12. Kapitel

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Panisch starre ich hinunter zu Adam.

Ich bin den Kerlen schutzlos ausgeliefert. Vor Angst kriecht mir eine unangenehme Kälte den Nacken herunter, von der ich nicht weiß, woher sie kommt. Durch die Sorgen um Adam, oder der Angst vor den fremden Männern.

Das Geräusch, mit dem Adams Nase brach, hat sich wirklich überhaupt nicht gut angehört. In meinem Kopf spielen sich die Szenarien aller möglicher Verletzungen ab, die er zusätzlich zu dem Bruch bekommen haben könnte. Es ist schließlich bekannt, dass man daran sogar sterben kann. Es muss nur ein Knochenteil bis ins Gehirn gedrungen sein. Oder er könnte innere Blutungen haben. Ich muss unbedingt nach ihm sehen.

Leider erkenne ich durch die fehlende Beleuchtung wenig, sein Gesicht ist von mir weggedreht. Ich kann nicht sehen, ob er atmet. Von hier sieht es so aus, als wäre er tot.

Panisch mache ich einen großen Satz auf ihn zu und knie mich neben ihn. Die fremden Männer ignoriere ich, die sich mir immer weiter nähern. Ich muss gucken, was mit Adam los ist. Ich habe keinen Platz in meinem Kopf, um mich auf die anderen zu konzentrieren.

Hastig rüttle ich an Adams Schulter, aber er rührt sich nicht. Mir schießen Tränen in die Augen, Schuldgefühle überrollen mich und ich schnappe geschockt nach Luft.

Nein, das kann nicht sein. Er ist nur wegen mir hier draußen unterwegs. Es ist meine Schuld, wenn ihm etwas Ernsthaftes passiert ist. Das werde ich mir nie verzeihen können. Wie soll ich es Maria erklären?

Meine Gedanken überschlagen sich und ich zucke zusammen, als einer der Männer mit dem Fuß gegen Adams Arm tritt, um sich einfacher einen Weg bis zu mir zu bahnen. Es fühlt sich an, als hätte er mich mit diesem Tritt getroffen, der Schmerz zieht sich bis in mein Herz und hält es mit kalten Fingern fest umklammert.

Ich bin nicht in der Lage, noch irgendwas anderes zu fühlen als diese unglaublichen Schuldgefühle und die Angst um Adam.

„Geh weg von ihm!" Grob fasst mir der Mann in die Haare und zieht mich von Adam weg. Ich schreie und weiß selbst nicht, wieso. Wegen der Schmerzen, die er mir zufügt oder wegen der Tatsache, dass er mich an meinen Haaren von Adam wegzieht. Ich möchte bei ihm bleiben, ich muss bei ihm sein. Ich muss ihm helfen.

Verzweifelt umklammere ich die fremden Hände, schaffe es aber nicht, dass sie mich loslassen. Erst einige Meter von Adam entfernt lässt er mich los und stößt mich rückwärts in den Dreck. Ich keuche durch den Aufprall auf und will mich sofort aufsetzen. Aber er schubst mich direkt wieder zurück und hält mich mit den Händen an meinen Schultern auf dem Boden fixiert.

Panik wallt durch meinen Körper, da mir klar ist, was er nun als nächstes tun wird. Ich höre sein dreckiges Lachen in den Ohren, durch die schummrige Beleuchtung kann ich erkennen, dass er dunkle, lange Haare und einen dichten Bart hat. Seine Kleidung stinkt nach Schweiß und Alkohol.
Er reißt grob mein Kleid herunter. Ich höre, wie der Stoff zerreißt und muss sofort daran denken, dass es Marias Kleid ist. Er zerstört ihre Dinge, die sie mir anvertraut hat und so stolz darauf war, dass es mir gepasst hat.

Seine kalte, raue Hand fährt mir in den Ausschnitt und verharrt verwundert, als er anstatt meiner nackten Brüste nur den BH umfasst, den ich heute Morgen zum Glück noch drunter gezogen habe. Ich war noch nie so dankbar gewesen, ihn zu tragen, wie in diesem Moment.

Ohne richtig drüber nachzudenken, nutze ich den Moment seiner Unachtsamkeit aus und ramme ihm mein Knie zwischen die Beine. Der Mann keucht verdutzt auf, regt sich ansonsten aber nicht. Verdammt, er scheint Eier aus Stahl zu besitzen.

