Der Direktor und die Hausfrau

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Beladen lief sie ihrem Mann ins Wohnzimmer hinterher, der auf einen Stuhl vor dem massiven Holztisch saß und in sich zusammengesunken auf seine Waffel starrte. Sie stellte eine Tasse vor ihn, schenkte ein und setzte sich dann auch. In dem Moment, in dem sie den Stuhl berührte, war es, als würde sie viele Kilos mehr wiegen als sie es tat. Auch sie sank in sich zusammen und fühlte sich, als würde ihr Gehirn langsam in Watte gepackt werden. Ihre Sicht wurde kleiner und ihr Blick getrübt. Nun sahen sie beide aus wie der wandelnde Tod, der auf sein Essen starrte und wartete endlich ins Grab steigen zu können. Sie schwiegen sich an, bis Philomela sich endlich aufraffte und begann, ihre Waffel in den Mund zu schieben. Langsam, Stück für Stück, begann sie zu kauen und merkte, wie schwer es ihr fiel.

Auch Thereus fing an, einen Schluck vom Tee zu nehmen. Er aß ein Stück Waffel, und lächelte.

„Hast du ein anderes Blutei genommen?", fragte er.

Sie nickte. „Das davor war mir zu... Ja, zu klebrig. Ich wollte etwas von einer anderen Fabrik, und finde das auch ganz gut jetzt."

„Ja, ich bin damit auch mehr als zufrieden. Und B passt da auch sehr gut zu."

Sie nickte und stopfte sich ein viel zu großes Stück Waffel mit Obst in den Mund. Es quoll fast über als sie versuchte zu kauen. Er blickte sie tadelnd an und ass ruhig weiter. Die Waffeln waren von einem sehr hellen pink, was in manchem Licht eher golden aussah. Die Beeren passten hervorragend dazu und akzentuierten die schöne Farbe der Waffeln. Philomela war zufrieden damit. Sie hatte den Anspruch, auch ihr Essen schön zu gestalten. Meist gelang es ihr auch, wenn sie nicht gerade ihre Hafermilch anbrennen ließ. Das machte sie eigentlich immer. Der verbrannte Geruch wanderte durch die gesamte Wohnung, hielt sich an ihren Haaren und ihrer Kleidung fest und erinnerte sie daran, nächstes Mal besser aufzupassen. Sie bemerkte es immer erst wenn es schon viel zu spät war. Ihr Verbrauch war daher enorm.

Sie hatten ihre Teller geleert, die Kanne war fast ganz leer, und ohne ein Wort sagen zu müssen gingen sie zum Schlafzimmer. Philomela schlurfte ihrem Mann hinterher, folgte mehr seinem Geruch und dem Geräusch seiner Schritte als dem, was sie sah. Sie sah nämlich nicht mehr viel. Ihr Gesichtsfeld wurde kleiner, schränkte sich immer mehr ein, und die Ränder wurden schwarz. Sie schaffte es gerade noch so, in das Bett zu fallen, und schlief augenblicklich ein. Es war mehr eine völlige Ohnmacht als ein Schlaf. Sie bemerkte nicht, wie ihr Mann sie zudeckte und ihre Haare aus dem Gesicht strich, oder wie er im Schlaf zuckte während er schlecht träumte.

Es war Mittag, als die Türklingel sie weckte. Sie hatte viel zu viel geschlafen, und fühlte sich wie gerädert, als sie aufstand. Schwere lag wieder auf ihr, und ihr Kopf dröhnte. Wäre es besser gewesen, nicht zu schlafen? Sie wusste es nicht.

„Tür auf!", befahl sie, als sie nur noch wenige Meter entfernt stand. Die Tür schwang nach innen auf, und davor stand der Blumenhändler mit großen Kisten voller Blumen. Philomela erinnerte sich daran, eine Bestellung aufgegeben zu haben, und lächelte schief. Der Blumenhändler sah etwas erschrocken aus.

„Ist alles in Ordnung? Ich kann auch später kommen.", sagte er unsicher und starrte sie an.

Sie schüttelte den Kopf. „Nein, alles in Ordnung. Bitte."

Er folgte er in die Wohnung, die Kisten schwebten über den Boden hinter ihm her. Sie ging vor ihm, humpelte leicht und hielt sich den Rücken. Ihre Kleidung war verrutscht und zerknittert und die Haare sahen aus wie ein Vogelnest. Der Blumenhändler hatte sie noch nie so gesehen. Er sorgte sich ein wenig.

„Ja, ich weiß auch nicht. Wir sind heute einfach nochmal eingeschlafen, das war überhaupt nicht geplant - aber jetzt bin ich ja wach.", erzählte Philomela, als sie vor ihm her ging.

Es beruhigte ihn zu wissen, wieso sie so aussah. Sie waren in ihrem Atelier mit dem großen Balkon angekommen. Ihr neues Bild stand in der Mitte und strahlte ihn an. Er ging darauf zu, berührte es.

Sie ließ sich auf einen Stuhl fallen und sah ihm zu. Er freute sich immer wieder über ihr Schaffen, und dies machte sie froh. Er mochte besonders die Dinge, die stark verzerrt waren. Sie sprachen ihn an, weil sie von der Natur abwichen aber sie gleichzeitig mehr zeigten als alles andere es konnte.

Dies entsprach auch sehr ihrer eigenen Sichtweise.


Ein kürzeres Kapitelchen - allerdings bin ich am überlegen, wie ich weiter hochladen soll. Ich kann bei der Länge um die 800-1000 Wörtern bleiben, oder es einfach verdoppeln. Das wäre eventuell ganz gut, weil die weiteren Teile immer größer und ausufernder werden. 

Sagt mir was ihr wollt! 

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