1. Kapitel

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Diese wundervolle Fan-Fiction stammt von Scarakel, einer Autorin auf Fan-Fiction.de. Somit gehen alle Rechte an sie (und Cassandra)

Alec

Jeder Mensch braucht jemandem in seinem Leben, der ihm das Gefühl gibt, etwas Besonderes zu sein. Der ihm das Gefühl gibt, dazu zu gehören. Dieser jemand zeigt uns, dass wir nicht alleine sind. Durch ihn fühlen wir uns gebraucht, wir fühlen uns geliebt und wir fühlen uns vor allem wertvoll.
Diese Menschen sind es, die uns am Leben erhalten, denn wir würden alles dafür tun, um sie glücklich zu machen. 
Auf Dauer kann niemand alleine sein, denn wenn wir niemanden haben, der an unserer Seite steht, würden wir aufhören wollen zu leben.
Denn unser Leben wäre nichts wert, wenn wir es nicht mit jemandem teilen könnten.
Aber was passiert, wenn man diesen einen besonderen Menschen für immer verliert? Wenn man genau weiß, dass er aus unserem Leben verschwindet und nie wieder kommt?
Ganz einfach, man zerbricht daran. Zunächst nur langsam, dann schneller. Stück für Stück und man weiß, dass es unaufhaltsam ist. 

Mein Name ist Alexander Lightwood und heute habe ich diesen besonderen Menschen verloren. Den Menschen, der für mich meine Welt bedeutet hat.
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Ein paar Stunden zuvor

