[𝟑] 𝐄𝐧𝐭𝐬𝐜𝐡𝐞𝐢𝐝𝐮𝐧𝐠𝐞𝐧

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☀︎ SAPHIRA ☀︎

Es fiel mir schwer, das Haus zu verlassen. Es war das Haus, in welchem ich aufgewachsen war. Meine Brüder und ich hatten unsere ganze Kindheit in diesem verbracht. Tausende Erinnerungen, die mit diesem Haus verbunden waren, schwebten mir durch den Kopf, während ich meine Jacke anzog und mich ein letztes Mal umblickte.

Vor dem Unfall war das hier mein Zuhause. Nach dem Unfall wurde es zu meinem schlimmsten Alptraum.

Ich war mir ziemlich sicher, dass ich das jetzt durchziehen würde. Ich hielt das alles nicht mehr aus. Ich war eine Gefangene in meinem eigenen Körper und fand keinen Frieden mehr. Der Kampf wurde von Tag zu Tag schwerer und egal, wie sehr ich versuchte, mit diesem neuen Leben zurechtzukommen, es gelang mir nicht. Den Gedanken an meine restliche Familie blendete ich völlig aus. Ich wollte nicht daran denken, dass ich ihnen alles nur erschweren würde. Ich hatte nur meine Erlösung im Kopf.

Als ich die Haustür schloss, schmerzte mein Magen. Mein Unterbewusstsein versuchte mir davon abzuraten, gleich von der Brooklyn Bridge zu springen. Aber mein Verstand hatte schon längst aufgegeben mich vom Gegenteil zu überzeugen.

Es tat weh, dieses Leben zurückzulassen. ich hatte so viel vor. Vor einem Monat sollte ich mein Jura-Studium an der New York University anfangen. Wollte in die Fußstapfen meiner Mutter treten und so werden wie sie. Ich liebte es zu lesen und meine Gedanken aufzuschreiben. Ich wollte die Welt bereisen, vor Allem aber wollte ich heiraten und Kinde kriegen.

Ich wollte glücklich werden. Und jetzt?

Jetzt würde ich es beenden.

Es überraschte mich, dass ich, während ich zur Brücke ging, ruhig blieb. Ich weinte nicht. Ich hatte keine Angst. Ich war entspannt. Das Einzige, was mir durch den Kopf ging, war die Tatsache, dass ich in weniger als zehn Minuten nichts mehr fühlen würde.

Ich schaute mich um. Beobachtete den Mond, die Sterne und konzentrierte mich auf den kurzen Weg, der noch vor mir lag.

Die Brooklyn Bridge. Sie war bekannt. Einerseits, weil sie die Brücke New Yorks war. Andererseits weil sich viel zu viele Menschen entschloßen, ihr Leben zu beenden, indem sie von dieser Brücke sprangen. Womöglich wäre um diese Uhrzeit noch etwas los. Trotzdem würde mich Niemand aufhalten können. Ich wusste genau, wo ich hinunterspringen musste, um nicht gesehen zu werden.

Es war so absurd, dass ich fast anfangen musste, zu lachen. Ich hatte eine Brücke so lange unter die Lupe genommen, bis ich genau wusste, wie ich mich von dieser runterschmeißen würde. Wäre meine Mamá jetzt hier, würde sie sehr sauer auf mich sein. Sie würde so lange auf mich einreden, bis ich verstand, dass das Leben kostbar war. Manchmal, wenn die Dinge nicht so liefen, wie ich es mir vorstellte, setzte sich meine Mamá neben mich, nahm mich in den Arm und sagte: »Das Leben ist zu kostbar, um es dem Schicksal zu überlassen«.

Sie hatte Recht. Sie wollte schon immer, dass ich meine eigenen Entscheidungen traf und diese gut überdachte. Sie wollte, dass ich mein Leben in die Hand nahm und dafür sorgte, dass ich glücklich war.

Doch Mamá, wie soll das bloß funktionieren? Wie soll ich jemals wieder glücklich werden?

Du warst der Anker unser kleinen Familie. Unseres kleinen Schiffes.

Du hast alles zusammengehalten. Und seitdem du weg bist, ist das Schiff gesunken. Seitdem du und Ajax von Bord geschmissen wurden, sind auch wir untergegangen. Mit euch.

Ich war angekommen. Ein Schauder lief mir über die Rücken, denn erst jetzt, wo ich mich an das Gelände stellte und auf das ruhige Wasser schaute, realisierte ich, was ich vorhatte, zutun. Ich würde mich umbringen.

