🎄Love Letter 2/5🎄

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Yeonjun

„Mein Schneemann!!"

Ich lag noch immer im kalten Schnee, als ich einen lauten Aufschrei in unmittelbarer Nähe wahrnahm. Noch etwas benommen vom Sturz, richtete ich mich ein wenig auf und schaute in die Richtung, aus der ich den Schrei vermutete. So gut es ging, entfernte ich den Schnee aus meinem Gesicht, da dies nicht gerade angenehm war. Was ich nach kurzem Orientieren dann zu sehen bekam, war ein kleiner Junge dick eingepackt in Winterkleidung, welcher mich mehr als wütend anblickte.

„Du hast meinen Schneemann kaputtgemacht, du Blödmann!", rief das Kind und ich brauchte tatsächlich einen Moment, um mir wieder ins Gedächtnis zu rufen, dass ich ja zuvor bei meinem Abgang wirklich einen Schneemann mit meinem kompletten Körpergewicht geplättet hatte. Rasch stand ich auf, darauf achtend, nicht noch mehr, also so schon zu zerstören.

„Hör zu Kleiner, das tut mir voll leid, ja? Ich wollte das echt nicht... Pass auf, ich bau ihn dir schnell wieder auf, okay?", entschuldigte ich mich voller Reue und kniete mich im nächsten Moment schon hin, um den Schnee zusammenzukratzen. Na ganz große Klasse. Reichte es nicht, dass ich auf die Schnauze flog? Musste ich jetzt auch noch ein kleines Kind unglücklich machen?

„Ich bau ihn dir wieder auf, Kleiner. Aber bitte fang nicht an zu weinen", versuchte ich ihn zu beruhigen, während ich bis lang weniger erfolgreich den Schnee zusammengeschart hatte. Das Letzte, was ich heute noch gebrauchen konnte, war ein heulendes Kind, denn sonst fing ich auch noch an zu weinen. „Nur kleine Kinder weinen. Ich bin keine Heulsuse!", patzte der Junge mit der orangenen Mütze zurück und schien ziemlich verärgert über meine Worte.

Der Junge war ganz schön vorlaut. Klar hatte ich seinen Schneemann zerstört, doch war ich immer noch älter als er, wo blieb also sein Respekt?

„Aber du bist ein kleines Kind?", konterte ich auf seine Aussage und sah, wie er noch wütender seine Augen zusammenkniff. „Bin ich gar nicht!" Er regte sich ja richtig darüber auf, dass ich ihn als klein bezeichnete, obwohl jeder Blinde erkannte, dass dem so war. „Bist du wohl." Stieg ich also mit ein.

Normalerweise ließ ich mich nicht auf solche kindlichen Diskussionen ein, aber warum nicht? Irgendwie machte es Spaß, den Kleinen zu teasen und es lenkte so schön von meinem eigentlichen Debakel ab mit einem gewissen blauhaarigen Mann.

„Ich bin kein kleines Kind, ich bin schon fast 11!". Er war sichtlich stolz über sein Alter, doch ich fand das einfach nur unfassbar niedlich. Ich lachte ein wenig über diese Behauptung und gab zurück: „Und ich bin neunzehn und bestimmt drei Köpfe größer als du, demnach bist du klein." Also, wenn das mal kein Totschlagargument war. „Außerdem bin ich dein Hyung, also erwarte ich ein wenig mehr Respekt von dir." Wenn man schon mal älter war, konnte man auch gleich die Hyung-Karte spielen. Ich hatte selten diese Gelegenheit, denn Soobin war ein Jahr älter als ich und nutzte diese Taktik dementsprechend bei mir aus.

„Du bist nicht mein Hyung, ich kenn dich nicht mal. Und hast du meinen Schneemann zerstört, also nö", sagte er grinsend und frech wie er war, streckte er mir dabei die Zunge raus. Der Fakt, dass ich wirklich sein Gebautes zerstört hatte, schien ihn nicht mehr so zu stören wie zu anfangs. Ich hatte eher das Gefühl, dass er sogar ein wenig erfreut darüber war, denn jetzt hatte er etwas, um es gegen mich zu verwenden. Der Kleine war angriffslustig, aber damit konnte ich wesentlich besser umgehen, als wenn er jetzt weinend vor mir gestanden hätte.

