Kapitel 3: Spring Day

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Miga war in jeglicher Hinsicht ein Traum. Sie war ein Traum für BigHit Entertainment, da sie super schön singen, sowie tanzen konnte, nicht aufmuckte und eher zurückhaltend war und dabei auch noch bezaubernd aussah. Sie war die Personifikation ihres Namens, denn Miga bedeutete „Schönheit" und das war sie.

Sie hatte wunderschönes schulterblattlanges schwarzes Haar, das selbst nach stundenlangen Tanztrainings seidig glänzte, einen Pony, war schlank, aber dennoch trainiert aufgrund des vielen Tanzes, das sie bereits ihr halbes Leben lang machte. Sie wurde oft mit Rose von BlackPink verglichen, was wohl auch teilweise daran lag, dass sie genauso zurückhaltend war wie die Sängerin.

Sie und Juhee waren seit einigen Jahren Trainees von BigHit und kannten daher BTS bereits. Wenn auch oberflächlich. Alle waren viel zu beschäftigt, um die Zeit dafür zu finden, sich näher kennen zu lernen. Ich war mir sicher, wenn die Zeit gewesen und J-Hope mit den Jungs nicht ständig auf Reisen gewesen wäre, hätte er sich schon viel früher mit Miga unterhalten und die Lovestory der Beiden hätte schon vor Jahren begonnen, noch bevor ich BTS kennen lernen würde.

Ich fand es zugleich schön, aber auch lustig, dass ausgerechnet der größte Spaßvogel, der absolut nie etwas im Leben ernst nahm, sich als erstes verliebte. Im Übrigen hätte weder ich, noch seine Schwester, es jemals für möglich gehalten, dass sich J-Hope überhaupt verliebte. Wie gesagt, er nahm nie etwas ernst. Doch vermutlich gab es ziemlich genau drei Dinge, die er ernst nahm: BTS, seine Familie und... Miga.

Doch leider waren wir noch nicht so weit.

Einige tratschten bereits, dass Juhee und Miga die ersten Mitglieder der neuen Girlband sein würden, die der Gründer von BigHit geplant hatte. Allerdings war es zu diesem Zeitpunkt noch unklar, ob es eine Girlband geben würde und ob die Beiden überhaupt Teil davon sein würden. Es war dummes Gerede.

Juhee und Miga versuchten dem Druck, der dadurch auf ihnen lastete, nicht zu sehr an sich heran zu lassen und daran zu wachsen. Dennoch erreichten diese Gerüchte auch die anderen Trainees in ihrer Gruppe. Manche von ihnen ließ das ganze kalt, doch die meisten grenzten die Mädchen aus.

Besonders die quirlige Juhee machte dies zu schaffen, vor allem, da die anderen Mädchen sie nie gemochten hatten. Miga und Sook waren die Einzigen gewesen, die keine Angst vor ihrer Stimmgewalt gehabt hatten und sie erst recht nicht als Konkurrentin ansahen.

„Im Gegenteil", hatte Sook immer gesagt. „Eines Tages möchte ich so großartig singen können wie du. Du inspirierst mich eher, als dass ich dich als Gefahr sehe"

Und Juhee war ihr stets dankbar gewesen.

Beide trauerten ihrer Freundin, die sie vor einigen Monaten verlassen hatte, um ihrem Vater bei einer schweren Krankheit beizustehen, immer noch nach. Ohne sie war das Training einfach nicht mehr dasselbe.

Jedenfalls war das erste intensive Aufeinandertreffen der Schönheit und J-Hope eher ungewöhnlich. Während Lyn die Jungs trainierte, hatten sich die Mädchen in den Raum geschlichen. Sie waren dabei so geschickt vorgegangen, dass nicht mal die Jungs sie bemerkt hatten, obwohl sie mit dem Blick zur Tür tanzten. Es muss wohl ein neuer Song sein, zu dem sie übten, denn weder Juhee, noch Miga kannten ihn.

Juhee wippte leicht im Sitzen dazu und flüsterte: „Der ist wirklich super. Mich würde interessieren, wann sie ihn veröffentlichen"

„Psscht!", schimpfte Miga hingegen und legte den Finger an den Mund. „Wenn wir reden, bemerkt uns Lyn noch und du weißt, was dann passiert"

Juhee verzog das Gesicht und schwieg von nun an. Miga war bewusst, wie schwer ihr das fiel, vor allem wenn man bedachte, dass sie ein großer Bewunderer von Jungkook, dem Jüngsten von BTS, war und dass sie genau diesen zu Gesicht bekam. Miga war stolz auf ihre Freundin, dass sie es trotz der erschwerten Bedingungen so gut hinbekam. Schweigen war für Juhee so was wie der Tod.

Immer wieder wenn Miga zu ihrer Freundin sah, bemerkte sie, wie süß und verliebt sie lächelte. Sie brauchte nicht hinzusehen, um zu wissen, dass Juhee nur Augen für Jungkook hatte. Hätte sie nicht leise sein müssen, hätte sie laut zu lachen begonnen. Es war einfach zu süß. Juhee war glücklicherweise immer jemand gewesen, die offen ihre Gefühle zeigte. Seien sie positive oder negative. Sie hatte keine Angst davor, zu zeigen wer sie war. Sie hatte lediglich Angst davor, dass Menschen sie aufgrund ihrer Begabung hassen würden. Doch es würde immer Menschen geben, die neidisch auf sie waren. Wer talentiert war, zog böse Menschen an. So war das nun mal. Miga wies ihre Freundin immer darauf hin, dass sie sich an die Hater gewöhnen musste, denn falls sie jemals debütieren würden, wäre der Hass nur noch größer und ab diesem Zeitpunkt würde er auch nie wieder weg gehen. Man musste dabei doch nur an Jimin denken. Jimin war wie ein Engel und doch gab es Menschen, die auf ihm herum hackten.

