Finn: "It's a Secret" von ks1234moon

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Hallo zusammen und willkommen zu dem Feedback zu der Agentengeschichte "It's a Secret" von ks1234moon. Ab ins kalte Wasser mit uns!

1. Die Äußerlichkeiten (2,5/5)

Titel (0,5/2)

Also ... ja. Im weitesten Sinne passt der Titel zur Geschichte, denn vor Cataleya wird etwas geheim gehalten. Aber so richtig den Zusammenhang zu der Handlung oder zu den Charakteren kann ich ehrlicherweise nicht sehen. Ich denke, hier könntest du mehr rausholen.

Klappentext (2/3)

Mir gefällt dein Klappentext erst einmal. Er verspricht Spannung, Intrigen und Action, eine tempo- und wendungsreiche Geschichte. Insbesondere den Anfang finde ich da gelungen, das Ende ist mir zu schwammig. Womit darf ich rechnen, wenn ich die Geschichte lese? Wie reagiert Cataleya auf das gebrochene Vertrauen? Hier würde ich dir empfehlen, noch einen konkreten Aufhänger zu der Geschichte hinzuzufügen, etwas, das vermittelt, was die Haupthandlung sein wird - aber dazu später mehr. 

2. Das Gerüst (10/10)

Struktur (5/5): Hier habe ich nichts zu meckern. Die Abschnitte sind angenehm, die Kapitel haben eine angenehme Wattpad-Länge, sind vielleicht etwas an der unteren Kante, aber vollkommen in Ordnung. Weiter geht's. 

Rechtschreibung (5/5): Passt auch alles.

3. Der Antrieb (17/45)

Prämisse (7/10): An sich bedienst du dich hier einer gängigen Actionprämisse: Im Zentrum der Handlung steht deine Protagonistin, die sich zu wehren weiß, und ihre Familie, die Geschäfte betreibt, bei denen man sich zu wehren wissen sollte. Dann geschieht etwas, dass die Protagonistin aus dem gewohnten Trott wirft und sie dazu bringt, sich gegen ihre Ursprünge zu stellen. Aus dem Stegreif könnte ich dir drei Actionfilme nennen, bei denen genau das die Prämisse ist - es funktioniert also offensichtlich. Was mir gefehlt hätte, dass ich mehr Punkte geben würde, wäre ein Spin dabei, der die Prämisse einzigartig gemacht hätte. Aber hey, mehr Punkte hätte ich auch dem nächsten Actionstreifen nicht gegeben, auf die Umsetzung kommt es an.

Handlungslogik (5/20): Ich wünschte, ich hätte hier mehr Punkte geben können, aber hier stimmt leider Einiges nicht. Das gilt auf Szenenebene genauso wie für übergreifendere Situationen. Um einmal die Anfangsszene herauszugreifen:

Unsere Protagonistin Cataleya ist auf einer Gala, wo sie eine Zielperson ausmachen soll, deren Aussehen sie zwar nicht kennt, aber von der der Name bekannt ist.

1.) Wir sollen glauben, Cataleya arbeitet für eine extrem mächtige und einflussreiche Familie. McLiar, den sie finden soll, hält sich offenbar nicht so bedeckt, dass er nie in der Öffentlichkeit gesehen wurde. Wieso gibt es kein Bild von ihm? Wieso bekommt Cataleya nichts über ihn in die Hand? Der Typ verteilt (wie wir später erfahren) Visitenkarten mit seinem echten Namen. Wie kann es sein, dass niemand etwas über sein Aussehen weiß?

Cataleya macht den Mann also ausfindig, hat ihn gefunden und inszeniert einen Zusammenstoß mit ihm.

2.) Warum? Jetzt kennt er ihr Gesicht. Wir wissen, dass sie einer versteckten Verbündeten einen Hinweis geben wollte, wer der Mann ist. Aber warum sucht sie die Verbündete nicht einfach aus und zeigt ihr McLiar?

Nach dem Zusammenstoß verlässt Cataleya die Gala, um sich draußen dem Rest ihrer Gruppe anzuschließen. Dort erfährt sie, dass sie McLiars Auto untersucht und dort ominöse Giftspritzen gefunden haben.

3.) Woher kennt die Gruppe das Auto? Sie wissen nicht einmal, wie McLiar aussieht, wieso wissen sie, wo er parkt? Und wieso war dann Cataleyas Zusammenstoß-Aktion überhaupt nötig, wenn sie danach sowieso nur warten, bis McLiar zu seinem Auto zurückkehrt?

Die Gruppe muss glücklicherweise nicht lange warten, bis McLiar zu seinem Auto zurückkehrt. Sie werden in einen Kampf verwickelt.

4.) Du schreibst von Gestalten, die aus dem Dunkel auftauchen. Ich habe Schwierigkeiten, mir das im Vornherein vorzustellen ... saßen alle in ihren dunklen Verstecken und haben darauf gewartet, dass jemand evtl. McLiar angreift? War es seine Leibgarde, die immer um sein Auto positioniert ist? Warum hat dann niemand reagiert, als Cataleyas Verbündete das Auto ausgekundschaftet haben?

Ich denke, du kannst dir alles in allem vorstellen, was ich meine (wenn nicht, frag einfach). Hier sind für mich deutlich zu viele Fragen offen geblieben. Und das zieht sich leider auch durch die weitere Handlung, so weit, dass du teilweise unfreiwilligerweise in die Komik abrutschst. Als Cataleya von der Polizistin verfolgt wird, ist Letztere so schnell so fanatisch, dass sie auf offener Straße eine Bombe zündet (wenn auch unbeabsichtigterweise zu früh)? Das ist für mich leider eher unglaubwürdig als dramatisch.

Am besten hat mir aber das Aufeinandertreffen von Cataleya und ihren alten Freunden gefallen. Hier fand ich, dass du gut gestaltet hast, wie die Wahrnehmung auseinandergehen kann und in der Folge, wie unterschiedlich die Reaktion ausfällt.

Alles in allem würde ich dir aber raten, noch einmal (oder bei deiner nächsten Geschichte mehr) Gedanken zu investieren, warum wer was tut. Es ist leicht, eine dramatische Szene zu schreiben. Es ist ungleich viel schwerer, sie logisch aufzubauen und die von mir des Öfteren schon erwähnten Filme scheitern da oft dran. Aber frag dich immer, warum jemand jetzt genau da sein muss, warum das der beste Weg ist, und, wenn es das Erzähltempo hergibt, lass deine Charaktere darüber diskutieren.

Spannungsbogen (5/15): Jede Geschichte braucht einen Spannungsbogen. Und auch, wenn deine Geschichte noch nicht abgeschlossen ist, ein Aufbau sollte erkennbar sein. Leider kann ich das auf dem aktuellen Stand (mit 19 veröffentlichten Kapiteln) noch nicht. Nachdem Cataleya von ihrer "Familie" weggelaufen ist, wird es etwas konfus. Ich kann aktuell nicht erkennen, wohin die Handlung führt, deswegen fehlt mir ehrlich gesagt für den Moment die Spannung völlig.

Hier könnte man mit einer gewissen Grundlage argumentieren, dass Cataleya ja selbst nicht weiß, wohin es sie treibt. Das stimmt soweit auch, aber dann braucht es kleinere Spannungsbögen, kleinere Abschnitte, bei denen ich mit ihr mitfiebere. Und dass du diese einzubringen versuchst, das kann ich sehen. Aber auch da muss ich leider wieder einschränken: Das geht zu schnell. Hier würde ich mir gerne wieder das Beispiel mit der Polizistin herausgreifen. Ich finde es an sich eine spannende Idee, dass Cataleya von der Polizei verfolgt wird. Aber du handelst diesen Punkt innerhalb von zwei Kapiteln ab - zwei Kapitel, in denen die Polizistin mehr oder weniger den Verstand verliert, weil sie Cataleya nicht in die Enge treiben kann.

Mein Tipp wäre hier: Lass dir mehr Zeit. Konflikte müssen sich entwickeln, Spannung muss und darf sich mit der Zeit aufbauen. Wenn du Cataleya ein bisschen planlos bleiben lassen möchtest, kannst und darfst du das, sie muss nicht auf den großen Rachefeldzug gehen. Aber irgendeine Richtung solltest du ihr mitgeben und sie dann auch etwas länger auf diesem Weg bleiben lassen.