„Wenn ich den Schneemann wiederaufbaue, nennst du mich dann Hyung?", fragte ich ihn, bekam jedoch wieder nur einen grinsendes 'Nö' zurück. „Wie heißt du, Knirps?", startete ich einen zweiten Versuch, mit ihm ins Gespräch zu kommen, denn irgendwie wollte ich nicht schon verschwinden. Es war lustig, ihn aufziehen. Außerdem war er hier draußen ohne irgendjemand anderen im Schnee und ich wollte ihn dann doch nicht so einfach alleine stehen lassen. Er hatte ein bisschen etwas von einem kleinen nervigen Bruder.

Er erinnerte mich an mich selbst, als ich klein war. Ich war genauso frech und nervig und meistens hatte ich das an Soobin rausgelassen. Ob er mich auch als kleinen Bruder ansah? Ich seufzte innerlich. Der Gedanke daran machte mich zugegeben etwas traurig. Denn er bedeutete, dass mich Soobin Hyung nie so sehen wird, wie ich ihn sah. Ich schüttelte meinen Kopf, um diese Gedanken zu verscheuchen und konzentrierte mich wieder auf den kleinen Rotzbengel vor mir.

„Sag ich dir nicht", erwiderte er auf meine Frage hin. Ach ja? War er sich da so sicher?
„Na schön, dann bleibst du für mich jetzt Knirps." Ich lächelte triumphierend, als ich seinen genervten Gesichtsausdruck sah. Er regte sich deutlich über den Spitznamen auf. „Wenn du willst, dass ich dich nicht so nenne, dann sag mir deinen Namen oder nenn mich Hyung", lächelte ich ihn freundlich wie ich war an.

„Niemals werde ich dich so nennen!" - „Dann sag mir, wie du heißt oder es bleibt bei Knirps." Ich sah, wie er überlegte und tatsächlich nach kurzem Schweigen öffnete er wieder seinen Mund. „Ich verrate dir meinen Namen, wenn du mir deinen sagst." - „Wirklich?", fragte ich, denn trauen tat ich dem ganz nicht so. Der Kleine war hinterhältig. Doch er nickte nur brav, also wollte ich mal nicht so sein.

„Ich bin Yeonjun."

„Ich bin Hyongjoon."
Na, ging doch. So schwer war das doch nicht.

„Schön, Hyongjoon, jetzt, wo wir das geklärt hätten, würde ich sagen, bauen wir deinen Schneemann wieder auf. Wäre ja schade um den armen Kerl." Überraschenderweise stimmte er mir zu und schon machten wir uns ans Werk ein paar Schneekugeln anzufertigen.

Während ich meine Kugel in meinen Händen formte, blickte ich zu dem jüngeren rüber und sah, wie er versuchte, den noch nicht gepressten Schnee auf dem Boden zu einer Kugel zu rollen. Ich schaute mir das ein paar Sekunden an, bis ich ihm von der Seite zurief: „Kein Wunder, warum dein Schneemann kaputtgegangen ist. Wenn du das so machst, kann das auch gar nichts werden." Hyongjoon stoppte in mit dem, was er da tat und sah zu mir rüber.

„Der Schneemann ist nur kaputtgegangen, weil du Fettsack drauf gefallen bist!" Er war ziemlich beleidigt über meinen Kommentar und ließ mich das auch gleich wissen. Fettsack? Hallo? Ich war doch wohl alles, aber nicht fett! „Hey, nimm das zurück, ich bin nicht fett", schrie ich, doch der Kleinere lachte nur und rief: „Doch, du bist ein Fettsack!"

Ich schüttelte nur den Kopf über diese Frechheit und fing an, meine Kugel durch den Schnee zu rollen, während ich Hyongjoon nur im Hintergrund singen hörte: „Fettsack, Fettsack, du bist ein Fettsack!" Er war der Meinung, ich sei ein Fettsack, ja? Schön. Wenn er das glaubte, dann wollten wir ihn wohl auch nicht in seinem Glauben enttäuschen.

