1)Ellas Sicht:

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,,Ella? Ella, wo bist du?" Ich stöhne unauffällig in mein Kissen und drehe mich im weichen Sand herum. Fünf Minuten, bitte nur noch fünf Minuten... Mein Traum ist gerade so schön gewesen... ,,Ella?!" Müde schlage ich Augen auf  und sogleich fällt mein Blick aufs Meer. Fast scheint es so, als ob es mich verführerisch anlächeln und mir zu rufen würde: Worauf wartest du denn noch? Willst du eine Sondereinladung?

Heute Nacht ist meine Sehnsucht nach dem Meer einfach zu groß gewesen. Mein Zimmer war mir so klein erschienen, wenn ich an die endlosen Weiten des Ozeans dachte. An das Rauschen der Wellen, an den von Salz durchtränkten Geruch der Luft. Leise seufze ich und genieße die sanfte Brise, die mir meine Haare immer wieder leicht ins Gesicht bläst.

So habe ich mich gegen zwei Uhr nachts raus geschlichen und im Sand niedergelassen, um hier die benötigte Ruhe zu finden. Es ist klar gewesen, dass meine Mom mich am nächsten Morgen suchen und dass sie vermutlich einen ihrer üblichen Panikschübe bekommen würde. Zwar ist dies in meinen Augen völlig unnötig, jedoch lässt sie in diesem Punkt nicht mit sich reden.

So beschließe ich also sie noch eine Weile suchen zu lassen, um die Magie dieses Momentes zu genießen. Denn ich will weder jetzt noch in ein paar Stunden diesen wunderbaren Ort verlassen. Am liebsten würde ich für immer hier am Strand sitzen bleiben, meine Zehen im Sand eingegraben, das Meer vor meinen Augen, der salzige Geruch nach Fisch in meiner Nase und den Klang der sich am Strand brechenden Wellen in meinen Ohren hören...

Denn es ist nun einmal eine Tatsache, dass wir heute zurück ins Meer gehen müssen, was mich innerlich tief aufseufzen lässt. Vielleicht sollte ich an dieser Stelle dennoch einmal erklären, warum mich das Meer so anzieht, wieso es so eine große Faszination auf mich ausübt:

Ich bin eine Halbblutsyrena. Mein Dad ist der Prinz der Meere vom Hause Triton. Und meine Mom die Prinzessin von Poseidon. Tja, und somit gehöre ich beiden Häusern gleichermaßen an. Das hört sich jetzt im ersten Moment cool an, jedoch verabscheue ich alles, was damit zu tun hat, einfach weil ich nicht die perfekte Prinzessin bin! Auf Anlässen, und Gott sei Dank, dass sie so selten sind, fühle ich mich vollkommen fehl am Platz!

Meine kleine Schwester Chloe hingegen, scheint dafür geboren zu sein. Sie liebt die Aufmerksamkeit, den Prunk, überhaupt das gesamte höfische Leben. Und irgendwie scheint sie in allem, was sie tut, perfekt. Egal, was sie beginnt, es endet immer fantastisch... Da ist mir wirklich peinlich, denn sie sie zwei Jahre jünger als ich...

Unsere Eltern lieben uns beide sehr. Wir sind ihr ganzer Stolz und doch habe ich das Gefühl, das ich nie gut genug bin. Nicht, dass sie dies in irgendeiner Weise sagen oder zeigen würden, aber ich habe einfach das Gefühl, das ich sowohl als Prinzessin, wie auch als Tochter, zu nichts zu gebrauchen bin.

Mein Dad würde jeden der mir weh tut, die Hölle heiß machen und meine Mom wäre in der Hinsicht auch nicht viel besser. Vermutlich wären es bei ihr nur nur irgendwelche Meerestiere. Mal ganz davonabgesehen vom Rest meiner Familie, welcher geschlossen hinter mir steht. Es liegt also wirklich nur an mir. Tief seufze ich und knabbere nachdenklich an meiner Unterlippe.

Ich weiß felsenfest, dass ich zu dieser Familie gehöre, ganz davonabgesehen, das sie mir alles bedeuten, aber andererseits... Ich merke jeden Tag, dass ich auf eine seltsame Art anders bin. Es ist schwer zu beschreiben, nicht ganz greifbar und dennoch belastet es mich die gesamte Zeit über.

Aber nun der Grund, weshalb ich heute nicht ins Meer zurück möchte: Ich spüre tagtäglich eine tiefe Sehnsucht in mir aufkeimen, die mir schier das Herz zerreißt, die mir in manchen Augenblicken das die Luft zum Atmen raubt. Immer wenn ich an Land bin, halte ich es kaum aus nicht im Wasser zu sein und möchte mich am liebsten sofort in die Fluten stürzen, aber wenn ich dann im Meer bin, möchte ich die Vögel singen hören und durch Wälder streifen oder auch einfach nur in einem Café sitzen und einen Tee trinken.

