✨I fell for you, too 2/5 [JiHope]

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

J 81 5165 // 24.12

V 95 3012 war nicht so, wie ich ihn in Erinnerung hatte und das irritiere mich mehr, als ich zugeben wollte. Von dem einst so aggressiven Stern war nicht mehr viel übrig. Ich hatte mit Gegenwehr gerechnet. Mit einem Angriff. Doch nichts dergleichen passierte. Stattdessen wurde ich zum Tee eingeladen.

Was?

Ich beobachtete Jungkook, so hieß der Schwarzhaarige, dabei wie er ein Tablett mit Tee ins Wohnzimmer trug. V 95 3012, der jetzt wohl ausgezeichnet auf den Namen Taehyung hörte, ging ihm mit einem liebevollen Lächeln zur Hand. Wie befremdlich das einfach war. Ich hatte den Stern nie Lächeln sehen. Während ich die Beiden beobachtete, bemerkte ich, dass ich selbst auch beobachtete wurde. Und zwar von Jimin, dem dritten im Bunde. Der Braunhaarige starrte mich regelrecht an.

"Du bist also ein Stern?", fragte er schließlich und er klang fast ein bisschen ehrfürchtig. Ich wunderte mich fast ein bisschen, doch dann rief ich mir ins Gedächtnis, dass er nur ein Mensch war. Aus Sternensicht war ein Menschenleben zeitlich gar nicht existent. Wir lebten Milliarden Jahre. Doch ein Mensch hatte vielleicht 80 und in dieser Zeit drehte er sich um die Sonne seines Systems. Eine Sonne zu sehen, das konnte für einen Menschen wohl ein beeindruckender Gedanke sein. In der stellaren Gesellschaft war ich jedoch nur einer von vielen und gar nicht so besonders. Jimin starrte mich noch immer an. Offensichtlich wartete er also auf eine Antwort, die er sich auch selber geben konnte. Ich nickte also knapp.

"Hast du auch einen Namen?", wollte er als nächstes Wissen. "Ich hab eine Bezeichnung", erwiderte ich. "Und wie ist die?" Ich verdreht die Augen. Er gab ja doch keine Ruhe. "J 81 5165", erwiderte ich. 'Taehyung' stellt ein paar Tassen ab, während sein Freund das Tablett auf dem Tisch platzierte. "Wer soll sich das merken?", fragte er und ich seufzte genervt. "Das ist bei uns normal", meinte ich spitz, "dass solltest du eigentlich wissen." Er blinzelte nur. "Weiß ich aber nicht", meinte er tot ernst. Er seufzte und nahm sich eine Tasse Tee.

"Alles was ich weiß ist, dass ich da oben rumhing für Jahrhunderte. In Einsamkeit und Stille. Ich konnte nur zu den Weihnachtstagen einen Blick auf die Erde werfen. Bis letztes Jahr", meinte er und ich sah ihn aufmerksam an. "Das war ja auch deine Haftstrafe", bemerkte ich. Er verschluckte sich an seinem Tee. "Haftstrafe wofür?", wollte er wissen. Er verarschte mich, oder? Er verarschte mich. Ganz sicher. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass Taehyung irgendwas tun würde, was eine Haftstrafe von mehren Jahrhunderten rechtfertigt", meinte Jungkook und durchbohrte mich mit seinem Blick.

"Dann kennst du deinen Freund offensichtlich nicht besonders gut", erwiderte ich scharf. "Ich kenne ihn besser, als jeder andere", zischte der Schwarzhaarige zurück. "Heeey." Unsere Blick wanderten zum Subjekt unseres Streites. "Bitte. Keinen Streit. Es ist Weihnachten." Er wandte sich mir zu. "Hör zu J viel-zu-lange-Nummer-die-ich-leider-vergessen-habe", begann er, wurde jedoch von Jimin unterbrochen. "81 5165", spuckte der nämlich meine Nummer aus. Er lächelte freundlich. "Wir sollten ihn J-Hope nennen." Jetzt hatte er meine ganze Aufmerksamkeit. Bitte was?!