'Aku cinta kamu. Es bedeutet ich liebe dich. Nicht, dass das etwas ändern würde.'
Magnus leise Worte drehten sich in meinem Kopf wie eine Schallplatte.
Mein Hexenmeister hatte mich einfach in dem U-Bahn Tunnel stehen gelassen und war in die Dunkelheit verschwunden.
Für einen kurzen Augenblick war ich wie gelähmt und es dauerte einige Sekunden, bis ich wirklich das Ausmaß von Magnus Worten verstand.
Tränen traten in meine Augen und ich machte mir nicht erst die Mühe sie zurück drängen zu wollen.
Unaufhaltsam flossen sie meine Wangen hinunter und tropften auf mein Shirt.
Ich rief den Namen meines Geliebten, erst leise, kaum ein Flüstern, dann wurde ich lauter.
„Magnus, bleib bitte hier!“
Meine Worte hallten durch den Tunnel und kaum, dass ich sie ausgesprochen hatte wusste ich schon, dass Magnus meiner Bitte nicht nachkommen würde.
Er hatte mich verlassen. Und das vielleicht für immer.
Ich starrte weiterhin in die Dunkelheit, unfähig mich zu bewegen. Stumm ließ ich meine Tränen weiter fließen und ballte meine Hände zu Fäusten.
Plötzlich drang leises Kichern an meine Ohren und ich wirbelte herum.
„Das ist ja wirklich schlecht gelaufen für dich, Kleiner.“
Die Stimme kam mir nur zu bekannt vor und ich bemerkte den höhnischen Unterton sofort.
Camille lehnte elegant an der rechten Wand des Tunnels und sah mich belustigt an.
Instinktiv wischte ich über mein Gesicht, denn die Genugtuung, vor ihr zu weinen, wollte ich der Tusse nicht geben.
Doch sie hatte meine Tränen bereits bemerkt.
„Nicht traurig sein, Shadowhunter“, kicherte sie, „sieh’s positiv. In ein paar Jahren hat er dich sowieso vergessen.“
Meine Trauer verwandelte sich automatisch in Wut und in weniger als drei Schritten war ich bei ihr. Ich packte sie am Kragen und drückte sie hasserfüllt gegen die Betonwand.
„Das ist deine Schuld!“, fauchte ich.
Camille hatte sich nicht erst die Mühe gemacht, meinem Angriff auszuweichen. Ihr Kichern verwandelte sich lediglich in ein lautes, höhnisches Lachen.
„Meine Schuld?“, wiederholte sie belustigt, „wer hat hier darüber nachgedacht, seinen Freund umzubringen?“
Ich wusste, dass sie Recht hatte, doch das macht mich nur wütender. Mit einem Mal war es mir sogar egal, ob ich das Abkommen brechen würde. Ich wollte sie einfach nur töten, für das, was sie getan hatte.
Die Vampirin hatte den Ausdruck auf meinem Gesicht anscheinend gesehen, denn ihr Grinsen wurde breiter.
„Na, dann töte mich doch“, meinte sie provokant, „wenn du dich dann besser fühlst…“
„Halt den Mund!“, blaffte ich und griff instinktiv nach einem meiner Dolche. 
Doch sosehr ich sie in diesem Moment auch hasste, ich konnte mich nicht dazu durchringen, ihr mein Messer durch die Kehle zu rammen.
Camille schien das zu bemerken, denn sie schenkte mir einen triumphierenden Blick.
„Wusste ich’s doch!“, zischte sie mir zu und riss sich blitzschnell los, nur um mich anschließend weg zu schubsen.
Der Angriff kam überraschend und sie war wesentlich stärker als ich, weswegen ich rückwärts zu Boden fiel.
Ich kam hart auf dem kalten U-Bahn Geis auf und Camille stellte einen Fuß auf meiner Brust ab, damit ich mich nicht bewegen konnte.
„Erbärmlich“, kommentierte sie das Ganze gelangweilt, „ich frage mich wirklich, was Magnus an dir gefunden hat.“
Sie nahm den Fuß von mir und musterte mich kurz.
„Ich wünsche dir noch ein schönes Leben, Kleiner“, höhnte sie, dann drehte sie sich einfach um und ging.
Sofort sprang ich auf, doch Camille war längst weg und da sie als Vampir wesentlich schneller als ich war, war es auch sinnlos ihr hinter her zu rennen.
Abgesehen davon, war sie das auch nicht wert.
Wütend biss ich meine Zähne zusammen und machte mich dann auf dem Weg zurück ins Institut.
Ich wusste, dass ich eventuell erst meine Sachen aus Magnus Loft holen sollte, doch ich konnte mich nicht dazu bringen, jetzt zu seiner Wohnung zu gehen.
Der Gedanke an Magnus trieb mir erneut die Tränen in die Augen und erneut ließ ich sie einfach fließen.
In diesem Moment war es mir egal, ob ich schwach war, nur weil ich weinte. Ich hatte den wichtigsten Menschen in meinem Leben verloren, da würde es mir doch wohl zu stehen, traurig zu sein, oder?
Ich fuhr die Rolltreppe nach oben und verließ dann die U-Bahn Station, ehe ich weiter Richtung Institut ging.
Auf meinem Weg dorthin bemerkte ich, wie immer mehr Menschen anfingen, mich an zu glotzen, weswegen ich kurzerhand meinen Zauberglanz aktivierte.
Bei Raziel, hatten diese bescheuerten Mundis noch nie jemanden weinen gesehen?

Es dauerte keine zehn Minuten, ehe ich vor dem Eingang des New Yorker Instituts ankam.
Für einen Moment starrte ich die verlassene Kirch einfach nur an, unfähig, einen Fuß ins Innere zu setzen.
Ich wusste, wenn ich reinging, würden Izzy und Jace mich bestimmt fragen, wo ich solange gewesen war und wie es Magnus ging.
Allerdings hatte ich nicht wirklich die Nerven mit meinen Geschwistern darüber zu reden und ich wusste, dass ich sofort wieder zu weinen anfangen würde, wenn ich ihnen die Geschichte erzählte.
Also wischte ich mir die Reste meiner Tränen aus dem Gesicht und starrte weiter auf die Kirche.
Unter anderen Umständen hätte ich mich vermutlich gefragt, warum bei Raziel unser Institut als Bruchbude getarnt war.
Aber unter 'diesen Umständen' interessierte mich das nicht wirklich. Ich wollte lediglich warten, bis ich mir sicher war, dass man mir nicht mehr ansehen konnte, dass ich geweinte hatte. Und dann würde ich, hoffentlich, schnell in mein Zimmer laufen können und mich einfach vor dem Rest der Welt, inklusive meinen Geschwister, verstecken.

