20. Kapitel - Darius

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Es zwar zum Verrückt werden. Wieder und wieder, immer und immer weiter konnte ich ihnen, meinen Freunden, keine Hilfe sein. Sie hatten erst vor ein paar Wochen einen schweren Schicksalsschlag einstecken müssen, da konnte nicht bereits der nächste folgen. Erst Akio und jetzt Lloyd? Das konnte ich nicht zulassen!

„Das darf doch nicht wahr sein", schimpfte ich leise vor mich hin, während ich einen Kieselstein, der sich vor meinen Füßen befunden hatte, über den schmalen Trampelpfad beförderte. Er verendete im Gestrüpp und verschwand gänzlich aus meinem Blickfeld. Genau wie Lloyd würde ich diesen Stein nicht wieder finden können.

„Darius?", meldete sich Jemand hinter mir zu Wort und ich sah mich gezwungen, mich wohl oder übel angesprochen zu fühlen bei dem Klang meines Namens. Ich drehte mich zu Erik, der sich mühelos einen Weg durch das Geäst schlug und mir gegenüber trat. Eigentlich müsste ich ihm dankbar sein, denn er zog mich aus meinem Selbstmitleid, das mich sonst noch zerfressen würde. Ausnahmslos. „Ich habe was gefunden."

Erleichtert ging ich einen Schritt auf ihn zu, als ich den Pullover in seinen Händen bemerkte. Von Weitem hatte ich bereits die Fährte von Lloyd vernehmen können, denn der Stoff hatte ihn bereits nach nur wenigen Minuten des Tragens angenommen.

„So wie der riecht, hatte er es wohl ziemlich eilig. Meinst du, er ist vielleicht vor etwas geflohen?", mutmaßte der Braunhaarige. Tatsächlich traf er meine erste Überlegung und ich runzelte die Stirn bei dem Gedanken, ob dies nicht eine zu einfache Herangehensweise war.

„Es gibt bisher keinerlei Spuren von einem Verfolger." Meine Feststellung trübte die Stimmung sichtlich. „Aber wir sind ihm ein Stück näher gekommen. Dort, wo du den Pullover gefunden hast, sollten wir den Suchradius ausweiten. Gibst du bitte deinem Vater und Pierre Bescheid?" Wir brauchten die Erfahrung von Samuel und die ausgeprägte Nase von Pierre, um schnelle Ergebnisse zu erzielen.

Erik nickte eifrig, ehe er meine Bitte erfüllte und mich allein ließ. Obwohl auch er zu bemerken schien, wie ich derzeit schon Trübsal blies, schien er allein davon aufgemuntert worden zu sein, dass er eine Hilfe war. Wenn man mich nur ansah, wusste man sicherlich längst, wie ich die Situation beurteilte. Ich hatte den Teufel längst an die Wand gemalt und gedanklich schon das Handtuch geworfen.

Aber mit solch einer Einstellung sollte der Beta des Rudels selbstverständlich nicht auftreten. In den nächsten Sekunden atmete ich zwei Mal tief durch, bevor ich mich ins nächste Gespräch stützte. Natürlich war dieser Moment der Ruhe nur von kurzer Dauer. Allerdings hatte ich mich wieder gefangen. Dies war auch bitter nötig.

„Ryo", merkte ich vorsichtig an, als ich ihn zwischen den Tannen erspähte. Akio hatte er auch im Schlepptau. Da die Stimmung zwischen ihnen durchaus angespannt war, war mir sofort klar, dass die Beiden Differenzen mitbrachten. Vermutlich würde es Ärger bedeuten.

„Darius", grüßte der Delta lächelnd. Sein Lächeln war aufgesetzt – aber das würde ich ihm niemals vorhalten, denn er musste Anstand bewahren. Er musste Ruhe vermitteln und ausstrahlen, sonst würde seine Familie – gerade Alannah, die sicherlich todkrank vor Sorge um ihren Sohn sein musste – auseinanderbrechen. Und mir wurde mit einem Mal bewusst, wie stark dieser Mann vor mir war.

