Kapitel 12 - Mögen Sie sich an Ihrem Kaffee verschlucken

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»Doing nothing is never an option.«
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Katherine POV

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Einige Stunden später treten Ezra und ich lachend aus dem Club heraus in die kalte Nachtluft, und sofort ziehe ich fröstelnd die Schultern hoch. „Ohje, das wird ein mühsamer Nachhauseweg", seufze ich verzweifelt und fange an, in die Richtung unserer Villa zu laufen, doch Ezra hält mich leicht am Arm auf. „Wir rufen ein Taxi", bestimmt er mit einem Ton der keine Widerrede zulässt, wobei ich ehrlich gesagt auch nicht wirklich etwas dagegen habe. Es wäre eine Tortur bei diesen Temperaturen nach Hause zu laufen, was auch nicht gerade schnell gehen würde. Ich rechne mit einem Fußmarsch von gut vierzig Minuten, wenn wir schnell unterwegs sind.

Während Ezra auf seinem Handy herumtippt, welches er von den Devils geschenkt bekommen hat da sein altes nicht mit ihm in der Halle, und somit unauffindbar war, verschränke ich von einem Bein aufs andere tretend die Arme vor der Brust und lausche der dunklen Stimme des Russen, der nun mit einem Taxiunternehmen telefoniert. Dabei hört er sich so normal an wie jeder andere Mensch. So als würde er mit beiden Beinen fest im Leben stehen und morgen früh in aller Frische in seinem Büro auftauchen von dem Geschäft in dem er arbeitet.

Doch schon nur ein einziger Blick zu Ezra bestätigt mir unmissverständlich , dass Ezra definitiv nicht der Typ ist der sich in einem Büro herumkommandieren lässt, und er wird morgen wohl auch nirgendwo auftauchen - geschweige denn in aller Frische.

Ezras Stimme verrät außerdem gar nichts über das was sich wirklich in ihm versteckt, doch ich weiß jetzt dass da sehr viel ist das rausgelassen werden muss, und irgendwann auch rausgelassen wird - bloß wahrscheinlich nicht so wie Ezra es sich wünschen würde. Ich kenne das ja von mir selbst, Melody wird das kennen und auch Maddox kann sich in die Lage des Russen versetzen. Eigentlich kann das fast jeder der Devils.

„Entschuldigen Sie? Wir stehen hier in aller Kälte rum und bräuchten jemanden der uns nach Hause fahren kann, dabei ist es mir egal ob Sie gerade noch ihren Kaffee genießen! Sie leiten ein Taxiunternehmen Hergott nochmal, schicken Sie Ihre Leute dann auch raus!"

Meine rechte Augenbraue wandert verwundert über diese Art von Ezra nach oben und mein Mundwinkel bleibt ebenfalls nicht an Ort und Stelle. Ezra sieht kurz zu mir und verdreht die Augen als er meine Belustigung sieht, und fasst sich leicht an die Stirn als die Person am anderen Ende anscheinend nicht das sagt was Ezra gerne hören möchte.

„Gut, wir machen das anders. Ich lasse Sie Ihren Kaffee trinken, mögen Sie sich daran verschlucken, und kontaktiere ein anderes Taxiunternehmen. Haben Sie eine schöne Nacht!" Ezra legt genervt auf und sieht aus als würde er gleich sein Handy in hohem Bogen über die Straße werfen, doch schlussendlich kickt er bloß nach einem Steinchen.

„Es gibt kein anderes Taxiunternehmen", murmle ich leise in der Hoffnung meine Begleitung nicht noch mehr zu verärgern, und melde Ezras Blick. „Echt jetzt?", fragt dieser fassungslos, und Ich nicke leicht. „Das soll doch ein Witz sein! Wir sind in Brooklyn, wie kann das sein? Stehen jetzt etwa alle Leute am Flughafen draußen an der Kälte und warten darauf dass die Chauffeure der Taxis, die sie gerade dringend benötigen, ihren Kaffee getrunken haben?!"

Ich zucke mit den Schultern und nicke dann etwas ahnungslos, da ich mir ehrlich gesagt keine andere Antwort einfallen lassen kann. Wahrscheinlich ist das auch die einzige richtige Antwort. Während Ezra also genervt im Kreis läuft atme ich tief durch und suche dann nach Maddox' Kontakt, denn Melody kann nichts und niemand aus ihrem tiefen Schlaf reißen. Maddox hingegen hat mich schon öfters mal mitten in der Nacht irgendwo abgeholt, worüber er sich zwar jedes Mal lautstark beschwert, jedoch weiß ich dass ihm das trotzdem lieber ist als wenn ich alleine nachts nach Hause laufen würde.

Ich drücke auf den Hörer und bete dafür dass Maddox nicht aus heiterem Himmel entschieden hat sein Handy auf Flugmodus oder so zu schalten, denn dann müssten wir vielleicht doch laufen. Und ich bin müde. „Hallo?", meldet Maddox sich schlaftrunken, und ich bekomme augenblicklich ein schlechtes Gewissen. „Mads, ich bin's, Kat", begrüße ich Maddox kleinlaut, und als er seufzt ist mir klar dass er schon ganz genau weiß worum's geht. „Katherine, es ist verdammt spät. Wo stehst du?"

