[𝟐] 𝐇𝐞𝐫𝐳𝐥𝐨𝐬

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☽ ALESSANDRO ☾

Gelassen betrat ich den Raum. Ich roch die Angst, die Panik, die sich im ganzen Raum verteilte, sobald ich hineinspazierte. Als ich ihn sah, musste ich unmittelbar grinsen. Er war an einem Stuhl gefesselt und zitterte. Er bangte um sein Leben, aber das reichte mir noch nicht

War ich saddistisch, weil mir dieser Anblick gefiel? Möglicherweise. Viel mehr gefiel mir jedoch die Tatsache, dass er gleich nicht mehr atmen würde.

Mein bester Mann, Francesco, folgte mir. Er war immer dabei, wenn ich Jemanden umbrachte. Ich schnappte mir einen Stuhl und setzte mich vor den wimmernden, armseligen Mann, der mich mit geweiteten Augen ansah. Dann riss ich ihm das Tape vom Mund. Er schrie. Ich lächelte.

»Weißt du, warum du hier bist?«, fragte ich, während ich meinen schadenfrohen Blick nicht von seiner hässlichen Visage löste. Ich wollte, dass er wie ein kleines Kind weinte. Ich wollte, dass die letzten Minuten seines Lebens unerträglich waren. Ich wollte ihm Angst einjagen und es funktionierte. Natürlich hatte er Angst vor mir. Ich war Alessandro De Luca. Der Gerechte. Jeder hatte Angst vor mir.

Zurecht.

»Ich habe nichts gemacht«, merkte er nervös an, während ich auflachte und ihn amüsiert musterte. Er versuchte sich zu retten. Er versuchte, sich daraus zu reden. Aber es war zu spät.

Mein Lächeln verblasste. Ich blickte ihn im nächsten Moment ernst an, damit er verstand, dass ich keine Scherze machte. Alessandro De Luca scherzte niemals herum. Der Gerechte scherzte niemals herum. Aber das wusste er. Das wusste die ganze Stadt. Jeder hier kannte mich.

»Und die ganzen kleinen Mädchen die du an das Bordell verkauft hast?«, ich hielt inne, um ihn nicht sofort umzubringen. »Das warst du nicht?«

Er verstummte und weitete seine Augen. Der Arme. Ich konnte sein heuchlerisches Gesicht nicht mehr sehen. Es war Zeit für mich, das alles hier zu beenden. Mir wurde übel, wenn ich daran dachte, was er mit so vielen jungen Mädchen gemacht hatte. Meine Gedanken glitten zu meiner kleinen, sechzehnjährigen Schwester Romea. Ich schloss kurz die Augen, um ihn nicht sofort eigenhändig zu erwürgen. Die Mädchen, die er dazu zwang sich zu prostituieren, waren genau so alt wie sie.

»Jetzt bist du leise?«, fragte ich mit hochgezogener Augenbraue. Er schüttelte verwirrt und ängstlich zugleich seinen Kopf. Das reichte mit diesem Theater. Er war die reinste Zeitverschwendung.

Ein Blick zu meiner rechten Hand Francesco reichte aus, damit dieser verstand, was ich wollte. Er reichte mir meine Waffe. Während ich diese in der Hand hielt, dachte ich an meinen verstorbenen Vater. Das hier war Mal seine gewesen. Und ich würde sie in Ehren halten und den Menschen damit weiterhin das Leben nehmen, die es verdienten. So wie dem armseligen kleinen Bastard, der weinend vor mir saß.

Padre, du wärst stolz auf mich. Ich bringe Menschen um. Böse Menschen. Menschen, die es verdient haben.

»Der Teufel hält dir schon einen Platz in der Hölle warm. Grüß ihn von mir«, brummte ich und drückte ohne zu zögern ab. Ein Lächeln bildete sich in meinem Gesicht.

»War das der Letzte für heute?«, fragte ich Francesco. Stumm nickte dieser. Mein Blick blieb noch für ein paar Sekunden an dem Blut hängen, welches aus seinem Kopf lief. Mich störte nicht, dass dieses nun an meinen Händen klebte. Er hatte es verdient.

