26)Ellas Sicht: (Lesenacht)

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,,Maila warte, bitte! Lass es mich erklären. Du verstehst da etwas grundlegend falsch. Es ist nicht so wie du denkst! Jetzt warte doch bitte mal!" Doch sie reagiert gar nicht auf mich. Sie rennt einfach unbeirrt weiter, so als ob ich gar nicht existieren würde. Vielleicht tue ich das in ihren Gedanken auch nicht mehr.

,,Maila, Maila!" Mittlerweile sind wir aus der Jugendherberge heraus und nähern uns dem Ende des Strandes. Daraufhin werde ich leicht panisch . Wenn sie ins Wasser geht, werde ich ihr nicht folgen können. Und das weiß sie auch genau. Aber bevor sie sich noch weiter zum Wasser zurückzieht, wirbelt sie zu mir herum.

,,Was? Was will ihre königliche Hoheit von mir? Soll ich mich vor euch verbeugen? Werft ihr mich ansonsten ins Gefängnis?" Nein, bitte nicht! Werde nicht so Maila. Das bist nicht du. Du bist doch sonst so eine Frohnatur, die in jedem etwas Gutes sieht! Aber ich sage nur: 

,,Maila, tu das nicht! Tu mir das nicht an.. Du kennst mich. Ja, ich gebe zu, dass ich über meinen Namen gelogen habe und auch etwas über meine Beweggründe. Aber der Rest entsprach der Wahrheit! Alles was ich zu dir gesagt habe, meinte ich auch so. Ehrlich. Ich weiß, es war falsch und das mag auch sehr verletzend wirken. 

Aber ich wollte dich in der ganzen Zeit nicht einmal verletzen! Ich mochte dich gleich von Anfang an. Das Haus, alles. Bitte, glaub mir. Und du kannst mich nennen, wie du willst, aber nicht königliche Hoheit, Prinzessin oder eure Majestät. Bitte, nenn mich Ella oder meinetwegen auch Ellaria, aber ich will nicht mit meinem Titel angesprochen werden. Nicht von meiner Freundin!"

Sie lacht höhnisch auf und weicht langsam vor mir zurück. ,, Freundin? Ich mag vieles sein, Ellaria, aber ganz sicher nicht deine Freundin. Mit einer Lügnerin, einer Betrügerin, einer dir ihre Familie kaltblütig verlässt, ihr Volk im Stich lässt, ihre Pflichten vernachlässigt, mit so jemandem will ich nichts, aber auch nichts zu tun haben. Und jetzt verschwinde endlich! Mach, das du wegkommst! Ich will dich nicht mehr sehen. Nie wieder! Ich dachte, ich kenne dich, ich könnte auf dich bauen. Da habe ich mich wohl geirrt!"

Das sitzt! Dennoch darf ich mich jetzt nicht, von meinem Temperament übermannen lassen. Das wäre hier nur hinderlich. ,,Lass mich es dir doch mal erklären." 

,,Was gibt es denn da noch zu erklären?! Du hast mich belogen. Mich benutzt! Ohne mich hättest du kein Zimmer bekommen. Weißt du wie besorgt ich war, als du verletzt nach Hause, hierherkamst?! Nein, vermutlich nicht. Denn du bist ja gefühlskalt!"

Ihre Augen blitzen gemein auf. Nun reicht es aber auch mir gehörig! Ich verstehe ja, dass sie wütend auf mich ist, aber ich muss mich noch lange nicht als gefühlskalt oder emotionslos beschimpfen lassen. Das steht auch ihr nicht zu! 

,,Ich gefühlskalt?! Sag mal hast du sie noch alle?! Hast du, bevor du mich jetzt hier so anschnauzt, jemals darüber nachgedacht, warum ich gegangen bin? Wieso ich weggelaufen bin? Warum ich noch nicht längst wieder nach Hause gegangen bin? Warum ich bei euch geblieben bin?" Sie scheint es nicht im  Geringsten zu interessieren.

,,Das ist mir sowas von egal! Ich habe dir schon damals gesagt, dass es keinen Grund gibt! Und dabei bleibe ich. Jetzt verschwinde endlich!" Ich lache hysterisch auf. ,,Garantiert nicht. Ich gehe erst, wenn du mich angehört hast. Wenn du dann immer noch willst, dass ich mich davon mache, dann werde ich gehen. Aber hocherhobenen Hauptes!" 

