🎀Love Letter 3/5🎀

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Yeonjun

Ich erkannte sofort den tiefen und sanften Ton und gefror in meiner Bewegung, als ich seine Stimme hörte. „Reißt weiter an der armen Karotte und ihr brecht sie durch", erklang Soobins Stimme.

Wo kam er bitte plötzlich her und warum hatte ich ihn nicht bemerkt? Das war alles Hyongjoons schuld. Hätte er mich nicht so sehr genervt, dann wäre mir die Erscheinung des Älteren wahrscheinlich schon früher aufgefallen. Ich traute mich gar nicht aufzuschauen. Viel zu schockiert war ich von seinem Auftauchen. Ich konnte jedoch erkennen, wie sich Hyongjoon zu ihm wandte und ihn fragend ansah.

„Wer bist du?", fragte Hyongjoon natürlich. „Wer ich bin?" Soobin drehte sich zu dem Kleineren und beugte sich leicht in seine Richtung. „Ich gehöre zu dem Trottel, den du als Blödmann bezeichnet hast." Anschauen tat ich ihn zwar nicht, aber dass er lächelte, konnte ich trotzdem an seiner Tonlage raushören und ich schimpfte mich einen Idioten, denn allein das ließ mich schon wieder aufgeregt werden. Ich war so abgelenkt von Soobin, dass ich die Beleidigungen der beiden zunächst gar nicht wahrnahm.

„Hey!", machte ich auf mich aufmerksam. „Ich bin weder ein Trottel noch ein Blödmann, um das hier klarzustellen." Was fiel den beiden ein, mich einfach so zu beleidigen? Die hatten sich anscheinend auf eine Seite geschlagen, denn von beiden kam unisono ein „Doch, das bist du" zurück.

„Soobin, du Sack! Schlag dich doch nicht auf die Seite dieses Rotzbengels! Hyongjoon, wo bleibt dein Respekt? Ich bin immer noch dein Hyung!", stellte ich klar, doch wie gewohnt, widersprach mir der Junge und klaute mir zusätzlich auch noch die Karotte aus meiner Hand. Er rannte schützend hinter den Schneemann, als ich versuchte, nach ihm zu schnappen und streckte mir die Zunge raus.

Soobin beobachtete das Ganze mit amüsiertem Blick, wandte sich dann jedoch mir wieder zu. „Und ich bin dein Hyung, Yeonjunie. Also erwarte ich etwas mehr Respekt von dir", betonte der hochgewachsene junge Mann fröhlich und lächelte mich schelmisch an. Hyongjoon schien das doch sichtlich witzig zu finden, weshalb er anfing zu lachen, kassierte jedoch sofort einen wütenden Blick von mir.

Ich schaute wieder zum Blauhaarigen, welcher eine Augenbraue hochzog, was ihn nebenbei bemerkt viel zu attraktiv wirken ließ. Mein Blick fiel zu Boden und ich fing an zu schmollen. „Hyuung." Ich mimte einen weinerlichen Ton „Du kannst dich doch nicht auf die Seite dieses Giftzwerges stellen." Soobin kam auf mich zu und pattete mir lachend den Kopf.

„Ich weiß gar nicht, was du hast. Schau dir doch mal an wie goldig er ist", sprach mein Hyung zu mir und deutete dabei auf Hyongjoon der gerade einen lächerlichen Versuch startete, die Karotte auf Zehenspitzen in den Schneemann zu stecken. Das konnte sich doch keiner mit ansehen. Nachher verlor er noch das Gleichgewicht und fiel auf den Schneemann drauf.

Ich ging also kurzerhand auf ihn zu und hob ihn hoch, sodass er die Möhre richtig platzieren konnte. „Ich sagte doch du kommst da nicht dran, Kleiner", zog ich ihn wegen seiner Größe auf. Von ihm jedoch kam diesmal kein Widerspruch. Als ich ihn wieder am Boden absetzte, rannte er ein paar Meter in Richtung eines Hauses und drehte sich wieder uns zu.

„Ich muss jetzt rein, sonst kriege ich von Mama Ärger. Danke, dass du den Schneemann mit mir wiederaufgebaut hast, Hyung!" Er winkte uns noch mal zu und rannte dann in das Haus, welches er angesteuert hatte. Ich schaute ihm nur lächelnd hinterher.

„Ich sag doch, er ist goldig. Er hat dich sogar Hyung genannt." Soobin stand noch immer neben mir und lächelte mich an. „Du hast ja auch nicht drei Stunden mit ihm Zeit verbracht. Dieses Kind ist ein kleines Monster, ich sag's dir." Der Blauhaarige schüttelte nur lachend seinen Kopf über meine Bezeichnung. Er war gut gelaunt und ständig am Lachen wie immer. Ich musste ebenfalls leicht schmunzeln. „Dann frag ich mich allerdings, warum du mit ihm was gemacht hast." Er schaute mich interessiert an. Für ihn war das wahrscheinlich wirklich interessant, wo ich die Zeit gesteckt hatte, war ihm doch bestimmt aufgefallen, dass ich nicht mehr in der Schule gewesen bin.

„Bin gestolpert und hab dabei seinen Schneemann zerstört." Ich ließ den Teil mit dem Brief weg, denn das konnte ich ihm ja dann doch nicht erzählen. Selbst wenn er nun hier war und es mich am Anfang schockiert hatte, so war es jetzt relativ entspannend und dies wollte ich gewiss nicht einfach so zerstören. Ich kratze mich leicht beschämt am Oberarm, aufgrund meiner Tollpatschigkeit und fing mir einen gespielt vorwurfsvollen Blick seinerseits ein.