4. Die Charaktere (21/40)

Charakterisierung (16/30)

Da haben wir zuerst einmal Cataleya: Von ihr wissen wir, dass sie die beste Schauspielerin der Familie ist, bei der sie am Anfang tätig ist, sie kann mit ihrer Waffe umgehen und sich selbst verteidigen ... meistens. Sie ist entscheidungsfreudig und vielleicht manchmal etwas zu schnell entschlossen. Das an sich ist okay, das ist eine Basis, mit der man arbeiten kann.

Ich hätte mir gewünscht, dass du hier noch etwas mehr in die Tiefe gehst. Das können ganz simple Sachen sein: Was mag sie in ihrer Freizeit, was mag sie nicht? Was sind kleine Eigenheiten, die sie ausmachen? Und dann aber auch tiefergehend: Was wünscht sie sich für die Zukunft, was ist ihr wichtig? Was sind ihre Schwächen?

Beim Lesen hatte ich das Gefühl, du hast dich sehr auf die Handlung konzentriert, also auf die Frage, was Cataleya als nächstes tut oder was mit ihr passiert. Und dabei ist für dich ein bisschen untergegangen, warum sie als Figur das tut. Wenn du weiterschreibst, könntest du dich darauf noch etwas mehr konzentrieren.

Von anderen Figuren habe ich auf aktuellem Stand ehrlich gesagt noch keine so konkrete Vorstellung. Bei Erik ist mir ehrlicherweise am meisten im Gedächtnis geblieben, dass er wahrscheinlich irgendwann zu Cataleyas Love Interest wird, auch wenn das jetzt natürlich Spekulation ist.

Gut gefallen hat mir aber der Konflikt mit Cataleyas beiden Schulfreunden. Dass sie ihr nicht beide sofort geglaubt haben, sondern unterschiedlich auf die Enthüllung reagiert haben, hat einen interessanten Streitpunkt geschaffen, von dem ich gerne mehr gelesen hätte. Das gilt insbesondere, weil die beiden ja mit Cataleya emotional verbunden sind. Hier findet sich auch das Thema wieder, was ich weiter oben schon einmal angesprochen habe: Weil du dir etwas mehr Zeit genommen hast, die Beziehung zwischen den dreien zu entwickeln, trifft es mehr, wenn sie dann zerbricht.

Zusammenfassend kann ich zu deinen Charakteren sagen: Die Grundlagen sind da. Aber es fehlt noch das gewisse Etwas, das, was auch die Nebenfiguren besonders macht und dafür sorgt, dass sie a) greifbar werden und b) im Gedächtnis bleiben. Da würde sich etwas Arbeit noch lohnen.

Charakterlogik (5/10)

Im Gegensatz zu sonst habe ich etwas mehr Punkte in die Charakterisierung geschoben anstatt in die Charakterlogik. Das liegt daran, dass die meisten Punkte, die ich an der Logik kritisieren würde, eher plottechnisch sind, nicht so sehr charakterisierungstechnisch.

Deswegen mache ich es hier auch kurz, weil ich finde, dass sich vieles mit der Kritik von oben wiederholen würde: Nimm dir mehr Zeit, Charaktere sich finden zu lassen. Investiere die Zeit, ihnen Ziele und Schwächen zu geben. Dann dürfen sie auch mal doofe Entscheidungen treffen, wenn das ihrer Charakterisierung entspricht, dann kann dich da keiner für verantwortlich machen. Wenn ich das in Feedbacks machen würde, hätte ich hier jetzt ein Zwinkersmiley gesetzt.

5. Fazit: 50,5/100

Die Punktzahl liegt jetzt wahrscheinlich unter dem, was du dir gewünscht hättest. Ich gehe gerne noch weiter auf einige Punkte ein, wenn du Fragen oder Diskussionsbedarf hast - gleiches gilt natürlich auch für alle anderen, die Anmerkungen machen wollen.

Was ich dir mitgeben kann/möchte: Hör nicht auf zu schreiben, sondern arbeite immer weiter. Ich habe deine Geschichte anfangs deswegen angenommen, weil ich fand, dass du es durchaus gut schaffst, das Tempo zu halten und Szenen aufzubauen. Wenn du in Zukunft noch mehr in die Logik und etwas in die Charaktere investierst, bin ich mir sicher, dass es dann auch noch besser gelingt, deine Leser mitzureißen und für deine Geschichte zu begeistern.

Dann an dieser Stelle: Bis demnächst, ich freue mich über jegliche Anmerkungen und Einwürfe - vielleicht liege ich ja irgendwo vollkommen falsch.

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