"Sollten wie nicht", meinte ich unentspannt. "Doch, schau mal. Wir teilen die Zahlen einfach auf und setzten sie mit dem entsprechenden Buchstaben des modernen lateinischen Alphabets gleich", erklärte er und schnappte sich einen Block. "Dann haben wir ... 8 H, 15 O, 16 P und eine 5 für E." Er drehte den Block um. Auf dem Blatt hatte er die Zahlen und darunter die Buchstaben geschrieben. "J-Hope", beendete er seinen kleinen Exkurs. Ich rieb mir die Nasenwurzel. Das war doch nicht sein verdammter Ernst?

"J-Hope ist gekauft!" Der fröhlich Einwand kam von V 95 3012. Aber was sollte ich auch von jemanden erwarten, der sich einen menschlichen Namen aussuchte? "Also gut. Hör zu, J-Hope", machte er weiter und ich sparte mir den Einwand, weil sie eh nicht damit aufhören würden, "ich hab keine Ahnung wovon du redest. Wirklich nicht. Alles was ich weiß ist, dass ich schon immer da oben war, in dieser Endlosschleife und beobachtet habe. Immer zu den Weihnachtsfeiertagen konnte ich einen Blick auf die Welt werfen und irgendwann entdeckte ich dabei Jungkook."

Ich runzelte die Stirn. Ja, klar. Er erinnerte sich an nichts. Wie praktisch, dann ist er ja geläutert, was? Als ob. "Wie hast du es geschafft zu fliehen?", fragte ich und er zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung. Ich hab mit nur gewünscht bei Jungkook sein zu können und bin abgestürzt. Und als ich drauf und dran war wieder hoch zu müssen, da bin ich ein zweites mal abgestützt, aber bin zu dabei diesmal zum Menschen geworden", erklärte er. Was für ein Vollidiot. Wer gab den bitte sein nahezu endloses stellares Leben aus für ein paar Jahre als Mensch?

"Ich weiß nicht was davor war, J-Hope", sprach er weiter und das so sanft, wie ich es ihm nie zugetraut hätte, als wir uns das letzte mal gesehen hatten. Als er mir mit kalten Blick geschworen hatte, dass er alles zerstören würde woran mir was lag. Ich wusste nicht was ich davon halten sollte. Ich antwortete immer noch nicht, was ihn wohl ermutigte weiterzusprechen. "Ich glaube dir, J-Hope. Wenn du sagst ich hab irgendwas verzapft, dann wird es wohl so sein", sagte er, was seinen Freund dazu veranlasste empört zu Schnauben, doch der Stern brachte ihn mit einer Handgeste wieder zur Ruhe. "Ich spüre das du wütend bist. Das bist du nicht zum Spaß. Und wahrscheinlich habe ich deinen Zorn verdient. Ich habe keinen blassen Schimmer was vorher war, also kann ich das nicht ausschließen. Ich weiß auch gar nicht, ob ich es wissen will, doch egal was ich getan habe, dass du so wütend auf mich bist, es tut mir Leid. Wirklich."

Ich war wie vom Donner gerührt. Wenn ich eins nicht erwartet hatte, dann eine Entschuldigung.

War das eine Falle? Es fühlte sich irgendwie nicht so an. Ich seufzte und musterte ihn. "Das ist nett, aber das heißt nicht, dass du mal eben deine Strafe beenden kannst", meinte ich kühl und sein Blick wurde fast flehend. "Bitte, was auch immer ich getan habe... nimm mich nicht wieder dahin zurück. Diese Einsamkeit da oben ertrage ich nicht." Er entschuldigte sich nicht nur, er flehte auch noch. Das war irgendwie befremdlich. Er schien kurz nachzudenken. "Schau, J-Hope. Du hast diese stellare Kraft wieder zu mir gebracht. Nimm sie wieder mit. Ist das nicht wie ein Todesurteil? Für einen Stern ist so ein Menschenleben doch..." Er schnippste um zu verdeutlichen, wie kurz es war. "Wäre das nicht eine angemessene Strafe?"