Ich verließ meinen Keller und begab mich auf den Weg zu meinem Büro. Francesco folgte mir.

»Heute Abend steht das wichtige Treffen an. Es geht um den Hafen«, erinnerte ich diesen, doch ich wusste, dass er das nicht vergessen hatte. Er vergaß niemals, welche Veranstaltungen anstanden. Er war viel zu diszipliniert, um mich zu enttäuschen. Meinen Vater hatte er zu seinen Lebzeiten schon nicht enttäuscht.

»Alles ist vorbereitet, Alessandro«, ich nickte ihm zu und dachte nicht weiter darüber nach. Er war der Einzige, neben meinen Geschwistern und meiner Mutter, der mich bei meinem Vornamen nennen durfte.

Francescos und mein Weg trennten sich nach ein paar Sekunden. Ich brauchte dringend meine Ruhe. Ich seufzte auf, als mir Sara entgegenkam. Sie und Liliana, die Verlobte meines kleinen Bruders Gabriele, liefen durch die Villa, als wäre es ein Einkaufszentrum.

Ich verzog keinen Millimeter meines Gesichts, als sie vor mir stehen blieb und mich mit ihren langen Wimpern anklimperte. Sie war sehr attraktiv. Ihre langen, blonden Haare waren zu einem strengen Zopf zusammengebunden und das enge, weiße Kleid, welches sie trug, presste sich an ihren Körper, welchen ich schon längst nackt gesehen hatte.

Und dieser war für mich definitiv nichts besonderes mehr.

»Guten Morgen, Alessandro«, hauchte mir Sara entgegen und ich legte meine Hand auf meine Waffe. Irgendwann würde ich ihr diese Kugel durch den Kopf jagen. Wie oft hatte ich ihr schon gesagt, dass sie nicht zu dem Personenkreis gehörte, der mich beim Vornamen nennen durfte?

»Nenn mir den Grund, weshalb du heute vor hast, mir auf die Nerven zu gehen«, befahl ich streng. Ich blickte zwischen zwischen Sara und Liliana hin und her.

Liliana zuckte bloß mit den Schultern. Seitdem sie mit meinem Bruder zusammen - und seit Kurzem verlobt - war, wohnte sie in meiner Villa. Ich hatte versucht, mit Gabriele darüber zu reden, aber mein kleiner Bruder war genau so stur wie ich. Er würde sie nicht wegschicken. Und ich konnte ihn nicht wegschicken. Ich hatte Papá vor seinem Tod versprochen, dass ich auf meine Mutter und meine jüngeren Geschwister aufpassen würde.

»Gabriele und Liliana gehen morgen Abend essen. Du weißt schon, in diesem schicken Restaurant an der Mainstreet. Lass uns mit Ihnen gehen und Zeit miteinander verbringen«, erklärte die Blondine. Damals, als wir noch zusammen waren, gingen wir öfter dorthin. Damals konnte ich Sara ja auch noch leiden. Mittlerweile konnte ich ihr Gesicht nicht mehr ertragen. In meinem Inneren Auge sah ich sie, wie sie sich von irgendwelchen Nichtsnutzen nehmen ließ. In meinem Haus. Sie widerte mich an.

»Du kennst meine Antwort«

»Ale, bitte«, flehte sie nun und legte ihre Hand auf meinen Oberarm. Sie strich über meine Haut und sorgte dafür, dass ich wütend wurde.

Ich nahm ihr Gesicht in meine Hand und blickte ihr kalt in die Augen. »Widersprich mir nicht, Sara. Ich habe gesagt, dass das zwischen dir und mir vorbei ist. Und ich habe dir auch gesagt, dass du mich nicht mehr bei meinem Vornamen nennen darfst«, erklärte ich und ihre Augen verengten sich. Sie würde nicht locker lassen. Wenn es eine Sache gab, die ich mehr als ihren ekligen Charakter an ihr hasste, dann war es die Respektlosigkeit, mit der sie mir gegenübertrat. Nach alldem, was sie mir angetan hatte.

Aber so war das nun mal. Richtig geliebt habe ich sie nie.