„Gibt es schon Neuigkeiten?" Unendlich stark, denn er schob sogar den Streit mit seinem Ältesten bei Seite. Der junge Mann durfte sich zu uns gesellen und ich begriff, worum es ging. Akio hatte ihn sicherlich nicht begleiten sollen, hatte jedoch so unerbittlich darauf bestanden, dass sein Vater eingeknickt war. Zumindest bei einigen Dingen schien er die Kontrolle zu verlieren und dies beruhigte mich ungemein. Sogar er war kein vollkommener Übermensch.

„Wir haben seinen Pullover gefunden." Anbei überreichte ich ihm das Kleidungsstück unter dem Vorwand, das er möglichst wenig der Fährte verwischte. Eigentlich hätte ich ihm einen solchen Hinweis niemals aufgetischt, aber die aktuelle Lage erforderte völlige Aufmerksamkeit. Und so Leid es mir tat, konnte ich Ryo diese nicht ohne Weiteres zuschreiben.

„Den hatte er heute Morgen an, als er das Haus verlassen hat", bestätigte der Jüngste im Bunde kleinlaut. „Er hat ihn sicher ausgezogen, als er sich verwandelt hat, nicht?"

„Klingt wahrscheinlich. Die Anderen sind dem gerade auf der Spur, wir sollten zu ihnen stoßen." Dies taten wir ohne weitere Worte und fanden Samuel, Erik und Pierre vor einem Haufen Kleidung vor. Innerhalb eines Umkreises von vielleicht drei Metern befanden sich alle restlichen Stücke.

„Du hattest recht, Akio." Auch wenn meine Aussage unangebracht war, nickte der Angesprochene nur und sein Vater ignorierte mich. Er hatte seine volle Aufmerksamkeit dem Kleiderhaufen vor uns gewidmet und schien jedes noch so kleine Detail ins Auge zu nehmen.

„Seine Spuren sind bereits dabei zu verblassen", stellte er fest. „Er ist nicht zur Grenzsicherung erschienen, sondern ist weggelaufen." Man musste kein Hellseher sein, um zu verstehen, wie er sich fühlte und was er dachte. Sein ältester Sohn hatte seinen ersten Rangkampf haushoch verloren und noch dazu hatte dieser schwere Verletzungen davon getragen. Ob er jemals wieder zu seiner alten Stärke zurückfinden würde, war bis heute – auch nach Wochen - noch ungewiss. Sein zweitältester Sohn war augenscheinlich ein Ausreißer und hatte ohne Vorwarnung das Rudel hinter sich gelassen. Er dachte sicher, er hätte als Vater vollkommen versagt. Erst konnte er Akio nicht helfen, dann hatte er Lloyd nicht durchschauen und seine Flucht verhindern können.

Aber aus welchem Grund war Lloyd weggelaufen? Was konnte ihn dazu getrieben haben, einen solchen Schritt zu wagen? Er war kein Abenteurer und auch kein übermäßiger Freigeist, so schätzte ich ihn gewiss nicht ein. Außerdem hatte er gerade sein Abitur bestanden und hatte studieren wollen, wie mir Alannah vor ein paar Wochen erzählt hatte. Er hatte vor ein paar Tagen sogar die Bewerbung an die Universität abgeschickt. Wieso sollte er plötzlich verschwinden? Ohne Abschied oder einen erkennbaren Grund? Was hatten wir nicht gesehen?

Es zerriss mich innerlich, dass wir nahezu hilflos waren. Es gab keinen richtigen Anhaltspunkt und noch dazu konnte ich Ryo ansehen, dass die Verfolgung fast unmöglich sein würde.

„Die Fährte führt über die Grenze und vermischt sich mit der von zahlreichen Wölfen." Diesen Haufen an Informationen konnte der Delta allein mit seiner Nase erfassen? Mir war nicht entgangen, dass er ein Talent für die Spurensuche hatte, doch sein jetziges Engagement ließ sogar mich staunen. Wobei es hier um einen seiner Söhne ging, weshalb es überaus natürlich war, alle Energie und Mittel in die Suche zu stecken. Er als Vater tat alles für seine Familie.

Ich konnte keine Hilfe sein, nicht einmal mir selbst. Carlos wäre enttäuscht von mir, auch wenn er mir dies niemals offen ins Gesicht sagen würde.