Tja und dies ist nur einer meiner vielen Probleme neben meinen offensichtlichen Minderwertigkeitskomplexen. Von diesen Problemen weiß keiner. Nicht einmal meine Eltern. Sie denken, dass mit mir alles in Ordnung ist und ich höchstens mit den ganz normalen Problemen eines Teenagers zu kämpfen habe. Obwohl Mom in letzter Zeit schon oft fragt, ob alles mit mir alles okay ist. Auch Dad lässt in letzter Zeit des Öfteren einen besorgten Blick über mich gleiten. Da sie mich aber in keiner Weise darauf angesprochen haben, haben sie es wohl nicht bemerkt. Und das ist doch gut so, oder?

,,Ella! Da bist du ja! Wieso bist du denn hier draußen?" Das besorgte Gesicht meiner Mom taucht über mir auf, die mich fragend anschaut und ihre Arme abwartend verschränkt.

,,Guten Morgen, Mom. Ich... konnte nicht schlafen und da mich das Meer schon immer beruhigt hat.... " Ich beende meinen Satz nicht. Ihr ist auch so klar, was ich damit sagen möchte und ich weiß, dass es ihr nicht recht ist, dass ich die Nacht draußen geschlafen habe. Dennoch ist ihre Stimme sanft, als sie meint:,, Aha und ab wann bist du schon hierdraußen, Süße?" Verlegen spiele ich mit einer meiner hellblonden Strähnen, während ich vor mich hinmurmle: ,,Och, ich denke seit ungefähr zwei Uhr morgens."

,,Ach Mäuschen. Du konntest schon wieder nicht gut schlafen?" In ihrem Blick erkenne ich deutlich, dass ihr meine Aussage nicht gefällt. Es ist nicht das erste Mal, dass mich meine Sehnsucht nach dem Ozean in die Nacht hinausgetrieben hat und das obwohl ich genau weiß, dass meine Mutter dies für zu gefährlich hält. Daher versuche ich ihr mit meinen nächsten Worten die Sorge zu nehmen:

,,Oh, nein. Das habe ich nicht gesagt. Ich konnte nur in meinem Zimmer keine Ruhe finden. Hier habe ich dann friedlich weitergeschlafen. Du weißt doch die Wellen und der erfrischende Wind beruhigen mich immer."

,,Ella, dir ist doch klar, dass ich es nicht mag, wenn du hier allein draußen bist. Es könnte dir sonst was passieren!"

,,Wirklich, Mom? Dass hier ist unser Garten, unser kleiner Strandabschnitt. Wenn mich irgendeiner rauben wollte, dann müsste er mit einem Boot kommen oder ewig den Strand entlanglaufen. Außerdem bin ich nicht aus Zucker. Du weißt doch Tante Rayna ist sehr zufrieden mit meiner Selbstverteidigung. Zudem könnte ich schreien und dann würden du und Dad mich doch sofort hören. Du musst dir also wirklich keine Gedanken machen"!

Stirnrunzelnd und vielleicht auch ein wenig von meinem jugendlichen Leichtsinn genervt, blickt sie mich an, während sich ihre Lippen zu einem schmalen Strich zusammenpressen.

,,Ellaria, ich meine es ernst! Auch wenn du meinst, dass dir hier draußen keine Gefahr droht, darfst du dennoch nicht vergessen, dass einige Menschen oder auch Syrena stärker sind als du und zudem unberechenbar! Außerdem bist du auch nicht irgendein-"

,,Okay, okay. Ich habe es verstanden. Es tut mir leid, Mom! Ich ziehe mich dann jetzt um und dusche auch noch einmal. Okay? Oder gibt es noch irgendetwas?" ,,Nein. Nur bitte beeil dich."

Meine Mutter schüttelt den Kopf und seufzt. Ich drehte mich noch einmal um und umarme sie, denn mir ist bewusst, dass es in den letzten Wochen nicht immer leicht mit mir gewesen ist. Dennoch ist Mom stetig ruhig geblieben und liebt mich einfach so, wie ich bin. ,,Ich habe dich lieb!" Sie drückt mich einmal enger an sich, bevor sie mir einen Kuss auf die Stirn gibt und mich dann ins Haus schickt, um mich fertig zu machen. 

Hier ist das erste Kapitel😊

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Eure Weltenwandlerin 🌏🌎🌍

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