Kapitel 29 - Ich bin nicht stur

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»How to stop time: kiss«
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Katherine POV

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„Das war schön", seufze ich glücklich als wir das Restaurant verlassen, und zufrieden lächelt Ezra neben mir. Tatsächlich hat er es geschafft ein Restaurant zu finden, in dem ich noch nie war - eine Seltenheit, da ich es liebe essen zu gehen. Und es war der Hammer. Sowieso fühlt es sich gut an wieder in Brooklyn zu sein, obwohl ich Texas an sich auch sehr schön finde. Nur die Erfahrungen dort waren etwas weniger toll, aber darüber will ich jetzt gar nicht nachdenken. Wir sind alle hier und vor allem sind wir unversehrt, das zählt.

„Was hältst du davon wenn wir noch ein wenig die Gegend erkunden? Immerhin kennst du Brooklyn in- und auswendig, während ich nur wenige Wochen hier wohne." Sofort bin ich einverstanden mit Ezra's Vorschlag, und beschliesse ihm den Weg von hier zum Brooklyn Bridge Park zu zeigen. Als wir etwas weniger um die Ohren hatten bin ich gerne dorthin gegangen um den Kopf etwas frei zu kriegen, und obwohl ich diesmal nicht alleine bin freue ich mich darauf, mal wieder an einen meiner Lieblingsorte hier zurückkehren zu können.

Ausserdem hindert Ezra mich nicht gerade daran abzuschalten, im Gegenteil. Seine Anwesenheit beruhigt mich.

„Ich will dir einen meiner Lieblingsorte zeigen", teile ich meinem Teampartner also mit, der zufrieden nickt. „Ich habe übrigens Neuigkeiten was diesen Hernandez Carrera betrifft", teilt Ez mir mit während wir uns auf den Weg machen, und gespannt hebe ich eine Augenbraue. „Von dem habe ich ja schon eine Weile nichts mehr gehört. Hau raus."

„Er hat mit dem anderen Typ zusammen für meinen Vater als Spion gearbeitet. Seine Grundaufgabe war es, Aaron und mich aufzuspüren und im Auge zu behalten, deshalb kam er uns auch sofort bekannt vor." Ich schüttle den Kopf und seufze. „Das ist doch völlig verrückt", murmle ich, wobei Ezra mir nur zustimmen kann. Eine Weile laufen wir schweigend nebeneinander her, was keinen zu stören scheint. Ich lasse meine Gedanken die kurze Zeit in der Ezra bei uns ist zurückgehen, und stelle fest dass wir beide mental ein grosses Stück weiter sind als noch vor wenigen Wochen.

Da hat Ezra kaum gesprochen, und ja nichts von sich selbst preisgegeben. Da war so viel Schmerz in ihm den er verstecken wollte. Und jetzt sind wir hier. Zwar würde ich nicht behaupten dass Ezra vollstes Vertrauen zu mir - oder sonst irgendjemandem - hat, aber ich spüre dass er sich bei mir sicherer fühlt als bei anderen Personen. Er lacht, er lässt es zu dass jemand anderes eine Situation kontrolliert, und die sonst nur gespielte Entspannung ist definitiv bemerkbar. Ezra's Blick ist ruhiger, und er zuckt nicht mehr zusammen wenn ich mal eine Hand an seine Schulter lege. Ein gewisses Vertrauen muss also definitiv da sein, und das freut mich.

Umgekehrt ist das übrigens auch nicht anders - auch wenn ich ein sehr vorsichtiger Mensch bin habe ich das Gefühl, dass meine Geheimnisse bei Ezra sicher sind. Es fühlt sich manchmal so an als würde ich ihn mindestens solange kennen wie Maddox oder gar Melody. Nino, der gestern einen Krankenbesuch gemacht hat, meinte sogar wir wären die perfekten Teampartner - wie Maddox und Melody, die im Kampf alles füreinander tun würden.

Und irgendwie muss ich unserem Trainer da Recht geben - ich hätte in Texas alles dafür getan um Ezra aus dieser Hölle zu holen, und andersrum hat er alles dafür getan, um mich bei unserer Entführung von seinem Vater fernzuhalten. Und dass Aaron gekommen ist um mich zu holen wird er ziemlich sicher auch getan haben weil er wusste, dass sein Bruder ihm sonst den Kopf abreissen würde. Immerhin hat er freiwillig ein Grundstück betreten, das er vorher flüchtend verlassen hat.

„Das fasziniert mich immer noch."

Ich schrecke auf und blicke direkt in Ezra's Grinsen. „Was denn?" Er nickt zu mir und lächelt. „Wie sehr du in Gedanken versinken kannst. Das habe ich bis ich dich kennengelernt habe noch nie gesehen." Ich zucke mit den Schultern und richte eine Haarsträhne. „Laut Adrastos konnte ich das schon immer", schmunzle ich, und stelle fest dass wir nur noch wenige Minuten laufen müssen, bis wir da sind. „Es dauert übrigens nicht mehr lange bis wir da sind", teile ich also mit, und erhalte ein Nicken als Antwort. „Wo gehen wir eigentlich hin?", fragt Ezra neugierig, und ich zucke mit den Schultern. „Das wirst du dann sehen", lächle ich, und spüre wie Ezra's Augenbrauen sich heben. Sagen tut er aber nichts.

Etwa fünf Minuten später sind wir dann angekommen, und begeistert führe ich Ezra zu meinem absoluten Lieblingsplatz, der sich nahe am Wasser befindet. „Da wären wir." Ezra sieht sich kurz um, und nickt dann leicht. „Und hier bist du also gerne?" Ich höre die Skepsis in seiner Stimme, was ich auch etwas nachvollziehen kann. Der Brooklyn Bridge Park ist nicht gerade unbekannt, und definitiv kein Versteck vor Touristen.

„Ja, sehr gerne sogar. Am liebsten auch genau hier. Ich habe alles im Überblick, vor allem die Touristen, was oft sehr lustig sein kann. Wir müssen mal tagsüber kommen, dann siehst du was ich meine." Erneut nickt Ez, diesmal weniger skeptisch. „Ich mag die Lichter", gibt er irgendwann gedankenverloren von sich, und ich folge seinem Blick zur hell beleuchteten Brooklyn Bridge. „Ich auch", erwidere ich lächelnd, und spüre Ezra's Blick für eine Weile auf meinem Gesicht.

„Danke übrigens", murmelt er dann plötzlich, und verwirrt wende ich meinen Blick von der Brücke ab. „Wofür denn?" Ezra sieht mich ebenfalls an. „Du hast alle zusammengetrommelt um mich bei meinem Vater wegzuholen", sagt er dann leiser als sonst, und wendet den Blick wieder ab. „Niemand der meinen Vater kennt hat es bisher auf sich genommen, etwas gegen ihn zu unternehmen, geschweige denn sein Grundstück zu stürmen. Sowieso nicht für mich."

Beim letzten Satz muss ich mir fest auf die Zunge beissen, um nicht einfach zu fluchen. Ezra hat so viel mehr verdient. „Wenn es überhaupt mal jemand mit meinem Vater aufgenommen hat dann gings immer um Geld. Um ihre eigenen Ziele und Bedürfnisse. Keiner wollte jemals meinen Vater bekämpfen um für jemand anderen etwas rauszuholen, das war jedem zu riskant. Bis auf dich, wie sich herausgestellt hat. Dafür will ich dir danken." Ich lächle, und als er mich ansieht erwidert Ezra dieses Lächeln.

„Du hast dich für mich geopfert, Ez. Du hast mir mehrmals aus der Patsche geholfen. Und du bist mein Teampartner. Ich würde dich überall rausholen, mir egal was ich dafür durchstehen muss. Ich weiss wie es ist viel gelitten zu haben, so schnell werde ich also nicht zulassen da-"

Weiter komme ich nicht, und überrascht schaue ich einen sichtlich aufgewühlten Ezra an, der seine Hand vorsichtig auf meinen Mund gelegt hat. „Ez?", nuschle ich gegen seine Handinennfläche, und sehe dass dieser tatsächlich fast mit den Tränen kämpft. „Die letzte Person die genau diese Worte zu mir gesagt hat konnte ihr Versprechen nicht halten", presst er mit zittriger Stimme hervor, und ich lege meine Hand an sein Handgelenk. „Meine Mutter. Sie hat versprochen meinen Vater nicht an mich ranzulassen. Sie ist dabei gestorben."

Ich ziehe Ezra's Hand langsam von meinem Mund, und lege meine eigene Hand an sein Gesicht. „Ezra, sieh mich an", murmle ich, und fange Ezra's schmerzerfüllten Blick auf. „Ich werde mein Versprechen halten. Ich werde nicht vorher sterben, okay? Ich werde nicht zulassen dass dein Vater noch jemals Hand an dich anlegen kann. Nicht mal über meine Leiche."

Für einen kurzen Moment kann ich in Ezra's Augen alle möglichen Emotionen sehen, und schlucke leer als er seine Hand ebenfalls an meine Wange legt. „Deine Sturheit wird dich irgendwann umbringen", sagt er leise, und ich empört sehe ich ihn an. „Ich bin nicht-", auch diesen Satz beende ich nicht, denn zu meiner Überraschung spüre ich im nächsten Moment Ezra's Lippen auf meinen.

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🥳

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Vergesst das Sternchen nicht! <3

- Xo, Zebisthoughts

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