Ankunft in Birmingham

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Ein Jahr zuvor:

Weil ich ihn in der Masse der wartenden Menschen, als ich gemeinsam mit Mom und Pascal mit unseren Koffern zum Ausgang lief, sofort erkannte, hastete ich, so gut es mit einem beladenen Kofferwagen ging, sofort auf ihn zu. Josh schloss mich in seine Arme, drückte mich an seine Brust und küsste mich als gebe es kein heute oder morgen.

,,Ich bin so froh dich endlich wieder in meinem Arm nehmen und küssen zu können, Püppchen.''

,,Und ich erst, Macho.''

Wir redeten uns ziemlich oft mit dem Spitznamen für den jeweils anderen an. Es war zu einer lieben Geste zwischen uns geworden, mit der wir dem anderen gegenüber unsere Zuneigung auszudrücken. Josh hatte sogar extra für mich einen kleinen Blumenstrauß gekauft, den er mir nun in die Hand drückte. Als Pascal und meine Mutter zu uns kamen, wurde er von meiner Mutter in eine Umarmung gezogen und von Pascal brüderlich auf den Rücken geklopft.

,,Louise, Ally, Keila, Kate und Luke warten bei mir zuhause auf dich. Sie freuen sich alle total, dass du nun offiziell nach Birmingham ziehst'', erzählte er mir, als er mir meinen Kofferwagen abnahm und vor sich herschob.

,,Es hat schon seine Vorteile, wenn man Freunde überall auf der Welt hat'', meinte ich zu ihm gewandt lächelnd.

In mir kribbelte alles wie verrückt, als wir in seinem Auto saßen und er uns zu sich nach Hause fuhr. Ich war dieses Mal nicht gekommen, um ein paar Tag oder Wochen mit ihm zu verbringen. Ich war gekommen, um hier in seiner Heimatsstadt zu studieren und mit ihm in die erste gemeinsame Wohnung zu ziehen. Es hatte wie Grandma Stacy gemeint hatte etwas sehr aufregendes sich vor die Augen zu führen, dass von wir nun an jeden Tag miteinander verbringen würden.

Jeden Morgen würde er der erste Mensch sein, den ich zu Gesicht bekam, wenn ich aufwachte und derjenige sein, den ich als letztes sehen würde, wenn ich einschlief. Natürlich hatte ich bereits ein ganzes Jahr mit ihm zusammen unter einem Dach gewohnt, aber damals sind wir noch kein Paar gewesen. Das hier war anders. Wir waren keine Teenager mehr, sondern junge Erwachsene, die allmählich anfingen, ihre gemeinsame Zukunft zu planen. Gerade wenn man zweieinhalb Jahre lang eine Fernbeziehung geführt hatte, war der Gedanke umso schöner, dass keine Entfernung dieser Welt uns ab jetzt mehr trennen konnte.

Wie oft schon hatte ich nachts im Bett gelegen, die Bilder, die er mir geschickt hatte, angestarrt oder bei unserem täglichen Videoanruf gewünscht, dass ich bei ihm oder er bei mir wäre. Deswegen war jede meiner Reisen nach Birmingham oder jeder seiner Besuche bei mir in Kalifornien so schön und so kostbar gewesen. Flugzeugtickets waren nicht gerade billig und wir hatten vieles von unserem Ersparten in sie investieren müssen. Deswegen hatten wir schon Monate vorher festgelegt, wann wir uns am besten einander besuchen konnten. Schon Wochen vor seinen Besuchen hatte ich mir bereits eifrig Gedanken gemacht, was wir miteinander unternehmen konnten und Pläne für den Tag geschmiedet.

Die schwersten Abschiede waren immer dann gewesen, als wir beide am Flughafen standen und wir wussten, dass wir uns wochenlang nicht sehen würden. An diesen Tagen hatte ich anschließend mit endlosen Gedanken an ihn weinend im Bett gelegen und mich in seinen Pulli, den er für mich da gelassen hatte, gekuschelt. Er trug seinen Duft und es war irgendwie sehr tröstlich, wenn er schon nicht bei mir war, ihn wenigstens riechen zu können. Gerade während meines Work and Travel Jahres war er mein treuester Begleiter gewesen, weil wir uns durch die noch größere Distanz noch viel weniger persönlich gesehen hatten. Es hatte mich einiges an Kraft gekostet, das Jahr nicht abzubrechen und mich in den nächsten Flieger zu ihm zu setzen, doch ich hatte es konsequent durchgezogen.

Deshalb bedeutete es mir die Welt, dass ich dieses Mal nicht für einen kurzfristigen Zeitraum hier in Birmingham war. Als wir bei Josh zuhause ankamen, wurden wir von seiner Mutter Trin, seiner Schwester Ellie und meinen Freunden Keila, Ally, Louise, Kate und Luke herzlich in Empfang genommen. Ich hatte meine Freunde hier in Birmingham bei unserem Schüleraustauch kennengelernt. Luke war Joshs bester Freund und Kates Verlobter, welche die Austauschpartnerin meiner besten Freundin Ashley gewesen ist.

Ally war Lukes Schwester und hätte eigentlich laut den Zettel, den ich damals von meinem Lehrer gekriegt hatte, meine Austauschpartnerin sein sollen. Doch dies hatte sich als ein großer Irrtum herausgestellt. Keila ist die Austauschpartnerin von meiner anderen besten Freundin Bianca gewesen und Louise von Riley. Sie alle waren zu meinen besten Freunden geworden. Jedes Mal wenn ich in Birmingham war, hatte ich mit ihnen Zeit verbracht und sie mit Neuigkeiten aus Kalifornien versorgt.