Sie schnaubt verächtlich. ,,Sag mal hast du mir nicht zu gehört?! Ich will deine Gründe nicht wissen!" ,,Maila, du wirst mir jetzt zu hören! Das hast du schon vor ein paar Tagen beim Frühstück nicht getan. Jetzt wirst du mich anhören!" 

,,Ich denk nicht mal dran!" Ich seufze. ,,Maila, ich bitte nicht gerne, aber weil du meine Freundin bist" -sie schnaubt verächtlich, aber mit dem Blick, den ich ihr zuwerfe, bringe ich sie zum Schweigen- 

,,Möchte ich dir ein Angebot machen. Lass mich erläutern, weshalb ich gegangen bin und wenn du wirklich willst, dass ich gehe, dann gehe ich und komme nie mehr wieder. Deal?" Ich halte ihr meine Hand hin.

Sie beäugt mich kritisch, so als ob sie überlegen müsse, ob ich ihr die Wahrheit sage oder nicht. Das sie so an mir zweifelt tut weh. Mehr als ich gedacht hätte. Leider kann ich es ihr noch nicht einmal verübeln. Ich wäre auch stinksauer und würde demjenigen vermutlich noch nicht mal eine Chance geben, sich zu erklären. Hoffentlich ist sie in diesem Punkt anders. 

,,Du meinst es wirklich ernst?" Ich sage voller Inbrunst:,, Ja!" Sie scheint noch immer mit sich zu ringen. ,,Dann fang an. Aber ich will die Kurzfassung." Und so beginne ich ihr meine Geschichte zu erzählen.

Während meiner Erzählung runzelt sie immer weiter die Stirn und ich weiß nicht ob das gut oder schlecht ist. Als ich geendet habe, scheint sie noch in einer ganz anderen Welt, in meiner Welt, zu sein. Nach ein paar Minuten des Wartens, räuspere ich mich. Sie scheint wie aus einem Traum zu schrecken. 

,,Und?" Bitte lass es gereicht haben. Ich will sie nicht verlieren. ,,Ich, Ilayda, Ellaria, ich, ich weiß nicht was ich sagen soll. Damit hätte ich wahrlich nicht gerechnet. Aber was ich davon halten bzw. sagen soll..."

Sie hebt leicht die Schultern und schaut mich ratlos an. ,,Du hast mir viel Stoff zum Nachdenken gegeben. Aber ein paar Fragen habe ich trotz allem." ,,Dann stelle sie mir." ,,Warum hast du keine Kraft von deinen Eltern geerbt? Was willst du jetzt machen? Was hat es mit dem komischen Gefühl in dir auf sich? Wieso trägst du als Einzige diese tiefe Sehnsucht in dir? Und wieso erst seit einem halben Jahr? Was hat sich verändert?"

Ich massiere mir die Schläfen und kneife mir in den Nasenrücken. ,,Puh, das sind einige schwierige Fragen und ich kann sie dir nicht alle beantworten." Als sie mich enttäuscht anschaut, füge ich schnell hinzu: 

,,Aber nicht, weil ich es dir nicht sagen will, sondern weil ich selbst keine Antwort drauf habe. In vielen Punkten, bin ich selbst noch am Rätseln. Ich gebe dir die Kurzantworten. Also zu deiner ersten Frage. Ich habe keine Ahnung, weshalb ich keine Kraft meiner Eltern geerbt habe, vermutlich sollte es einfach nicht sein. Was-"

,,Warte! Moment mal. Wie kann es sein, dass du keine Kraft geerbt hast? Es heißt doch immer, dass die, die die Kräfte haben, die stärksten Erben hervorbringen." 

,,Tja, ich weiß auch nicht, weshalb es an mir vorbeigegangen ist. Es sollte wohl einfach nicht sein. Du glaubst gar nicht, wie oft ich mir diese Frage schon gestellt habe. Und zu deiner zweiten Frage, ich will, nein ich muss einfach weiter nach Informationen suchen. Was bleibt mir schon anderes übrig? Mein komisches Gefühl kann ich wie meine Sehnsucht ebenfalls nicht einordnen und meine Sehnsucht ist mit meinem komischen Gefühl aufgetauch-..."

,,Moment mal. Du hast keine genaue Vorstellung, wie es weitergehen soll. Du weißt nicht woher dein komisches Gefühl kommt, bzw. deine Sehnsucht, aber willst trotzdem nicht nach Hause? Ich versteh dich nicht." 

