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Kook schleuste sich geschickt durch die Menschen, mit dem einen Arm hielt er Travjen an seine Brust, mit dem anderen schob er Maisse vor sich damit er sie nicht aus Versehen verlor. Er diktierte ihr rasch den Weg in die Bucht und das Mädchen nickte, vertraute darauf, dass ihr Freund bei dem guten Menschen behütet war und eilte den matschigen Pfad entlang. Der Überlebenskünstler fasste es als positives Zeichen auf, dass sich Travjen an ihm festklammerte – er schien sich ihm anzuvertrauen. Das war auch gut so, denn Kook's Kraft neigte sich allmählich dem Ende zu, je weiter sie sich durch Marktpassagen schlängelten und das so zügig, um kein Aufsehen zu erregen. Der Besitzer des Freudenhauses würde erst später das Fehlen seiner zwei Spielzeuge bemerken, was Kook einen zeitlichen Vorteil erspielte.

Dass sich Cyril seit Verlassen des Wirtshauses nicht mehr hinter Kook befand, bemerkte er nicht.

In diesem Moment trug es keine Bedeutung, wichtig war nur, dass er die Kinder so schnell wie möglich aus der Stadt und zu den geankerten Schiffen brachte, die in einer versteckten Bucht auf die Rückkehr des Kapitäns warteten.

Warteten – worauf?

Auf das nächste Abenteuer.

Kook besaß eine eigene, kleine Piratenflotte, die ihn nach dem fair gewonnenen Zweikampf voll und ganz als vollwertigen, neuen Kapitän respektierte.

Wofür sollte er sie brauchen, wenn nicht bei der Suche nach seinen beiden Freunden?

Nachdem Kook für Ablenkung sorgte, indem er rein aus Versehen einen baumartigen Kerl anrempelte und es auf den schlanken Handelskaufmann hinter sich schob, gelang den dreien die unbemerkte Flucht aus der Stadt. Einen langen Fußmarsch, den sie mit dem restlichen Adrenalin in der Hälfte der normalen Gehzeit bewältigten, erreichten sie die versteckte Bucht und Kook nahm Maisse an der Hand, führte sie selbstbewusst an seinen ungeduldigen Männern vorbei an Bord und unter Deck. Dort setzte er Travjen, dessen Wangen geziert waren von getrockneten Tränen, auf sein weiches Bett und bat Maisse solange bei ihm zu bleiben, bis er zurückkehrte.

„Ihr dürft euch etwas zum Anziehen aus diesem Schrank dort nehmen, bitte, es ist eh zu viel vorhanden, als das ich alleine davon Gebrauch machen könnte", deutete Kook auf besagtes Möbelstück, während er einen Krug Wasser auf das Abstelltischchen stellte und sie aufforderte, sich zu stärken nach dieser Aufregung. „Ich muss eben mit der Mannschaft sprechen"

„Warte", bat das Mädchen und Kook blickte sie aufmerksam an, hielt sogar inne in seiner Bewegung um zu zeigen, dass er zuhörte. Sie räusperte sich leise: „Danke schön...stehen wir nun in deiner Schuld, guter Mensch?"

Kook grinste etwas erschöpft: „Eure Freiheit gehört euch, die kann niemand beanspruchen. Du und...Travjen...ihr erinnert mich an jemandem, dem ich ein Versprechen gegeben habe", flüsterte er und lächelte wehmütig. Er hoffte stark, dieses Versprechen in naher Zukunft erfüllen zu dürfen.

Die Kinder warteten geduldig, durften sich die Seekarten auf dem großen Schreibtisch angucken, während Kook seine Crew in die aktuellsten Geschehnisse einweihte und ihnen mit einer Auspeitschung bis in den Tod drohte, sollte einer es auch nur wagen Hand an die unschuldigen Seelchen zu legen. Nachdem der Ernst der Lage schnell erkannt und akzeptiert wurde, bot sich ein älterer Mann als Aufpasser an. Kook, der für die Unterstützung dankbar war weil er nicht rund um die Uhr bei den Kindern wachen konnte, geleitete Guiseppe zu seiner privaten Kammer – nicht ohne ihm auf den Weg die subtile Drohung zuzustecken, Fontane's Folterprozeduren jederzeit bei ihm anzuwenden. Sohan wollte sich den Respekt nicht durch Angst sichern, sondern lediglich klarstellen, dass die Kinder genug zu Essen und die nötige Fürsorge erhielten. Dass sie wie Kinder behandelt wurden, und nicht wie wertloses Spielzeug.

„Sir", meinte der Auserkorene und räusperte sich, ein gutmütiges Lächeln zierte sein großväterliches Gesicht: „Meine Frau und ich haben uns immer eigene Kinder gewünscht, die Götter enthielten uns dieses Glück bedauerlicherweise vor...es ist mir eine große Ehre, mich diesen Seelen anzunehmen", bedankte er sich für diese Chance und um ehrlich zu sein, erwischte er Kook dabei wie ein Eimer eiskaltes Wasser. Dass die verstoßenen Piraten nicht getrieben von Schätzen oder der Liebe zum Rum, Frauen, ihre Taten verrichteten, sondern aus Frust und Niederlagen so verzweifelt waren, dass sie sich nicht anders zu helfen wussten...damit hätte er bei dieser Sorte Mensch nicht gerechnet. „Einer Frau den Kinderwunsch nicht zu gestatten, ist eine Schande", nickte der Kapitän und schenkte dem älteren Herrn ein warmes Lächeln. „Travjen und Maisse haben schlimme Dinge erlebt, die sicherlich Spuren hinterlassen haben. Ich denke, eine Vaterfigur die sie dennoch bedingungslos annimmt, können beide gebrauchen. Erweise dich als achtsam und würdig, und ich bin gewillt, dich von der Seefahrt abzuziehen um ihnen zusammen mit deiner Gemahlin gute Eltern zu sein"

„Sir", neigte der Alte den Kopf und konnte sein freudiges Lächeln nicht unterdrücken. Er hatte Kinder immer geliebt, aber nie eigene haben dürfen. „Habt vielen Dank für Eure Großzügigkeit"

„Das ist kein Handel", mahnte Kook nachsichtig. „Hierbei geht es um die Zukunft zweier unschuldiger Kinder. Komm, lerne sie kennen"

Die Kinder freundeten sich recht schnell mit Guiseppe an, der Erfahrung im Umgang mit Kindern hatte und allerlei spannende Abenteuergeschichten zu erzählen wusste. Kook besah sich die drei und lächelte schwach, er hatte ein gutes Gefühl mit Guiseppe als Vaterfigur, und setzte sich seufzend auf seinen Stuhl und blickte hinaus auf den Ozean. Der Mond spiegelte sich in den Wellen und die Sterne leuchteten schon lange nicht mehr so schön...wären nur Hoseok und Tae hier, mit denen er die Naturschönheiten bewundern könnte.

Wie es mit den beiden Neuankömmlingen weiterging?

Kool hatte absolut keinen blassen Schimmer.

Auch nicht, wo zum Henker Cyril abgeblieben war.

Oder Tae.

Oder Montago.

Frustriert fuhr er sich durch die Haare und unterdrückte einen Nervenzusammenbruch, der Stress schlug sich auf seinen Magen denn er verspürte wie die vergangenen Tage zuvor keinerlei Appetit. Köstlicher Braten grämte ihn und nicht einmal ein paar gesunde Früchte bekam er seinen trockenen Hals hinab. Hat Hoseok zu essen? Muss Tae hungern?

Plötzlich zupfte jemand sanft an seinem Ärmel. Er öffnete die Augen und rang sich ein sanftes Lächeln ab, als er auf Travjen blickte, der mit einem seiner Hemden bekleidet vor ihm stand und sich auf die Lippe biss. „D-d-danke schön, P-Piratenkapitän", hauchte er und deutete eine Verbeugung an, was in Sohan Unwohlsein hervor rief. Er war keine strikte Führungsperson, er war...er war Kook. Für diese Kinder war er Kook, ihr Freund. „Es stimmt...ich bin ein Pirat", gab er betreten zu. „Du musst mir nicht danken. Kinder gehören nicht in dieses Haus. Und du musst dich vor niemanden verbeugen, jemals, in Ordnung? Meine Männer sind in Kenntnis gesetzt und beschützen euch", versprach er, der Junge neigte verdutzt seinen Kopf und dieser Anblick ließ nicht darauf schließen, dass er traumatische Erfahrungen hinter sich hatte. „Sind wir auch Piraten?"

Kook lächelte amüsiert über die niedliche Frage und verschränkte die Hände ineinander. „Nein, ihr zwei seid...unsere Gäste. Pirat zu sein ist nicht immer schön, ich werde mich darum kümmern, dass ihr zu einer guten Familie kommt die sich für eure Bildung einsetzt". Dabei blickte er kurz hinüber zu Guiseppe, der sich konzentrierte um Maisse die gewünschten Zöpfchen zu flechten. Für sein fortgeschrittenes Alter stellte er sich überraschend geschickt an und lachte rau.

Travjen's Augen weiteten sich aufgeregt: „Mit einem Schatz?"

Maisse grinste im Hintergrund und hüpfte auf der weichen Matratze: „Du bist der erste Pirat, vor dem ich kein Missfallen hege, guter Mensch"

Und schon wieder lächelte Kook, lehnte sich bereitwillig zurück als Travjen auf seinen Schoß kletterte und es sich gemütlich machte. Es bedeutete ihm mehr als verbale Worte ausdrücken konnten, dass der Junge ihm so rasch vertraute...denn das hieß, dass Kook kein so schlechter Mensch war, wie er glaubte zu sein. Es fühlte sich traut, beinahe familiär an, mit den Kindern zu spielen und die Sorgen in seinem Magen eine Weile zu vergessen. Ihnen ging es gut, das war alles, was in diesem Moment zählte. Wieso haben meine Eltern mich wohl weggeben...

„Kennst du Piratengeschichten?", fragte Travjen mit funkelnden Äuglein und giggelte. „Der hübsche Junge hat gesagt, du-"

„Tae?", hauchte Kook und sofort verdreifachte sich sein Herzschlag. „Meinst du Tae?"

Maisse nickte anstelle ihres Freundes, bemerkte, dass es dem guten Menschen erpicht penibel wichtig war, sobald der Name des Zauberwesens fiel. „Im Chaos der Streitigkeiten haben Travjen und ich beobachtet, wie ihn jemand bedroht hat. Er sah böse aus, sehr böse. Ich habe ihm meine letzte Brotrinde mit auf seine Flucht gegeben, weil er den Eindruck erweckte krank zu sein"

Sehr böse – Fontane? Hat der Dreckskerl ihn gefunden?

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