Nach gut fünf Minuten atmete ich kurz durch und betrat dann das Institut. Ich stieg in den Fahrstuhl ein und kaum, dass ich ihn wieder verlassen hatte, begann ich schneller zu laufen, in der naiven Hoffnung, dass würde meine Chancen erhöhen unbemerkt in mein Zimmer zu gelangen.
Doch natürlich ging mein Plan nicht auf.
Ich war gerade die Treppe nach oben gelaufen, als mir Jace entgegen kam. Und natürlich entdeckte mich der Blondhaarige sofort.
„Hey, Alec“, begrüßte er mich, während er sich zu mir gesellte.
Ich murmelte etwas zurück, von dem ich hoffte, dass es einigermaßen nach einem 'Hi' klang und mit etwas Glück würde er bemerken, dass ich kein Bock auf ein Gespräch hatte.
Dummerweise schien es Jace egal zu sein, ob ich mit ihm reden wollte oder nicht.
„Wo warst du solange?“, erkundigte er sich nur, „Izzy und ich wollten heute eigentlich noch mit dir zu Takis.“
„Ich… hatte noch was zu erledigen“, antwortete ich knapp und mit dumpfer Stimme.
Irritiert musterte mich Jace, nur um mich dann besorgt anzuschauen.
„Hast du etwas geweint?“, fragte er.
Und das war das Problem, wenn die Familie aus ausgebildeten Auftragskillern bestand, wie Clary es ausgedrückt hätte.
Sie bemerkten einfach viel zu viele Details.
Für einen kurzen Moment überlegte ich, einfach mit 'Nein' zu antworten und dann in mein Zimmer zu flüchten. Allerdings würde Jace bedauerlicher Weise nicht so schnell locker lassen.
„Ja“, gab ich schließlich zu.
Mein Bruder zog eine Augenbraue hoch und wartete anscheinend auf eine Erklärung.
Doch ich tat, als würde ich das nicht bemerken und schwieg einfach.
Für ein paar Sekunden starrten wir uns nur schweigend an, ehe Jace den Mund öffnete.
„Du hast geweint, weil…“, begann er und ließ den Rest des Satzes einfach in der Luft hängen.
„Ich hab… mit Magnus diesen blöden Film geschaut. 'Titanic'“, erklärte ich und merkte dabei selber, wie bescheuert das klang, „Und Magnus wäre beleidigt, wenn ich nicht zumindest am Ende ein bisschen geweint hätte. Der Film ist ja angeblich mega traurig.“
Für einen Augenblick befürchtete ich, dass Jace mir diesen Unsinn nicht abkaufen würde, doch dann begann mein Parabatai zu lachen.
„Du hast echt angefangen zu weinen, nur damit dein Freund zufrieden ist?“, wiederholte er belustigt, „Oh man, ich glaube, ich werde eure Beziehung nie verstehen.“
Ich schaffte es, meine Lippen zumindest zu einem halben Lächeln zu verziehen.
In Wahrheit hatte ich 'Titanic' nie geguckt. Ich wusste nur, dass da ein Schiff unterging und das eine Art Liebesfilm sein sollte. Oh und da spielte dieser Mundi Schauspieler mit. Leonardo das Cabrio oder so…
„Du weißt aber schon, dass ich dich das jetzt nie wieder vergessen lassen werde, oder?“, meinte Jace und riss mich damit aus den Gedanken.
„Schon klar“, seufzte ich und machte Anstalten, an ihm vorbei zu gehen, „ich geh ins Bett.“
Jace trat mir in den Weg.
„Um die Uhrzeit?“, fragte er verwundert, „es ist nicht mal zehn Uhr. Wir könnten noch trainieren, oder…“
„Es war ein langer Tag“, unterbrach ich ihn nur, „wir können morgen trainieren.“
Damit ging ich einfach an ihm vorbei und steuerte auf mein Zimmer zu.
Jace rief mir ein 'gute Nacht' hinterher und ich antwortete mit irgendeinem halbherzigen Genuschel. Jetzt musste ich nur hoffen, dass mir nicht noch Izzy oder Clary über den Weg liefen…
Diesmal schien mein Wunsch erhört worden zu sein, denn ich kam ohne weitere Zwischenfälle in meinem Zimmer an. Sofort schloss ich die Tür hinter mir ab, nachdem ich den Raum betreten hatte.
Sicher war sicher und ich wollte wirklich keinen Besuch haben.