»Es gibt kein Essen. Keine Zeit zu zweit. Und wenn du mir noch einmal auf die Nerven gehst schmeiße ich deinen wertlosen Körper neben die Leichen deiner ganzen Liebhaber, von denen du dich während unserer Beziehung hast ficken lassen«, fügte ich monoton hinzu und hielt noch immer ihr Gesicht in meiner Hand. In ihren Augen bildeten sich Tränen. Liliana neben uns zuckte zusammen, aber auch für sie war meine Aggressivität nichts Neues. Sie sollten lernen, mich in Ruhe zu lassen.

»Es tut mir doch leid!«, wimmerte Sara und war noch immer den Tränen nahe. Ich atmete tief ein und aus und ließ sie los.

»Verzieht euch und sorgt dafür, dass ich euch beide nicht noch einmal unter die Augen bekomme«, sagte ich, bevor ich meinen Gang fortsetzte und in mein Büro ging. Die Wut in mir bannte sich einen Weg durch meinen ganzen Körper und am Liebsten hätte ich auf Jemanden eingeprügelt.

Als ich mein Büro betrat, saß Romea auf meinem Schreibtischstuhl. Ich seufzte innerlich. Ich brauchte dringend meine Ruhe, aber das nächste Problem saß schon vor mir.

»Romea, hab ich dir nicht gesagt, du sollst nicht einfach so in mein Büro?«, fragte ich und war kurz davor, an die Decke zu gehen. Hatte es sich jeder heute zur Aufgabe gemacht, mir meine ohnehin schon strapazierten Nerven komplett zu rauben?

Ihre dunkelbraunen langen Haare waren in einem unordentlichen Dutt zusammengebunden. Sie trug Schlafsachen und unter ihren braunen Augen, welche sie von meinem Vater hatte, bildeten sich dunkle Augenringe. Sie blickte mich an.

»Ich will mit dir über die High-School reden, auf die ich gehen möchte«, murmelte sie, aber etwas leiser als sonst. Sie traute sich nicht, dieses Thema in meiner Gegenwart anzusprechen. Zu oft hatte ich sie deswegen weinend in ihr Zimmer geschickt. Ich wusste nicht, welche pubertäre Phase sie momentan durchlebte, aber sie war nicht mehr sie selbst.

Padre, ich weiß nicht, wie du das regeln würdest. Aber ich kann ihr nicht das geben, was sie will. Du hast gesagt, ich soll Mama, Gabriele und Romea beschützen - mehr als alles Andere. Wieso machen sie es mir nur so schwer?

»Wag es ja nicht wieder mit diesem Thema anzufangen«, entgegnete ich und sah ihr dabei zu, wie sie sich von meinem Stuhl erhob. Es dauerte nicht lange, bis sie wieder anfangen würde, mit mir zu streiten.

»Ale, ich halte es hier nicht mehr aus. Ich will auf eine normale Schule. Normale Freunde haben«, erklärte sie, doch das alles hatte ich schon von ihr gehört. Ich schüttelte gereizt meinen Kopf.

»Nein. Ende der Diskussion. Du wirst weiterhin hier unterrichtet. Zuhause«, merkte ich an. Romea biss ihre Zähne zusammen und starrte mich an. Dann liefen ihr einzelne Tränen über die Wangen. Lieber Gott, bitte bewahre mich davor, meine eigene Schwester umzubringen.

»Das ist nicht fair«, brachte sie heraus. Ich schnaubte.

»Romea, willst du es nicht verstehen oder bist du einfach nur zu dumm?«, fragte ich und stellte mich vor meine kleine Schwester. Ich blickte in ihre ohne Ende tränenden Augen. Ich wollte sie nur beschützen, aber sie kam mir schon seit Wochen nicht mehr entgegen. Niemals konnte Romea eine öffentliche Schule besuchen. Sie gehörte einer Mafia an. Wusste sie denn nicht, wie gefährlich das für sie war? Wieso verstand sie das nicht?

