🎀The Diamonds 2/3🎀

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Ich erntete schräge Blicke in der U-Bahn. Ich wusste gar nicht warum. 

Hatten die noch nie einen Kerl in Pyjama und Bademantel gesehen? An einem Mittwochmorgen? Soooo abwegig war das doch nicht. Ich ging mir durch die zerzausten Haare und hielt mich dann wieder an der Stange des Waggons fest, indem ich stand und in dem mich alle anstarrten.

"Guten Tag. Hi. Guten Morgen. Frohe Weihachten", grüßte ich die Reihe herum und nahm Blickkontakt zu den Leuten auf, die besonders intensiv starrten. Die meisten machte das, was Menschen in so einer Situation machte, fühlten sich ertappt und sahen wieder weg. Einer hob die Augenbraue und ich lächelte ihn besonders freundlich an, was auch ihn veranlasste, wegzugucken.

Mit einem kurzen Blick überprüfte ich, wann ich rausmusste und ich atmete durch, als ich die Station erreichte, die ich brauchte. Kreuz und quer war ich erst mal eine Stunde U-Bahn gefahren und hatte die Linie immer wieder gewechselt, um sicherzugehen, dass ich allein war. Nun hatte ich einen Ohrwurm von U-Bahn-Transfer-Song Seoul*. Ich hopste aus dem Waggon und sah mich um, ob ich vielleicht jemanden ausmachen konnte, der mir eventuell folgte. Ich zog mir die Kapuze des Bademantels über, denn es war arschkalt und suchte meinen Weg aus der Bahn nach oben. Es war nicht sehr weit, bis zu Taes Wohnung.

Mein Herz klopfte vor Aufregung. Meine Familie wollte mich vielleicht umbringen und ich hatte nur ein genervtes Seufzen dafür übrig. Aber Tae wiedersehen? Ich hatte eine Scheißangst. Wir würde er reagieren? Wir waren nicht besonders nett auseinander gegangen. Das war meine Schuld, denn wie hätte ich ihm auch sagen sollen, dass ich ihn nur in den Wind schoss, weil ich ihn liebte. Ich schluckte schwer.

Es war fast anderthalb Jahre her, dass wir uns gesprochen hatten. Wahrscheinlich würde er mir nicht mal die Tür öffnen und das war auch besser für ihn. Ich machte drei Kreuze im Kalender, dass ich es immer geschafft hatte, geheim zuhalten, in wen ich mich so unendlich verliebt hatte, dass ich das Leben als verwöhnter Schönling wegwarf. Er war es zuweilen gewesen, der mir die Augen geöffnete hatte. Ich hatte die Dinge nicht geändert, um ihn zu beeindrucken ... naja vielleicht doch ein bisschen ... aber mehr noch, weil er recht hatte. Taehyung war der rechtschaffendste und aufrichtigste Mann, den ich je kennen gelernt hatte.

Und ach ja, er war Polizist.

Ein offensichtliches Problem, was dafür gesorgt hatte, dass ich ihn nicht mehr als zweimal hätte treffen können, dann unsere Chemie hatte ignorieren und den Kontakt zu ihm abbrechen müssen. Eine Tolle Geschichte. Eignete sich gut, wenn man einen Schwank aus der Jugend erzählen wollte. Haha.

Was machte ich mir vor? Ich hatte ihn geliebt und das sogar sehr und scheinbar war er auch nicht abgeneigt gewesen, doch ich hatte nicht ertragen, dass er eigentlich gar nicht wusste, auf was und wen er sich da einlassen wollte und um ihn davor zu schützen, war ich aus seinem Leben verschwunden, hatte ihn überall blockiert und mich auch so nicht mehr gemeldet. Es tat mir nicht nur leid. Es tat mir selbst weh.

Ich seufzte. Was, wenn er gar nicht mehr da wohnte?

Nervös schüttelte ich den Kopf, dann ging ich auf das Haus zu, wo ich ihn bereits einmal besucht hatte. Bei meinem letzten Besuch hier hatten wir uns die Kleider vom Leib gerissen. Der Gedanke kam völlig überflüssig und war super unnötig, aber ich war auch nur ein Mann. Fröstelnd zog ich den Bademantel enger, dann klingelte ich. Immerhin stand noch Kim dran. Auch, wenn da nichts heißen musste. Wir waren in Korea, jeder zweite Mensch hieß Kim.