„Versuchen wir ihn zu verfolgen. Wir müssen es wenigstens versuchen!" Die Worte des jungen Kawaharas zu meiner Seite durchschnitten das Band meiner Gedanken. Kaum sichtbar für die Anderen schüttelte ich mich, ehe ich selbstbewusst vor trat und alle darum bat, mir zu folgen. Akio hatte Recht. Wenn nicht jetzt, wann dann? Wir mussten es versuchen, das waren wir ihm schuldig.



„Es tut mir Leid, Alannah", hörte ich Ryo murmeln, als er seine Frau in der Türschwelle erblickte. Wir waren noch nicht bei ihr angekommen, da brach sie erneut in Tränen aus. Sie ließ sich in seine Arme fallen, vollkommen im Vertrauen darauf, dass er sie auffangen würde. Dies tat er selbstverständlich, legte seine Arme in einer solch fließenden Bewegung um sie, dass es nicht ansatzweise mechanisch wirkte. Ihr Vertrauen und ihre emotionale Nähe war deutlich zu spüren.

Mich fröstelte es bei diesem schaurig schönen Anblick. Ich würde dies niemals selbst haben, dafür hatte das Schicksal gesorgt. Meine Verbindung war unerwidert und würde es auf ewig bleiben. Dafür verhasste ich die Mondgöttin jeden neuen Tag, wenn es sie denn den Legenden nach wirklich gab. Und doch war es jene Verbindung, die mich am Leben hielt. Es war ein einziges Paradox.

„Mum", flüsterte Akio, der von seiner Mutter in eine feste Umarmung gezogen wurde. „Wir konnten ihn nicht mehr einholen. Er ist so weit weg und wir haben es nicht einmal bemerkt!" Sein Frust war unüberhörbar. Wir fühlten ihn alle.

„Du hast alles getan, Großer. Das weis ich und dich trifft auch keine Schuld", beschwichtigte sie mit vor Tränen verzerrten Gesicht ihren Erstgeborenen, der sich an ihre Halsbeuge drückte.

Zum wiederholten Male an diesem Tag, fühlte ich mich schlichtweg Fehl am Platz. Es war nicht meine Familie und ich hasste es, schlechte Nachrichten überbringen zu müssen. Immerzu und immer wieder.

„Darius", wurde ich zurückgehalten, als ich heimlich verschwinden wollte. Lloyd hatte sich auf jeden Fall besser angestellt, so viel stand fest. Welch gemeine Ironie und wirklich unangebracht. „Warte." Ich wurde von Alannah in eine kurze Umarmung gezogen. Sie strich mir vorsichtig über die Wange, als wir uns voneinander gelöst hatten.

„Es tut mir so Leid, dass ich ihn nicht zurückbringen konnte." Ihr mehrfaches Nicken zeigte mir, dass sie dies nicht ansatzweise so gut verkraften konnte, wie sie es vorgab. Ihr Anblick schmerzte mich. Ich hatte dieser Familie alles Glück der Welt gewünscht, hatte all ihre Miseren und Schicksalsschläge miterlebt und doch war ich ein Außenseiter. So sehr ich meinen Freunden eine Hilfe sein wollte, so sehr musste ich sie wohl enttäuscht haben. Auch wenn sie dies niemals zugeben würden. Weder Ryo, noch Carlos und schon gar nicht Alannah würden mir Vorwürfe an den Kopf werfen. Aber ich war mir inzwischen sicher, dass ich sie besser vertragen würde, als Augenblicke wie diesen.

„Das weis ich", schluchzte sie. „Das weis ich doch." Und wie sie das tat.

„Möchtest du reinkommen?" Auf den Vorschlag des Delta lächelte ich traurig und lehnte höflich ab. Selbstverständlich würden sie mich nicht vor die Tür setzen, aber sie brauchten Zeit für sich, den Tag Revue passieren zu lassen. Genauso wie ich. Nur wollte ich gerade einfach allein sein für die nächsten Stunden.

„Ich werde deine Schicht bei der Grenzsicherung morgen übernehmen." Bevor ich es vergessen würde zu erwähnen.

