2)Emmas Sicht/ Ellas Sicht:

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Muss ich mir um Ella Gedanken machen? Ist wirklich alles in Ordnung mit ihr? Mache ich mir vielleicht einfach zu viele Sorgen? Schließlich entfernt sich jeder Teenager in der Pubertät etwas von seinen Eltern. Das ist etwas ganz Natürliches und dennoch... Mein mütterlicher Instinkt schlägt in letzter Zeit des Öfteren Alarm. Jedoch will ich sie zu nichts drängen, denn das hat bei meiner Maus noch nie funktioniert. Vielleicht ist es ja auch wirklich gerade einfach ihr Alter. Mit Vierzehn ist man nun einmal voll in der Pubertät drin...

Ich meine, ich war ja nicht anders. Mir gingen meine Eltern auf einmal auch auf die Nerven, doch... Ellas Wandel kam so plötzlich von einen Tag auf den anderen... Und es ist ja nicht so, als ob sie nicht mir reden würde, auch über ihre Sorgen, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass sie mir irgendetwas verschweigt, was ich wissen sollte.

Was ist nur los mit meiner Großen? Und wieso hat sie schon wieder draußen geschlafen? Sollte ich sie vielleicht noch einmal darauf ansprechen? Nervt sie vielleicht der halbjährliche Wechsel? Oder geht es um etwas ganz anderes, von dem ich keine Ahnung habe? Ist es vielleicht wegen einem Jungen? Möglicherweise ist es ja aber doch wirklich nur ihr jetziges Alter... Schließlich verändert sich dort im Körper bedingt durch die Hormone so unendlich viel...Tief seufze ich. Ich weiß, dass es nichts bringt, wenn ich mir über all das den Kopf zerbreche, aber ich kann nicht anders, als mich um meine Älteste zu sorgen.

Aber als ich sie letztens darauf angesprochen habe, ob alles in Ordnungm mit ihr ist, hat sie dies nicht verneint. In Ordnung, ich gebe zu, dass ich gerade vorhin durchaus überreagiert habe, aber es ist nun wirklich nicht ganz ungefährlich am Strand zu schlafen. Ihr kann dabei so viel passieren.

Da spüre ich wie sich plötzlich zwei starke Arme von hinten um mich legen und ich zärtlich einen Kuss auf mein Schlüsselbein bekomme. Sofort schmiege ich mich enger an die Brust meines Gefährten, der mir nun schon seit so vielen Jahren eine große Stütze ist. Mit Galen habe ich so viel erlebt und egal was auch kam, nichts hat es geschafft, uns auseinanderzubringen.

,,Schon wieder in Gedanken, Emma?" ,,Ist es so offensichtlich?" Langsam drehe ich mich in seinen Armen herum, woraufhin er nur eine Augenbraue hebt. ,,Ja, du hast Recht. Ich mache mir Sorgen um Ella, denn in der letzten Zeit verhält sie sich so vollkommen untypisch für sie. Und ich kann mir nicht erklären, woran das liegen könnte. Bis vor einem halben Jahr ist doch alles in Ordnung gewesen und auf einmal hat sie sich von uns beiden abgeschottet. Das kann doch nicht nur an ihrer Pubertät liegen! Und zudem hat sie heute Nacht erneut draußen geschlafen!" Galens Umarmung wird fester, so als ob er spüren tut, wie aufgewühlt ich bin, was vermutlich sogar der Fall ist, da er nicht umsonst mein Gefährte ist.

,,Am Draußen schlafen ist doch nichts Schlimmes, Emma. Was soll ihr dort schon geschehen?" ,,Galen! Das kann doch nicht dein Ernst sein! Du bist ja genauso schlimm wie sie! Wir wissen beide, wie riskant die Welt für Syrena sein kann! Gerade für junge, noch nicht erwachsene, die noch sehr naiv durchs Leben gehen!" 