»Du kannst nicht auf diese verdammte High-School. Das wäre zu gefährlich. Non capisci? Hm?«

Sie schüttelte den Kopf und ließ mich aufseufzen. Natürlich verstand sie das nicht. Sie wollte es nämlich nicht verstehen. Wütend nahm sie das Familienbild, welches ich auf meinem Schreibtisch stehen hatte, in die Hand und schleuderte es mit ihrer ganzen Kraft gegen die Wand. Tausend Scherben flogen durch den Raum. Für einen Moment reagierte ich nicht. Dann jedoch gewann die Wut in mir die Oberhand. Ich packte Romea am Arm und zog sie zu mir.

»Merda, Romea, hör sofort auf damit dich so komisch zu benehmen, hast du mich verstanden?«, sie weinte. Weinte bitterlich. Ich wollte sie nicht weinen sehen, aber ich hielt das nicht mehr aus. Sie sorgte dafür, dass ich zornig wurde. »Wenn ich nein sage, heißt das nein. Ich wiederhole mich nicht nochmal«

Ich musste mich wirklich beherrschen.

»Ich will endlich auf eine normale Schule. Ich will Freunde haben. Du bist so herzlos, Alessandro«, weinte sie. Ich war viel zu überfordert mit dieser Situation. Aber sie hatte Recht. Ich war herzlos. Das musste ich sein.

»Was ist hier los?«, meine Mutter spazierte in den Raum und musste seufzen, als sie, mal wieder, mitbekommen musste, dass Romea und ich stritten. Ich wollte ihr diesen Anblick ersparen, vor Allem, weil sie diese Diskussionen so traurig machten, doch Romea ließ einfach nicht locker.

»Ich hasse euch alle«, sagte Romea nun leise und wischte sich über ihr Gesicht. Gabriele lehnte sich gegen den Türrahmen und verfolgte amüsiert das Geschehen.

Ich schloss für eine Sekunde meine Augen und versuchte, die Ruhe zu bewahren und kurz auszublenden, dass heute anscheinend der Tag der offenen Tür meines Büros war.

»Oh, bekommt die kleine, traurige Romea mal wieder nicht das, was sie will, und muss deswegen einen Aufstand machen?«, fragte dieser ironisch in den Raum und am Liebsten hätte ich ihn gegen die Wand gedrückt und auf ihn eingeschlagen.

»Gabriele«, brummte ich wütend und wollte, dass er mein Büro wieder so schnell wie möglich verließ. Er hingegen schaute Romea mit einem gespielt bemitleidenden Blick an. So wie er sich benahm, wirkte er selbst wie ein kleines Kind. Er liebte es, zu provozieren.

»Misch du dich nicht ein und verschwinde! Dich hat keiner nach deiner beschissenen Meinung gefragt«, mit diesen Worten wandte sich Romea nun an Gabriele. Gabrieles Lächeln verschwand und er ging auf unsere kleine Schwester los.

»Red nicht so respektlos mit mir oder ich schwöre dir du fängst dir eine«, zischte Gabriele, während ich mich vor ihn stellte und ihm den Weg zu Romea versperrte. Ich nahm seine Drohungen nicht ernst. Ich wusste, dass er sich aufspielen wollte und es liebte, sich wie der Boss zu benehmen. Aber das war er nicht. Ich war es. Deswegen hatte er den zwingenden Drang dazu, sich so daneben zu benehmen.

»Gabriele, raus aus meinem Büro. Jetzt«

Gabriele blickte zu unserer Schwester, die hinter mir stand. »Heul nicht rum. Wir haben Wichtigeres zutun als uns um dich und deine komischen Probleme zu kümmern«, sagte er, ehe er sich umdrehte, um zu gehen.

Sie schnaubte. »Vaffanculo, Gabriele«, schrie sie in seine Richtung und er blieb wie angewurzelt stehen. Mit großen Augen drehte er sich zu ihr.

Auch meine Mutter schaute nun in ihre Richtung. »Romea!«, mahnte meine Mutter und funkelte sie böse an.

Ich würde noch verrückt werden. »La ucciderò, das schwöre ich. Wer hat dir beigebracht so respektlos zu reden?«, fragte nun Gabriele und machte keine Anstalten, mein Büro zu verlassen. Ich duldete es aber nicht, wenn man mir widersprach.

