25 ✴ Durch die Dunkelheit

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Die trockenen Äste und Zweige fingen sofort Feuer und dadurch, dass Newell die Alkoholflasche - den Molotowcocktail - geworfen hatte, brannte in Sekundenschnelle alles.

Ich stiess ein schmerzhaftes Stöhnen aus und spürte, wie sich Liana hustend und schreiend an mir vorbeidrückte - ehe sie strauchelnd aus der Höhle kletterte. Einige Meter lief sie, um sich von dem Hustenanfall wieder erholen zu können.

Ich warf meine Axt und Rucksack ebenso hinab und zögerte dann verzweifelt in die Höhle schauend.

Silija zog hustend und mit der einen Hand ihre Schulter haltend - Isabella aus den Flammen. Dessen Regenjacke schon verkokelt war.

Ich kletterte ungeschickt aus der Höhle und fiel halb hinab - auf meinen linken Arm. Ein stechender Schmerz durchfuhr diesen und ich stiess ein schmerzhaftes Stöhnen aus.

Humpelnd wegen meines brennenden Beines, stützte ich mich zittrig an einen Baum.

"Woher kam dieser Scheiss!",schrie Liana, während sie immer wieder husten musste.
Gerade wollte ich antworten, als unsere beider Aufmerksamkeit auf Isabella rüberwechselte.

Diese wimmerte schmerzhaft und durch die brennende Höhle wurde uns ein Anblick geboten - welcher uns wohl beiden Gänsehaut bereitete.

Isabella's linke Schulter, Hals und Wange war verbrannt - mit roten Brandblasen übersät.
"Es...tut so weh..",bekam das Mädchen unter aussetzenden Atemzügen und Schluchzen heraus - während sie mit leerem Blick in den Sternenhimmel hinaufsah.

"Issi...",flüsterte Liana neben mir und kniete sich verzweifelt zu ihr, während Silija mit glasigen Augen sich zu mir stellte.
Sie sah mich von unten bis oben an - durchsuchte mich nach Verletzungen.
"Ist schon okay..",winkte ich leise ab und konnte meinen zittrigen Blick nicht von Isabella lösen.

Silija legte ihre Hand an meinen linken Arm - da ich diesen immer noch hielt.
Auf der einen Seite löste dies einen kurzen Schmerz aus - aber ebenso ein unfassbar warmes und kribbelndes Gefühl. Trotzdessen dass uns das Feuer erwärmte - war diese Wärme anders.
Nicht gefährlich, nicht unangenehm.

Wir sahen dann beide wieder zu unseren beiden Verbündeten und Silija wollte gerade etwas verzweifelt vorschlagen, was wir tun sollten - als ein lauter und unmenschlichen Schrei durch den Wald ertönte.

"Fuck!",hauchte ich geschockt und sah zuerst zum Feuer, welches langsam aber sicher sich alle Äste verschlingt hatte in der Höhle - aber immer noch meterweit entfernt zu entdecken war.

"Wir müssen hier weg!",sagte Silija aufgeregt und griff nach ihrem angekokelten Rucksack - ihren Speer holte sie ebenso, welcher einige Meter entfernt lag. Sie hatte ihn wohl einfach aus der Höhle rausgeschmissen.
Auch ich griff nach meiner Axt, nachdem ich meinen Rucksack mit schmerzhaft verzerrtem Gesicht wieder angezogen hatte.

"Wie soll sie denn bitte rennen?!",fragte uns Liana mit tränenbenetztem Gesicht und sah uns beide verzweifelt an, während sie ihre Hand an Isabella's unverletzte Wange gelegte hatte.

Ein weiterer Schrei ertönte - dieses Mal näher. Zittrig sah ich mich um und erkannte durch den stockfinsteren Wald schon eine kleine Lichtquelle.

Ich hörte Liana schluchzend fluchen - ehe ich sah, wie sie die schmerzhaft stöhnende Isabella hochhob. Sie trug sie über ihre Schulter, auch wenn man sah, dass sie dies nicht sonderlich gut alleine schaffte.

Ich wollte gerade helfen gehen, als über uns eine weitere Flasche geworfen wurde. Silija schrie erschrocken auf - als sich dadurch zwischen Liana und Isabella und uns beiden ein Feuer entfachte.
Auf dem Waldboden hatte es noch viel mehr Futter.

Mit geschocktem Gesicht sah ich in die Bäume hoch - und sah ihn.
Newell hatte immer noch dieses Grinsen auf den Lippen. Er hielt eine unangezündete Flasche noch in der Hand.
"Ihr solltet vielleicht mal losrennen!",rief er uns amüsiert schmunzelnd zu. "Sonst haben die Ureinwohner ihre Freuden an euch!"

Ich wollte ihn da runterholen. Ihn schlagen - wenn nicht sogar töten. Er sah so entspannt aus und hatte das Gefühl, er wäre besser als wir.
Es machte mich so unfassbar wütend, weil er es in diesem Moment auch tatsächlich war.