Plötzlich ging die Musik aus und Lyn kündete eine Pause von dreißig Minuten an und verließ den Raum durch eine andere Tür, neben der die Mädchen nicht saßen. Miga und Juhee schreckten augenblicklich auf. Da sie allerdings keine Zeit mehr hatten, sich heraus zu schleichen, versteckten sie sich unter dem Esstisch, den Sumi und ihr Personal, wie angeordnet, vorbereitet hatten. Miga hätte auch nicht erwartet, mal so tief zu sinken. Warum hatte sie sich auch nur von Juhee dazu überreden lassen?

„Hab ich einen Hunger!", verkündete J-Hope.

„Es war eine gute Idee, Sumi von vorn herein zu sagen, dass wir heute keine Mittagspause haben werden", sagte V und Miga hörte, wie Jungkook ihm zustimmte. „Allerdings. Wir würden sterben, wenn wir bis abends mit dem Essen warten müssten"

„Essen ist einfach das Wichtigste", schmatzte Jin und die Mädchen unter dem Tisch mussten sich zusammen reißen, nicht los zu lachen.

Es klang einfach zu lustig, wie Jin unter dem Essen von Essen schwärmte.

„Sumi ist so fantastisch!", schwärmte Jin.

„Ah, hört, hört", scherzte J-Hope und lachte laut auf. „Sag bloß, du willst sie Taehyung wegschnappen"

Miga und Juhee sahen einander an und Juhee begann leise zu kichern.

„Nein, nein", schmatzte Jin weiter. „Sie ist nicht mein Typ. Aber ich würde wahnsinnig gerne mal gemeinsam mit ihr kochen"

„Oh ja, ich auch", sagte V.

„Ooooh, Tae Tae!", lachte J-Hope erneut.

Plötzlich schien ihm etwas herunter zu fallen. Jedenfalls hörte es sich so an. Miga und Juhee konnten ja nichts sehen, da die Tischdecke ihnen den Blick verwehrte, was auch gut so war. Dummerweise rollte J-Hopes Tomate, die ihm herunter gefallen war, genau unter den Tisch an Miga vorbei. Die Mädchen sahen sich mit weit aufgerissenen Augen an. Miga wollte gerade die Tomate hinaus schnippen, als J-Hopes Kopf unter der Decke erschien und als er ein „Huch? Wen haben wir denn da?" von sich gab, wussten Miga und Juhee, dass es für sie zu spät war.

„Hä? Was ist denn, Hobi?", ertönte nun Namjoons Stimme und auch er kniete sich hinunter und sah Miga und Juhee. „Oh, hallo", sagte er.

„Entschuldigt, wir wollten euch nicht stören", sagte Miga.

„Kommt da erstmal raus", bat Namjoon freundlich.

So nett wie er war, reichte er zuerst Miga und anschließend Juhee seine Hand. Beide staubten sich zuerst die Hinterteile ab, da sie ja auf dem Boden gesessen hatten. Miga hatte immer noch J-Hopes Tomate in der Hand.

Die Anderen staunten nicht schlecht, als ihr Leader Namjoon, zwei der Trainees unter dem Tisch heraus half.

„Ihr seid Miga und Juhee, richtig?", fragte Namjoon.

Beide nickten. „Ja, das ist richtig", sagte Miga.

„Sag bloß, ihr habt schon von uns gehört", freute sich hingegen Juhee.

„Ja klar, die Gerüchte darüber, dass ihr die ersten Beiden der neuen Girlgroup sein sollt, ist auch zu uns durch gedrungen", erklärte Jimin lachend und V fügte, an Jimin gelehnt, hinzu: „Außerdem bist vor allem du, Juhee, in aller Munde"

„Oh, na ja, das war zu befürchten", sagte Juhee und rieb sich nervös den Kopf. „Mir ist das eher unangenehm, aber Miga sagt immer, damit muss ich leben. Falls wir später tatsächlich Teil einer Girlgroup werden, wird der Hate noch stärker"

„Davon kannst du leider ausgehen", seufzte Namjoon und schüttelte den Kopf.

Jimin, der etwas hinter ihm stand, seufzte ebenfalls, doch bei ihm war es eher ein trauriger Seufzer, der ihm entfuhr. Richtig. Besonders Jimin bekam in letzter Zeit von der Presse viel Hass ab.

„Aber warum ihr unter unserem Tisch sitzt, ist immer noch offen", grinste Suga.

Miga und Juhee sahen einander an und überlegten, wie sie dies nun erklärten sollten. Die Wahrheit war viel zu peinlich.

„Wir wollten, also wir...", begann Miga, doch unglücklicherweise unterbrach Juhee sie mit voller Freude und sagte herrlich unbekümmert wie immer: „Na ja, wir waren neugierig und hatten gerade Pause. Da wollten wir euch zu sehen und weil wir wissen, wie streng Lyn ist, haben wir uns heimlich rein geschlichen"

Alle begannen zu lachen. Selbst der stille Suga konnte sich vor Lachen kaum halten.

Miga warf ihrer Freundin einen bösen Blick zu, bevor sie die Hand ans Gesicht schlug und den Kopf schüttelte. Juhee hingegen verstand nicht, warum sie hätte lügen sollen.

Namjoon war der Erste, der wieder seine Worte fand, dennoch blieb ein Grinsen auf seinen Lippen. „Was machen wir jetzt mit euch?"

„Hört zu", sagte Miga leise und faltete die Hände. „ich bitte euch, sagt nichts den Mädchen aus unserer Gruppe, Lyn oder unseren anderen Trainern"

„Ja, bitte", bedauerte nun auch Juhee. „Die anderen Mädchen können uns eh schon nicht leiden"

„Na ja, wir werden sie wahrscheinlich sowieso nicht treffen", überlegte Jimin.

„Erstens das und zweitens sehe ich keinen Sinn dahinter", erwiderte Namjoon.

„Wir hatten wirklich keine böse Absicht dahinter und tun es sicher nie wieder", beteuerte Juhee ungewöhnlicherweise.