Es war ruhig. Zu ruhig. So ruhig, dass ich nur die Schreie meiner inneren Stimme wahrnehmen konnte. Ich wollte springen. Ich wollte so sehr springen und meinem Schmerz entfliehen. Tränen stiegen mir in die Augen, als ich meine Hand auf das kalte Metall des Geländers legte und noch einmal hinunterschaute. Mein Körper fing automatisch an zu zittern und eine erschreckende Gänsehaut schlich über meine kalte Haut.

Ich schloss für einen Moment meine Augen.

Ich würde von fünf runter zählen und dann springen. Ich fing an, durch meinen Schmerz zu lächeln. Ich wäre gleich erlöst und dann würde ich meine Augen öffnen und in den Armen meiner Mamá liegen.

Fünf.

Ich dachte an das letzte Mal, dass meine Familie und ich zusammen zu Mittag aßen. Es war kurz vor dem Unfall. Mein Papá und meine Mamá überlegten, sich einen Hund anzuschaffen. Einen Familienhund. Doch bevor wir das tun konnten, starben Ajax und Mama.

Tränen liefen mir über die Wange, als ich an den Unfall dachte. Kalte, bittere Tränen der Einsicht. Gleich wäre ich frei und dann würde alles besser werden.

Vier.

Ich dachte an den heutigen Streit. An die schwierigen Tage der letzten Wochen. Ich dachte an die Narben, die meinen kaputten Körper zierten und mich für immer an diesen grausamen Tag erinnern würden, wenn ich jetzt nicht endlich springen würde.

Ich musste springen. Ich würde das nicht aushalten. Innerlich war ich schon tot. Nach dieser traurigen Erkenntnis liefen mir noch mehr Tränen über meine Wange.

Drei.

Ich dachte an alles, was besser hätte laufen können. Ich dachte an mein Studium und ich dachte an meine Zukunft. Ich wollte, dass meine Kinder irgendwann mal meine Mamá und ihren Onkel Ajax kennenlernten. Ich wollte auch, dass meine Kinder sahen, was für eine tolle Familie wir doch waren. Ich wollte, dass mein zukünftiger Sohn Polizist würde und in die Fußstapfen meines Vaters treten wollen würde. Ich wollte, dass meine zukünftige Tochter mit meiner Mamá Kekse backte oder genau so eine unabhängige Anwältin werden wollen würde, die sich immer für das Gute einsetzte.

Ich wollte doch nur, dass sie wieder hier waren. Ich hielt mir meine Hand vor den Mund, um nicht vor Schmerz loszuschreien. Alles kam in mir hoch. Ich war bereit.

Zwei.

Ein Schluchzen. Ich riss meine Augen auf und Entkam dem Gefängnis meiner quälenden Gedanken. Ich dachte erst, dass ich mir dieses nur eingebildet hätte, aber es wiederholte sich. Ich schaute mich um, doch erkannte auf den ersten Blick nichts. Bildete ich mir das ein?

Und als ich nach links blickte, sah ich sie. Ein wunderschönes junges Mädchen. Ihr Haar wehte im Wind der Nacht und der Mond spiegelte sich in ihren Tränen. Sie war schon längst auf der anderen Seite des Geländers und das Einzige, was sie hielt, waren ihre eigenen Hände. Ich erschauderte. Plötzlich war mir kalt und ich wurde panisch.

Sie beugte sich nach vorne und ich verlor meinen halt, weil ich dachte, sie würde nach vorne fallen. Doch sie hatte sich nicht getraut. Sie war nicht gesprungen.

Mamá, hilf mir. Bitte. Was soll ich tun?

In meinem Inneren entstand ein Kampf. Ein harter Kampf gegen mich selbst. Gegen die Version von mir, die schrie, dass ich Endich springen sollte.

Mamá, ich muss sie retten. Was ist, wenn sie eine Familie hat? Leute, die sie lieben?

Mamá, was ist wenn Jemand sie so sehr vermissen würde, wie ich es bei dir tue?

Meine Beine führten mich automatisch zu ihr. Sie weinte stark, doch schaute zu mir, nachdem sie merkte, dass ich mich ihr näherte. Ich blieb stehen.

»Geh weg«, schrie sie verzweifelt. Ich holte tief Luft und die eisige Kälte fand einen Weg in meine Lunge. Augenblicklich fingen meine Organe an, zu schmerzen, aus Angst, sie würde loslassen. Ich schritt wieder auf sie zu.