,,Maila. Ich kann ihnen nicht unter die Augen treten! Ich weiß nicht, ob ich das je wieder kann, aber wenn dann nur, wenn ich etwas über mich herausgefunden habe. Denn deshalb bin ich verschwunden. Nach dem Streit mit meinem Vater, Chloes Flosse und diese Ungewissheit... Dazu noch dieses Gefühl, was mich jedes Mal halb zerrissen hat.... Ich konnte einfach nicht mehr." Ich merke wie sich die Tränen einen Weg über mein Gesicht bahnen. Und ich kann sie auch nicht mehr zurückhalten. Maila kommt langsam auf mich zu.

Dann nimmt sie mich zögerlich in den Arm, so als ob sie sich nicht sicher wäre, ob sie das im Moment tun sollte. Doch ich werfe mich ihr haltlos in ihre Umarmung und klammere mich wie ein Ertrinkender an sie. Sogleich wird auch ihre Umarmung fester. Beruhigend streichelt sie mir über das Haar und den Rücken. Ich fange noch heftiger an zu schluchzen. 

,,Es, es tut mir leid, Maila. Ich hätte dir die Wahrheit sagen sollen, aber, aber ich wollte dich da nicht mit reinziehen. Das erschien, erschien mir nicht, nicht gerecht..." ,,Hey, ganz ruhig, komm runter. Ich verstehe dich jetzt viel besser. Ich hätte auch nicht anders gehandelt, wenn ich ehrlich bin. 

Und du hast mir gerade mehr erzählt, als deiner Familie. Das zeigt doch, wie sehr du mir vertraust. Ja, ich bin enttäuscht, dass du es mir nicht von selbst erzählt hast, sondern erst als die Umstände dich dazu gezwungen haben, aber ich bin bereit dir zu verzeihen, wenn du mir ab jetzt alles erzählst. Versprochen?"

Ich nicke. Zu mehr bin ich im Moment nicht im Stande. Doch, dass ich meiner Familie es nicht von selbst erzählt habe, liegt mir schwer im Magen. ,,Verzeihst, du mir denn auch die Dinge, die ich dir an den Kopf geworfen habe?" 

Ich nicke erneut an ihrer Schulter. Doch dann fasse ich mich langsam wieder. ,,Das heißt zwischen uns ist, alles wieder in Ordnung?" Nun nickt sie. ,,Wir waren beide nicht nett zueinander und wir haben beide Fehler gemacht, aber dadurch lassen wir uns doch nicht unsere Freundschaft vermiesen. Oder?"

Ich schüttle leicht den Kopf. ,,Maila, eins musst du mir aber noch versprechen. Du darfst nichts, aber auch nichts davon, was ich dir erzählt habe, deiner Oma erzählen!" Sie runzelt verwirrt die Stirn. 

,,Wieso?" ,,Das ist nicht gegen dich, aber ich glaube sie will es schon länger dringend wissen. Aber ich will erst herausfinden wieso. Ist das für dich in Ordnung?" ,,Ja, wenn es dir so wichtig ist. Und was dein Wohnrecht hier im Moment angeht, ich werde mit meiner Oma reden. Wenn du hier ein wenig aushilfst, so wie ich, dann kannst du hier sicherlich noch länger bleiben."

Ich strahle sie das erste Mal wieder an. ,,Das wäre großartig! Danke! Ich sollte dann jetzt wohl mal wieder reingehen. Ich muss weiter recherchieren. Schließlich will ich endlich etwas finden." 

,,Nein." ,,Wie nein?" ,,Na, glaubst du ich lasse dich jetzt alleine? Ich unterstütze dich natürlich. Jetzt erst recht! Schließlich weiß ich jetzt ja alles. In Ordnung?" 

,,Oh, danke, Maila! Du weißt gar nicht, was mir das bedeutet." ,,Na, dann komm." Und zusammen rennen wir zurück zur Jugendherberge auf der Suche nach Antworten. Und endlich, endlich muss ich diese Tortur nicht mehr alleine durchstehen.

Hey!

Und sie haben ihren Streit beendet! 🎊

Was jetzt wohl so passieren wird? 🤨

Fandet ihr es auch richtig, dass sich Ella und Maila wieder so schnell vertragen haben?🤔

Ich bin ehrlich, ich wollte den Streit nicht länger halten, da er mehr oder weniger eine Überleitung gewesen ist.

So, dass ist dann jetzt auch schon, dass vorletzte Kapitel für heute Abend. Ich hoffe es gefällt euch!👍

Übrigens ist konstruktive Kritik immer erwünscht!😁

Eure Weltenwandlerin🌎

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