{26}

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

Taehyung PoV:

"Bitte sehr...", sagte ich lächelnd und reichte den Eisbecher über die Theke, zusammen mit dem Wechselgeld.

Die Mutter bedankte sich und gab den Becher ihrem Sohn, der ihn mit großen, leuchtenden Augen in die Hand nahm und genüsslich anfing zu Löffeln, wobei er den Löffel fest in seiner geschlossenen Faust hielt.

Die Mutter legte ihre Hand auf seine Schulter und eskortierte ihn zum Ausgang der Eisdiele, in der ich jetzt schon seid knapp einem Jahr jobbte. Es war ein angenehmer Job und ich liebte ihn.

Es war nicht nur die tolle Aussicht auf diese ganzen Eissorten, die ja ein Hauptgrund war, weshalb ich hier angefangen hatte. Es war auch immer schön, das Lächeln im Gesicht der kleinen Kinder zu sehen, wenn sie ihr Eis bekamen, oder das erleichterte aufseufzen der Kunden, wenn das kühle Eis im Sommer ihre Zunge berührte und ihre Geschmacksknospen explodierten.

Vor allem dann war es hier richtig voll, die Leute standen bis um zwei Straßenecken an, wie an fast jeder Eisdiele in der Stadt. Es war ein gutes Gefühl zu wissen, dass man ihnen damit eine Freude macht, einfach nur, indem man eine Eis über die Theke reicht.

Und, ja, es war auch praktisch, dass ich auch immer neue Sorten vorkosten und auch zwischen durch bisschen naschen konnte... Aber ich glaube, das ist klar.

Doch für heute waren das meine letzten Kunden, der Laden schloss in fünf Minuten und kein anderer war weit und breit zu sehen. Ich fragte mich, was die Mutter mit ihrem kleinen Sohn noch so spät hier machte. Zu dieser Zeit war ich schon lange im Bett gewesen.

Ich nahm mir die lange grüne Schürze mit dem aufgedruckten Eis ab und legte sie in den Schrank in einem Hinterraum. Vanille,Schokolade und Erdbeere. Die drei typischen Eissorten.

Meine liebste Sorte war Schokolade, ich konnte Schokoeis bis zum Umfallen essen, und würde es am liebsten auch jeden Tag machen, aber ich glaube, dass man es mir irgendwann verbieten würde. Oder mein Geldbeutel würde es mir irgendwann einfach nicht mehr erlauben, da es zu teuer werden würde.

Schade.

Leise pfeifend schloss ich die Tür hinter mir ab, der Ladenbesitzer war heute krank geworden, weshalb ich den ganzen Tag allein gewesen bin. War natürlich manchmal bisschen langweilig gewesen, doch ich hatte mir die zeit mit singen vertrieben, was eigentlich immer ziemlich gut klappte.

Mein Handy, das in der rechten Jackentasche steckte, piepste und ich nahm es heraus um neugierig auf den Bildschirm zu spähen.

Eine Nachricht von Hobi. Ein Video.

Ich tippte es an und stellte sofort erschrocken die Lautstärke aus, da mir ein Krach entgegen schlug, den ich den Passanten nicht antun wollte. Den Blick über die noch volle Straße schweifen lassend kramte ich in meinen Taschen nach den Kopfhörern, die ich dann an das Telefon anschloss.

Ich lief, die Augen auf' Handy gerichtet, Richtung Busstation, wobei ich währenddessen immer Mal wieder vorsichtig auf den Boden spähte, um nicht gegen irgendwas zu rennen. Kaum stand ich schon am Schild, das die Station kennzeichnete, fuhr auch schon der Bus ein.

Ein Platz am Fenster war noch frei, auf den ich mich schnell setzte, um dann neugierig das Video anzutippen.

Die Szene spielte sich in einem Club ab. Helle Lichter waren auf der Bühne gerichtet, auf der jemand stand und, wenn ich richtig hörte, rappte. Die Person sah sehr angespannt und überhaupt nicht so locker aus, wie ich es von Rappern aus Videos gewohnt war. Sie klammerte sich an das Mikrofon, die Beine durchgedrückt, leicht nach links gelehnt und hatte die Augen fest zusammengekniffen.

Das Publikum war ganz still, man konnte nur den Jungen und den Beat im Hintergrund hören, der Perfekt passte. Und dann erkannte ich erst, wer der Junge auf der Bühne war.

Es war Yoongi, so nervös, wie ich ihn noch nie in meinem Leben erlebt hatte.

Und er rappte vor anscheinend großem Publikum. Und zwar sehr gut.

Ich hatte ihn noch nie so wirklich vorher gehört, er hatte mir vielleicht mal den Anfagn eines Songs vorgespielt und das war's gewesen. Live hatte ich ihn noch nie gesehen und ich musste sagen, dass er überzeugte.

Ich begann dem Text etwas mehr Achtung zu schenken und war erneut verblüfft. Er erzählte von seinem Schwarm, erzählte ganz offen, dass er auf Jungs stand, berichtete, wie der Junge war und war mit ihm passiert ist, und ich erkannte, dass alles der Wahrheit entsprach. Er erzählte von Jungkook und wie seine Gefühle zu ihm waren. Wie sie jetzt sind.

Und in diesem Song war viel mehr Wahrheit, viel mehr Offenheit, als in allen Gesprächen, die wir je gemeinsam geführt haben, zusammen.

Und das war traurig.