»Mach das nicht«, wimmerte ich und auch mir liefen die Tränen herunter. Sie sah so traurig aus. So gebrochen. Ihr Blick schrie nach Hilfe, während ihre Handlungen signalisierten, dass sie jeden Moment loslassen würde.

»Ich will nicht mehr. Ich kann nicht mehr«, sie schüttelte ihren Kopf und lehnte sich schon wieder nach vorne. Es bildete sich so ein schmerzhafter Kloß in meinem Hals, dass ich für einen Moment meine Stimme verlor. »Ich kann dir helfen«

Sie schüttelte erneut ihren Kopf. Ich schritt wieder auf sie zu. Ich war fast nah genug an ihr dran, um sie im Notfall festhalten zu können. »Niemand kann mir helfen!«, schrie sie. Laut. Ich wischte mir über mein überfordertes Gesicht. Meine Tränen vermischten sich mit meiner Panik. Einzelne Tropfen fingen an, zu fallen. Es würde gleich regnen.

»Hör zu, ich weiß, dass das Leben hart ist«

Sie ließ mit ihrer rechten Hand das Gelände los. Mein Herz war kurz davor, mir aus der Brust zu springen. »Oh komm mir ja nicht damit Du hast keine Ahnung! Verschwinde!«

Ihre Schreie hallten durch Nacht. Immer mehr Tropfen fielen auf uns herab. Oh ja, es fing so richtig an zu regnen. Ich konnte ihr nicht helfen. Ich sollte gehen. Ich würde sie nicht retten können. Andererseits dachte ich an meine Mamá. Ich dachte daran, dass sie bis zum letzten Moment gekämpft hätte, um dieses Mädchen zu retten.

»Ich weiß, wie das ist. Ich weiß, wie das ist, keine Luft zu bekommen. Ich weiß, wie das ist, so leer zu sein, dass man sich fragt, ob man überhaupt noch in der Lage dazu ist, zu fühlen. Ich weiß, dass diese Leere einen innerlich zerfressen und dafür sorgen kann, dass man nicht mehr leben will«

Sie war ruhig. Ich sah, wie sich ihre Brust hob und senkte. Sie schaute runter. Mittlerweile waren wir beide durchnässt vom kalten Regen. Ich ging noch einen Schritt auf sie zu. Ich blendete total aus, dass ich es ihr am Liebsten gleichmachen würde. In meinem Kopf rückte der Gedanke meines eigenen, befriedigenden Todes in den Hintergrund und ich konzentrierte mich nur noch auf das zierliche Mädchen vor mir, welches gegen ihren inneren Dämonen kämpfte.

»Ich weiß, dass es wehtut. Aber wir..«, ich schluckte. »Du darfst nicht aufgeben. Du darfst nicht davor weglaufen. Ich kenne dich nicht, aber du hast Menschen die dich lieben. Die dich vermissen würden. Und du bist jung. Du hast noch viel vor. Ich weiß, dass dieses Leben einem das Herz aus der Brust reißen kann, aber lass zu, dass ich dir helfe, es zu flicken. Du bist nicht alleine«

Ich war hinter ihr angekommen. Sie ließ los. Ich schrie, doch schaffte es reflexartig, sie festzuhalten. Sie fing an, laut zu atmen und zu weinen, nachdem sie bemerkte, dass sie jetzt Tod wäre, hätte ich sie nicht gefangen. Woher meine plötzliche Kraft kam, wusste ich nicht, doch ich schaffte es, sie über das Geländer zu ziehen. Sie zitterte am ganzen Körper und ihre Beine ließen nach. Sie zog mich mit sich auf den Boden.

Ich umarmte sie sofort. Sie weinte laut und brachte mich ebenfalls dazu. Während ich sie umarmte und froh darüber war, dass ich sie festgehalten hatte, ließ auch ich alles aus. ich strich über ihr nasses Haar.

»Romea!«, brüllte eine männliche Stimme plötzlich. Alles in mir erfror und als ich aufschaute, funkelten mich smaragdgrüne Augen an. Das war das Erste, was ich in der Dunkelheit erkannte. Das Mädchen unter mir zuckte panisch zusammen. Sie vergrub ihren Kopf in meiner Schulter und traute sich nicht, ihren Kopf anzuheben. Als ich meine Tränen wegwischte, erkannte ich ihn. Grüne Augen. Markantes Gesicht. Pechschwarze Haare. Hinter ihm waren mehrere Männer in Anzügen, die Waffen in den Händen hielten.

Mamá, was passiert hier?