Romea warf mit einem meiner Kugelschreiber nach ihm. Sie war völlig außer sich. Gabriele duckte sich und schaute zu ihr. »Was ist in dich Gefahren, pazzoide!«, schrie er wütend.

Das war der Moment, in dem ich meine Faust mit voller Wucht auf den Tisch donnerte um endlich dafür zu sorgen, dass jeder in diesem Raum leise war. Ich hatte hier das Sagen. Und das mussten sie verstehen. Ich hielt das Geschrei nicht mehr aus und mein Kopf fing an, wehzutun.

»Ich will doch nur auf diese Schule, Mama«, weinte sie.

»Romea, es reicht«, sagte nun meine Mutter wütend. Ich nickte. Mamas Augen wurden glasig, aber sie hielt sich zurück. Sie war außer sich, aber das würde sie nicht zeigen. Sie würde nicht weinen.

»Sie hat recht. Geh bitte in dein Zimmer. Ich will nie wieder etwas darüber hören.«, ich atmete tief ein und aus.

»Und du, Gabriele, machst jetzt einen Abgang. Und geh nicht so auf deine Schwester los. Wenn ich das nochmal sehe setze ich dich und deine nervige Verlobte vor die Tür. Verschwindet aus meinem Büro, ich habe genug zutun. Mama, es tut mir leid, dass du das mitansehen musstest«

Mit diesen Worten wandte ich mich von Allen ab und setzte mich auf meinen Bürostuhl. Romea rannte weinend hinaus. Gabriele verließ kurz danach eher wiederwillig mein Büro. Nur meine Mutter blieb stehen. Sie spielte mit ihrem Armband herum. Das Armband hatte mein Vater ihr zur Hochzeit geschenkt.

»Ich mache mir Sorgen um Romea«, erklärte sie seufzend. »Sie kommt seit Tagen nicht aus ihrem Zimmer«, fügte sie hinzu.

Ich schaute zu meiner Mutter. Ihre müden Augen warteten auf eine Lösung für dieses Problem. Ich wollte sie beruhigen, auch wenn ich nicht wusste, wie ich Romea helfen sollte. Mein letztes Wort zu diesem Thema war gesprochen. Romea musste erwachsen werden und verstehen, dass ihr nicht alles im Leben vor die Füße gelegt werden konnte. Es gab ernstere Sachen, mit denen ich mich seit dem Tod meines Vaters befassen musste.

»Ich werde mich darum kümmern, Mama. Mach dir keinen Kopf«

Sie nickte stumm und zwang sich zu einem Lächeln. Doch es war nicht echt.

Während meine Mutter durch die Tür ging, spazierte mein einziger Freund und Derjenige, der mir die Laune ausnahmsweise nicht zerstörte, in den Raum.

Bobo.

Bobo war unser Familienhund. Ich streichelte kurz sein dunkelbraunes Fell, ehe ich mich meinen Aufgaben widmete.

Padre, ich habe es geschafft. Ich habe einen weiteren Tag in deinen Fußstapfen überlebt.

Ich wusste schon damals, dass mein Vater es nicht leicht gehabt hatte. Dass es viel Verantwortung mit sich zieht, ein Mafia-Boss zu sein. Aber ich musste jetzt dafür sorgen, dass alles stimmte. Dass jeder hier drinnen zufrieden war. Und ich würde es schaffen.

Den restlichen Nachmittag verbrachte ich damit, alles für heute Abend vorzubereiten. Es ging um den Hafen und ich wollte ihn für mich beanspruchen. So konnte ich alle wichtigen Waffen und Drogen problemlos liefern lassen, ohne dass irgendwer etwas dagegen sagen konnte. Aber auch so hinterfragte Niemand meine Entscheidungen. Ganz New-York hoffte, mir nicht zu begegnen.

