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"Kook, was ist los?", fragte Hoseok am Morgen der lang erwarteten Sonnenfinsternis und betrachtete seinen Freund mit sorgvollem Seitenblick. Die schlaflosen Nächte plagten den Schwarzhaarigen und schürten das unwohle Empfinden in ihm mehr denn je, ein simpler Gedanke an den schutzlosen Sterngeist genügte um ihm den bitter benötigten Schlaf zu verwehren. Man sah es deutlich in den erschöpften Gesichtszügen, auf die das erste Sonnenlicht schien und somit die düsteren Sinnbilder vertrieb. Die Sonne war schön und Kook stand jeden Tagesanbruch hier an Deck, gelehnt an die Reling, und beobachtete mit stummem Wohlwollen, wie sich das satte Orange über die dunkelblaue Meerfläche breitete. Diese Anmut erinnerte ihn an Tae, an sein liebliches Lächeln und den Klang seiner melodischen Stimme.

Und trotzdem behielt der junge Mann seine Zweifel für sich, wollte seinem Freund keine Last sein, wo dieser selbst schwer genug ackern musste. Der Plan beinhaltete eine wichtige Position für den ehemaligen Küchenjungen und Kook verließ sich auf die Loyalität seiner Männer. Kaum merklich zuckten seine Mundwinkel zu einem verschmitzten Grinsen. Seine Männer. Wenn man ihm eröffnet hätte, er würde kein halbes Jahr nach Antritt der Seefahrt selbst der Kapitän von fünf voll besetzten Piratenschiffen sein und einem Zauberwesen nachjagen, an die er nicht einmal im frühen Kindesalter glaubte, hätte er nur ein spöttisches Lachen für denjenigen übrig gehabt. Aber Kook stand hier, atmete die frische Brise ein und ließ sich das Gesicht von dem brennenden Himmelsstern wärmen, der den alten Geschichten zufolge zusammen mit dem Mond eine so allmächtige Liebschaft einging, dass diese Liebe Kinder erschuf. Wenn der Schwarzhaarige es so bedachte wie all die unzähligen Nächte davor, dann schlummerte in Tae nicht nur eine Bindung zur Natur. Da ruhte so viel mehr, so viel Gutes, das noch tief und fest schlief. Wusste der Kleine, wie mächtig er als Sohn der Götter war? Viel wichtiger und gleichermaßen beunruhigender: wusste Fontane davon?

"Du erweckst den Eindruck, als wären dir drei Läuse auf einmal über die Leber gelaufen", versuchte Hoseok es erneut und stellte sich neben seinen Freund, verschränkte die Arme und folgte den dunklen Augen.

"Nein", hauchte Kook und schluckte, als er sich an das letzte Mal erinnerte, als Hoseok und er diese Unterhaltung geführt hatten. Damals hatte Sohan aufmerksam und zornig Kapitän Fontane verfolgt, wie er sich hinter Tae gekniet und die alten Hände an die sonnengeküssten Schultern gelegt hatte – zum Spott, er wollte Sohan die Rangordnung auf seinem Schiff klar vor Augen führen und dachte es wäre angebracht, unter diesem billigen Vorwand den Sterngeist unsittlich zu berühren. Noch heute brachte es Kook's Blut zum Kochen wenn er daran dachte, wie sich der Kleine vor Augen der Crew anfassen lassen musste. "Da ist nur eine Laus, der ich den Garaus machen möchte – und werde. Diesmal kommt mir der Mistkerl nicht ungeschoren davon"

Das war keine Drohung.

Das war ein Versprechen.

„Sir", erklomm ein bärtiger Seefahrer das Oberdeck und nickte seiner unterstellten Autoritätsperson respektvoll zu, bevor er sich räusperte und berichtete: „Sir, die letzten Vorbereitungen wurden soeben getroffen. Beiboote sind vollständig beladen und bereit zum Absetzen. Guiseppe bleibt mit den Kindern und drei Männern als Verstärkung an Bord. Wenn wir weiterhin auf diesem Kurs segeln, sollten wir die Blue Cup Bay in der nächsten Sonnenstunde erreichen und unsere Posten einnehmen, bevor Fontane das Land erreicht", informierte er und Kook benickte die einzelnen Punkte. Mit einem abschließenden Lächeln legte er seinem Crewmitglied die Hand auf die Schulter: „Habt vielen Dank, Rogwer. Sagt den Männern, sie sollen wie besprochen den Plan einhalten und auf weitere Befehle warte-...oh, gibt es einen Grund zur Sorge?"