»Romea«, erklang die raue Stimme. Sie war sanfter. Er kam auf uns zu, doch ich war noch völlig verwirrt. Einerseits aufgrund seines Auftretens und seiner unfassbaren Attraktivität, an welche ich keinen Gedanken verschwenden sollte und andererseits, weil er sich neben das weinende Mädchen kniete und sie vorsichtig zu sich zog. Das Mädchen in meinen Armen hieß Romea. Ich hatte Romea gerettet.

»Che cosa stai facendo?«

Ich verstand kein Wort, aber ich konnte nicht aufhören ihn anzustarren. Seine nassen, schwarzen Haare fielen ihm in ein Gesicht. Seine Wangenknochen waren so perfekt, dass ich mich instinktiv fragte, ob er menschlicher Natur war oder ob ich nicht vielleicht gerade träumte. Der Fremde zog das noch immer weinende Mädchen in seine Arme und blickte mir direkt in meine Augen.

Ich wusste nicht, wie es mir ging.

»Danke, dass du sie festgehalten hast«, brummte er. Seine Augen glitten über mein Gesicht. Ich hingegen merkte, dass er mir bekannt vorkam. Ich grübelte und grübelte, doch mein Kopf war nicht in der Lage dazu, herauszufinden, wieso er mir so bekannt vorkam. Ich war müde und unterkühlt. Ich wollte springen, aber ich wollte auch in mein Bett. Ich habe Romea gerettet, obwohl ich selbst loslassen wollte.

»Ich habe gesehen, dass sie fast gefallen wäre. dass sie springen wollte. Du hast ihr das Leben gerettet«, erklärte er weiterhin, doch ich war nicht in der Lage dazu, zu antworten. Tränen und Regentropfen liefen an meinem Gesicht herunter, während ich dem fremden Mann dabei zusah, wie er Romea ins Auto führte. Die Männer, die hinter ihm waren, sicherten den gesamten Bereich ab und beobachteten alles.

Wieso waren sie hier? Waren Romea und er vielleicht bekannt? Kam er mir deshalb so bekannt vor? Ich blickte mich um. Als mir der fremde Mann dann seine Hand vor die Nase hielt, musste ich schlucken. Jegliches Adrenalin hatte meinen Körper verlassen. Ich wusste nicht, ob ich die Kraft dazu hatte, um überhaupt aufzustehen.

Ich nahm seine Hand an. Sie war warm. Er zog mich auf die Beine, doch ich konnte mich nicht halten. Ich krallte mich an seinen Oberarm und hätte mich wahrscheinlich geschämt, wäre ich gerade nicht in dieser schrecklichen Verfassung. Doch es war mir egal. Es war mir egal, dass ich mich an den Arm eines Mannes klammerte, den ich gar nicht kannte. Für den ich wahrscheinlich aussah, wie eine lebende Leiche. Unsere Augen trafen wieder aufeinander und in mir breitete sich kurz ein Gefühl von Sicherheit aus.

Er brachte mich in das Auto, in welchem Romea saß. Sie kuschelte sich in die Jacke, die ihr von dem fremden Grünäugigen gegeben wurde. Sie war genau so durchnässt wie ich. Sie fing an, nervös an ihren Fingernägeln zu kauen. Als sich der Fremde hineinsetzte und losfuhr, blieb es still im Wagen. Keiner sagte was. Nicht einmal ein Atmen war zu hören.

Romea stand vollkommen unter Schock.

Ohne darüber nachzudenken nahm ich ihre Hand. Ihr ganzer Körper spannte sich an. Dann fing sie wieder an zu weinen. Der Fremde blickte in den Rückspiegel. Seine Augen bohrten sich durch meinen Körper, doch ich ließ die Wärme, die sein Blick in mir auslöste, nicht zu. Stattdessen kümmerte ich mich um eine aufgelöste Romea, welche ihren Kopf auf meinen Schoß ablegte und weinte. Ich strich ihr die Haare aus dem Gesicht.

Ich wusste nicht, wieso, aber ich musste ganz kurz lächeln. Es war ein sehr trauriges Lächeln. Doch Romea schien sich bei mir wohl zu fühlen und das wiederum gab mir Hoffnung.

Mamá, hatte ich dieses Mädchen gerettet?

»Sag mir deinen Namen«

Die raue Stimme des Fremden ließ jede einzelne Faser meines Körpers erfrieren und doch holte mich so eine Wärme ein, dass ich kurz nach Luft schnappte, ehe ich meinen Namen sagte.