Die Jungs sahen einander an und begannen spitzbübisch zu lächeln.

„Wir wollen doch hoffen, dass ihr wieder kommt", sprach J-Hope scheinbar das aus, was alle dachten.

Miga und Juhee starrten die sieben Jungs verdattert an.

„Ist das euer Ernst?", fragte Juhee.

„Wie meint ihr das?", fragte hingegen Miga.

„Wenn es sich wieder ergeben sollte, dass ihr, während wir Training haben, Freizeit habt, wäre es doch schön, wenn ihr wieder kommt", sagte nun Jungkook und Miga brauchte Juhee gar nicht ansehen, ob zu wissen, dass diese hübsch rosa anlief.

„Aber Lyn wird das nicht für gut heißen", warf Miga ein.

Darüber dachten alle nach und Namjoon sagte: „Ach, ich rede mit ihr"

„Aber vielleicht sollte lieber Jimin mit ihr reden", warf J-Hope breit grinsend mit einem Seitenblick auf Jimin, ein.

Dieser sah ihn verwundert an. „Warum denn ich?"

„Weil du ein anderes Verhältnis zu ihr hast, als wir", erklärte J-Hope und das Grinsen verschwand einfach nicht aus seinem Gesicht.

Jimin dachte darüber nach. „Hm, ich verstehe zwar nicht, warum ihr das immer behauptet, aber ich kanns ja mal versuchen"

„Vielen Dank", sagten Miga und Juhee und verbeugten sich.

Dann sah Juhee Miga erschrocken an und sagte: „Aber eigentlich geht das nicht!"

„Warum nicht?", fragte V.

„Weil uns die anderen Mädchen aus unserer Gruppe sicher noch mehr verachten werden, wenn wir so was geheim machen", sagte Juhee traurig. „Dann sind wir so was von unten durch. Das werden sie uns sicher nie verzeihen"

„Allerdings reißt mir Lyn den Kopf ab, wenn ich sie darum bitte, ab und zu zwanzig Trainees bei uns zu sehen zu lassen", warf Jimin entschuldigend ein. „Ich bin ja schon nicht sicher, ob sie euch zwei das Ganze erlauben wird"

„Trotzdem können wir das nicht machen", sagte Juhee kleinlaut. „Wir sind sowieso schon in vielen Sachen außen vor, weil sie uns einfach nicht leiden können"

„Aber wenn sie euch sowieso schon nicht leiden können, ist es doch erst recht egal", warf J-Hope grinsend ein. „Außerdem sind sie wahrscheinlich einfach nur neidisch, weil sie nicht so outshining sind wie ihr"

Miga spürte, wie nun auch sie rot im Gesicht wurde.

„Aber es liegt an euch", sagte nun V. „Wollt ihr, dass Jimin mit Lyn darüber redet?"

„Wenn ihr das nicht wollt", sagte Suga. „verlieren wir kein Wort mit irgendwem darüber und wir gehen alle unserer normalen Arbeit nach, als wäre das nie passiert und das hier war eine einmalige Sache"

„Aber das wollt ihr doch sicher nicht, oder?", zwinkerte Jin ihnen verschwörerisch zu.

Miga und Juhee sahen sich verunsichert an. Was sollten sie nur tun? Miga war es im Grunde egal, ob die anderen sie noch mehr verachteten, doch sie wusste, wie wichtig es für Juhee war, dazu zu gehören.

„Was sollen wir tun, Miga?", flüsterte ihr Juhee verzweifelt zu. „Ich möchte Jungkook so oft sehen, wie ich kann, aber ich möchte auch, dass die anderen uns endlich akzeptieren"

„Aber das werden sie nicht, Juhee" Auch Miga flüsterte und schüttelte zur Bestätigung traurig den Kopf. „Sie wissen, dass du talentierter bist als sie und darum werden sie immer neidisch auf dich sein. Es tut mir Leid, Juhee, aber nicht jeder hat so ein reines Herz wie du"

„Aber ich bin nicht...", wollte Juhee widersprechen, doch Miga unterbrach sie: „Doch, das bist du, Juhee! Ich kann mich nicht daran erinnern, dass es jemals im K-Pop jemanden gab, der so singen kann wie du. Besondere Menschen werden von vielen verachtet, das ist nun mal so. Doch dafür sind sie für andere eine enorme Inspiration und genau das bist du für mich und das warst du auch für Sook"

Juhee sah Miga verwundert an. Wahrscheinlich war es die leichte und ungewohnte Barschheit in Migas Stimme, die den quirligen Trainee aufschrecken und umdenken ließ. Ihr wurde klar, dass es wohl tatsächlich nicht zu ändern war, wer sie war und wie die anderen sie sehen würden.

„Also, wie habt ihr euch entschieden?", fragte V neugierig.

„Die Pause ist fast vorbei", murmelte Namjoon. „Wir sollten uns besser beeilen"

„Und eure Pause wird auch schon längst vorüber sein", lachte Jimin.

„Oh, das hab ich ganz vergessen", schreckte Juhee hoch. „Wir sollten uns tatsächlich beeilen"

„Aber vorher brauchen wir eine Antwort", beharrte V und zog beide Augenbrauen hoch.

Die Mädchen sahen einander erneut an und Miga nickte und sprach für sie beide, während sie jedem von BTS offen in die Augen sah: „Wir würden sehr gerne öfter kommen. Allerdings wissen wir nicht, wie es sich zeitlich ausgehen wird"

„Allzu oft sollten wir das für Lyns Nerven auch nicht tun", wandte Jimin lachend ein.

„Ach, Lyn!", winkte J-Hope ab. „Ist doch cool, wenn wir Zuschauer haben. Also, ich freu mich"

„Woher wissen wir, was Lyn gesagt hat?", fragte Miga mit einem Blick auf Jimin und Namjoon.