"Hallo?"

Mir wurde schlagartig wärmer, als ich seine tiefe, melodische Stimme vernahm. Für einen Moment verschlug es mir die Sprache. Seine Stimme zu hören war wie ein Weihnachtswunder. Fast wie ein Geschenk, welches ich nicht verdiente. Ich räusperte mich. Ich musste mir schnell was einfallen lassen, denn hey, er würde sonst einfach nicht aufmachen. Paketdienst? Paketdienst. "Paket für Kim", sagte ich und verstellte dabei meine Stimme ein bisschen. Er drückte den Summer und ich machte mich auf den Weg hoch zu seinem Apartment.

Oben angekommen machte ich das Einzige, was mit einfiel.

"Hi", sagte ich, "fröhliche Weihnachten?" Mein Ton war extrem zweifelnd, doch noch zweifelnder war sein Blick. Dann machte er die Tür wieder zu. Doch dann ging sie wieder auf und er verschwand in seiner Wohnung. Ich zögerte nicht lange, sondern ging ihm hinterher udn schloss die Tür hinter mir.

"Geh weg von den Fenstern", sagte ich, "nur für den Fall." Er drehte sich zu mir um und sah mich wütend an. "Was ist hier los?", fragte er und trat einen Schritt auf mich zu. Ich erwiderte seinen Blick extrem schuldbewusst. Doch ich hatte auch keine Zeit zu verlieren, als atmete ich tief durch.

"Tae, ich brauche deine Hilfe. Ich-"

"Nein, Jeongguk!! Du schuldest mir erst mal eine Erklärung! Du wagst es, mich in Bett zu zerren, danach wortlos aus meinem Leben und lässt mich zurück mit einem riesen Loch in der Brust. Dann hab ich dich immer noch nicht vergessen und du tauchst einfach wieder auf, siehst aus, wie aus dem Bett gefallen, Haare wie ein Vogelnest, bekleidet in einem Pyjama und einem Bademaltel und das alles an fucking Weihnachten?!" Er war supersauer. Entschuldigend sah ich ihn an.

"Das fasst es zusammen, ja", gab ich zu und er warf das Handtuch, was er in der Hand hatte in irgendeine Ecke. "Jeongguk!!" Er wurde lauter, doch er machte mir trotzdem keine Angst. Er war nur wütend und ich kannte ihn zu gut. Ein Handtuch zu misshandeln war schon das schlimmste, was dieser Mann je in seinem Leben verbrechen würde und ich liebte ihn dafür.

"Es tut mir leid, okay?", sagte ich kleinlaut, "Aber das sind Dinge, die ich dir nicht sagen kann, denn sie sind gefährlich und du müsstest mich danach verhaften und das meine ich nicht kinky." Dafuq, sagte sein Blick. "Schau, ich weiß, du hast weder Grund mir zu trauen, noch mir zu helfen, aber ich stecke in Schwierigkeiten, bei denen genau ein Mann wie du mir nicht helfen kann. Alles, was ich von dir will, sind ein paar Klamotten und ein bisschen Geld. Ich revanchiere mich, sobald ich es kann und du bekommst es doppelt und dreifach zurück, es wird sich also lohnen." Ich schluckte. Sein Blick fuhr zu mir herum.

"Es ist mir egal, ob sich was lohnt. Ich will wissen, was los ist, sonst kannst du dir woanders Klamotten besorgen. Wann hast du vergessen, dass ich für dich da bin, ohne Aussicht auf Belohnung? Alles, was ich will und was mich interessiert, ist, warum du gegangen bist und warum du schon wieder abhaust. Falls es dich interessiert: Es ist erbärmlich, aber ich bin nicht über dich hinweg. Ich denke jeden Tag an dich, obwohl wir uns nicht mal gut kannten. Warum also? Ich weiß es nicht. Irgendwie verband uns was. Zumindest verband mich etwas zu dir!" Er redete sich richtig warm und mit jedem Wort wurde mein Herz schwerer, denn mir ging es ja genauso. Was war das hier? Ein richtiges beschissenes Weihnachten. Er redete weiter, redete sich alles von der Seele, womit er sich wohl die letzten 38 Monate, 14 Tage und 6 Stunden beschäftigt hatte. Ich liebte so viel an ihm.