Seufzend warf ich mich auf mein Bett, ohne mir die Mühe zu machen, meine Schuhe auszuziehen und vergrub meinen Kopf in meinem Kissen.
Die Wut auf Camille war längst verpufft und meine Gedanken kehrten zu Magnus zurück.
Und mit diesen Gedanken kamen auch die Tränen wieder.
Wie hatte ich nur so dumm sein können?
Natürlich wäre ich niemals diesen Deal mit Camille eingegangen, aber Magnus hatte trotzdem Recht.
Ich hatte ernsthaft darüber nachgedacht.
Wäre ich ein besserer Freund gewesen, hätte ich ihr sofort eine Abfuhr erteilt. Würde ich ihn wirklich lieben, hätte ich die Möglichkeit, den Deal einzugehen, nicht erst in Betracht gezogen.
Schuldgefühle kamen in mir hoch und vermischten sich mit dem brennenden Schmerz, der in meinem Brustkorb wütete.
Ich spürte, wie der Kissenbezug sich langsam mit meinen Tränen vollsog, doch das war mir egal.
Ich war zu sehr damit beschäftigt, mir Vorwürfe zu machen. 
'Erbärmlich. Ich frage mich wirklich, was Magnus an dir gefunden hat.'
So sehr ich sie auch hasste, Camille hatte Recht damit. Was hatte Magnus an mir gefunden? Ich biss mir auf die Lippe, um ein Schluchzen zu verhindern.
Und während ich da lag und mir immer wieder vor Augen hielt, was ich falsch gemacht hatte spürte ich, wie ich langsam anfing, mich selbst zu hassen.
Ich fing langsam damit an, mich selbst zu 'verabscheuen'.
Irgendwann schaffte ich es, mich in eine aufrechte Position zu basteln und stieg aus dem Bett.
Wenn ich weiter dort liegen und weinen würde, würde ich den Verstand verlieren…
Also ging ich zu meinem Schrank und fing damit an, meine Messer aufzuräumen, in der Hoffnung, es würde mich ablenken.
Doch das tat es nicht.
'Aku cinta kamu. Es bedeutet ich liebe dich. Nicht, dass das etwas ändern würde.'
Der Hass auf mich selbst kam zurück und die Tränen flossen unaufhaltsam weiter, während ich mit wenig Mühe die Messer in meinem Schrank nach Größe sortierte.
Das Ergebnis war, dass ich seit gut fünf Minuten vor dem Schrank stand und meine Waffen immer noch so aussahen, als hätte ich sie einfach und mit wenig Liebe in das nächstbeste Regal gepfeffert. 
Und abgelenkt hatte mich das Ganze auch nicht wirklich.
Ich griff nach dem letzten Messer und wollte es aus dem Schrank nehmen, als es mir aus der Hand fiel.
Reflexartig versuchte ich, es aufzufangen, doch die Klinge schrammte lediglich meine linke Handfläche und landete mit einem Klirren auf dem Boden.
Ein brennender Schmerz flammte in meiner Hand auf und ich bemerkte, dass der Kratzer, den die Klinge verursacht hatte, zu bluten begann.
'Klasse. Was kann ich eigentlich?', dachte ich missmutig und hob das Messer auf, um es in den Schrank zu tun.
Doch da kam es nicht an.
Stattdessen starrte ich auf meine Handfläche und beobachtete, wie weiterhin kleine Blutstropfen aus dem Schnitt quollen.
Aus einem Grund den ich nicht ganz verstand, beruhigte mich der Anblick.
Und der dumpfe Schmerz, der von der Wunde ausging, fühlte sich fast schon… 'gut' an.
Es war, als würde dieser kleine physische Schmerz all meinen psychischen Schmerz vertreiben.

Ich wusste nicht, wie lange ich da stand und einfach nur meine Hand anstarrte, so, als würde ich sie zu ersten Mal sehen.
Dann fasste ich einen Entschluss.
Ich packte die Klinge fester, die ich eigentlich zurück ins Regal hatte stellen wollen und ging ins Badezimmer.
Dort angekommen, schloss ich die Tür hinter mir ab und setzte mich auf den Rand der Badewanne.
Ich wusste, dass das, was ich im Begriff zu tun war, falsch war. 
Doch ich konnte nicht anders.

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