„Sobald Jimin mit ihr geredet hat, werde ich es euch wissen lassen", sagte Namjoon ernst und das trotz seines Lächelns auf den Lippen.

Jimin seufzte auf, weil ihm wusste, was ihm blühte. Es würde nicht leicht für ihn werden, Lyn von ihrem Plan zu überzeugen.

„Was tut ihr mir nur an?", fragte er Kopf schüttelnd.

J-Hope schlug ihn lachend auf die Schulter und freute sich über die Situation.

Miga musste leicht lächeln, als sie seine Freude sah. Sie konnte es kaum glauben, aber es sah so aus, als würde sie J-Hope vielleicht jetzt öfter sehen und als würde er sich darüber freuen.

Zwei Tage später klingelte Sumi, die Köchin von BTS, an der Tür des Apartments, dass sich Migas Gruppe zum Wohnen teilte, überreichte ihnen blitzschnell einen Zettel von Namjoon, sagte, dass sie nicht gesehen werden wollte, weil das eigentlich auch nicht ihre Aufgabe sei und eilte hinfort. Es würde einige Monate dauern, bis Miga und Juhee sie wieder sehen würden.

Juhee fand es amüsant, dass Namjoon tatsächlich ihre Köchin geschickt hatte. Miga hingegen wunderte sich, woher er wusste, welches Apartment sie hatten, doch vermutlich hatte man als Leader von BTS, dem Aushängeschild von BigHit Entertainment, sicher seine Beziehungen und Quellen.

Es gestaltete sich als nicht ganz so einfach, wie erwartet, das Ganze vor den anderen Mädchen aus ihrer Gruppe geheim zu halten. Miga und Juhee hatten beide aus verschiedenen Gründen ein schlechtes Gewissen. Miga, weil sie etwas taten, was der Gründer von BigHit sicher missbilligen würde und Juhee, weil sie wusste, wenn das Ganze heraus kam, würde sie kein glückliches Leben mehr haben und Jungkook jemals wieder zu sehen, konnte sie sich dann auch abschminken.

Tatsächlich war es bereits das dritte Mal, das die Mädchen zusehen konnten und Lyn warf ihnen jedes Mal einen tödlichen Blick zu, wenn sie anklopften und verlegen den Tanzraum betraten. Ihr Blick sprach Bände, doch immerhin sagte sie nichts zu niemandem.

Immerhin winkte ihr J-Hope jedes Mal zu und auch die anderen schienen sich immer wieder zu freuen, wobei Juhee stets nur Augen für Jungkook hatte. Allerdings wusste Miga, dass ihre Freundin darauf achtete, dass es niemandem auffiel. Sie hatte große Angst davor, dass ihre Bewunderung öffentlich wurde.

Nach dem Training verließ wie immer Lyn als erstes den Raum und für wenige Minuten bedeutete dies, dass Miga und Juhee allein mit den Jungs waren. Seit dem letzten Mal unterhielt sich Juhee sogar mit Jungkook und Miga freute sich sehr für ihre Freundin. Sie selbst hatte sich gerade mit Jimin, V und Namjoon unterhalten, hatte allerdings immer wieder zu J-Hope gesehen, der sich etwas abseits mit Jin und Suga unterhalten hatte, bis alle drei auf sie zukamen. Es kam ihr seltsamerweise so vor, als würden Jin und Suga mit Absicht Jimin, V und Namjoon ablenken, damit sie mit J-Hope alleine war. Doch dies war natürlich nur eine Vermutung.

„Hey, Miga, was hältst du von dem Song?", fragte er.

Er klang weniger unbeschwert, dafür wesentlich ernster, als er sonst redete. Miga sah ihn verwundert an.

Sie lächelte. „Wir finden ihn beide super. Wann werdet ihr ihn veröffentlichen?"

„Vermutlich in ein paar Wochen, wenn wir kurz darauf das neue Mini-Album promoten", erklärte er.

„Der Text ist auch wieder super", sagte sie. „Habt ihr den selbst geschrieben?"

„Suga und RM, unsere Genies", grinste J-Hope stolz und überhaupt nicht neidisch auf das Talent der Beiden.

„Das ist so cool", seufzte Miga und ließ ihren Blick zu jedem der anderen BTS-Mitglieder schweifen. „Ich hoffe, Juhee und ich bekommen auch eines Tages die Chance, unseren Traum zu verwirklichen und die Welt mit unserer Musik erobern zu können"

„Ihr werdet es sicher schaffen", lächelte J-Hope und das breite Grinsen, das noch vor wenigen Augenblicken auf seinen Lippen gelegen hatte, war einem sanfteren gewichen. Er sah sie von der Seite an und Miga wandte ihrem Blick wieder J-Hope zu. „Allerdings kann ich mir auch gut vorstellen, dass sie Juhee eine Solokarriere anbieten werden"

„Meinst du?", erwiderte Miga und J-Hope nickte. „Ja, so eine Stimmgewalt wie sie gab es noch nie im K-Pop"

Nun war es Miga, die breit grinste. „Das sag ich ihr auch immer. Doch ich glaube nicht, dass sie, selbst wenn du Recht hast und sie bieten ihr eine Solokarriere an, diese annehmen würde. Sie ist unfassbar bescheiden und ist sich selbst nicht im Klaren, wie besonders sie ist. Ich bin mir sicher, dass sie sich selbst einen Weg allein nicht zu traut"

„Ich verstehe" J-Hope schien etwas zu überlegen.

„Sie ist eine Quasselstrippe und hat keine Angst davor, sie selbst zu sein", sagte Miga und begann zu lächeln, als sie Juhee ansah, die immer noch mit Jungkook sprach. „Dennoch gibt es ein paar wenige Dinge, die sogar ihr Angst machen und alleine schafft sie diese nicht. Dann braucht sie jemanden, der ihr den Rücken stärkt"

„Ihr kennt euch sehr gut, oder?", fragte J-Hope.

