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Seine Wohnung war groß und weitläufig. Er hatte sich entschieden, in ein Hochhaus zu ziehen, ganz nach oben. Die Sicht auf die Metropole war atemberaubend schön. Er war immer schon sehr früh wach, die Sonne ging gerade auf. Sie tauchte die ganze Stadt in ein sanftes Licht. Er stand in der Tür, sich mit einer Hand an den Rahmen lehnend. Sein Blick schweifte über die unheimlich schöne Szenerie, die er zu Gesicht bekam. Jeden Morgen stand er dort. Es kam natürlich immer auf die Jahreszeit an, ob der den Sonnenaufgang sehen konnte, aber auch eine dunkle Metropole war schön.

In seinem Schlafzimmer stand außer dem Marmorbett noch eine abstrakte Skulptur, die in dem Licht der aufgehenden Sonne zu strahlen schien. Sie erinnerte an einen rot-silbrigen Baum, aber auch an den Fluss von Wasser. An den beiden Wänden hingen mehrere Bilder in unterschiedlichen Stilen. Er hatte Kunst schon als Kind verehrt, aber die künstlerische Ader war ihm verwehrt geblieben.

Das hatte ihn jedoch nie davon abgehalten, Kunst nicht immer um sich zu haben.

Er ging durch den Flur, nahm die nächste Tür rechts. Der Raum, den er nun betrat, war vollständig in rot gehalten. Die Spiegeltüren, die sich komplett um den Raum erstreckten, gaben ein riesiges, verschachteltes Bild wieder.

Er stellte sich in die Mitte, sah zu einem Schrank, dem ersten, und schnippste. Die Tür glitt zur Seite, es zeigten sich endlose Hosen. Er wählte gern zuerst eine Hose, und passte danach alles daran an. Er hatte Hosen in vielen unterschiedlichen Farbstufen. Heute entschied er sich für eine hellbraune Anzughose, dazu ein weißes Hemd aus dem Schrank daneben. Er brauchte diese Freiheit, dieses Gefühl sich langsam aufzubauen. Mit jedem Schritt, den er machte, setze er sich zusammen, machte sich zu einem lebenden Kunstwerk. Es gab keinen Tag, an dem er nicht wie aus dem Ei gepellt aussah. Jetzt stand er vor den Krawatten. Oh, wie er sie liebte.

Jede einzelne war ein Designerstück, hatte immer etwas besonderes an sich. Manche konnte man in speziellen Knoten binden, andere waren aus interessanten Materialien. Diese, die er nun nahm, sah aus als wäre sie aus Holz. Er band sie schlicht, damit niemand davon erschlagen wurde, und nahm nun den Hut, der zu dem Hemd passte. Ein schlichter weißer Pork Pie mit braunem Band.

Die Schuhe dazu waren dunkelbraun. Er betrachtete sich im Spiegel, und sah, dass es gut war was er raus gesucht hatte. Es passierte nur selten dass er unzufrieden war mit dem, was er gemacht hatte.

Er mochte es, in teuren Läden einkaufen zu gehen, in denen er sicher gehen konnte, nicht beraten zu werden. Verkäufer mussten sich erst langsam sein Vertrauen erarbeiten, bis sie ihm etwas anbieten durften. Er war da sehr streng. Sehr perfektionistisch. Es war auch nicht in Ordnung, wenn sie irgendwie aufdringlich waren. Wenn ihre Art ihn überstrahlten, sie versuchten ihn in den Schatten zu stellen, wurde er wahnsinnig.

Bevor er den Raum verließ, drehte er sich fünf Mal langsam vor dem Spiegel, dann stellte er sich breitbeinig hin. Er reckte die Arme wie in einem V nach oben und begann sein tägliches Mantra. 

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