich nie auf den Markt gelassen. Er sagt, dass wäre kein Ort für mich. Und außerhalb der Einkaufsstraße brachten die Security mich eh nicht. Daher wollte ich auch nie raus.

"Was hast du eigentlich für deine Geburtstagsparty geplant?"

Ich zucke mit den Schultern und sie sieht mich mit großen Augen an.

"Liv, du wirst nur einmal im Jahr 19!"

"Ja und wirklich besonders wird es nicht sein. Du kennst meinen Vater. Er wird irgendsoein Festessen organisieren, an dem wirklich alle seines Personales kommen werden."

Ich verziehe eine Miene und Jane nickt bemitleidend mit ihrem Kopf. Für andere ist der Geburtstag, der beste Tag ihres Lebens, während meins nur eine Qual ist. Genau wie letztes Jahr.

Wir betreten den Markt und quetschen uns durch die Leute. Es ist wirklich voll und laut, da man das Geschrei der Verkäufer hört.

"Kleider und Schuhe bei mir!"

"Die besten Elektrogeräte, alles nur 20 Pfund!"

Ich schaue grinsend nach rechts und links.

"Pass auf deine Tasche auf", flüstert Jane mir zu und ich nicke nur. Gerade will ich Jane, zu einem Stand, folgen, als ich, volle Kanne, in jemanden laufe und hinfalle. Zum Glück ist meine Tasche verschlossen. Ich schaue hoch und erblicke einen jungen Mann, der mir die Hand hinhält. Ich greife nach ihr und mit einem Ruck bin ich wieder auf den Beinen.

"Sorry", murmele ich, während er nur nickt und ich ihn nebenbei mustere.
Er hat eine zerrissene Hose an und ein dreckiges, ärmelloses Shirt. Es sieht so aus, als hätte er sie schon seit längerem nicht gewaschen. Seine Haare sind verwuschelt und er trägt einen leichten drei-Tage-Bart. Trotzallem sieht er sehr attraktiv aus.

"Bist du fertig mit Starren?"

Oh, mein Gott!
Liv was machst du da?!
Ich spühre die Hitze an meinen Wangen und will beschämend weggucken, jedoch kann ich mich irgendwie nicht von seinen wunderschönen blau-grauen Augen lösen, da er mich mit seinem Blick wortwörtlich durchbohrt.

"Liv, alles in Ordnung?"

Meine beste Freundin holt mich wieder ins Leben zurück.

"Bin nur hingefallen und er hat mir aufgeholfen."

Als ich mich wieder nach vorne wende, steht jedoch dort keiner mehr. Er ist verschwunden.

"Rede einfach nicht mit Fremden, ok?"

Ich nicke nur und folge ihr zu den weiteren Ständen, jedoch sind meine Gedanken bei diesem Fremden.

Ich hoffe, ihr könnt mir ein Kommi dalassen und sagen, was ihr davon haltet!
Sternchenbutton klicken, wäre auch ganz lieb! 😀

Habt ein schönes Wochenende! ;*

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