Miga sah nun wieder ihn an und nickte. „Ja, ich habe sie bereits beim Casting vor einigen Jahren kennen gelernt und habe mich sofort mit ihr verstanden. Eigentlich waren wir immer zu dritt, doch Sook hat vor Monaten BigHit verlassen"

J-Hope sah verwundert auf. „Oh, warum das?"

„Aus familiären Gründen, die ich selbst nicht so kenne", log Miga.

Dies stimmte nicht ganz. Natürlich war Sook aus familiären Gründen gegangen, doch dass sie nicht wisse, welche genau, war eine Notlüge, weil Sook es sicher nicht Recht wäre, wenn sie J-Hope erzählte, dass ihr Vater schwer krank war und wie ernst es um ihn stand. Miga stand im regelmäßigen Brief- und Telefonkontakt zu Sook und wusste daher genau, was los war.

Es zwickte leicht in ihrem Herzen, weil es ihr Leid tat, dass sie J-Hope anlog.

Doch glücklicherweise fragte J-Hope nicht näher nach, grinste sie wieder an und fragte: „Was magst du eigentlich am Trainee-Dasein am liebsten? Das Singen, das Tanzen oder die kleinen Schauspielrollen in Musikvideos von anderen Künstlern, die man ab und an bekommt?"

Das war eine sehr interessante Frage. Miga hatte noch nie so richtig darüber nachgedacht, denn eigentlich mochte sie alles daran. Doch, wenn sie ehrlich war, gab es da doch etwas, dass ihr mehr Spaß machte, als alles andere.

„Das Tanzen", sagte sie, immer noch nachdenkend und J-Hopes Gesicht erhellte sich. „Ja, ich denke, das Tanzen liebe ich am meisten. Ich finde es auch toll, anderen dabei zu zusehen" Sie dachte weiter nach. „Obwohl ihr eine Einheit und ein Team seid, hat trotzdem jeder von euch eine andere Ausdrucksweise beim Tanzen. Besonders Jimin und du"

J-Hopes Gesicht erstrahlte noch mehr.

„Genau derselben Meinung bin ich auch!"

J-Hope freute sich so sehr, dass es Miga so vorkam, als würde er gleich in die Luft springen, doch zum Glück tat er das nicht.

„Das liebe ich auch am Tanzen", schwärmte er weiter. „Wir sind alle gleich. Ein Team und doch ist jeder irgendwie anders. Jeder interpretiert die Choreografie anders. Jeder bringt ein Stück von sich selbst hinein und nur, wenn das jeder tut, wird es perfekt"

Miga wusste zwar, dass J-Hope eigentlich Tänzer werden wollte, dennoch fragte sie: „Du siehst das so, weil du dich ursprünglich als Tänzer bei BigHit beworben hast, richtig?"

Er nickte freudestrahlend. „Ja! Aber ich glaube, ich würde trotzdem so denken, auch wenn Tänzer nicht mein Traumberuf wäre. Es ist großartig, dass du das genauso siehst"

Miga freute sich sehr darüber, dass er sich so freute. Sie fragte sich, ob er auf diese Antworten gehofft hatte.

Leider mussten Juhee und Miga wenige Minuten später zu ihrer Gruppe. Sie waren schon viel zu lange weg gewesen. Miga fürchtete, dass sie aufflogen, doch glücklicherweise war dem nicht so.

Kaum waren die beiden Mädchen fort, huschten Jin und Suga breit grinsend zu J-Hope und fragten erwartungsvoll: „Und? Wie liefs?"

Die anderen drei sahen sie verwirrt an und V fragte: „Was ist los? Habt ihr was ausgeheckt?"

„Unser lieber Hobi hat ein Auge auf die schöne Miga geworfen", zwinkerte Jin.

„Was?", kam es von Jimin und Namjoon sagte: „Das ist mir noch gar nicht aufgefallen"

„Aber wirklich überraschend ist das nicht", lachte V. „Sie ist genau Hobis Typ"

„Hey Hey!", lachte nun auch J-Hope und wandte sich an Suga und Jin. „Aber es lief super. Sie mag tatsächlich das Tanzen auch am liebsten und ist auch der Meinung, dass es am besten ist, wenn jeder Tänzer einen Teil seiner Persönlichkeit in die Choreo bringt" Dann sah er verschwörerisch zu Jimin. „Und uns beide hat sie für unsere Ausdrucksweisen beim Tanz gelobt"

Jimin grinste breit auf.

Da sprang J-Hope zu Jungkook, schlug ihm lebhaft auf die Schulter und lachte: „Und was ist mit Juhee? Du hast ein Auge auf sie geworfen, was?"

Der Jüngste von BTS grinste breit und süß zugleich, so wie nur ihm es vermag, zuckte mit den Schultern und sagte: „Na ja, sie ist schon ziemlich süß"

Die Jungs schrieen fröhlich und aufgedreht auf, schlugen Jungkook auf die Schulter und lachten.

Jedenfalls fragte J-Hope Miga ein paar Wochen später, nachdem sie noch öfter die Gelegenheit hatten, miteinander zu sprechen, nach einem Date. Miga hätte sich das nie getraut und war dankbar, dass J-Hope mutiger war als sie. Es war eine ungewohnte Situation für sie, solche Gefühle zu empfinden. Natürlich hatte es schon vorher zwei oder drei Kerle gegeben, die sie süß gefunden hatte, doch mehr war nie daraus geworden, was sich Miga größtenteils selbst zuschrieb. Es war fast egal, wie oft sie an J-Hope dachte – was meistens unter dem Tanztraining war- sie hätte nie den Mut aufgebracht, J-Hope nach einem Date zufragen. Sie war nun mal schon immer eher verschlossener und zurückhaltender gewesen und das war das, was sie an Menschen wie J-Hope oder Juhee faszinierte. Ihre Unbeschwert, Aufrichtigkeit und ihre unendliche Lebensfreude und doch konnte man mit beiden auch über die ernsten Facetten des Lebens sprechen. Weshalb sie auch durchaus dankbar darüber war, dass J-Hope mutiger war als sie. Sonst hätten die beiden wohl nie ein Date gehabt.

Ihre ersten Dates hatten sie entweder in Restaurants oder auf Städtetour verbracht, obwohl beide natürlich Seoul so gut kannten, wie ihre Westentaschen.

Obwohl J-Hope ein aufgedrehter Kerl und Miga zurückhaltend war, fiel beiden bereits beim ersten Date auf, wie viel sie gemeinsam hatten und Miga erkannte recht schnell, dass J-Hope tiefgründiger war, als er zu vermuten ließ. Er schien sehr viel mit sich zu schleppen. Dinge, bei denen Miga nicht sicher war, ob er sich diesbezüglich bei den anderen Mitgliedern austauschte. Miga vermutete jedenfalls, dass es nicht so war. J-Hope überspielte es immer wieder mit Witzen, wenn kurz ernste Dinge aus seinem Mund kamen, doch Miga sah es trotzdem. Den Schmerz, den er verdrängte. Und sich vielleicht auch gar nicht selbst eingestehen konnte.

Während einer der vielen Dates, die J-Hope und Miga trotz ihrer vollen Terminplaner hatten, rutschte es Miga heraus, was sie über J-Hope dachte. Sie saßen am Rand eines Brunnens und tranken Dosentee aus einem Automaten in der Nähe. Die Stimmung war so schön und romantisch, dass Migas Mund sich selbstständig machte.

„Wenn ich dir beim Tanzen oder Rappen zusehe oder an dich denke, wird mir ganz warm ums Herz. Ich denke dann immer, dass es bestimmt daran liegt, weil du für mich wie ein warmer Frühlingstag nach einem harten und kalten Winter bist. Der erste Tag mit Sonnenschein", sagte sie.

J-Hope grinste breit und versuchte sein Lachen zu verbergen. Da erschrak Miga, weil ihr erst jetzt bewusst wurde, was sie ihm gerade offenbart hatte. Ihr Herz pochte ihr bis zum Hals.

Sofort schlug sie sich die Hand vor den Mund und stotterte: „Tut... tut mir Leid. Das war... entschuldige. Das ist mir so heraus gerutscht"

„Kein Problem", lachte J-Hope. „Das hab ich gemerkt. Trotzdem freut es mich. Mit einem Frühlingstag bin ich noch nie verglichen worden"

Um von sich und ihren Gefühlen abzulenken, fragte Miga: „Und mit was dann?"

„Ich werde leider sehr oft mit Pferden verglichen"

Da begann Miga lauthals anzulachen.

„Oh, das ist wirklich gemein"

J-Hope lachte auch mit, doch schon bald verstummte ihr Lachen und sie sahen einander an und J-Hope senkte den Kopf und flüsterte: „Ich danke dir für deine Aufrichtigkeit, auch wenn sie unbeabsichtigt war. Ich glaube, dass mich noch nie jemand so gesehen hat"

„Das..." Miga stockte kurz und hielt inne. Sie war sich nicht sicher, ob sie das wirklich laut aussprechen wollte. Doch dann dachte sie an Juhee, die immer das sagte, was sie dachte und fühlte und so seufzte Miga und sagte kleinlaut: „Ich will doch hoffen, dass dich niemand so sieht wie ich es tue"

J-Hope lächelte süß, romantisch, so wie er sonst eigentlich nicht lächelte. Sonst grinste er wie ein Doofkopf, der er auch war, doch für Miga lächelte er anders. Er lächelte verliebt.

Am liebsten hätte Miga ihn geküsst, doch auch dazu fehlte ihr wieder der Mut. Es war zum davon laufen mit ihr.

„Hey Miga", begann er nach einer kurzen Weile des Schweigens. „Ich muss leider bald mit BTS weg" Miga nickte verständnisvoll, obwohl ein Stich im Herzen sie durchfuhr. „Deswegen würde ich gerne kommendes Wochenende in die neue Diskothek mit dir gehen. Ich würde sehr gerne mal gemeinsam mit dir tanzen. Meinst du, geht das bei dir?"

„Dieses Wochenende steht glücklicherweise nichts an" Miga versuchte, nicht rot zu werden, doch sie vermutete, dass es ihr nicht gelang. „Wann müsst ihr denn weg?"

„Nächste Woche"

J-Hope senkte traurig den Kopf und sah sie von der Seite an, um ihre Reaktion zu beobachten. Für einen kurzen Augenblick erwiderte Miga seinen Blick schockiert, zwang sich dann allerdings zu einem Lächeln und sagte: „Oh, das ist wirklich bald"

„Am liebsten würde ich dich mitnehmen", gestand J-Hope so leise, dass Miga, die neben ihm saß, es kaum verstand. Er rieb sich den Kopf und sagte, wieder in normaler Lautstärke: „Aber das geht ja leider nicht"

Miga legte den Kopf schief und sah ihn unverwandt an. „Ich fühl mich sehr geehrt, dass du mich mitnehmen würdest. Danke"

J-Hope lachte laut auf und nahm Miga kurz in den Arm und augenblicklich musste Miga mitlachen. Wenn er lachte, ging die Sonne für sie auf.

Weniger als eine Woche, trafen sich die Beiden wieder. J-Hope holte sie, wie die letzten Male auch, vor dem Wohnapartment der Trainees ab. Die anderen Mädchen, die ebenfalls dort lebten, sahen neugierig und neidisch aus dem Fenster und ließen sie nicht aus den Augen und Miga war es richtig unangenehm. J-Hope hingegen fand es amüsant und winkte ihnen sogar.

Kaum war Miga weg, rief Juhee Sook per Videoanruf an, um ihr die Nachricht zu verkünden.

„Sooooook!!", schrie Juhee in ihr Handy und Sook zuckte zurück.