Ich hatte ihn so bescheuert kennengelernt. Es war Liebe auf den ersten Blick gewesen, dabei hatte ich ein pastelviolettes Elefantenkostüm getragen. Es war ein Promojob und musste rumrennen und Flyer verteilen. Er hatte mich angesprochen mit den Worten.

"Hey, du da, lila Elefant. Du darfst hier nichts verteilen, geh doch einfach an den Han." Schlecht gelaunt hatte ich ihn anfahren wollen, denn Scheiße war es heiß, Scheiße war das Kostüm beschissen und scheiße war alles nervig, vor allem dieses Kackbalg, was mich hatte unbedingt umarmen wollten und dabei seinen Schokoeismund an meinem lila Fell abgeschmiert hatte. Ich hatte mich also umgedreht, doch die Worte blieben mir im Hals stecken und wurden ersetzt durch ein lausiges: "O-Okay, Mister Officer, Sir..."

Man legte sich nicht mit den Bullen an, hallo war der handsome und seit wand zum Fick stand ich auf Uniform. Ich hatte meine Flyer eingepackt, mir den Rüssel, der an meine Kapuze befestigt gewesen war, tiefer in mein von der Hitze und dem Anblick gerötetes Gesicht gezogen und hatte mich verpissen wollen, doch ein belustigt-gutmütiges: "Hey, wann hast du Feierabend?" besiegelte wohl unser Schicksal.

Jetzt stand ich hier und hörte ihm zu, wie er mir zum zweiten Mal in seinem Leben sein Herz vor die Füße kotzte und ich überbrückte den Abstand zwischen uns, nahm sein Gesicht in die Hände und küsste ihn. Er schien zu überlegen, was er jetzt tun sollte, doch die Sehnsucht schien zu überwiegen und er schlang die Arme um meine Taille und zog mich näher an sich, ehe er seinen Kopf neigte, um den Kuss zu vertiefen. Mein Herz flatterte und meine Emotionen drohten mich zu überrollen. Ich hatte ihn mit jeder Faser meines Körpers vermisst und mein Herz zerbrach auch sofort wieder an der Erkenntnis, dass wir genauso wenig zusammenpassten wie Romeo, der Trottel und seine dusselige Freundin Julia.

Wir lösten uns und er sah mich durchdringend an.

"Jeongguk. Bitte." Ich erwiderte seinen Blick gequält. Was sollte ich ihm sagen? Was konnte ich ihm sagen? Ich wollte ihn nicht mit reinziehen. Ihn mit reinzuziehen, war das gleiche, als würde ich einen Mönch zum Satanismus bekehren. Ich kämpfte mit mir selbst und schluckte erneut schwer. Dann holte ich Luft, sagte aber doch nichts. Ungeduldig sah er mich an.

"Ich muss untertauchen. Verschwinden, okay? Meine Familie darf mich nicht finden. Ich kann also nicht hier bleiben. Du hast deine Pflichten, also kann ich dich auch nicht mitnehmen. Du bist zu gut, ich würde nicht verlangen, dass du auch nur einen kleinen Teil von dir aufgibst für einen Typen, den du kaum kennst. Aber genau deswegen kann ich dir auch nichts sagen. Es ist das Beste, wenn du nichts weißt und niemand weiß, dass du mich je gesehen hast."

Sein Blick wurde besorgt und ich sah, wie es hinter seiner Stirn ratterte.

"Ich weiß, dass das bescheuert klingt und es ist dämlich, das ist mir klar, aber ... Was, wenn ich sage, ich komme mit dir?"

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*Enjoy. Wer schonmal in Seoul war, kennt und liebt ihn. :')

https://www.youtube.com/watch?v=A9QXIIsP28w

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