✴ Epilog

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Ich legte meine Hände an das Balkongeländer unseres Siegerdorfhauses - und schaute gedankenverloren in den Wald hinaus.

Es war Samstagabend - und die Motorsägen waren mittlerweile verstummt, da alle Feierabend gemacht hatten.

Man hörte die Vögel zwitschern, während das Licht der Abendsonne auf die Bäume schien.
Liess unsere Hausfassade goldig scheinen - und gab sanfte Schatten auf unseren Balkon ab.

Heuschrecken zirpten - und ich hörte lachendes, glückliches Gerede von unten - in unseren Garten.

Zach und Victoria hatten die letzten Monate ihre Hochzeit geplant - und morgen war es soweit.
Alle waren aufgeregt - und niemand konnte mehr stillsitzen, ohne einfach die ganze Zeit zu lächeln - vor Freude über die Zwei.
Denn sie waren wie geschaffen füreinander - und mussten sich nun endlich nicht mehr verstecken.

"Blight sagte, der sei gut... guter Jahrgang, oder so.",hörte ich Elio's Stimme hinter mir, während er mit einer Weinflasche in der Hand zu mir auf den Balkon trat - und stirnrunzelnd das Etikett betrachtete.

Ich musste grinsen und trat zu ihm.
"Und Blight kennt sich im Thema Wein aus?"
"Das weiss ich nicht."

Wir beide mussten lachen.
Lachen.
Was für ein unfassbar wunderbares Gefühl dies war.

Ich zog drei Stühle an die Abendsonne nach vorne und strich kurz mit der Hand über die Sitzflächen, um den vielen Blütenstaub weg zu wischen.

"Darf ich bitte mal einen Applaus hören, dass mir die drei Weingläser kein einziges Mal auf den Boden gefallen sind, während ich sie hochgetragen habe?"
Glenn trat zu uns auf den Balkon und Elio und ich mussten noch mehr lachen.
Ebenso spiegelte sich ein Grinsen auf Glenn's Gesicht ab.

Victoria hatte dafür gesorgt, dass ihr kleiner Bruder auch hier einziehen konnte. Zu uns.
Trotzdessen, dass ihr Vater ein sehr verbitterter und ignoranter Mann war - hatte es zuerst einen ziemlichen Streit gegeben.

Doch Victoria liess nicht locker - kämpfte dafür. Sie war mir unfassbar sympathisch und ich war froh, dass mein grosser Bruder nun an der Seite einer so tollen Frau war.

Für eine Zeit lang war Glenn ziemlich verunsichert gewesen - denn er war es sich nicht gewohnt gewesen, dass er nicht gleich einen Schlag abbekam, wenn er etwas falsch gemacht hatte.

Dass er nicht seine Gefühle die ganze Zeit einkapseln musste, damit man ihn nicht verurteilen konnte für diese.
Dass er sie ausleben durfte - und zwar so gut er konnte und wollte.

Und nun lebten wir mit einem solch' humorvollen und tollpatischigen Bürgermeistersohn zusammen - sodass wir ihn niemals mehr hergeben würden.

"Dafür bekommst du einen Schluck mehr in dein Glas!"
"Wie liebenswürdig du doch bist, Monroe."

Lächelnd betrachtete ich meine zwei Lieblingsmenschen. Fühlte mich abermals unfassbar dankbar, dass sie bei mir waren.

Wir drei - es passte einfach.
Wir waren alle drei zerbrochen - und doch passten unsere zerbrochenen Stücke irgendwie zusammen.

Elio schenkte uns ungeschickt Wein ein, nachdem er mit einer Fluchtirade zuerst die Flasche nicht hatte aufmachen können - und Glenn sie ihm irgendwann frustriert kopfschüttelnd aus den Händen gerissen hatte (und sie so fast zu Boden gefallen war).

Mit einem Gluck, gluck, gluck... füllte Elio also dann die drei Gläser bis fast ganz nach oben auf - worüber ich anfangen musste zu kichern.

"Elio, man füllt Weingläser bloss etwa einen Drittel!"
"Ach, tut mir leid - du Expertin, du!"

Grinsend setzten wir uns auf die Stühle und Elio - welcher in der Mitte sass - gab uns beiden vorsichtig die viel zu vollen Weingläser jeweils rüber.

"Habt ihr freigeistigen Köpfe eine Idee, worauf wir anstossen könnten?",fragte schliesslich Glenn und atmete entspannt durch, während er einen Moment zum Wald sah.

Elio schwieg - sah auffordernd zu mir rüber und hatte ein sanftes Lächeln auf den Lippen.
Dieses wunderschöne Lächeln, welches er mir immer schenkte.
Welches so viel mehr sagte, als alle Worte dieser Welt.
Ich erwiderte das Lächeln - ohne darüber auch nur eine Millisekunde nachdenken zu müssen.

"Ich sagte ne Idee! Und keins eurer ultrakitschigen Szenarien!", riss uns Glenn grinsend wieder aus unserem Moment - worüber Elio und ich auflachten.

"Wie wärs...",begann ich leise und ich spürte die Blicke der Jungs auf mir, ohne dass ich hätte hinsehen müssen.

"Auf alles."
"Okay, ich hätte echt was Kreativeres von dir erwartet!", grinste mich Glenn gespielt frustriert an.
"Als ob du eine bessere Idee hättest!"
"Auf Weltfrieden, Liebe für alle, dass alle Hundewelpen der Welt überleben, dass es irgendwann keinen Hass mehr auf der Welt gibt, dass alles gut wird..."
"Du wirst echt sentimental hier - ich seh's kommen!"
Glenn fing an zu lachen - ebenso ich.

"Meine Güte! Können wir bitte diesen verdammten Wein jetzt endlich mal trinken! Der verdunstet sonst noch - ich seh's kommen!",seufzte Elio frustriert und schüttelte ebenso lachend den Kopf.

Also stiessen wir mit unseren Gläsern zu dritt an - dass wir Elio dadurch einige Tropfen auf seine Klamotten verschütteten, ignorierten wir in diesem Moment.

Wir lächelten uns einfach an - und tranken dann den ersten Schluck.
Lehnten uns in unseren Stühlen zurück und hielten die Weingläser in unseren Händen.
Spürte, wie Elio irgendwann seine linke Hand auf meine freie, rechte Hand zwischen uns legte. Sie mit seinen Fingern sanft unschloss.

Du bist so stark, Ayleen
Dies hallte mir noch bis heute immer wieder im Kopf nach.

Und langsam aber sicher begriff ich, dass ich zuerst wieder zu Kraft und Ruhe kommen musste - bis ich akzeptieren konnte, wie viel ich in dieser knappen Woche der Hungerspiele geleistet hatte. Damit ich besser mit alle dem umgehen konnte.

Irgendwann würde der Moment kommen, in welchem ich dies konnte.
Einfach noch nicht heute.

Also sassen wir zu dritt da - und waren glücklich.

Wir waren nicht sicher, denn dies war man in einem Distrikt von Panem sowieso nie.

Aber wir waren zusammen.
Und somit nicht alleine.

e n d e

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