,,Selina, ich habe dich so vermisst.''

Die anderen überließen der kleinen Ellie den Vortritt, als sie ihre Arme um mich schlang. Sie hatte die gleiche Augenfarbe wie ihr Bruder und war das süßeste Mädchen, welches man sich vorstellen konnte. Wenn sie zur Adoption freistünde, hätte ich sie wahrscheinlich ohne groß zu Überlegen schon längst adoptiert. In Joshs Leben spielte sie eine sehr große Rolle und hatte damit auch ein sehr großer Teil in meinem.

,,Oh Ellie, dich habe ich mit am meisten vermisst.'' Liebevoll tätschelte ich ihren Kopf und holte aus meiner Handtasche ein kleines Geschenk. Es war ein Malbuch, welches ich extra für sie gekauft hatte. ,,Das ist für dich.''

Ihr Bruder quittierte dies mit einer hochgezogenen Augenbraue.

,,Meine Schwester wird von dir also so großzügig beschenkt und ich als dein Freund bekomme nichts von dir?''

Viel zu dramatisch, dass er das wirklich ernst meinte, fasste er sich an die Stelle auf seiner Brust, wo sich hinter seinen Rippen sein Herz befinden musste.

,,Ich würde mich an deiner Stelle nicht beschweren. Du hast doch schon das beste Geschenk überhaupt bekommen, nämlich mich'', antwortete ich ihm, wobei ich ihm zuzwinkerte.

,,Stimmt, ich nehme meine Aussage zurück. Das beste Geschenk bist eindeutig du.''

Er grinste mich schelmisch an und das allein brachte mich dazu stark zu schmunzeln.

,,Dürfen wir Selina irgendwann auch einmal begrüßen oder habt ihr vor, euch den ganzen Tag kitschige Liebesgeständnisse zu machen?''

Keila war schon immer jemand gewesen, der sehr direkt mit ihren Mitmenschen war.

Sie sagte einfach drauf los, was sie dachte und konnte einem wahrlich Löcher in den Bauch fragen.

,,Hallo, Keila.''

Auflachend umarmte ich sie und machte das gleiche beim Rest. Dabei entging mir nicht, dass Kates Bauch sich zu so einer großen Kugel entwickelt hatte, dass sie es nicht einmal hätte erwähnen müssen, dass sie hochschwanger war. Sie und Nick würden bald Eltern von Zwillinge sein.

,,Wie lange dauert es noch bei euch, Kate?'', erkundigte ich mich bei ihr.

,,Oh, ich bin schon im letzten Monat. Es könnte also jeden Moment passieren, dass sie endlich kommen.''

Das große Strahlen in ihrem Gesichtern sprach Bände. Ohne jeden Zweifel wusste ich, dass die beiden ganz tolle Eltern werden würden. Bis jetzt hatte ich mir noch nie Gedanken darüber gemacht, ob ich einmal später Kinder haben wollte. Es war für mich nie wirklich greifbar gewesen. Doch jetzt, zu sehen, dass zwei meiner engsten Freunde bereits dabei waren eine eigene Familie zu gründen, fragte ich mich, ob ich mich in der Rolle einer Mutter sehen konnte.

Und gleichzeitig kam damit auch die Frage, ob Josh jemals Vater werden wollte. Wir waren noch nicht an dem Punkt in unserer Beziehung, an dem wir über solche Sachen sprachen, aber wenn es weiterhin so gut zwischen uns laufen sollte, dann war das definitiv etwas, über das wir eines Tages sprechen sollten.

,,Wie war euer Flug, Eva?''

Meine Mutter und Joshs Mutter Trin hatten sich von Anfang überraschender Weise sehr gut verstanden. Sie hatten bereits jetzt schon sich fest vorgenommen, dass sie an einem Abend unbedingt alleine zusammen Essen gehen wollten.

,,Unser Flug war gut Trin. Es gab keine Turbulenzen oder so etwas'', informierte meine Mom sie.

Als wir uns alle an den Esstisch setzten, wir hungrig den Hackfleischkuchen aßen, den Trin extra für uns zum Mittagessen vorbereitet hatte und die beiden in ein Gespräch über ihre Lieblingstelenovela abdrifteten, hörte ich nicht mehr zu. Louise, welche mir gegenübersaß, sprach die ganze Zeit nur von Orten und Sehenswürdigkeiten, die sie meiner Familie zeigen wollte, da Pascal und meine Mom zum ersten Mal hier in Birmingham waren.

,,Ein echtes Teehaus zu besuchen, ist ein absolutes Muss'', war sie felsenfest überzeugt.

Soweit ich das mitbekam, unterhielten sich Luke und Josh sehr angeregt über ihre Lieblingsfußballmannschaft, die leider ihr letztes Spiel 2:0 zu verloren haben schien.

Kate und Keila redeten über Geschäfte, wo man hübsche Babysachen, darunter vor allem Babykleidung, kaufen konnte. Währenddessen berichtete Ellie Pascal, was sie denn alles so tolles in dieser Woche in der Schule gelernt hatte. Dieses wunderschöne harmonische Bild von uns allen erwärmte mein Herz und machte mich unendlich glücklich.

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