»Saphira Pérez«

Er nickte, schaute dann wieder auf die Straße. »Saphira Pérez«, wiederholte er. Meinen Namen aus seinem Mund zu hören fühlte sich gut an. Er sagte ihn voller Dankbarkeit. Trotzdem änderte es nichts daran, dass ich sterben wollte.

Die restliche Fahrt verlief ruhig. Keiner sagte etwas. Ich strich über Romeos schwarzes Haar und für einen kurzen Moment dachte ich, sie wäre eingeschlafen. Als das Auto zum Halten kam, blickte ich zum ersten Mal aus dem Fenster. Ein riesiges Anwesen streckte sich mir entgegen und das Erste, was ich wahrnahm, war eine Frau mittleren Alters, die auf uns zugelaufen kam. Das war sicherlich ihre Mutter. Ich erkannte es an ihren Augen. Sie waren voller Schmerz und Sorge. Sorge um ihre Tochter.

Kaum hatte sich Romea aufgesetzt, war sie auch schon aus dem Auto gezerrt worden.

Ich wusste nicht, worauf ich zu Erst schauen sollte. Auf die riesige Villa, in der sie wohnten oder auf all die Leute, die aus dieser gelaufen kamen, nur um Romea in die Arme zu schließen. Sie hingegen war nicht glücklich. Romea war so überfordert, dass sie keinen Laut aus sich herausbrachte. Stattdessen ließ sie sich umarmen.

Ich blieb im Auto sitzen. Mein Blick glitt zu meinen Händen. Es fühlte sich nicht so an, als hätte ich etwas Gutes getan. Ich fühlte mich noch immer so leer.

Meine Autotür wurde aufgezogen. Der Fremde. »Komm bitte mit. Du brauchst trockene Anziehsachen«

Die Kraft, um ihm zu Wiedersprechen, hatte ich nicht. Stattdessen stieg ich aus und schaute mich um.

»Wohnt ihr hier?«, fragte ich kleinlaut. Meine Stimme war so gebrochen, dass ich mir instinktiv wünschte, ich hätte nichts gesagt. Noch immer standen wir vor dem Auto. »Ja und ich will, dass du mitkommst. Ich bin dir was schuldig«

Ich schüttelte ganz leicht meinen Kopf. »Ich habe nur das gemacht, was jeder Andere getan hätte. Bitte, bring mich nach Hause«

»Du hast meine Schwester gerettet«, widersprach er. Es war seine Schwester. Romea war seine Schwester. Mein inneres Gefühl riet mir einerseits dazu, zurück zu gehen und mein Vorhaben zu beenden. Doch es machte sich noch ein anderes Gefühl in mir breit. Ein Gefühl von Interesse. Ich blickte in die grünen Augen des Fremden. Ein mulmiges Gefühl machte sich in mir breit.

»Dafür brauchst du dich nicht zu bedanken«, merkte ich leise an. Der Fremde kam einen Schritt auf mich zu. Ich erkannte sein Gesicht besser. Ich hatte ihn schon mal gesehen. Diese grünen Augen, die mir schon wieder unter die Haut gingen, kamen mir bekannt vor. Sein Blick, seine Gesichtszüge, seine vollen Lippen. Das alles löste etwas in mir aus.

»Ich stehe in der Schuld. Und ich bin Jemand, der seine Schulden immer begleicht«, sein Atem kitzelte mein Gesicht. Ich blickte zu ihm hoch. »Du stehst in der Schuld der De Luca Familie, Saphira«

Mein Herz bleib stehen. Mein Atem stockte. Alles in mir riet mir dazu, wegzulaufen, denn ich fing sofort an, zu verstehen, was nicht in meinen Kopf dringen wollte. Die Böse Vorahnung, die ich hatte, löste eine unglaubliche Angst in mir aus. De Luca.

Ich dachte an den Zeitungsartikel von gestern. Ich dachte an die Bilder, die von ihm in der Zeitung auftauchten. Der Gerechte.

Vor mir stand Alessandro De Luca. Der bekannteste, mächtigste und zugleich gnadenloseste Mafia-Boss des Landes. Jeder Mensch in New York kannte ihn.

Mir wurde übel. Ich sah nur noch verschwommen. Meine Beine ließen nach. Ich fiel.

Ich fiel in eine Dunkelheit, die mich in Sekundenschnelle einnahm.

Mamá, bitte lass mich heute Nacht von dir träumen. Ich will vergessen, was um mich herum passiert.

☀︎☀︎☀︎

Meinungen meine Babies ???

Endlich treffen sie auseinander :))))

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