Anstatt mir mehr Bewegungsfreiheit zu geben, engt er mich noch weiter ein. Er drängt meine Beine auseinander und legt sich dazwischen. Mir wird schlecht, als er mit seiner Hand unter meinen BH fährt und mich an meiner empfindlichen Haut berührt.

Wimmernd drehe ich meinen Kopf weg, er hält mich so mit seinem Gewicht auf dem Boden fixiert, dass er mit seiner anderen Hand zu meinem Rock wandern kann. Es dauert einige Momente, bis er sich durch die zwei Lagen an Stoff gewühlt hat und seine Hand auf meinem Oberschenkel liegen bleibt.

Angestrengt versuche ich, ihn irgendwie von mir runterzustoßen, aber er ist viel schwerer und stärker als ich. Ich habe keine Chance gegen ihn, egal wie sehr ich es versuche.

Zitternd beiße ich mir auf die Unterlippe, während sich seine Hand immer weiter meiner intimsten Stelle nähert. Er scheint den Moment zu genießen, jede Sekunde auszukosten, die ich ihm hilflos ausgeliefert bin. Ich weiß nicht, wo seine Freunde sind. Ob sie ihm zusehen, sich schon anstellen, weil sie als nächstes drankommen wollen.

Ich höre sie nicht mehr, was daran liegen kann, dass ich nur mein eigenes Blut in den Ohren rauschen höre. Mein Herzschlag ist viel zu schnell und all meine Muskeln verkrampfen sich, als er mit seiner Hand über meine Unterhose fährt. Ebenfalls ein Modell aus dem 21. Jahrhundert, weswegen er kurz stockt.

Insgeheim weiß ich, dass dies die letzte Chance für mich ist, um ihn von mir zu stoßen. Aber mir fehlt die Kraft, ich versuche mich zu bewegen, meine Muskeln gehorchen mir nicht mehr. Verzweifelt laufen mir Tränen über die Wangen, ich ekel mich vor diesem Typen und vor mir selbst, weil ich so wehrlos unter ihm liege.

Innerlich wappne ich mich davor, dass er mir auch die Unterhose zerreißt, so wie er es schon mit dem Kleid getan hat. Aber er tut es nicht. Stattdessen wird er komplett von mir heruntergerissen.

Erschrocken setze ich mich auf und ziehe sofort meine Beine an mich heran. Meine Knie zittern und ich schlinge schützend meine Arme darum, um zu verhindern, dass vielleicht einer der anderen Männer die Gunst der Stunde nutzt und da weitermacht, wo sein Kumpel aufgehört hat.

Meine Lungen füllen sich zitternd mit Luft, ich genieße es, frei atmen zu können. Ich habe keinen fremden Mann mehr auf mir liegen.

Mein Gedächtnis kommt erst langsam wieder in Schwung. Nachdem ich den ersten Schock verdaut habe, wende ich mein Gesicht zur Seite und sehe, wie der Kerl an seinem Oberteil grob nach oben gezogen wird. Kraftvoll stößt Adam ihn mit dem Rücken gegen die Hauswand, legt ihm seinen Unterarm auf den Hals und drückt ihm die Luft ab.

Er nähert sich dem Mann gefährlich nahe mit seinem Gesicht. „Ich sagte, sie gehört zu mir", zischt er drohend und mit einer Eiseskälte in der Stimme, die selbst mich frösteln lässt.

Der fremde Mann schnappt nach Luft und zappelt langsam ungeduldig mit seinen Gliedmaßen herum, da er durch Adams Unterarm am Atmen gehindert wird und langsam die Folgen der Sauerstoffunterversorgung zu spüren bekommt. Ein gequältes Keuchen dringt aus seiner Kehle, was Adam aber nur dazu veranlasst, fester dagegen zu drücken.

„Verzieht Euch!" Bevor der Kerl tatsächlich erstickt, schubst Adam ihn in die Richtung seiner Freunde. Taumelnd nehmen sie ihn in Empfang und drehen uns sehr zu meinem Erstaunen wirklich den Rücken zu.

Angespannt halte ich die Luft an und kann es selbst nicht glauben, als ich sehe, wie sie sich von uns entfernen.

Erleichtert schluchze ich auf und strecke meine Hand nach Adam aus. Ich bin so unglaublich froh darüber, dass er noch lebt und wieder wach ist. Gleichzeitig kann ich mein eigenes Glück nicht fassen, da er es geschafft hat, mich zu retten.

Adam ergreift meine Hand und hockt sich vor mich auf den Boden. Seine Finger fühlen sich kalt an, als er sie an meine Wangen legt. Ich umklammere seine Handgelenke und bin noch nie so froh gewesen, ihn bei mir zu haben.

