129)Ellas Sicht (Lesenacht):

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Der Sturm an Worten, der noch bis vor wenigen Minuten in mir getobt hat, ist auf einmal abgeebbt, verschwunden. Nach einer halben Ewigkeit hebt Tom seinen Blick, welchen er vor Kurzem erst gesenkt hat und beginnt langsam hin- und herzulaufen. 

Meiner Kehle wollen schon die nächsten Sätze entweichen, als mein bester Freund endlich etwas sagt. Bei seiner Stimme läuft mir, trotz der gegebenen Situation, ein angenehmer Schauer den Rücken hinunter. 

,,Stimmt. Du hast Recht. Ich hätte auch alles dafür getan, damit allen anderen und gerade dir nichts passiert! Aber nicht um jeden Preis! Ella..., dieser Plan war.... Himmel, ja! Er war das Dümmste, was du hättest machen können! 

Zugleich war es auch so mutig! Aber, Ella! Weißt du eigentlich, was dir alles hätte passieren, welche Folgen es für dich hätte haben können? DU HÄTTEST DABEI STERBEN KÖNNEN! STERBEN! Ist dir das eigentlich bewusst?! 

So geehrt ich mich auch fühle, dass du mir dein Leben anvertrauen würdest, bringt es nichts, wenn du von dir aus bereit bist, es zu opfern! WAS HABE ICH DAVON, WENN ICH WEIß, DASS DU FÜR MICH, FÜR ALLE ANDEREN STERBEN WÜRDEST? 

Glaubst du, ich hätte damit leben können, zu wissen, dass du für mich dein Leben gegeben hättest?! Ist dir bewusst, welche Bürde du mir damit gleichzeitig aufgehalst hast?! Hast du eigentlich einmal, nur ein einziges Mal darüber nachgedacht, welche Folgen dein Tod für uns alle gehabt hätte? 

Für deine Eltern, für Chloe, für Mimi, für Rayna und Toraf, für all die anderen, für dein, unser Volk?! FÜR MICH?! Hättest du nur einmal nicht versuchen können, die Heldin zu spielen?! Wäre das so schwer, wäre da zu viel verlangt gewesen?!

Glaubst du ernsthaft, wir hätten einfach weiterleben können, wenn wir gewusst hätten, dass du dich für uns alle umbringen lassen hast?! Diese Idee war die dümmste, die du je hattest und es gab einige, verdammt! 

Keiner weiß besser als du, was ich alles stillschweigend mitgemacht habe, weil du meine beste Freundin bist, und es war einiges, aber... Applaus! Du hast dich dieses mal selbst getoppt! Das hättest du echt nicht besser hinbekommen können! 

Was kommt als Nächstes, Ella?! Willst du dich gleich aus 100 Metern irgendwo hinunterstürzen und schauen, ob dich dein heiliger Schutzschild schützt?! Ob du es auch hierbei schaffst, nicht draufzugehen?! Oder fällt dir noch etwas Besseres ein?! 

UND WER VERDAMMTE SCHEIßE NOCHMAL, KONNTE DIR ÜBERHAUPT GARANTIEREN, DASS DEIN ACH SO GRANDIOSER PLAN AUFGEHT?! Ella, du sprichst von Vertrauen, aber dazu zählt es auch, dass man sich anderen anvertraut, dass man sie nicht belügt, sie nicht im Dunkeln tappen lässt, dass man sich auf den anderen verlassen kann! 

Und was machst du?! DU gehst einfach auf einen verdammten Selbstopferungstrip, ohne auch nur einmal zu bedenken, dass du gebraucht wirst! DU hättest nicht ohne uns leben können... Tse...! Und wir? Ich? Bitte, sag mal, dass du dir wenigsten darüber einmal Gedanken gemacht hast! Nur ein einziges MAL!" 

Bei seinen Worten treten mir Tränen in die Augen und ich will etwas erwidern, irgendetwas, will seine Worte abstreiten, doch... sie sind wahr. So selbstlos mein Wunsch meine Familie zu retten, vielleicht auch gewesen ist, so war er dennoch auch ausgesprochen egoistisch. 