Wütend starre ich meinen Mann an, denn mir ist es nicht begreiflich, wie er die gesamte Sache so unglaublich locker sehen kann. Und es ärgert mich! Dennoch lässt er sich von meinen Worten nicht aus der Ruhe bringen, was vermutlich besser so ist, da ich bereits seit dem Beginn unserer Beziehung die temperamentvolle von uns beiden gewesen bin und er mein Ruhepol. Stattdessen hebt er sanft mein Kinn an und schaut mir tief in die Augen.

,,Meinst du nicht, du übertreibst ein wenig? Sie schläft ja nicht irgendwo, sondern im Garten. Außerdem weißt du, dass Ella nicht schutzlos ist. Darum ist meine Schwester doch stets bemüht." ,, Aha. Erwischt." Ich boxe im gegen die Schulter und er stöhnt gekünstelt. ,,Wobei denn? Ich bin doch die Unschuld in Person." ,,Na, jetzt weiß ich, woher sie die Argumente hat." 

Ich verdrehe nur die Augen, jedoch muss ich Galen recht geben. Vermutlich mache ich mir zu viele Sorgen. Außerdem weiß meine Große, dass sie stets zu uns kommen kann, wenn sie irgendwelche Sorgen oder Ängste hat. Ich sollte ihr wohl einfach vertrauen, dass sie, sofern wirklich etwas sein sollte, von selbst mit mir spricht. Weder will noch kann ich sie zu etwas drängen. Dennoch werde ich das Gefühl nicht los, dass ich hartnäckiger hätte sein sollen.


Ellas Sicht:

Leise vor mich hin summend, steige ich aus der Dusche, während ich in Gedanken bereits plane, was ich heute anziehen könnte, denn es muss nun einmal für den Ozean tauglich sein. Eine Hose und ein T-Shirt kommen für mich nicht in Frage, da mich diese bei meinem Schwimmen viel zu sehr einschränken. Letzten Endes entscheide ich mich für einen roten Bikini, über welchen ich ein leichtes, orangenes Sommerkleid werfe, denn andernfalls käme ich mir doch etwas nackt vor.

Zufrieden betrachte ich mich im Spiegel. Es war ein ganz schönes Stück Arbeit den gesamten Sand aus meinen Haaren herauszubekommen, zudem waren diese auch noch vollkommen verfilzt. Jedoch es ist mir meine Arbeit wert gewesen, denn dafür wurde meine innere Sehnsucht zumindest für eine kurze Zeit gestillt. Wenn ich doch nur wüsste, wie ich diese endgültig stillen könnte... Doch ich weigere mich, noch einen weiteren Gedanken an dieses Thema zu verschwenden.

Rasch flechte ich mir mein hellblondes Haar, welches ich von meiner Mutter geerbt habe und mir in sanften Locken bis zu den Hüften fällt, zu einem einfachen Pferdeschwanz zusammen. Zu mehr habe ich heute einfach nicht die Motivation. Außerdem löst sich im Meerwasser sowieso alles auf, also was soll ich mir die Mühe mit einer aufwendigen Frisur machen? Mit einem letzten Blick in den Spiegel, verlasse ich das Bad.

Kurz darauf finde ich meinen Vater in der Küche bei der Vorbereitung des Frühstücks. ,,Morgen, Dad. Gut geschlafen?" Lächelnd drücke ich ihm einen Kuss auf die Wange, bevor ich mich am Tisch niederlasse und mich wahnsinnig auf die Tasse Kakao freue, die bereits dampfend vor mir steht. Oh, wie ich ihn liebe! 

 ,,Ja, aber ich habe gehört, dass du mal wieder das Haus verlassen hast, junge Dame?" Fast verschlucke ich mich an meinem Getränk, denn ich habe so gar nicht damit gerechnet, dass er mich darauf ansprechen würde. Andererseits... Was habe ich erwartet? Wenn sich meine Mutter Sorgen macht, dauert es meistens nicht lange, bis mein Dad es auch weiß...