„Sicher? Es ist eine Doppelschicht?" Wir hatten die Dienstzeiten über den Tag in vier Abschnitte unterteilt. Ryo war für die Schicht von morgens sechs bis um zwölf und dann direkt im Anschluss von zwölf bis achtzehn Uhr eingeteilt. Dies hatte er sich selbst zurecht gelegt, denn für gewöhnlich bestand keiner von uns darauf, zwei Schichten direkt hintereinander an einem Tag zu übernehmen. Wenigstens war es keine Nachtschicht. Außerdem hoffte ich, dass ich ihnen damit einen Gefallen tun konnte. So hätten sie einen Tag ganz für die Familie.

„Ganz sicher, keine Sorge." Ich hatte das System schließlich selbst aufgestellt und mich als zweite Person mit dem Gamma gemeldet. Diesen würde ich bei einer der beiden Schichten zu sehen bekommen, allerdings nicht direkt um sechs Uhr, wofür ich indirekt sehr dankbar war.

„Danke dafür." Er lächelte schlicht und klopfte mir kurz angebunden auf die Schulter. „Du bist einer von den Guten. Ehrlich, es liegt nicht an dir, dass wir ihn nicht gefunden haben. Sag es nicht Alannah, aber ich werde ihn heute Nacht nochmal auf eigene Faust suchen gehen."

„Willst du wirklich allein gehen?" Das ich seiner Frau gegenüber Stillschweigen bewahren sollte, war für mich nur eine Kleinigkeit. Außerhalb unserer Grenzen war es gefährlich. Wir hatten hier mehrere Hektar, jedoch waren sie gesichert und markiert. Es war unser Territorium auf dem wir das Sagen hatten und auf das sich die meisten Eindringlinge gar nicht erst wagten. Wie gesagt, die Meisten. Das Wolfsrudel, das die letzten Wochen über unsere Grenzen überschritten hatte, galt bisher leider als klare Ausnahme.

„Dich kann ich schlecht fragen, wenn du in ein paar Stunden meine Schicht übernehmen möchtest, oder?", feixte er, bevor er sich räusperte und eine erste Mimik aufsetzte. „Ja, ich denke, es ist so das Beste. Carlos und du habt genug um die Ohren und Isaac werde ich nicht fragen, weil er und Lloyd sich nicht wirklich gut gesinnt sind. Und Akio würde ich aktuell nicht freiwillig über die Grenze mitnehmen. Er muss sich noch erholen, das würde ich nicht verantworten können, wenn ihm Draußen wegen mir etwas zustoßen würde."

Ich konnte seine Sichtweise durchaus verstehen, doch sie hinterließ einen bitteren Nachgeschmack. Mir war es nicht Geheuer, wenn er unser Gebiet verließ, ganz allein und das Mitten in der Nacht. Er konnte auf sich selbst aufpassen, er war nicht ohne Grund unser Delta, aber auch er war nicht unbesiegbar. Wenn ihm ein starker Gegner auflauerte oder sie in der Überzahl waren, würde es sogar für ihn zu gefährlich werden.

„Was höre ich da?" Alannah trat zu uns in den Vorgarten, lehnte sich an die Hauswand und sah mit verschränkten Armen zu ihrem Ehemann herüber. Ihr Blick war nicht nur vorwurfsvoll, viel mehr betrübt. „Komm rein, heute geht Niemand mehr Irgendwo hin. Das steht fest." Unentschlossen, ob ich etwas erwidern sollte, entschied ich mich fürs Schweigen.

„Löckchen, ich -"

„Komm mir bitte nicht damit", unterbrach sie ihn. „Wir brauchen dich hier, Ari hat sich in ihrem Zimmer eingeschlossen und die Zwillinge sind unruhig. Und von Akio mal ganz zu schweigen."

„Du hast recht, ich komme." Ryo gab nach und dies schien seinen Einfall ebenfalls einzuschließen. Mit Alannah war nicht zu spaßen, wenn sie es ernst meinte, dann konnte sie sehr beängstigend werden.

„Ich werde mich dann verabschieden. Wir sehen uns." Endlich hatte ich den Abschied hinter mich gebracht, sodass ich mich zu meinem Auto schleppen konnte. Auf dem Sitz fiel ich seufzend zurück.

Was für ein beschissener Tag. Ehrlich, heute war einer der schlimmsten Tage in meinem Leben. Bis auf dem Platz Eins mit der traurigen Tatsache, dass meine große Liebe Jemand anderen liebte und geheiratet hatte, war dies ungeschlagen der zweite Platz der beschissenen Tage in meinem ganzen Leben. Ungelogen.

Während ich nach Hause fuhr, war es still, da ich nicht den Nerv für die Musik aus dem Radio übrig hatte und mich zur Abwechselung mal niemand anrief. Allerdings wartete ich noch auf einen Anruf, der tatsächlich kam, als ich in meine Einfahrt fuhr. Als ich den Wagen ungelenk und schief in der Einfahrt geparkt hatte, widmete ich mich Carlos in der Leitung.

„Hallo Carlos", grüßte ich ihn. Meine Nachrichten waren ernüchternd, aber ich fühlte mich elendig. Mir war es nicht gleichgültig, dass ich heute buchstäblich versagt hatte. Ein Junge aus unserem Rudel war verschwunden, abgehauen und wer wusste schon, was ihm zugestoßen war? Vielleicht lag er Meilen entfernt von hier tot im Wald? Es war ein schrecklicher Gedanke, der mir einen unangenehmen Schauer über den Rücken jagte.

„Samuel hat mir Bericht erstattet." Er wusste demnach, was geschehen war. „Es tut mir Leid, dass ihr Lloyd nicht gefunden habt. Das sind schreckliche Nachrichten." Es war erstaunlich, wie gefasst er klang. Allerdings war ich selbst spürbar aufgelöst, da würde er mir sicherlich keine Szene machen. Carlos war gut darin, seine Emotionen zu verstecken. Ich hingegen war deutlich einfacher zu lesen.

„Ich weis gar nicht, was ich dazu sagen soll." In der Zwischenzeit war ich aus dem Wagen gestiegen und stand ohne Mantel vor meinem Regal.

„Schenkst du dir gerade Alkohol ein?" Er hatte das Klirren des Glases vernommen und wie ich die Flüssigkeit ins Glas beförderte. Bevor ich zu einer Antwort ansetzte, trank ich einen großzügigen Schluck.

„Sonst drehe ich durch."

„Whiskey?"

„Whiskey", bestätigte ich.

„Ich muss dir jetzt aber keinen Vortrag über Alkohol halten, oder?"

„Nein." Er war nicht mein Vater, auch wenn er sich oft wie einer aufführte. „Ich übertreibe es nicht. Hab morgen Wachdienst."

„War morgen nicht dein freier Tag?" Er hatte recht, ich hatte die letzten Wochen über beinahe jeden Tag mindestens eine Schicht übernommen. Die Grenze sicherte sich nicht von selbst, wenn wir das fremde Wolfsrudel in Schach und Isaac klein halten wollten.

„Hab mit Ryo getauscht. Morgen mache ich die zweite und dritte Schicht."

„Mal ehrlich, an deinem Geburtstag?" Natürlich hatte ich damit gerechnet, dass die Meisten in meinem Umfeld meinen Geburtstag vergessen hatten, aber Carlos würde ihn definitiv niemals vergessen. Das war mehr als eine Gewissheit, eher ein Gesetz.

„Hat Nichts miteinander zu tun." Darauf wollte ich nicht zu Sprechen kommen. „Heute ist wirklich kein guter Tag, können wir wann anders reden, wenn es nichts Wichtiges mehr zu besprechen gibt?"

„Ist gut, ich wollte dich nicht verärgern." Hatte er auch nicht, das hatte die Welt ganz von allein geschafft. „Aber wir teilen uns deinen Dienst morgen. Ich übernehme die Schicht um Sechs und später gehen wir zusammen was Trinken, ja? Nur wir Zwei, wie in guten alten Zeiten, was meinst du? Ich lade dich selbstverständlich ein!"

„Das klingt gut", gestand ich wahrheitsgemäß und musste zaghaft lächeln. „Bist du dir sicher mit der Frühschicht? Die geht bereits in ein paar Stunden los."

„Ganz sicher, mach dir deswegen keinen Kopf. Dann würde ich sagen, bis Morgen?"

„Ja, bis Morgen. Danke, Carlos."

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