Kook runzelte fraglich die Stirn, denn sein Gegenüber blickte ihn aus großen Augen und voller ehrlicher Überraschung an, als habe er sich in einen waschechten Geist verwandelt.

Rogwer schüttelte klamm den Kopf: „M-mitnichten, Sir...es erstaunt mich, dass Ihr meinen Namen kennt"

Keine schlimmen Befürchtungen bewahrheiteten sich, der ausgetüfftelte Plan schien nicht in Gefahr zu sein, und der Kapitän schmunzelte sichtlich amüsiert: „Was spricht dagegen? Du segelst unter meinem Kommando und hast mir Gehorsam und Loyalität geschworen. Jeder gute Kapitän nimmt es auf sich, mindestens die Vornamen seiner Mannschaftsmitglieder zu erlernen. Ich gebe zu es dauerte ein paar Tage, bis ich alle richtig zuordnen konnte". Hoseok nickte, er hatte ihm beim Abfragen geholfen weil Kook es sich in den Kopf gesetzt hatte.

„Sir", schluckte Rogwer und trat einen Schritt zurück um sich vor Sohan niederzuknien, Haupt demütig gesenkt: „Ihr seid der erste Kapitän unter dessen Kommando ich zur See fahre, für den ich beide Hände und obendrauf meinen linken Fuß in's Feuer legen würde", bezeugte er und Kook, der nichts tat als blinzeln, räusperte sich seltsam...gerührt. Wertgeschätzt auf einem Niveau, das ihm bislang unbekannt war.

„Wies – ich habe euch allen doch mehrmals versichert, dass ihr nicht vor mir knien müsst", bat er ihn aufzustehen und half ihm hoch, klopfte ihm auf die Schulter und lächelte. „Ich weiß nicht, wie sich ein Piratenkapitän in der Regel benimmt oder welche Regeln er aufstellt. Ich weiß nicht, was im Detail von mir erwartet wird. Aber eines verspreche ich, sowahr ich hier stehe...ich versuche mein bestes, euch ein guter und achtsamer Anführer zu sein"

„Sir, bei allem Respekt", grinste Rogwer und schnalzte mit der Zunge: „Die Mannschaft ist sich einig, dass es keinen besseren gibt als Euch. Gerade weil ihr kein geborener Pirat seid und uns als gleichberechtigte Menschen behandelt, anstelle von Ungeziefer. Wisst Ihr, Piraten sind nicht immer ein idealer Kapitän, in Anbetracht ihrer Liebe zum Rum oder anderen Freuden des Lebens...Eure Werte wie Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt ist es, was eine gute Führung ausmacht"

Hoseok stimmte dem zu, legte eine Hand auf Kook's Schulter und lächelte: „Er hat absolut Recht"

Der Schwarzhaarige senkte gerührt den Blick und nickte, holte tief Luft um sein klopfendes Herz zu beruhigen und fuhr sich anschließend durch die Haare. Das rote Stirnband von Clarisse, der Tochter von Cyril, hatte er sich nicht mehr umgebunden, nachdem ihr Erzeuger sich vor Kook's Augen nicht gescheut hatte, Hand an minderjährige Kinder zu legen. Es war abstoßend gewesen und jeder seiner Crewmitglieder hatte die strikte Anweisung vom Anführer befolgt, Cyril nicht auch nur in die Nähe der zwei zu lassen. Travjen und Maisse erholten sich und fanden Vergnügen inmitten der Piraten. Die Männer umsorgten die zwei goldigen Nesthäkchen und brachten ihnen ihre fröhlichen Lieder bei, ja sogar erklärten sie sich dazu bereit, sich abwechselnd als Spielgeselle für Maisse's Puppenspiel zur Verfügung zu stellen. Travjen durfte zusammen mit den Männern die vielen Seekarten angucken und unter Kook's Aufsicht das große Steuerrad drehen. Alles in allem erweckten die Kinder den Eindruck, als fühlen sie sich so wohl an Bord, dass sie nicht mehr wieder zurück ans Festland wollten. Doch das müssten sie, denn Pirat zu sein war gefährlich. Guiseppe erschien Kook nach wie vor die klügste Alternative, zumal der Alte sich an den Kindern erfreute und ihnen sicherlich eine gute Vaterfigur sein würde. Vater zu sein schenkte eine Form des inneren Friedens, den kein Berg aus Gold oder Diamanten vermochten zu geben. 

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