"Rennt!",rief uns Liana durch das Feuer zu und rannte in die entgegengesetzte Richtung los - wenn auch strauchelnd wegen Isabella.

Silija verzweifelt zu mir - die Feuerflammen spiegelten sich in ihren türkisen, glasigen Augen.
Wir rannten los, unter Ureinwohnerschreien. Versuchten das Feuer zu umgehen - welches sich sogar schon an den Bäumen zu schaffen gemacht hatte.

Wir rannten Liana und Isabella nach - doch irgendwann standen wir in vollkommener Dunkelheit, da das Feuer hinter uns nun nicht mehr als Lichtquelle diente.
Zittrig atmend sah ich mich um - sah nichts.
Mein Bein schmerzte wie die Hölle, aber ich musste den Schmerz wegstecken können.

Dann spürte ich Silija's Hand - zuerst an meinem Arm hinuntertastend und schliesslich meine eigene Hand umschliessend.
"Wir verlieren uns nicht, verstanden?",wisperte sie ängstlich und ich wusste, ohne es zu sehen, dass sie sich unsicher ebenso in der Dunkelheit umsah.

Ich nickte - auch wenn Silija dies nicht sehen konnte.
Die Ureinwohner kamen näher und wir rannten weiter.
Einige Male liefen wir in Bäume, Sträucher und wurden am ganzen Körper aufgeschürft.
Erschracken uns stets darüber und mussten uns zusammenreissen, um weiterzurennen.
Um nicht anzuhalten und einfach aufzugeben - in diesem Albtraum.

Silija's Hand in meiner war schwitzig, zitterte wie Espenlaub - doch wir liessen einander nicht los. Wir durften einander nicht loslassen.

Liana und Isabella waren nirgens - aber wir wussten letztendlich auch gar nicht mehr, in welche Richtung wir eigentlich gerannt waren. Oder ob sie vielleicht zehn Meter entfernt von uns waren, aber wir sie einfach nicht bemerkten - denn alles war dunkel.

Die Waldtiere waren ebenso nicht mehr so laut wie letzte Nacht - als hätte das Kapitol die Lautstärke runtergedreht, damit man uns noch viel besser durch den Wald rennen hörte.

Also rannten wir weiter durch den stockfinsteren Wald - unter japsenden Atemzügen und gelegentlichen, ängstlichen Schluchzern.
Wusste nicht mehr, wie lange wir schon durch diese dunke Hölle gerannt waren - ob es Stunden, Minuten oder sogar bloss einige Sekunden gewesen waren.

Erst zu spät erkannte ich den Fluss, in welchen wir sogleich reinstolperte und beide fluchten.
Zittrig kletterten wir wieder ans andere Ufer.
Wenigstens hatte das kalte Wasser meinem verbrannten Bein gut getan - worüber ich kurz aufseufzen musste.

Und auf einmal wurde es Tag.
Einfach so - innert fünf Sekunden kam die Sonne in Mordstempo wieder an den Himmel.

Verwirrt sahen wir uns um und schirmten das Licht kurz beide mit der Hand ab.
"Was zum Teufel...",flüsterte Silija zittrig.
Ich sah zu ihr rüber. Ihre Haare waren komplett zerzaust - ihr Gesicht schmutzig vom vielen Stolpern. Hie und da hatte sie, ebenso wie ich, Schürfwunden auf ihrer schönen Haut.

Ich sah mich unsicher im Wald um - die Vögel zwitscherten wieder und es schien alles so provokant friedlich.

Doch dann ertönten zwei laute, schmerzvollen Schreie durch den so friedlichen Wald.
Es waren Schreie von zwei Mädchen.

Silija rang erschrocken nach Luft und rannte los. Da sie mich immer noch hielt - wurde ich sofort mitgezogen.
Wir liessen uns los - meine Hand schmerzte schon fast von ihrem festen Griff und glaubte zu wissen, dass es ihr nicht anders ging.

Die Schreie ertönten weiterhin, während wir auf diese zurannten.
Und die Kanonen ertönten - gleich zweimal hintereinander.

"Nein..",hauchte Silija - fast schon in Trance und immer noch nicht anhaltend.

Wir hatten nicht weit rennen müssen - nur zu einem kleinen, verlassenen Dorf.
Verlassen - bis auf zwei Personen.

An zwei Bäume mit Seilen angebunden, hingen sie dort.
Mit unzählig vielen Schnittwunden und dadurch mit Blut verschmiert - hingen sie dort mit leerem Blick.

Zwischen den Beiden lag ein Schädel, welcher ähnlich aussah wie diese, welche die Ureinwohner auf den Köpfen trugen.
Blut tropfte auf diesen - ebenso auf den moosüberdeckten Waldboden.

Liana und Isabella.

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