14: Wellengeflüster

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In der Nacht plagten mich wieder Albträume. Ich sah Jordans Gesicht vor mir. Seine Kalte Fratze. Ich spürte seine Hände auf meinem Körper. Seine Schläge. Ich hörte wie er mich beschimpfte. Schweiß gebadet schreckte ich aus dem Schlaf. Nach Atem ringend krallte ich mich auf Knien ins Laken. „Du gehörst mir!" hallte seine kalte Stimme durch meinen Kopf. Tränen rannen mir übers Gesicht. Meine Hände verkrampften sich im Laken. Ich vergrub das Gesicht im Kissen während mein Körper bebte. „Scheiße! Scheiße! Scheiße!" fluchte ich und schluchzte.

Aufgewühlt stand ich auf, zog mir einen Hoody über und verließ das Haus. Ich rannte runter zum Strand. Gefühlt lief ich eine neue Bestzeit während sich der Mond hinter den Wolken verbarg. Nach Luft schnappend sah ich mit verquollenen Augen aufs tief schwarze Meer. Noch immer liefen mir die Tränen, mein Körper zitterte. Ich atmete tief durch und setzte mich. Ich vergrub das Gesicht in meinen Armen und zog die Beine an. Meine Finger krallten sich in meinen Hoody während das zittern nicht nach ließ. „Ich hasse diese Stadt!" nuschelte ich und schluchzte.

„Da sind wir schon zwei." Erschrocken sah ich auf. Die Wolken zogen weiter und der Mond schien auf Ronan herab. In lockerer Jogginghose und Shirt stand er Barfuß vor mir. „Was interessiert mich deine Meinung? Verschwinde einfach!" rief ich aufgebracht und warf Sand nach ihm. Höher als seine Beine traf ich aber nicht. Ich drehte ihm den Rücken zu und vergrub meine zitternden Hände in meinen Haaren. Ich war ein Wrack und er sah mich. Das war so jämmerlich! Ich war einfach nur schwach!

Erschrocken zuckte ich zusammen als er mich plötzlich umarmte. Angst stieg in mir auf. Panik! Alles spannte sich in mir an, aber Ronan blieb. „Schlag mich einfach, wenn ich gehen soll." Meinte er stumpf und zog mich an seine warme Brust. Ich war wie erstarrt während ich seinen Herzschlag hören konnte. Sein Herz raste! Er war... nervös? Das beruhigte mich irgendwie. Ich atmete tief durch und ließ locker. Ich lehnte mich an ihn und ließ zu das er seine Arme enger um mich schloss. Behaglich schmiegte ich mich an ihn während mein Zittern abebbte. Die Angst wich.

„Warum sitzt du nachts alleine am Strand?" fragte Ronan nach einer gefühlten Ewigkeit. „Albträume. Und du?" „Streit mit meiner Mum." Erwiderte er schlicht und seufzte. Ich löste mich von ihm und wischte mir mit dem Ärmel das Gesicht trocken. „Was kann so schlimm sein das es dich in die Flucht schlägt?" er schmunzelte als ich das Fragte. „Was für Albträume hast du das sie dich zum heulen bringen?" entgegnete er worauf ich abwehrend die Hände hob. „Touche."

Beide wandten wir unseren Blick auf das Meer. „Meine Mum hat mich alleine großgezogen." Begann Ronan schließlich zu erzählen. „Mein Dad starb als ich noch klein war. Wir kamen gut klar bis sie mit einem zwielichtigen Freund nach dem anderen ankam. Wir stritten immer häufiger... In zwischen übernachte oft bei Freunden um ihr aus dem Weg zu gehen. Ihr neuer ist ein alki und der Meinung einen auf Vater zu machen. Das kann ich am wenigsten ab." Erzählte Ronan genervt und fuhr sich durchs Haar. „Du hast wenigstens eine Mum." Erwiderte ich etwas neidisch.

„Meine starb vor drei Jahren bei einem Autounfall. Dad hat sich darauf in die Arbeit gestürzt und war so gut wie nicht existent. Will und ich machten weiter. Es war nicht leicht, aber wir hatten einander, unsere Freunde und das gesamte Viertel die uns unterstützten. Jedenfalls lief alles gut bis Jordan auftauchte." Meine Hände begannen wieder zu zittern. „Ich war einfach Verliebt und so wahnsinnig Blind und Stur. Am Anfang war er freundlich und nett. Einfach der perfekte Freund. Bei einem Streit rutschte ihm versehentlich die Hand aus. Er entschuldigte sich und ich vergab ihm, aber diese Versehen passierten immer häufiger. Irgendwann verprügelte er mich einfach. Als ich dann erst im Krankenhaus wieder aufwachte erkannte ich das es ein Fehler gewesen war überhaupt mit ihm zusammen zu kommen. Also trennte ich mich von ihm als ich entlassen wurde." Ich stoppte als meine Stimme zu zittern begann. Bestärkend strich mir Ronan über den Rücken ohne seinen Blick vom Meer abzuwenden. 

„Mit der Hilfe seiner Gang begann er mich und mein Umfeld zu tyrannisieren. Es wurde immer schlimmer bis er eines Nachts in unsere Wohnung einstieg. Will kämpfte mit Jordan und wurde verwundet. In dem Gerangel schaffte wir es irgendwie ihn zu überwältigen und schließlich der Polizei auszuliefern. Wegen Einbruch, Körperverletzung und anderem kam er in den Knast. Zwei Jahre sollte er sitzen, aber wegen "guter Führung" ist er bereits nach einem Jahr wieder Draußen." Verächtlich schnaubte ich und strich mir mit zitternder Hand das Haar zurück.

„Du bist viel zu gut für Jordan." Sagte Ronan worauf ich verwundert aufsah. Unsere Blicke trafen sich. Ich musste lächeln und stand auf. „Ich weiß." Ronan lächelte zurück. „Danke für das Gespräch, aber das wird sich sicher nicht wiederholen." Sagte ich noch kühl bevor ich ging. Zuhause fiel ich hundemüde ins Bett. 

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