Ich sah ihn irritiert an. "Das wäre vielleicht sogar eine viel zu harte Strafe, ich meine... wir verteilen keine 'Todesurteile', wir regeln das anders", meinte ich und er hob die Arme. "Ist mir egal, J-Hope. Ich nehme sie gerne. Ich brauch kein stellares Leben. Ich will einfach nur bei Jungkook bleiben. Also wenn wir uns einfach darauf einigen, dann sind wir doch alle glücklich, oder?" Ich seufzte erneut. So einfach war das Ganze nicht. Seine stellare Kraft war führungslos und das hatte schon in dem einem Jahr für Probleme gesorgt.

Was stellte ich also mit ihm an?

Das war wirklich nicht mehr der V 95 3012 den ich kannte. So gar nicht. Die Kälte war aus seinen Augen verschwunden. Kaum zu glauben, dass dieser Stern mal von gut 600 Jahren das stellare System stürzen und an sich reißen wollte. Warum auch immer schien V 95 3012 in seiner Haft sich aufgelöst zu haben und übrig blieb ein namenloser Stern, der es vorzog das kurze Leben eines Mensch zu leben. Er war wirklich kein Stern mehr. Offensichtlich war er einfach nur Taehyung.

Man musste mir wohl ansehen, dass ich nicht wirklich einverstanden war, den Jimin lehnte sich zu mir. "Denk darüber nach, ja? Bitte mach Tae nicht unglücklich", bat er mit großen Rehaugen, die jedes Steinherz erweichen würden. Doch davon durfte ich mich nicht beeinflussen lassen. Ich musste eine vernünftige Entscheidung treffen. "Feier mit uns Weihnachten", schlug nun Jungkook vor. "Weihnachten?", fragte ich wieder. Was hatten die alle nur mit ihrem Weihnachten? Der Schwarzhaarige seufzte leicht genervt. "Ja, Weihnachten. Verbring die Festtage mit uns. Wir lernen und alle ein bisschen kennen und überlegen uns dann gemeinsam eine Lösung. Du wirst sehen, das wird lustig."

Ich wusste nicht wirklich was ich davon halten sollte. Doch schließlich verwarf ich die Hände. "Na schön", sagte ich, "ich beobachte V 95 3012 und wenn er sich tatsächlich als ungefährlich rausstellt, dann schauen ich was ich machen kann." Jimin neben mir rutschte fröhlich noch ein bisschen an mich ran. Er hielt mir die Hand hin. "Ich freue mich dich kennenzulernen", sagte er mit einem strahlenden Lächeln. Ich zögerte kurz. Doch dann wollte ich nicht komplett unhöflich sein. "Meinetwegen", murmelte ich also und griff nach Jimins Hand.

Ich stutzte. Was ich zu fühlen bekam hatte ich definitiv nicht erwartet. Jimin war energetisch schwach. Kalt und dunkel. Wie ein verglühender Stern. Ich beugte mich zu Jungkook und tatschte ihn eine Runde an. Nein, ok. Das war keine 'Menschensache', denn Jungkook war warm und hell. Ich sah zurück zu Jimin. "Was ist mit dir? Du leuchtest gar nicht?", fragte ich irritiert.

"Ich leuchte nicht?", fragte Jimin verwirrt gegen, doch dann lächelte er nostalgisch. "Ich leuchte sehr wohl. Wie ein kleiner Christbaum... wenn man mich unter ein MRT legt." Ich musterte ihn eindringlich. "Also, bist du krank?", fragte ich und Jimin nickte. "Krebs", sagte er und stand auf. Er schnappte sich die inzwischen recht leer gewordene Kanne.

"Das mag vielleicht dein erstes Weihnachten sein, J-Hope, aber es ist definitiv mein letztes."

RiaReese

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro