Eim neues Kapitel in unsere gemeinsame Zukunft

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Ein Jahr zuvor:

,,Und du bist dir wirklich sicher, dass du mit mir allein in eine Wohnung ziehen möchtest, Macho?'', fragte ich Josh grinsend, als wir alleine in seinem Zimmer auf seinem Bett lagen.

Es war nicht gerade sehr groß, bot aber genügend Platz für einen kleinen Schreibtisch, einem Bett, einem Nachtisch, einem Kleiderschrank und einem Bücherregal. Es war schlicht und mit seinen dunkelgehaltenen Tönen eindeutig ein Jungenzimmer, aber es gefiel mir. Was mir natürlich am besten an einen eigenen vier Wänden gefiel, war das auf seinem Nachttisch thronende eingerahmte Foto, welches uns beide in die in die Kamera lachend an Kaliforniens schönsten Strand zeigte.

,,Ich habe ja schon mal ein ganzes Jahr mit dir zusammen gewohnt. Ich weiß also, worauf ich mich da einlasse, Püppchen'', entgegnete er selbstsicher.

,,Aber damals warst du noch nicht mein Freund'', warf ich ein.

,,Ich meine, wir sind immerhin schon fast zwei Jahre zusammen. Ich weiß ja nicht, wie du das siehst, aber du machst mich zumindest verdammt glücklich. Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen, als dir jeden Tag auf die Nerven zu gehen und dich bis zur Weißglut zu treiben.''

,,Schnell hinbekommen würdest du es auf alle Fälle.''

Gerade am Anfang des Schüleraustausches hatte er mir gezeigt, dass er darin mehr als gut war. Natürlich gab es hin wieder auch heutzutage kleine Streitereien zwischen uns, aber diese waren vollkommen harmlos.

,,Spaß beiseite, Selina. Ich liebe dich. Über alles. Und das sage ich jetzt nicht bloß einfach so, weil ich dein Freund bin. Ich hoffe, das weißt du. Du bist ein großartiger Mensch und Freundin. Ich kann es irgendwie immer noch nicht so wirklich glauben, dass du für mich in ein anderes Land gezogen bist, nur damit nicht mehr diese große räumliche Distanz zwischen uns herrscht. Ich glaube, ich habe so ziemlich die beste Freundin, die man sich vorstellen kann. Du bist das Beste, was mir im Leben jemals passiert ist.''

,,Übertreib mal nicht gleich so, Josh Harrison'', ermahnte ich ihn kichernd.

,,Was? Ich sag doch nur die Wahrheit.'' Lächelnd drückte er mich an seine Brust, schlang die Arme um mich und das tat unheimlich gut. Wir waren zwar nur ein paar Wochen voneinander getrennt gewesen, aber ich hatte, die Wärme die von seinem Körper ausging, mehr als vermisst. ,,Du kannst dich immer auf mich verlassen. Zu hundert Prozent. Neuanfänge sind nie leicht, egal wohin es einen verschlägt. Doch du hast einen ganz klaren Vorteil: Du hast mich, Kate, Keila, Luke und Luise. Wir sind immer für dich da. Wenn du irgendwas brauchen solltest oder dir etwas hier fehlt, werden wir uns darum kümmern.''

Was ich vermutlich am meisten aus Kalifornien vermissen werde, war vermutlich der Strand und meine Mom. Selbst Pascal. Aber auch meine besten Freundinnen Bianca, Riley und Ashley. Der Mensch war ein Gewohnheitstier und brauchte immer etwas Zeit, um sich an ein neues Umfeld oder eine neue Gegend zu gewöhnen und anzupassen.

,,Ich weiß. Zum Glück ist Birmingham und die Leute dort mir nicht völlig fremd.''

Ich bettete meinen Kopf auf seine Schulter und kuschelte mich an ihn.

,,Weißt du schon, wann genau es am Montag losgeht und was für Vorlesungen ihr haben werdet?'', erkundigte er sich bei mir.