Ich merkte, wie Wut in mir aufstieg, da ich mir einfach nicht erklären konnte, warum er das alles nicht auch einfach mir erzählte. Warum er mir nicht sein Herz ausschütten konnte. War war denn bitte falsch an mir? Warum konnte man mir nicht vertrauen?

Meine Hand krampfte sich um mein Handy zusammen, während Tränen der Enttäuschung in mir aufstiegen. Ich begriff es einfach nicht.

Am liebsten würde ich das Video abbrechen, Yoongi den Ton abschneiden, ihn zum aufhören zwingen, doch ich schaute weiter, gebannt von dieser neuen Seite meines Freundes.

Inzwischen wurde er immer lockerer, entspannte sich mehr und mehr, während nun eine Energie in ihn aufzusteigen schien, die ich auch noch nicht kannte. Er stand immer gerader da, doch die Augen blieben immer noch geschlossen.

Er nahm den Zuhörer mit, das musste ich ihm lassen, und als er immer schneller die Wörter aneinander reihte, spürte ich eine Aufregung in mir, die nur von der aufgebauten Spannung sein konnte.

Als er die letzten Worte geradezu ihn das Mikrofon spuckte, den Kopf weit hinter in den Nacken gelegt, brach ihm beim letzten Wort die Stimme ab, sodass der Ton unvollendet in der Luft hängen blieb.

Ich merkte, wie mir eine Träne die Wange runter kullerte und strich sie mir unwirsch weg.

Es war gerade zu echt, als dass es gespielt sein konnte.

ich war zwar verdammt sauer auf ihn, doch auch sehr, sehr stolz.

Dass er so gut war, hätte ich nicht gedacht.

~~~

Yoongi PoV:

Ich war sehr müde, und dennoch verdammt erleichtert und ja, stolz, als ich die Haustür aufschloss und in den Flur trat.

Ich hatte es geschafft. Und dann auch wieder nicht.

Ich hatte meinen ersten großen Auftritt hinbekommen, doch dieser letzte Ton am Ende, ärgerte mich dennoch. Auch wenn Hobi sagte, dass das kein Mensch bemerkt hätte und wenn doch, es nicht so schlimm gewesen wäre, war ich enttäuscht. Ich wusste, dass ich es besser konnte.

Aus dem Wohnzimmer drangen noch leise Geräusche, weshalb ich, nachdem ich die Schuhe abgestreift und die Jacke aufgehangen hatte, hinein ging, um meine Familie wenigstens ein Mal in der Woche zu sehen.

Mama und Papa saßen sich am Esstisch gegenüber, eine Flasche Wein auf dem Tisch und eine Käseplatte zwischen sich. Die Gläser waren nur noch halb gefüllt und  sie sahen in diesem Moment so glücklich aus, wie noch nie zuvor.

"Hallo,", begrüßte ich sie, "warum noch so spät auf?"

"Das könnten wir dich genauso fragen.", gab meine Mutter zurück, jedoch nicht so provozierend wie sie so oft war, sondern ganz natürlich, wenn nicht sogar ein wenig interessiert oder gar neugierig.

Deshalb entschied ich mich, ihr auch mal zur Abwechslung eine richtige Antwort zu geben, anstatt ihrer Frage auszuweichen, wie ich es sonst machte.

"Ich war in der Stadt. In einem Club, um genau zu sein.", sagte ich also und setzte mich dazu, "Ich habe mich vorher informiert, wo alles die Undergroudszene vertreten ist und werde jetzt regelmäßig eben diesen Clubs besuche abstatten, um Erfahrungen zu sammeln und mich zu bessern."

"Aha.", meinte mein Vater, "Und in was willst du dich verbessern?"

Ich war ziemlich entsetzt, wenn nicht auch enttäuscht, dass sie noch nicht einmal mitbekommen hatten, was ich so mit meinem Leben anfing.

"Im Rappen.", gab ich also ein wenig verletzt zurück und faltete die Hände auf dem Tisch, nachdem ich mir ein Stück Käse und eine Weintraube in den Mund geschoben hatte.

Meine Eltern sahen sich an, als ob ich erzählt hätte, ich hätte herausgefunden, wie man unter Wasser leben könne.

"Was?", fragte meine Mutter, nicht ohne eine bisschen Belustigung in der Stimme. Konnte sie nicht wenigstens einmal etwas mir gegenüber richtig machen?

"Ja.", erwiderte ich fest und und blickte ihr auffordernd in die Augen, "Warum?"

"Ach nichts.", winkte sie ab, doch ich wusste, dass sie mich nicht ernst nahm.

Was hätte ich auch erwarten sollen.

Gekränkt und wütend stand ich wieder auf und wollte schon aus dem Zimmer stürmen, als mich die Stimme meines Vaters zurück hielt:

"Willst du nicht wissen, warum wir hier noch bei Wein und Käse sitzen?"

"Das könnt ihr mir ja auch morgen erzählen.", antwortete ich, ohne mich umzudrehen und verließ den Raum.

Es war zwar wirklich sonderbar, da meine Eltern sich keinen Wein leisten konnten und den deshalb auch nie tranken. Auch der Käse muss teuer gewesen sein, doch ich wollte gerade nicht wissen, was es denn zu feiern gäbe.

Ich hatte wichtigeres zu tun.

Der Laptop wartete schließlich.

××××××××××××××××××××××××××××××××××

Was das wohl für ein Grund zu feiern ist?🤔

Na ja, was glaubt ihr, wird Tae nochmal auf seine Wut zurückkommen?

We'll see....🤗

Na dann noch einen schönen Tag!👋💜

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro