Der Direktor und die Hausfrau

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„Jetzt sei nicht maulig, es ist doch nichts passiert. Du bist zu anspruchsvoll."

Er sah ihr hinterher, nachdem sie das Paket aus der Hand genommen hatte und in Richtung Tisch lief. Sie war nicht zur Chefin geboren, da sie mit anderen zu lasch war. Manchmal störte es ihn, meistens war es aber angenehm. Auch ihm verzieh sie viel, wenn auch nicht alles.

„Ich finde, sie sollten öfter Überprüfungen durchführen mit den Boten.", grummelte er rechthaberisch und lief ihr nach. „Wenn er jetzt wirklich den Zaun umgenietet hätte, hätten wir zwei Tage warten müssen, bis er wieder gestanden hätte."

Sie saß, und ihre Augen blitzten. „Dann hätte es vielleicht zehn Prozent Rabatt auf den nächsten Einkauf geben."

Seine Mundwinkel zuckten nach oben. „Höchstens acht, du kennst sie doch. Diese paar wenigen Prozent nutzen uns bei den Summen, die wir ausgeben, gar nichts."

„Ja, aber sie machen das beste Sushi und liefern gerade noch so zu uns." Sie schob sich ihr Nigiri in den Mund, dann ein wenig Gari. Kauend genoß sie das zerfließende Fischimitat, den Reis und den leichten Wasabigeschmack.

Auch er hatte sich etwas in den Mund gesteckt, und verkündete kauend: „Sie machen den Fisch ja auch selber."

Sie schlug mit der Hand auf den Tisch. Er schluckte und sagt dann erneut, leiser: „Sie machen den Fisch ja selber." Sie nickte zufrieden.

Kurz aßen sie einfach. Philomela merkte, wie sehr sie Appetit hatte. Ihr Hunger war groß, und sie war froh, das er eine so große Bestellung gemacht hatte. Sie bestellten immer dort, denn es hatte ihnen bis jetzt immer hervorragend geschmeckt. Außerdem wohnten sie fast bei den Felder, so weit außerhalb waren sie. Es gab nur wenige Firmen, die gern so weit nach draußen fuhren. Sie waren jedoch geschätzt, daher wurde es gemacht. Ihr Wohnbereich war eigentlich eher wie eine kleine Stadt an der Stadt. Man kannte sich, und betrachtete die Metropole als groß und ein wenig hässlich. Sie bewegten sich nicht gern dort. Es war dörflich, eng und klein, daher gab es häufig Gerüchte. Jeder wusste alles, die Menschen tratschten. Manchmal fragte sich Philomela, ob es bald eine eigene Zeitschrift über den Klatsch in dem Bezirk geben würde. Sie kannte einige, die begeistert Artikel verfassen würden. Vermutlich würde sich das sogar gut verkaufen.

Glücklicherweise wohnten die meisten bekannten Menschen außerhalb ihrer Reichweite. Sie lebten in der Mitte der Metropole, hoch oben in silbern glänzenden Häusern mit viel teurer Kunst und seltsamen Lebensweisen. Wobei ihr momentaner Lebensrhythmus auch nicht allzu klassisch und normal war. Sie seufzte.

„Und wieder weniger Glück."

Stöhnend sah sie auf: „Ich hätte dir das nicht sagen sollen."

Er grinste und stopfte sich eine viel zu große Rolle in den Mund. Jetzt hatte sie es aber gesagt und seufzte mehr an einem Tag als er in seinem gesamten Leben.

„Was hast du eigentlich die Woche noch vor, mein Schatz?", fragte Thereus, als er die Rolle geschluckt hatte.

„Naja", überlegte sie. „Ich wollte ein paar Telefonate führen, ein wenig einkaufen, vielleicht mich mit Prokne treffen, so etwas."

„Ah ja, Prokne! Grüß sie von mir. Ein sehr netter Mensch."

„Und den Termin habe ich ja auch. Es sind sehr machbare Pläne, denke ich."

Er nickte. Dann verfinsterte sich seine Miene, als er sagte: „Ich habe leider ein wenig mehr vor. Es werden die Fertigungsprozesse verändert, vermutlich weiter beschleunigt. Ich habe einige Meetings, einige Termine, auf die ich mich nicht sonderlich freue."

„Wieso?"

Er lehnte sich zurück, langsam. Sein Blick schweifte über den Raum, sah alles was er sehen wollte, ohne es tatsächlich wahrzunehmen. Es war einen Moment, als wäre er nicht wirklich anwesend. Dann sprach er wieder, jedoch leise und sanft.

„Es gibt Menschen, die man achten muss, aufgrund ihrer Stellung, jedoch eigentlich verachtet."

Keinerlei Härte war in seiner Stimme vernehmbar, wenngleich die Worte eine kalte Bedeutung hatten.

„Kannst du solchen Menschen nicht irgendwie aus dem Weg gehen?", fragte sie vorsichtig und blickte ihn von unten an.