Ich beiße mir auf die Unterlippe und spiele mit dem Saum meines Shirts, so leid tut es mir Maddox jetzt herkommen zu lassen. „Du bist meine Rettung. Wir stehen vor dem Circle." Kurz ist es still, ehe Maddox sich dann doch meldet. „Wir? Ist Mel etwa noch bei dir oder so?" „Nein, äh, Ezra steht gerade genervt neben mir weil das Taxiunternehmen uns für Kaffee hat sitzen lassen. Nochmals dort anzurufen wäre nicht gerade schlau, denn er hat dem Typen am Telefon gewünscht dass er sich an seinem Kaffee verschluckt. Wir sind also ab sofort verhasst."

Tatsächlich entfährt Maddox bei meiner Schilderung ein kleiner Lacher, was mich etwas beruhigt. Er scheint wohl doch nicht so wütend zu sein. „Ach, sogar auf deine Begleitungen färbst du mit deinem Pech ab. Ich bin gleich da, geht wieder rein und wartet am Eingang darauf dass ich anrufe. Ihr erfriert mir sonst noch." Ich lächle breit und strecke einen Daumen nach oben um Ezra zu verdeutlichen dass wir abgeholt werden, woraufhin dieser so tut als würde er ein Stoßgebet vollführen. „Machen wir, vielen Dank Mads, du hast was gut bei mir."

„Das habe ich sowieso. Bis gleich."

Wir legen auf und Ezra sieh tmich abwartend an. „Und?" Ich lächle und ziehe den Russen am Ärmel wieder in Richtung Eingang. „Maddox fährt los, er ruft an wenn er hier ist. Wir warten drinnen, es ist viel zu kalt hier." Ezra folgt mir erneut an dem Türsteher vorbei in das Innere des Clubs, der noch immer gut gefüllt ist. Wir suchen uns diesmal einen Stehplatz in der Nähe des Ausgangs, da Maddox nicht lange brauchen wird bis er hier ist und es daher unnötig wäre, nochmal einen Sitzplatz zu beanspruchen.

Ich lehne mich gegen die Wand hinter mir und schliesse ganz kurz die Augen, um die Ereignisse des Abends und der Nacht nochmals in Ruhe durchzugehen. „Hey, ich bin gleich wieder da ja?" Ich nicke und schaue Ezra kurz nach, als er in der Menge verschwindet. Um mich rum merke ich dass sich der Club langsam etwas leert, da er nicht mehr allzu lange geöffnet hat. Ich kenne zwar nicht den genauen Zeitpunkt an dem er schliesst, da ich eigentlich noch nie so lange hier war, aber soweit ich mich erinnere sind wir wirklich nah dran.

Es vergehen ein paar Minuten in denen sich neben mir ein kleines Grüppchen an Jungs immer wie auffälliger verhalten hat, was mich aber nicht weiter stört. Ich schiele kurz zu den Jungs rüber und wende dann den Blick sofort wieder ab, als ich bemerkt werde, doch dann ist es auch schon etwas zu spät. Ich seufze genervt als tatsächlich zwei der ungefähr fünf Jungs auf mich zugetorkelt kommen und vor mir stehenbleiben.

„Was machst denn du hier so ganz alleine?" Der Grössere der beiden Jungs sieht mich fragend an, wobei ich seine Absichten deutlich im Glänzen seiner Augen erkennen kann. „Ich bin nicht alleine hier", antworte ich so desinteressiert wie möglich, und schiele erneut an den Jungs vorbei in die Richtung, in der Ezra eben verschwunden ist. „Nun, jetzt gerade bist du es aber."

„Gut beobachtet, Sherlock."

Mein Kommentar rutscht mir schneller raus als dass ich darüber nachdenken kann, was ich sofort bereue als die Augenbrauen des Jungen erstaunt nach oben wandern, und er mit seinem Kumpel einen kurzen, vielsagenden Blick wechselt. Jetzt bin ich nicht mehr das unschuldige Mädchen. „Ach, es stimmt also doch! Umso kleiner, umso frecher. Testen wir doch mal wie lange das noch so bleibt..." Der Junge kommt mir für meinen Geschmack viel zu nahe und umfasst mein Kinn leicht, um einen genaueren Blick auf mein Gesicht zu werfen.

Da ich eben schon meine Fassade habe fallen lassen halte ich diesem Blick also kühl stand und versuche den Jungs so zu verdeutlichen, dass ich definitiv nicht ein geeignetes Opfer für ihre Spielchen bin. Denn, wenn ich sie nicht zur Schnecke mache, werden meine Freunde das sicherlich übernehmen. „Ganz hübsch", kommentiert der Junge das was er gerade analysiert hat, und ein breites Grinsen schleicht sich auf sein Gesicht. Ein Grinsen das ich ihm am liebsten aus dem Gesicht schlagen würde, so sehr widert es mich an.