„Spinnst du?", schimpfte sie. „Willst du etwa, dass ich taub werde?"

„Natürlich nicht", lachte Juhee. „Ich hab dir was zu erzählen"

„Was könnte so wichtig sein, dass du mir die Ohren weg schreist?", murmelte Sook.

„Du weißt doch, dass Miga bereits einige Dates mit J-Hope hatte"

„Ja, und?"

Sook war wirklich schwierig zu beeindrucken. Ganz anders als die aufgedrehte Juhee.

„Sie hatten die letzten Wochen ich weiß nicht wie viele Dates und jetzt wieder!", sagte Juhee aufgeregt. „J-Hope hat sie eingeladen die neue Disco in Seoul zu besuchen"

„Und deswegen rufst du mich an?", fragte Sook immer noch wenig beeindruckt.

Juhee seufzte. „Ich weiß, dass du deine Gedanken bei deinem Vater hast, aber ich dachte mir, dass es dich interessiert"

„Tut es auch", sagte Sook nun versöhnlicher. Jetzt war sie diejenige, die seufzte und ein sanftes Lächeln erstrahlte ihr Gesicht. „Natürlich möchte ich wissen, was bei euch so los ist. Vor allem, wenn Miga endlich mutig wird. Sie hatte also mehrere Dates mit J-Hope. Es ist interessant, dass ausgerechnet er sie um ein Date gebeten hat"

„Oh nein", sagte Juhee. „Die beiden haben erstaunlich viel gemeinsam. Selbstverständlich sind sie, von der Persönlichkeit her, sehr unterschiedlich, aber ich glaube, dass sie sehr gut harmonieren"

Sook schien etwas zu überlegen. Schließlich sagte sie: „Miga mag aufgeschlossene Menschen, die sich viel trauen, weil sie sich selbst nicht viel traut" Juhee nickte zustimmend. „Es wird auf jeden Fall interessant"

„Deswegen hab ich dich angerufen", grinste Juhee. „Ich glaube, es wird ernst bei den beiden"

Die Beiden bekamen von dem Telefonat zwischen Juhee und Sook natürlich nichts mit, was auch gut so war. Miga war schließlich nervös genug.

Es war schon ewig her, dass sie in einer Diskothek gewesen war. Sie hoffte, dass niemand J-Hope erkennen würde, denn sonst wäre das Date so gut wie im Eimer. Hysterische Fangirls, die sie womöglich noch beschimpfen würden, fehlten Miga gerade noch.

So war sie tief in ihren Gedanken versunken, bis J-Hope sie plötzlich im Taxi fragte: „Ist alles in Ordnung, Miga?"

Sie zuckte zusammen, lächelte und nickte: „Ja, natürlich, ich mache mir nur etwas Sorgen"

„Oh, worüber denn?", fragte J-Hope erstaunt.

„Denkst du nicht, dass dich einige Fans erkennen werden?"

J-Hope dachte kurz nach, lachte anschließend auf und sagte: „Ach und selbst wenn, bin ich doch deinetwegen da und nicht um Autogramme zu schreiben"

„Aber eure ARMY ist euch doch so wichtig", kam es kleinlaut von Miga zurück.

„Das ist schon richtig", grinste J-Hope. „Aber du bist mir wichtiger" Als Miga große Augen machte und dunkelrot anlief, lachte J-Hope erneut laut auf. „Du solltest dein Gesicht jetzt sehen! Du bist wirklich süß, weißt du das?"

Augenblicklich fasste sich Miga ans Gesicht und sah weg. „Oh, nein, das tut mir leid! Entschuldige! Ich hätte nur nicht erwartet, von dir so was zu hören..."

J-Hopes Lachen verstummte, sein Gesichtsausdruck wurde ernster, er drehte Migas Gesicht zu sich, sah ihr tief in die Augen und anschließend nahm er ihre Hand, als er sagte: „Du musst dich wirklich nicht ständig entschuldigen. Immerhin ist es doch meine Schuld, wenn ich dich in Verlegenheit bringe" Dann sah er aus dem Fenster, entdeckte ein bestimmtes Gebäude und jubelte. „Wir sind da!"

Wenn es nach Miga gegangen wäre, hätte diese Taxifahrt für immer dauern können, denn leider ließ J-Hope genau in dem Moment ihre Hand los, als er das Diskotheksgebäude erblickte. Miga seufzte, so leise sie konnte, aus.

Glücklicherweise kamen sie schnell ins Gebäude, denn in dieser Nacht war es relativ kühl und Miga begann zu frieren.

Allerdings war sich Miga nicht sicher, ob es J-Hope klar war, dass er, nach dem Verlassen des Taxis, ihre Hand wieder genommen hatte und diese erst wieder los ließ, als sie sich bereits in der Diskothek befanden. Doch so wie es wirkte, war er sehr darauf bedacht, sie unter all den Menschen nicht zu verlieren.

In der Disko angekommen, war die Luft stickig und heiß von den vielen Menschen um sie herum. J-Hope kam sofort in den Groove und begann bereits zu tanzen. Er nahm Migas Hände und drehte sie mehrfach um sie selbst. Schließlich hörte er damit wieder auf, kam näher an ihr Ohr und sagte: „Sollen wir auf die Tanzfläche gehen?"

Miga lächelte und nickte glücklich und so nahm J-Hope ihre Hand- oder besser gesagt, er drückte sie fester- und führte sie auf die Tanzfläche. Dort tanzten und tanzten sie. Nur ab und zu machten sie Pause, um sich ein Getränk zu holen. Miga hatte komplett das Zeitgefühl verloren und es war ihr auch egal. Sie wollte jede Minute, jede Sekunde, die ihr noch mit J-Hope blieb, bis zum Äußersten genießen.

Sie hatte sich bis über beide Ohren in ihn verliebt. Es war völlig unmöglich, dies abzustreiten. Sie wollte ihn noch näher kennen lernen und für immer in diesem Moment bleiben.