,,Och, ich? Kann schon sein. Ach, du weißt doch, dass Mom mal wieder übertreibt! Was soll mir draußen schon passieren, außer dass ich vielleicht zu viel Sand verschlinge?! Dad, du kennst unseren Strand! Er ist völlig ungefährlich!" Bittend schaue ich meinen Vater an, denn ich bin nun wirklich nicht in der Stimmung, um mit ihm über dieses Thema zu diskutieren. Können sie es nicht einfach akzeptieren?

,,Ella, ich stimme dir ja überwiegend zu, aber tue es doch deiner Mom zuliebe einfach nicht mehr. Haben wir uns da verstanden?" Ich schlucke, denn ich weiß genau, dass ich ihm etwas versprechen soll, was ich einfach nicht einhalten werde können. Es ist meine einzige Möglichkeit, meine innere Sehnsucht für ein paar Stunden zu stillen. Wie soll ich mir selbst diese Freiheit nehmen? Doch ich will auch meine Eltern nicht enttäuschen, was unweigerlich passieren wird, wenn ich damit nicht aufhöre... ,, Ella?"

,,Ähm, was?" Verwirrt blicke ich meinen Dad an. Hat er irgendetwas gesagt? Bin ich schon wieder so tief in Gedanken versunken gewesen? ,, Ich habe dich gefragt, ob alles in Ordnung ist?"

,,Ja klar, was soll denn sein? Ich war nur kurz von dem wunderbaren Geruch meines Kakaos abgelenkt. Entschuldige, bitte." Mir geht es wirklich gut. Ich meine Mal von zwei Problemen abgesehen, bin ich mit meinem Leben äußerst zufrieden. Ich habe doch auch alles, was man sich wünschen kann. Eine Familie, die mich über alles liebt, Freunde, die stets zu mir halten, ein sicheres Zuhause... Warum sollte es mir also schlecht gehen? 

Dennoch kann ich die Sorge in den Augen meines Vaters und seine gerunzelte Stirn nicht ignorieren, weswegen mir seine nächste Aussage auch nicht wirklich gefällt. Schließlich sollen sich Mom und Dad keine Sorgen um mich machen!,, Deine Augen haben auf einmal ihren Glanz verloren, und wurden ganz stumpf. So als wärest du in einer anderen Welt. Wenn du reden -"

,,Nein, Dad mit mir ist alles in bester Ordnung! Wirklich! Ich freue mich nur sehr auf das Wiedersehen mit den anderen! Um die Schule muss ich mir dank meines photographischen Gedächtnisses ja auch keine Gedanken machen." Mein Vater scheint mir nicht ganz zu glauben, trotz meines Lächelns, denn sein Stirnrunzeln verstärkt sich und er scheint über irgendetwas nachzudenken. 

Jedoch belässt er es letzten Endes, wofür ich ihm unglaublich dankbar bin. Ich will einfach nicht über all das, was in mir vorgeht, nicht reden. Wie denn auch, wenn ich selbst nicht weiß, was in mir vorgeht?

Meine Lehrer stört es nicht, dass ich nur alle halben Jahre für ein halbes Jahr in die Schule gehe, denn wenn ich dann wiederkomme, kann ich meist immer mehr als die anderen. Sie denken alle, dass ich aus gesundheitlichen Gründen in dem halben Jahr Onlinekurse besuche und so den Stoff mitbekomme und lerne.

In Wahrheit schaue ich mir diesen genau einmal an und kann ihn dann. Es ist sowohl ein Fluch, als auch Segen eine Syrena zu sein. Eine Antwort, auf die eine Frage meines Dads, bleibe ich ihm jedoch schuldig, denn ich kann sie ihm einfach nicht beantworten...



Na, wer war der erste Leser  dieser Geschichte?🤔😉

Wie hat euch der Wechsel der Sicht gefallen?🤨

Liebe Grüße
Eure Weltenwandlerin 🌏🌎🌍

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