„Wieso bist du denn so bockig drauf? Wir wollen doch bloss ein wenig Spass haben, sieh mal da, meine Freunde würden dich sicher auch gerne näher kennenlernen..." Er betont das "näher" so, dass ich ganz genau weiss was er damit meint. So genau, dass ich mich fast an Ort und Stelle übergebe. „Ich bin nicht bockig, ich habe bloss keinen Bock auf euren Spass. Such dir wen anderes der sich gerne deinen Freunden näher vorstellen lässt." Tadelnd schüttelt der Junge den Kopf und sieht mich dann an, als wäre ich ein kleines Kind das etwas nicht versteht, weil es zu klein dafür ist.

„Du verstehst es nicht", seufzt er dann auch noch, und lächelt leicht. „Wir wollen niemand anderen. Du solltest dich geehrt fühlen, Süsse! Das wird der Spass deines Lebens. Komm, wir gehen mal rüber." Der Junge versucht mir seine Hand an die Taille zu legen, doch ich bin schneller und schlage seine Hand energisch weg. Verdutzt sieht der Junge kurz auf die Hand, die ich getroffen habe, und seufzt erneut - diesmal aber energischer. Er ist langsam angepisst.

„Gut, dann eben anders", presst er hervor und sieht mich erneut an. Diesmal glänzen seine Augen nicht vor Vorfreude, sondern vor Wut, und ich fühle mich zunehmend unwohler in meiner Haut. Hätte ich wirklich nicht einfach das unschuldige Mädchen sein können, das es ohne Probleme hier rausschafft? Ein fester Griff um meinen Oberarm zieht mich zu der Gruppe rüber, die eben lautstark auf sich aufmerksam gemacht hat, und plötzlich schweigen alle Jungs. Ihre girerigen Blicke liegen auf mir, um genau zu sein auf meiner Oberweite, und langsam aber sicher werde ich wütend.

Der Junge der mich festhält grinst breit über seine Errungenschaft und scheint nicht damit zu rechen, dass diese Errungenschaft sich durchaus wehren kann, was er jetzt eben auf die harte Art und Weise lehren wird.

Mit einem Ruck reisse ich mich aus dem Klammergriff des Jungen und verpasse ihm eine Kopfnuss als er erneut nach mir greifen wird. Er taumelt sich die Stirn haltend einige Schritte nach hinten in seinen Kumpel hinein, der ihn erstaunt abfängt und wieder gerade hinstellt. Währenddessen hat ein anderer Junge seine Herausforderung gefunden und versucht gerade, mich irgendwie festhalten zu können, doch ich kann all seinen Versuchen ausweichen und bewege mich dabei immer wie mehr in Richtung Ausgang, denn dort stehen die Türsteher.

Die Leute um uns herum sind viel zu sehr damit beschäftigt ihren Spass zu haben als dass sie sich auf mich konzentrieren könnten, weshalb keiner so wirklich mitbekommt was hier gerade abgeht. Ich mache einen weiteren Schritt rückwärts und pralle dabei in eine Person, die sich ruckartig zu mir umdreht und mich wütend anfunkelt.

„Entschuldigen Sie, aber ich muss hier schnell durch", brabble ich sofort drauf los als es schwieriger wird Abstand zwischen mich und die anderen Jungs zu bringen, doch das scheint den Partygast nicht zu interessieren, denn er fängt an lautstark auf mich einzureden. Dabei weht mir ein starker Alkoholduft entgegen, der zu hundert Prozent von ihm stammt. Jetzt habe ich also nicht nur eine Gruppe Jungs die gerne ihre Fantasien an mir ausleben wollen im Nacken, sondern auch noch einen alkoholisierten, vermutlich auch unter Drogeneinfluss stehenden Partygast, der ausgesprochen wütend auf mich ist.

Ich will nach Hause, und zwar jetzt.

Während ich den Partygast zu beruhigen versuche kommen die Hände der Jungs immer wie näher an meinen Körper ran, doch als sich aus dem Augenwinkel eine mit meiner Oberweite als Ziel nähert, wird sie von einer mir etwas bekannteren Hand fest umgriffen und umgedreht.

Der Besitzer der Hand jault vor Schmerzen auf, und alle Beteiligten drehen sich zu Ezra um, der mit einem Pokerface und einer Hand in seiner Jeanstasche in der Runde steht, und den Jungs einen leeren Blick schenkt. „Entschuldigung dass ich dich habe warten lassen, Kat. Gibt es hier etwa ein Problem?" Auch Ezra's Stimme ist tiefenentspannt, aber ich kann seine Ader an der Schläfe ganz leicht pochen sehen.

Ezra ist nicht tiefenentspannt.

Ezra ist auf hundertachzig.

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Ezra to the rescue ^.^

- Xo, Zebisthoughts

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