,,Wir sollen pünktlich um acht Uhr an der Uni sein. Die Einstiegsvorlesung geht bis zehn Uhr. Danach werden wir wahrscheinlich bis fünfzehn Uhr normalen Unterricht haben'', erklärte ich ihm.

,,Okay, gut. Das passt soweit. Ich habe erst um elf Uhr meine erste Vorlesung und kann dich also gerne hinfahren. Nur auf dem Rückweg müssten wir einen kleinen Zwischenstopp einlegen und Ellie von der Schule abholen.''

Trin hatte kaum Zeit sich um ihre siebenjährige Tochter zu kümmern. Auch ihr Vater war nicht unbedingt präsent in ihrem Leben. Das hieß, dass der größten Teil von Joshs Tag nur Ellie galt. Ich fand es wunderschön, dass er als ihr großer Bruder sich so toll um sie kümmerte.

,,Das ist vollkommen in Ordnung.''

,,Ich habe übrigens schon vom Eigentümer die Schlüssel für unsere Wohnung bekommen'', ließ er mich grinsend wissen.

,,Echt? Zeig her, die will ich sehen.''

Neugierig löste ich mich von ihm und ließ ihn aufstehen, damit er aus seinem Nachtisch einen der Schlüssel rausholen konnte.

,,Wir sollten ab jetzt jede freie Minute nutzen, um zu überlegen, wie wir sie einrichten und was für Möbel wir kaufen wollen.''

Ich nahm den Schlüssel in die Hand und sah ihn mir an. Wahnsinn. Wir hatten eine Wohnung. Nur für uns allein. Dieser Gedanke fühlte sich noch immer surreal für mich an.

,,Das sollten wir unbedingt. Gibt es gewisse Möbel, die du mitnehmen möchtest oder wird Trin sie alle behalten?'', fragte ich nach.

,,Mein Bett werde ich definitiv nicht mitnehmen. Das ist viel zu klein für zwei Personen. Das einzige Möbelstück, welches vielleicht in Frage kommen würde, wäre mein Schreibtisch.''

Verstehend nickte ich.

,,Ich denke, wir werden solange hierbleiben, bis die Wohnung wenigstens teilweise eingerichtet ist.''

Ich teilte die gleiche Meinung. Das musste noch warten.

,,Wie lange bleiben eigentlich deine Mutter und Pascal?''

Es war ein seltsames Gefühl zu wissen, dass ich meine Mom nun nicht mehr 24/7 um mich haben würde. Sie alleine in Kalifornien zu lassen, hätte ich auf keinen Fall übers Herz gebracht. Zu wissen, dass sie Pascal die ganze Zeit um sich haben würde, hatte mich ungemein beruhigt. Ich war nicht davon ausgegangen, dass die Zwei lange zusammenbleiben würden, doch sie hatten mich vom Gegenteil überzeugt.

,,Nur die nächste Woche. Am Sonntag fliegen sie wieder zurück nach Kalifornien.''

,,Das heißt, wir haben ab Sonntag sturmfreie Bude.''

,,Freu dich nicht zu früh, mein Freund. Hast du etwa Ellie und Trin vergessen?'', erinnerte ich ihn auflachend, weil ich ganz genau wusste, woran er bei den Worten ,,sturmfreie Bude'' gedacht hatte.

,,Ach, das macht nichts. Meine Mom kommt erst sehr spät nach Hause und Ellie schläft direkt wie ein Stein, wenn man sie ins Bett bringt. Wir werden definitiv Zeit allein verbringen können. In ein paar Wochen sind wir sowieso hier draußen und können in unseren eigenen vier Wänden tun, was auch immer wir wollen.''

In seinen brauen Augen sah ich, dass er es wie ich kaum nicht abwarten konnte, das nächste Kapitel unserer gemeinsamen Zukunft aufzuschlagen.

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