Mir ist alles andere auf einmal egal. Unser ursprünglicher Plan, an die Spree zu diesem Robert zu gelangen, kommt mir auf einmal einfach nur dumm vor. War das bisher mein größtes Problem gewesen?

War ich so blind gewesen und habe vergessen, wo ich mich aufhalte und was in diesem Zeitalter alles passieren kann? Ich bin so egoistisch gewesen und habe Adam in Gefahr gebracht. Das werde ich mir nie verzeihen können. Ich habe nur an mich und meinen eigenen Vorteil gedacht.

„Es tut mir so leid", schluchze ich und ernte ein verwirrtes Grunzen von ihm.

„Dir muss nichts leidtun. Das hätte nicht passieren dürfen." Gepresst sieht er herunter auf mein zerrissenes Kleid und ich schüttle schnell mit dem Kopf.

„Es ist nichts weiter passiert. Er ist nicht...weitergekommen. Dank dir."

Adam schließt mich vollständig in seinen Arm und ich vergrabe mein Gesicht an seiner Schulter. Tief sauge ich seinen unverkennbaren Geruch ein, an den ich mich mittlerweile schon viel zu sehr gewöhnt habe. Die leicht hölzerne Note ist vermischt mit etwas Eisen, was wohl von einer Blutung an seiner Nase stammen muss.

„Er hätte gar nicht so weit gehen dürfen." Er klingt sanft und gleichzeitig besorgt. Dabei ist er es, den es in der gesamten Situation schlimmer getroffen hat.

Insgeheim weiß ich, dass ich nur verdränge, dass ich gerade beinahe vergewaltigt worden wäre. Ich bin selbst erstaunt darüber, in was für Ausnahmesituationen ich erstmal einfach weiter funktioniere, ohne zusammenzubrechen. Ich überrasche mich manchmal einfach selbst.

„Ich will nach Hause."

Während ich diesen Satz ausspreche, weiß ich selbst nicht, welches Zuhause ich damit meine. Meine Zeit oder Adams gemütliches Haus, in dem sich Maria bestimmt schon Sorgen macht. Auf jeden Fall möchte ich weg von dieser Straße. Weg von der Kälte und den Geschehnissen, die hier gerade passiert sind.

„Und mir deine Nase angucken", füge ich hinzu, bevor Adam irgendwas antworten kann.

Dabei merke ich insgeheim, von welchem Zuhause ich spreche.

Auch wenn rational betrachtet alles dagegenspricht, spüre ich, wohin es mich zieht.

Adam nickt leicht und schiebt mich etwas von sich. Sanft wischt er mir mit den Händen die Tränen von den Wangen und ich halte augenblicklich die Luft an.

Wir sind uns so nahe, dass ich seinen Atem auf meiner Haut spüren kann.

„Spätestens jetzt habe ich vermutlich keinerlei Argumente dafür, um dich etwas länger hier zu halten", überlegt er laut und legt seine Stirn gegen meine.

Ich spüre, wie heiß seine Haut ist und wie gut es tut, ihn so dicht bei mir zu haben. Alles in mir schreit danach, ihm sofort zu widersprechen.

Aber es fühlt sich gleichzeitig zu früh ein.

Heute ist viel zu viel passiert, das müssen wir beide erstmal verarbeiten, bevor wir übereilt Entscheidungen treffen, die wir später vielleicht bereuen würden.

„Hier bei mir", fügt er hinzu und sorgt dafür, dass mein innerer Widerstand weiter zerbröckelt. Tief atme ich durch und lege ihm meine Hand in den Nacken. Sanft ziehe ich ihn noch ein Stück näher zu mir, was er ohne Gegenwehr geschehen lässt.

Seine Nasenspitze berührt meine eigene und sofort zuckt er zusammen. Ein schmerzerfüllter Laut dringt aus seiner Kehle und ich lasse ihn sofort geschockt los.

„Ich sollte mir wirklich deine Nase angucken", wiederhole ich den Satz, den ich vor ein paar Minuten bereits laut ausgesprochen habe, der aber irgendwie in der allgemeinen Situation untergegangen ist.

Adam greift sich mit der Hand an seine eigene Nase und nickt abgehackt.

„Hört sich nach einer grandiosen Idee an, Frau Doktor." Trotz der Schmerzen kann ich das Grinsen aus seiner Stimme heraushören.

Dieser Kerl ist wirklich unglaublich.

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