Dann spielte der DJ einen etwas ruhigeren Song, der J-Hope und Miga kurz aufstutzen ließ. Miga senkte verlegen den Kopf, weil sie nicht wusste, was sie tun sollte, doch J-Hope nahm erneut ihre Hand und als Miga ihn wieder ansah, grinste er süß und so lausbubenmäßig wie immer. Er zog sie ruckartig an sie heran, Miga erschrak etwas, begann dann allerdings zu lachen, als J-Hope sie weiterhin an grinste. Sie konnte einfach nicht ernst und verlegen bleiben, wenn er sie so anlächelte.

Mit ihrer rechten Hand in seiner linken und seiner anderen auf ihrer Hüfte ruhend, wippten sie romantisch und eng umschlungen zu dem ruhigem Song. Die beiden waren einander so nahe, dass Miga schon bald ihren Kopf auf seine Schulter legte und leise aus seufzte. J-Hope erwiderte dies, in dem er seinen Kopf auf ihren legte und sie noch näher an sich heran zog. Die ursprüngliche Tanzposition glich nun eher einer innigen Umarmung.

J-Hope küsste sanft Migas Haar, woraufhin diese irritiert ihren Kopf hob. Zuerst sah ihr J-Hope nur einige Sekunden lang tief in die Augen, bis er ihr Gesicht schließlich zwischen seine beiden Hände nahm und sie lange und intensiv küsste. Erst war Miga verwirrt und wusste nicht, was sie tun sollte. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals und ließ sie kaum atmen, doch dann ließ sie sich fallen und erwiderte den Kuss, während die Menschenmenge um sie herum sich von einander lösten, weil ein schnelleres Lied ertönte. Doch J-Hope und Miga bemerkten dies lange nicht, da sie viel zu sehr miteinander beschäftigt waren. Schließlich lösten sie sich von einander und lächelten sich glücklich an.

„Ist es okay, wenn wir kurz wohin gehen, wo es leiser ist?", flüsterte ihr J-Hope ins Ohr und Miga nickte.

So nahm J-Hope erneut ihre Hand und leitete sie sicher in Richtung der Bar, die einige Meter von der Tanzfläche und dem DJ entfernt war, weshalb man sich dort besser unterhalten konnte.

Sie setzten sich beide auf jeweils einen Barhocker und J-Hope kratzte sich unbehaglich am Kopf.

„Ich... ich hoffe, dass es für dich in Ordnung war, dass ich dich geküsst habe" Er schluckte nervös. „Wenn es dir zu schnell gehen sollte, bitte sag mir das. Ich hab leider noch nicht so viel Erfahrung mit so was und eigentlich bin ich ein Idiot, der sonst nicht so ernst ist, wie du weißt"

„Oh, Hoseok...", seufzte Miga mit einem sanften Lächeln auf den Lippen. „Ich fand es wunderschön. Außerdem hatten wir bereits einige, unzählige Dates. Jeder andere hätte sich vermutlich schon längst geküsst"

Sie musste sich ein Lachen verkneifen, da sie in diesem Moment an die eigensinnige und manchmal etwas wilde Juhee dachte, die bei einem Date mit Jungkook diesen bestimmt bereits beim ersten Treffen küssen würde. Oh ja, Juhee würde sicherlich keine Zeit verlieren.

Migas Lächeln wurde etwas breiter, als sie sagte: „Und wenn ich ehrlich bin, wollte ich dich auch schon einige Male küssen und hab mich nur nie getraut"

Da kam J-Hopes typisches Lächeln heraus und er hackte neugierig nach: „Ach, ist das so? Ahaaaa"

Beide begannen an zu lachen, bis J-Hope verstummte und kurz inne hielt, bevor er Miga fragte: „Miga... ich wollte dich bitten... also... willst du meine Freundin werden?"

Miga sah ihn entgeistert an. Sie konnte schlichtweg nicht glauben, was er gerade gesagt hat.

„Ist das dein Ernst?", fragte sie daher.

„Natürlich", sagte J-Hope so leise, dass Miga es kaum hören konnte. „Ich weiß, dass wir beide viel zu beschäftigt sind dafür. Du mit deiner Arbeit als Trainee und ich mit BTS, dennoch würde ich es wahnsinnig gerne versuchen. Vielleicht kannst du mir das jetzt nicht glauben, aber ich habe noch nie so etwas empfunden, wie ich es tue, wenn ich bei dir bin. Noch nie hat sich das Tanzen so anders angefühlt wie mit dir. Es war irgendwie tausendmal schöner, als es sonst mit den Jungs ist" Er machte eine kurze Pause. „Ich hab mich in dich verliebt, obwohl ich ein Idiot bin und obwohl ich nie gedacht hätte, dass ich mich jemals in jemanden so verlieben werde, wie in dich"

„Hoseok...", setzte Miga an und lächelte auf. „ich möchte ebenso wahnsinnig gern deine Freundin sein"

J-Hopes typisches spitzbübisches Grinsen tauchte erneut auf. „Ehrlich?", fragte er.

Als Miga mit einem breiten Grinsen und einem Nicken zustimmte, sprang J-Hope von seinem Hocker, nahm Miga in seine Arme, hob sie hoch und drehte sich mit ihr mehrfach um ihre eigene Achse. „Wow! Das ist... wow! Ich danke dir! Oh mein Gott, ich kann das gar nicht glauben!" Schließlich setzte er sie endlich wieder ab und Miga kicherte. „Wir werden es sicher irgendwie meistern trotz des Stresses und dem Business zusammen zu bleiben. Ich fühle mich zu allem bereit!"

Miga lachte bei seinen Worten laut auf und war so glücklich, wie noch nie zuvor in ihrem Leben.

Allerdings muss selbst der schönste, laute Frühlingstag nach einem harten Winter eines Tages ein Ende finden und so tut es auch die Lovestory von dem Idioten und Sonnenschein J-Hope und der zurückhaltenden Miga.

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