Mir war durchaus bewusst, dass alle, denen ich etwas bedeute, damit zu kämpfen haben würden, wenn ich nicht mehr dagewesen wäre. Ich selbst konnte diesen Gedanken jedoch noch weniger ertragen... 

Aber war nicht gerade das sehr egoistisch? Für mich persönlich habe ich entschieden, dass ich es nicht geschafft hätte, aber dafür habe ich ihnen die Wahl abgenommen....

Innerlich winde ich mich, während ich wimmere. Ich habe offensichtlich ziemlich viel falsch gemacht... Und dennoch... Ich weiß, dass M.K. Junior sie alle abgeschlachtet hätte und dies gnadenlos, jeden einzeln vor meinen Augen... Also war es wirklich so falsch, dass ich getan habe, was geschehen ist? 

Innerlich winde ich mich, denn ich bin so gespalten, wie noch nie. In mir kämpfen zwei Seiten und ich kann ehrlich gesagt nicht erkennen, auf welcher ich im Moment stehe. 

Vor allem auch, weil Tom trotz dessen, dass er ab und an lauter wird, äußerlich relativ beherrscht wirkt und ich damit nicht umgehen kann. Einzig und allein seine Stimme zeigt mir an, denn sie ist verdächtig leise, dass er mir am liebsten den Hals umdrehen würde. 

Gerade will ich etwas sagen, denn andernfalls habe ich das Gefühl, dass der langsam wachsende Tsunami, der sich in mir zusammenbraut, noch umbringen wird. Mein Gegenüber schnaubt abfällig, während er spöttisch meint und mich somit gar nicht erst zu Wort kommen lässt:

,,So, wie du mich anschaust, offenbar nicht. Mann, Ella! Ich kapier es einfach nicht! Erklär mir, warum du scheinbar nicht einmal über die Folgen deines Handelns nachgedacht hast! Dein Schutzschild ist ja schön und gut, aber er ist nicht die Lösung für alles! 

Du sagst, du warst die ganze Zeit über hier bei uns?! Ja.... Aber dennoch hat dein Anblick dein trostloser Anblick, deine ganze Familie jeden Tag, jede Stunde, jede Sekunde gnadenlos gefoltert, mich hat es beinahe zerstört und Maila war auch völlig fertig mit den Nerven! 

Die Einzige, der man ihre Gefühle nie, aber auch wirklich nicht einen einzigen Moment angesehen hat, war Mrs. Geen! Es war der reinste Horror! Kannst du dir das eigentlich vorstellen oder rede ich mir hier völlig umsonst den Mund halb wund?!" 

Oh, Himmel, ja ich kann mir denken, wie es für sie alle gewesen sein muss. Es war grausam. Vor allem habe ich einen Großteil von all dem mitbekommen und das allein konnte ich kaum ertragen, denn ihre Gefühle sind, egal wie sehr sie sie auch zurückhalten wollten, stets wie Wellen, die sich am Strand brechen, zu mir herübergeschwappt. 

Auf meine Erklärungen geht Tom jedoch gar nicht ein und ich fühle mich von Sekunde zu Sekunde immer beschissener und dämlicher, denn er hat ja Recht.... Und ich weiß einfach nicht, was ich noch sagen soll, denn da ist nichts in mir, was ich noch hervorbringen könnte, damit er mich vielleicht vollkommen versteht.

Erneut beginne ich zu schluchzen. Alles in mir windet sich, will endlich dieser bescheuerten Situation entfliehen, denn ich muss ehrlich gestehen, dass ich keine Ahnung habe, wie dieses Gespräch enden soll. 

,,Ich..., Tom..., ich..., ich weiß nicht, was ich noch sagen soll, denn... im Grunde gibt es da nichts mehr... Es..., es tut mir unendlich leid, dass es überhaupt soweit kommen musste und...und auch, dass ich in diesem einen Punkt so egoistisch gewesen bin," meine Stimme zittert, während ich versuche die richtigen Worte zu finden, ,,aber... Es... Ich kann nicht mehr sagen, als dass es mir leid tut und ich alles dafür tun würde, damit all dies nie geschehen wäre." 

Tom blickt mich nur stumm an, während in seinen Augen das Chaos tobt. Doch dann tritt er erneut an mein Bett heran und setzt sich zu mir. Kurz darauf befinde ich mich in seinen Armen wieder und kuschle mich so eng an ihn, wie ich nur kann.