Ich rollte mit meiner Kugel in seine Richtung und stieß ihn dabei mit ebendieser um, wodurch er in den Schnee plumpste und sich lautstark beschwerte. Ich kommentierte dies jedoch nur mit einem „Tut mir leid, aber ich bin leider so fett, dass ich hier nicht ganz lang gepasst habe", und blieb dann neben ihm stehen. Seine Schneekugel sah immer noch genauso aus wie vorher und langsam konnte ich das nicht mehr mit ansehen. Ich ließ meine Kugel stehen und ging dafür rüber zu seiner, um diese noch mal fester zu drücken und in die richtige Form zu bringen.

„Hey! Das ist meine Kugel, was machst du da!" Hyongjoon stand schnell wieder auf, um zu mir zu eilen, doch ich drückte ihn mit meiner Hand an seinem Kopf wieder weg, sodass er erneut umfiel.

„Ich übernehme jetzt deine Kugel, sonst stehen wir hier noch bis Weihnachten." Ich ließ es mir nicht gehen, ihn damit ein wenig zu ärgern, dass er sichtlich zu langsam war. „Du kannst meine Kugel nehmen. Das wird dann die ganz unten", wies ich ihn an, woraufhin er zurückschoss: „Seit wann sagst du mir, was ich tun soll?!" - „Seit ich der Hyung von uns beiden bin", gab ich daraufhin zurück. Ich hörte nur noch ein gemurmeltes 'bist du nicht' von ihm, aber dennoch stellte er sich an meine Kugel und fing an, diese ebenfalls wie ich durch die Gegend zu drücken.

So ging das eine Weile. Zwischendurch keiften wir uns wieder an und kabbelten miteinander, aber es war nie etwas Ernstes. Es war irgendwie lustig, sich mit dem kleinen Knirps mental zu prügeln. Dass alles machte mehr Spaß, als ich dachte und es hatte dafür gesorgt, dass ich nicht ständig an die Situation von heute Mittag denken musste.

Was Soobin wohl gerade machte? Seitdem ich aus der Schule geflüchtet bin, waren bestimmt schon ein, zwei Stunden vergangen. Ich konnte überhaupt nicht einschätzen, was momentan in ihm vorging, jetzt, wo er den Brief bekommen hatte. Ich wollte auch nicht auf mein Handy gucken, ob er mir Nachrichten gesendet hatte. Viel zu sehr Angst hatte ich davor, dass er mich bezüglich des Briefes anschrieb.

Mittlerweile hatten Hyongjoon und ich die Kugeln in den passenden Größen fertig, sodass wir sie nur noch aufeinanderstapeln mussten. Diesen Part übernahm ich, denn dieses Mal war der Schneemann beachtlich größer geworden, womit Hyongjoon die Kugeln nicht angehoben bekam. Als auch dies erledigt war, fehlte nur noch die Dekoration, doch wo es mit dem Anstecken der Steine und Äste keine Probleme gab, bahnte sich bei der Nase wiederum die nächste Diskussion an.

„Ich als der Ältere von uns habe damit automatisch das Recht, die Nase reinzustecken", stellte ich klar. Ich war der Hyung, also steckte ich auch die Nase an. „Stimmt doch gar nicht! Du hast meinen Schneemann kaputtgemacht, deswegen darf ich das machen. Als Wiedergutmachung!" „Wie willst du denn bitte die Möhre da oben reinstecken? Du kommst da doch überhaupt nicht mal hin. Lass mich das lieber machen." Damit hob ich die Karotte auf, doch griff im selben Moment auch Hyongjoon nach ihr, sodass wir nun beide an ihr zerrten.

„Ich will die Nase reinstecken!"

„Du durftest schon die Äste machen, ich mach die Nase."

„Die Möhre gehört meiner Mutter, also darf ich das auch machen!"

„Das ist doch gar kein Argument!"

„Ist es wohl, Blödmann!" „Selber Blödmann!"

Wir rissen an dem Möhrchen hin und her und bekriegten uns gegenseitig mit „Nein, ich!" Ein Wunder, dass die Möhre noch nicht in zwei geteilt wurde.

„Wenn ihr euch nicht entscheiden könnt, wer dem Schneemann die Nase gibt, dann mach ich das einfach", ertönte plötzlich eine mir nur allzu bekannte Stimme neben uns.


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