Mein ganzes Leben ist eine Lüge :)

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Zuhause. Das ist vielleicht ein großes Wort für die kleine Blockhütte in Hilltop, die drei Wohnräume, eine kleine Küche und ein nicht funktionierendes Bad behauste, aber es stimmte nun Mal. Als ich mein Zuhause betrat, sah ich an Maggies Gesichtsausdruck, dass sie mir eine Standpauke halten wollte, da ich ihr Sorgen bereitet hatte.
Sie erkannte an meinem Gesichtsausdruck, dass etwas nicht stimmte und sie ihre Wut lieber an Daryl auslassen sollte. So ging ich direkt in mein Zimmer und hörte sie und Daryl nur noch gedämpft reden.

Wusste sie wer mein Vater war? Natürlich wusste sie es. Warum sollte Daryl es wissen aber sie nicht? Aber wenn sie es wusste, warum hatte sie dann mich aufgenommen? Sie sollte mich hassen wie die Pest oder etwa nicht?
Und dann war da immer noch die Sache mit diesem Geist. Mit diesen "Superkräften". Je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr verschwammen die Erinnerungen, wie die gebliebenen Schnipsel eines Fiebertraumes. Vermutlich war der Pfeil mit einer Art Droge getränkt, die mich komische Dinge sehen lässt und mein sogenannter Vater hat das genutz, um mich wie einen Idioten aussehen zu lassen. Verdammt, wie konnte ich nur so naiv sein?

Ich blieb in meinem Zimmer bis die Sonne erneut unterging und da klopfte es dann auch an meiner Tür.
,,Nicht jetzt!", rief ich, aber das war Maggie so ziemlich egal. Sie öffnete die Tür und trat ein.
,,Miesen Tag gehabt?"
Oh du meinst so wie du, als mein Dad deinen Ehemann ermordet hat?
,,Kann man so sagen."
,,Darf ich mich setzen?"
Ohne meine Antwort abzuwarten setzte sie sich auf meine Bettkante und legte ihre Hände in den Schoß. Sie war nervös, denn immer wenn sie nervös war, gestikulierte sie verräterisch mit den Händen. Um das zu vermeiden, lagen sie in solchen Momenten immer in ihrem Schoß.
,,Man kann sich seinen Vater nicht aussuchen, Jose. Du bist nicht für das verantwortlich was er getan hat. Es war deine Mutter, die mich bat auf dich aufzupassen und dass du Negans Sohn bist war nie ein Grund für mich dich zum sterben zurückzulassen."
,,Wieso konnte Mom sich nicht um mich kümmern?"
Maggie holte tief Luft. ,,Ich weiß es nicht. Jolyne lebt in... sicheren Verhältnissen, wenn man das so sagen kann. Um ganz genau zu sein lebt sie in einer Welt ohne Beißer."
Vier einfache Worte, die meine Augen zum strahlen und mein Herz zum pochen brachten. Meine wildesten Fantasien gingen mit mir durch und es war fast wieder so, als könnte ich die Tasten der Nintendo Switch unter meinen Fingerkuppen spüren.
Eine Welt ohne Beißer.
,,Ich bestand damals darauf, dass es dir in dieser anderen Welt besser gehen würde und sie dich behalten solle, aber sie versicherte mir wiederrum, dass das nicht wahr sei. Ihre Familie sei in Gefahr und du wärst selbst hier, umgeben von wandelnen Toten, sicherer als in ihrer Welt, solange ich dich nur beschützen würde."

Das machte doch gar kein Sinn. Was sollte sicherer sein als eine Welt ohne Beißer? Wo diese Welt wohl lag? Vielleicht in Europa? Käme ich mit einem Boot dahin? Mann, würde ich meiner Mutter die Meinung geigen, wenn ich sie finden würde.
,,Hör mir jetzt gut zu, Jojo. Deine Familie mütterlicher Seits ist recht... bizarr-"
,,väterlicherseits sieht's jetzt auch nicht gerade rosig aus", unterbrach ich sie. Meine Ziehmutter grinste kurz, doch dann wurde sie schlagartig wieder ernst. ,,Ja, aber Negan hat keine Historie an Vorfahren, die alle samt in eine Reihe merkwürdiger Ereignisse verwickelt wurden. Oft tötlich und gefährlich. Sie hatte wohl Grund zu der Annahme, dass dich das selbe Schicksal ereilen würde und du selbst hier sicherer wärst, solange ich dich nur beschützen würde... und heute hätte ich beinahe versagt."
,,Das ist nicht wahr, ich-"
Ich konnte den Satz nicht zuende bringen, zu überrascht war ich davon wie plötzlich Maggie mir mein Shirt von der Schulter zog, da sie offenbar etwas entdeckt hatte.
Lange rote, schon lange wieder abgeschwollene Kratzer. ,,Bitte sag mir jetzt, dass das nicht ist was ich denke was es ist!"
...
,,On second thought, vielleicht hast du doch versagt."

Wir hechteten noch am selben Abend zu Dr. Delph. Der Kerl stieß Hilltop zu, als ich keine zwei Wochen alt war und da er als Arzt kein schlechter Zuwachs war, wurde er ohne wenn und aber mit Handkuss aufgenommen. Ein echter Wunderheiler, so munkeln die Leute in Hilltop.
So gut, dass man selbst seinen eher unbegabten Ehemann mit aufnahm, der jetzt als eine Art Krankenpfleger fungierte.
So oder so, als wir an Dr. Delphs Praxis ankamen, brannte kein Licht mehr, die Rollos waren unten und auch sonst schien alles, well... geschlossen. Was um Halb 12 vielleicht auch nicht gerade verwerflich war.
Darauf nahm Maggie allerdings keine Rücksicht und klopfte so energisch gegen die Tür, bis irgendwann Billie, Docs Husbando, die Tür öffnete. ,,Der Doktor ist leider momentan in einem Auswärtstermin mit dem Sandmännchen im Land der Träume. Kommt morgen wieder."
Er wollte schon die Tür schließen, doch da schob Maggie mich vor, so dass Billie nun die Kratzer auf meiner entblößten Schulter erkennen konnte. Es brauchte keine Worte um die möglichen Konsequenzen dieser fatalen Verletzung zu nennen.
,,Nun... ich denke das Sandmännchen verschiebt seine Termine gerne DAFÜR."