„Das sieht dir ähnlich. Nicht mal richtig Laufen kannst du", warf Soobin mir vor, was mich empört nach Luft schnappen ließ. „Hey, nimm das zurück!", keifte ich und Soobin rief grinsend „Niemals!" Das konnte ich nicht auf mir sitzen lassen. Ich griff also kurzerhand nach etwas Schnee am Boden und warf ihn damit ab. Er beschwerte sich lautstark und warf daraufhin einen Schneeball zurück und traf mich an meiner Schulter. Schon eine weitere Ladung Schnee parat rannte ich auf ihn zu und schmiss sie ihm an den Kopf. Er fiel um und lande mit seinem hinter im Schnee.

„Und schon hab' ich einen neuen Schneemann gebaut", lachte ich ihn aus, bei dem Anblick von ihm mit Schnee in seinem Gesicht. Soobin jedoch schien es derweil nicht zu stören, dass ich ihn mit Schnee beworfen hatte. Er lächelte mich nur verschmitzt an. „Na. Für einen Schneemann bin ich zu heiß, ich würde nur schmelzen."

Ich pruste. Wie konnte er so was einfach raushauen? Also nicht, dass es nicht stimmte. Soobin war heiß. So wie er gerade im Schnee liegend, sich auf seinen Ellbogen abstütze und mich weiterhin schelmisch angrinste, ließ ihn unglaublich anziehend und attraktiv wirken. Vor allem sein Lächeln machte mich jedes Mal schwach. Immer wenn er mich anlächelte, machte mein Herz einen dämlichen Hüpfer und wenn ich ein Zwinkern von ihm bekam – was öfters passierte – dann nahm es zusätzlich an Fahrt auf.

Ich war doch hoffnungslos. Egal wie sehr ich mich gegen diese Zuneigung wehrte, ich hätte es nie geschafft, endgültig dagegen anzukommen, denn Soobin machte mir da einen fetten Strich durch die Rechnung. Wenn ich meine Gefühle hätte loswerden wollen, dann wäre die einzige Möglichkeit ein Kontaktabbruch gewesen und das entsprach nun auch nicht meinem Interesse. Ich war immer noch mit ihm befreundet. Gefühle hin oder her. Wir kannten uns seit der Mittelstufe und hatten so viel gemeinsam erlebt und durchgemacht. Diese Erinnerungen wollte ich nicht einfach wegschmeißen, nur weil so was wie Liebe dazwischenfunkte.

Ich wollte ihn nicht verlieren. Um keinen Preis wollte ich das und jetzt, wo ich dieses Risiko durch mein Beichten eingegangen war, wurde mir das noch einmal mehr bewusst. Doch einfach weiter meine Gefühle verstecken, das wollte und konnte ich nicht. Ich wollte zum einen Soobin nicht irgendetwas von mir vorenthalten und ihn im Dunkeln tappen lassen, noch hätte ich dies weitergekonnt, aufgrund meiner täglich stärker werdenden Gefühle.

Ich erinnerte mich wieder daran, woher einst diese überschwängliche Intention kam, ihm diesen Liebesbrief zu schreiben. Ich musste es ihm einfach sagen. Zwar auch, weil ich die klitzekleine Hoffnung auf ein Erwidern der Gefühle seinerseits hatte, aber in erste Linie einfach, weil ich Dinge klarstellen und sie offenlegen wollte. Die anfängliche Panik, welche ich nach dem Einwerfen des Stück Papiers hatte, verschwand allmählich. Wenn ich etwas länger drüber nachdachte, dann war sie schon lange verschwunden und jetzt, wo Soobin aufgetaucht war, auch gar nicht wiedergekommen.

Ich war mir ziemlich sicher, dass er den Brief gefunden hatte. Ob er ihn jetzt gelesen hatte oder nicht, konnte ich nicht sagen. Vielleicht hatte auch noch gar nicht reingeschaut und wollte mich persönlich fragen, was darin stand. So was sah ihm ähnlich. Er war schon immer jemand, der lieber spät abends vor deiner Haustür stand und fragte, was los sei, weil du heute so abwesend warst, anstatt dies einfach schnell per Message oder Telefonat zu klären. Er machte vieles persönlich, das war ihm einfach wichtig.

Ich jedoch war da nicht so. Ich zog mich lieber zurück, wenn mich etwas zu sehr beschäftigte. Ich versteckte mich und flüchte wie ein Hase, der Angst bekam. Aber das wusste Soobin und ließ mir dementsprechend meinen Freiraum und die Zeit, die ich brauchte, um mich zu überwinden.

Selbst wenn er ihn gelesen haben sollte, er sagte es nicht und sprach mich nicht darauf an. Er nahm Rücksicht auf mich und wartete wahrscheinlich, bis ich mich traute, persönlich mit ihm darüber zu reden. Solange blieb er einfach. Er war hier bei mir. Er war da und verbrachte Zeit mit mir trotz dessen, dass er wusste, mir lag was auf dem Herzen und trotz dessen, dass er wahrscheinlich wusste, ich hatte Gefühle für ihn. All das hielt ihn nicht davon ab, sich zu mir zu gesellen und das war doch etwas Gutes, oder? Selbst wenn er meine Gefühle nicht erwiderte, ich hatte ihn nicht verloren und genau das war es, was ich wollte. Ich wollte ihn bei mir haben und das war er.

„Ich habe deinen Brief gelesen, Yeonjun."

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