Vermutlich würde mir im Moment niemand glauben, wie glücklich  ich über den Umstand bin, dass er es zulässt, dass ich mich ihm nähern darf. Ich kralle mich regelrecht an ihm fest und auch mein bester Freund scheint nicht daran zu denken, mich loszulassen. 

Dankbar drücke ich mich noch enger an ihn und atme seinen herrlichen Geruch ein, der mich schon seit ich denken kann, begleitet. Ja, am liebsten würde ich genau diesen Augenblick hier und jetzt einfrieren, aber ich bin mir auch bewusst, dass dies ein Ding der Unmöglichkeit ist. Leider... 

Leise, in meine Haare murmelnd, meint er leise: ,,Scheinbar sind meine Worte ja doch zu dir durchgedrungen, du Sturkopf."

Die Tränen, die sich nun einen Weg über mein Gesicht bahnen, kann ich nicht aufhalten, denn dieses eine Wort, ist ein Friedensangebot von ihm, was ich nur allzu gern annehme. Ich glaube, ich war noch nie so dankbar, wie in diesem Moment, dass Tom mir schnell verzeihen kann, vielleicht ist das nicht immer gut, aber mir geht es da bei ihm auch nicht anders. Ich kann nie lange böse auf ihn sein... 

Eigentlich habe ich gehofft, dass wir fertig wären mit diesem nervenaufreibenden Gespräch, aber scheinbar hat Tom immer noch zwei Fragen, die ihm auf den Herzen liegen und endlich beantwortet werden wollen:

,,Ella, ich... Auch wenn mir nun viele Sachen klarer erscheinen... Warum hast du mich, damals in der Hölle von... M.K. Junior erneut angelogen? Warum hast du mir nicht gesagt, was du vorhast? Ich... Erklär es mir bitte." 

Ich habe aufgehört zu zählen, wie oft ich bereits geseufzt und tief durchgeatmet habe und eigentlich bin ich auch ziemlich erschöpft, aber ich schulde es ihm, meinem besten Freund und ersten Kuss, und hoffentlich auch letzten, diese Fragen zu beantworten, auch wenn ich jetzt eigentlich bereits wieder todmüde bin. 

,,Im Grunde habe ich dir diese Frage schon beantwortet, Tom. Hätte ich dir damals erzählt, dass ich vorhabe mich selbst zu opfern, hättest du dies doch niemals zugelassen, aber du warst so... neben dir durch diesen kranken Mistkerl und ich wusste, welche perfiden Pläne er hat...

Deine Sicherheit und die der anderen hatte in diesem Fall die oberste Priorität für mich. Und das bringt uns letzten Endes zum Anfang dieses Gespräches zurück. Was meinen Schutzschild angeht..., hätte ich dir an dieser Stelle gestanden, wie erschöpft ich war, hättest du auch das versucht zu unterbinden... 

Du hast ja gesehen, wohin das alles schlussendlich geführt hat, aber ich würde lügen..., wenn ich behaupten würde, dass es mir das alles nicht wert gewesen wäre. Ich.., ich kann wieder nur sagen, wie leid es mir tut, dass ihr alle, dass wir, leiden mussten. 

Aber ich werde nie bereuen, dass ich euch versucht habe zu retten. Und dennoch tut es mir aus tiefstem Herzen leid, dass es soweit kommen musste." 

Nachdenklich schaut Tom mich an und legt den Kopf leicht schief. ,,Mehr als das du einsiehst, dass diese Idee die bescheuertste war, die du je hattest, kann ich wohl nicht von dir verlangen. Du bist und bleibst eben ein Sturkopf...Aber meiner." 

Unter mein noch immer leise bestehendes Schluchzen, mischt sich nun ein erleichtertes Glucksen, denn nun ist mir eigentlich klar, dass mir Tom verziehen hat. Aber ich muss mir einfach sicher sein. 

Natürlich ist mir bewusst, dass wir noch über die ein oder andere Sache reden müssen, meine Eltern, Chloe, Maila, der Rest meiner Familie und all die anderen müssen erfahren, dass ich wieder wach, dass ich wieder da bin und es wird sicherlich nicht einfach werden. 