Keine fünf Minuten später saß ich in der Praxis neben Maggie und der verschlafene Doktor untersuchte die Kratzer.
,,Wo hast du die her?", fragte er ernst, also erzählte ich ihm kurz alles was mir seit dem Ausflug zum Einkaufszentrum alles widerfahren war. Dr. Delph wischte sich nervös den Schweiß von der Stirn. ,,Billie, wir haben eine Code Zombie."
,,Yes Sir."
Ehe ich mich versah, packte Billie mich am Handgelenk, lies eine Handschelle drum schnappen und kettete mich mit der anderen Schelle an eines der Heizungsrohre.
,,Das ist definitiv die Kratzspur eines Beißers. Wir müssen sofort operieren."
,,Und wofür die Handschellen?!", kreischte ich fast, während der Doc eine Atemschutzmaske über seinen Mund schnappen lies. ,,Kannst du dir das nicht denken, Jojo? Sollte etwas schief gehen hätte ich dich nur ungerne untot durch meine Praxis schlurfen. Maggie, wenn du so gut wärst?"
Maggie zögerte. Aufmunternd drückte sie meine Hand, wandte den Blick ab und verließ das Sprechzimmer. Billie schloss die Tür hinter ihr.
,,Hat er dich gestochen?"
Ich blinzelte verwirrt. ,,Was?"
,,Negan, hat er dir den Stand Pfeil verpasst?"
Ich wusste, dass Ärzte eine undeutliche Handschrift hatten, aber mussten sie sich auch so undeutlich ausdrücken?
,,Ich glaube nicht, dass ich verstehe..."
,,Nun, vielleicht verstehst du ja diese Sprache besser... Crazy Diamond!"

Das Ding das hinter Dr. Delph auftauchte lies all die verblassten Erinnerungen an den Geist, der mich vor dem Beißer beschützt hatte, im neuen Glanz erstralhlen. Ich hatte es mir nicht eingebildet, es gab diese Superkräfte wirklich und mein Arzt beherrschte sie?!
Ehe ich weiter überlegen konnte, boxte mir dieser... Crazy Diamond in die Magengrube und mir blieb nicht Mal Zeit zu schreien.
Das wirklich komische daran war aber, dass es nicht Mal weh tat. Ich wurde gerade mit einem präzisen Schlag durchlöchert, also wieso tut das nicht weh?!
Als Crazy Diamond wieder verschwand, war auch das Loch an meinem Bauch verschwunden und die Kratzer waren weg. Auf dem Boden war eine Pfütze, die alles andere als angenehm roch. ,,Das sind die Viren. Okuyasu, wenn ich bitten darf?"
,,Ay ay, Sir! Za Hando!"
Uuuund der nächste Geist tauchte hinter Billie auf. Als wären diese Viren nicht höchansteckend und tötlich, berührte das Ding sie und sie verschwanden einfach so ins Nichts.
Okay.
Also hat Dr. Delph gerade einfach die Viren aus mir rausgeboxt und Billie (hat der Doc ihn gerade Okuyasu genannt?) hat sie verschwinden lassen?
,,Ihr...ihr habt auch solche Geister. Ihr steckt mit Negan unter einer Decke! Ich-" entrüstete versuchte ich aufzustehen und rauszustürmen, wobei ich völlig die Handschellen vergaß und direkt wieder zurück gezogen wurde. ,,Unter einer Decke, das klingt ja als ob wir ganz miese Hunde wären. Habe ich dir gerade das Leben gerettet oder habe ich dir gerade das Leben gerettet?"
Darauf wollte ich etwas erwidern, aber mir fiel nichts besseres ein. In dem Moment fühlte ich mich einfach so verraten, immerhin kannte ich diese Beiden schon mein ganzes Leben, aber dann stellt sich heraus, dass alles eine Lüge war und sie gemeinsam verdrehte Dinge mit meinem Vater ritzten. ,,Ich schicke Maggie nachhause. Sage ihr, dass wir den Kurzen zur Beobachtung über Nacht da behalten."
,,Ja, mach das Okuyasu. So und wir zwei Hübschen unterhalten uns jetzt Mal."

In diesem Augenblick geriet ich in Panik. Ich hatte Angst vor dem was mein Vater für mich bereithielt und vor dem was passieren würde, sobald Maggie gegangen war und ich alleine mit diesen Zwei sein würden. Wie getriggert von meiner Angst, tauchte der Beißer in strahlender Rüstung wieder neben mir auf und dieses Mal prägte ich ihn mir ganz genau ein, um ihn nie wieder für eine Einbildung zu halten.
,,Oh, Wahrlich ein Prachtexemplar von einem Stand. Wollen wir doch Mal sehen, was er so kann, wenn sein Master schlaflos und mit einer Hand angekettet ist! Crazy Diamond!"
,,DORA!"

Dieses Mal fühlte ich den Schlag ganz genau und wenn ich euch die Schmerzen in Etwa beschreiben soll, stellt euch vor ihr wärt eine Kirchenglocke Sonntags um 10 Uhr.

Vier Kapitel in diesem Buch und ich musste bereits zwei damit beenden ausgeknockt worden zu sein. Sucks to be me.

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