Um kurz vor Acht kam Francesco in mein Büro. Es war so weit. Ich würde mir den Hafen holen. Zusammen verließen wir mein Büro. »Die anderen Männer sind schon unterwegs. Sollte etwas schieflaufen, hast du Rückendeckung«, merkte er an und dankend nickte ich ihm zu. An diesem Abend lief alles wie geplant. Ich bekam den Hafen und sorgte dafür, dass die Leute noch mehr Angst vor mir hatten, als ohnehin schon. Außerdem verstand ich mich gut mit dem Boss einer weiteren Mafia New-Yorks. Pablo Cintelli. Heute Abend hatten wir unseren ersten Deal geschlossen.

Seine Mafia war nicht so mächtig wie das, was mein Vater aufgebaut hatte. Sie war klein. Aber Verbündete konnte ich gut gebrauchen. Ich würde es in Betracht ziehen, darüber nachzudenken.

Ich verstand mich aber nicht nur mit Pablo gut, sondern auch mit seiner heißen Tochter, die mich nicht aus den Augen ließ. Sie wollte gar nicht wissen, was ich mit ihr anstellen würde, wenn ich die Möglichkeit hätte, ungestört mit ihr zu sein. Ich wollte meine ganze schlechte Laune kurz zur Seite schieben und ihr dabei zusehen, wie sie ihren Mund um meinen Schwanz legt und mich das alles vergessen lässt. Ich wollte sie so lange ficken, bis ich das Gefühl hatte, erfüllt zu sein.

Nicht von Liebe. Nein. Ich wollte nur ein bisschen Gesellschaft, damit ich mich beruhigen konnte. So etwas wie Liebe suchte ich nicht. So etwas gab es in meinem Leben nicht.

Gerade, als ich auf sie zugehen wollte, um den Prozess zu beschleunigen, klingelte mein Handy. Meine Mutter rief mich an. Verwirrt starrte ich auf meinen Display, weil sie mich sonst nie anrief, wenn es nicht wirklich wichtig gewesen ist.

»Mama, che succede?«, als ich ihr Schluchzen hörte, war mir klar, das etwas nicht stimmte. Sofort entfernte ich mich von den Anderen. Francesco bemerkte augenblicklich, dass ich zur Seite ging und stellte sich neben mich. So wäre er sofort für mich erreichbar, wenn ich ihn brauchte.

»Alessandro, ich weiß nicht wo Romea ist. Sie ist nicht Zuhause, figliolo, und das Einzige was hier liegt ist ein Brief«, ich erstarrte augenblicklich. Meine Mutter weinte. Sie weinte, wie schon seit dem Tod meines Vaters nicht mehr.

Mein Herz war kurz davor, mir aus der Brust zu springen.

»Was für einen Brief, Mama? Was steht da drin?«

Sie schrie auf. Ich schaute zu Francesco und deutete auf unsere Männer. Er verstand sofort, was ich von ihm wollte. Er sollte sie zu mir versammeln.

»Sie hat geschrieben, dass sie das nicht mehr aushält, Alessandro. Sie will sich das Leben nehmen. Such sie, bitte. Ti prego, figliolo, finde sie«, schrie meine Mutter verzweifelt in den Hörer, weährend ich für eine Sekunde wie angewurzelt stehen blieb.

Ich fing mich wieder. Ich musste die Ruhe behalten. Für sie und für mich selbst. »Mamma, tu non ti preoccupare. Li troverò, te lo prometto«, beruhigte ich sie. Sie sagte nichts mehr.

Ich legte auf und schaute zu meinen Männern, die Francesco gerade zusammengetrommelt hatte. Ich musste mich wirklich Beherrschen. Die Angst war kurz davor, mich vollständig einzunehmen.

»Wir müssen Romea suchen. Teilt euch auf und durchsucht die Stadt. Sämtliche Brücken und Bahnübergänge werden kontrolliert. Francesco kommt mit mir. Davide und Riccardo, ihr versucht ihr Handy zu orten. Wenn sie nicht lebend nach Hause kommt, bringe ich Alles und Jeden hier um ist das angekommen?«, schrie ich außer mir und alle nickten. Sofort teilten sich meine Männer auf und liefen los.

Ich musste sie finden. Denn sollte ich zu spät sein, würde ich mir das niemals verzeihen.

Und du auch nicht, Padre.

☾☾☾

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