Am Wichtigsten ist aber wohl, dass wir alle wieder lernen, auf den jeweils anderen zu vertrauen bzw. dass alle wissen, dass sie sich noch immer auf mich verlassen können, denn ich weiß, dass ich mit meinem Fortgehen das Vertrauen von allen doch sehr strapaziert habe, gerade weil ich ihnen nicht gesagt habe, was mit mir los war. 

Und es wird wohl noch eine Weile dauern, bis die Zeit anfängt die Narben der Vergangenheit verblassen zu lassen. Doch all das ist im Moment vollkommen irrelevant, denn...: ,,Verzeihst du mir, Tom, dass ich so leichtsinnig war und auch nicht immer gan zehrlich gewesen bin?" 

Ich löse mich leicht von ihm, denn ich möchte Tom in die Augen sehen, wenn er mir meine Frage beantwortet. Auch er schaut mich ernst an. Leise seufzt mein bester Freund, doch dann meint er:

,,Ja. Wenn du mir versprichst, dass du nie wieder einfach so wegläufst, sondern mich wenn mitnimmst, dass du ab jetzt stets ehrlich zu mir bist und wenn dich etwas belastet, zu mir kommst, denn du weißt, dass du immer mit mir reden kannst und ich ein offenes Ohr für dich habe. 

Und vor allem, wenn du mir schwörst, dass du dich nie wieder so einer Gefahr aussetzt. Noch einmal überlebe ich diese Sorge um dich, nämlich nicht." 

Bei seinen Worten schleicht sich ein kleines Schmunzeln auf meine Lippen, denn ich höre aus seinen Worten auf der einen Seite heraus, wie ernst er sie meint und gleichzeitig beweisen sie mir endgültig, was ich wissen wollte. Daher erwidere ich ernst:

,,Ich kann dir nicht versprechen, dass ich nie wieder irgendeine Scheiße verzapfen werde, aber ich schwöre dir, dass ich, wenn mich etwas plagt und ich jemanden zum Reden brauche, zu dir kommen und nicht wieder einfach kopflos davon rennen werde. Und ich werde dich auch nie wieder anlügen, sofern es sich nicht gerade um irgendetwas handelt, was du mit Absicht nicht erfahren sollst." 

Auch wenn es mir schwerfällt, hebe ich langsam meinen rechten Arm und lege meine Hand sanft an Toms Wange, an welche er sich auch direkt vorsichtig anschmiegt, während wir uns beide fest in die Augen schauen... 

Es ist ein endgültiges Zeichen dafür, dass er mir vergeben hat. Leise lachend murmelt er: ,,Du musst aber auch immer das letzte Wort haben und kannst nicht einmal nachgeben. Aber von dir und deiner Sturheit kann ich wohl nicht mehr verlangen. Oder?" 

Ich erwidere nichts auf seine Frage. Aber das ist auch gar nicht nötig, denn er kennt meine Antwort. Auch wenn unser Vertrauen im Moment vielleicht angeknackst ist, war mir noch nie so klar, wie in diesem Augenblick, dass egal, was auch noch kommen mag, uns nichts mehr auf dieser Welt auseinanderreißen können wird. 


Hey!👋🏻

Joa..., ähm im Grunde habe ich nicht viel zu sagen!😅

So...., gibt es irgendwelche Meinungen zu diesem Kapitel?🤗

Wie gefällt euch die Lesennacht?😇

Also irgendwie ist auch dieses Kapitel keine wirklich Glanzleistung, aber vermutlich bin ich einfach vielllllll zu selbstkritisch....😓

Bin ich eigentlich die Einzige, die so sehr aufkreischen könnte, bei den beiden? 🥰🥺An sich sind sie mir doch sehr gelungen, oder...?😅

Oh Gott..., Leute.... DAS IST DAS VORLETZTE KAPITEL..... Und dann ist diese Reihe endgültig... HALLELUJA! 😨😱😲

Votet und kommentiert gerne.😉☺

Liebe Grüße

Eure müde Weltenwandlerin🌏🌍🌎

PS: Auch dieses Kapitel wurde schon von der lieben hundeschatten korrigiert.❤ Aber leider habe ich diese noch nicht übernommen. Also seht es mir bitte nach...🙈


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