„Leider nein." Er stieß Luft aus, und die Muskeln in seinem Kiefer spielten.

Sie war jetzt interessiert. Sie konnte sich kaum vorstellen, dass ihr Mann eine solche Abneigung gegen einen Kunden hegte. Es musste sich um einen besonders widerlichen Menschen handeln.

„Was genau hast du den gerade für ein Problem mit den Personen?"

Ein Gesichtsausdruck den sie nur selten sah legte sich über sein Gesicht. „Kennst du das, wenn du jemanden sieht, und dich alles schüttelt? Und dann fangen diese Personen an zu sprechen, und du beginnst zu spüren, das deine anfängliche Aversion gerechtfertigt war. Und wenn du nur daran denkst schüttelt es dich."

„Ekel?"

„Mehr als nur Ekel. Ich habe selten so einen Hass, Ekel und den Wunsch, diese Personen nie wieder zu sehen verspürt."

Während er sprach, begann ihm ein Schauer den Rücken runter zu laufen und er fühlte ein Ziehen in seiner Zunge und den Innenseiten seiner Wange. Er hatte das Bedürfnis, seine Zunge abzuwischen. Er war es nicht gewohnt, solche körperlichen Symptome auf Gefühle zu zeigen. Sie hatte es bemerkt, und wahr überrascht.

„Glücklicherweise ist mir so eine Person noch nie unter gekommen. Das klingt sehr furchtbar", lächelte sie, und streckte die Hand zu ihm aus. Er ergriff sie, und lächelte müde.

„Ich hoffe, das es nicht mehr lange so geht. Sonst stelle ich extra jemanden an, der sich mit solchen Menschen auseinander setzt."

Sie grinste. „Was für ein furchtbarer Job das doch wäre."

„Zum Glück ist es ja nur Teil meines Jobs."

„Bist du nicht unglaublich tapfer."

„Mach dich nicht lustig!"

„Nein, nein. Komm, lass uns abräumen und noch ein wenig auf die Couch setzen."

Sie standen auf. Er fühlte sich ein wenig aufgemuntert, etwas leichter als noch davor. Er würde es schon schaffen damit umzugehen. Langsam legte er den Arm um sie, während sie auf die Couch fielen. Tief sanken sie ein, und Ruhe breitete sich aus. Alea begann, leise Musik laufen zu lassen. Klaviertöne, leise Geige und ein Cello klangen durch das Haus. Beide lächelten und tranken den Sake.

Seine Hand lag an ihrem Nacken, als er halb in ihre Haare sprach: „Manchmal würde ich dich gern mitnehmen. Du könntest viele Dinge sicherlich besser als ich."

„Ich würde definitiv dein Büro verschönern."

„Du würdest noch mehr als nur das verschönern. Meinen Arbeitsalltag, meine Laune, den Arbeitsalltag der anderen..."

Sie lachte. „Meckerst du etwa viel rum?"

Er machte ein Geräusch, was sie nicht zuordnen konnte. Sie nahm es als ja. Sie füllte den Rest aus der Flasche in die kleinen Gefäße, und setzte ihres schnell an die Lippen. Philomela genoß den sanften Geschmack. In der Güteklasse, in der sie tranken, merkte man den Alkoholgeschmack kaum bis gar nicht. Die Textur war samtig, weich und wie eine Umarmung. Sie tranken ihren Sake heiß.

„Ich beschwere mich nur, wenn es auch wirklich Anlass gibt." Er klang ein wenig beleidigt.

Sie sah hoch. „Also bist du ein kleiner Engel, ja?"

„Ein großer Engel. Ich hoffe, ich falle nicht."

Sie sah ihn tadelnd an.

Manchmal fragte sie sich, wie er wohl dort war, ob er anders war. Ob sie ihn mögen würde, wenn sie für ihn arbeitete. Sie vermutete, dass sie es nicht tun würde. Er hatte eine gewisse Strenge und sehr gefestigte Vorstellungen, in denen er sich befand. Er legte sie selten ab, dachte wenig darüber nach. Vermutlich hätte sie ihn sogar abgelehnt. Die neue Stellung könnte unangenehme Eigenschaften von ihm noch weiter herausbringen. Das wäre absolut nicht wünschenswert. Wenn er noch ein wenig gestresster wäre als jetzt, würde sie wahnsinnig werden.

„Es wird sich schon alles einspielen. Stressiger als jetzt kann es gar nicht mehr werden."

Es war ab und zu als könnte er ihre Gedanken lesen. Sie hoffte sehr, das es wirklich nicht schlimmer werden würde.

Leise Musik spielte im Hintergrund, während beide über ihre Zukunft nachdachten. Sie dachten unterschiedlich weit - Philomela malte sich einen ruhigen Lebensabend aus, während Thereus nur auf neue, nettere Kunden hoffte. Die Couch war bequem, nach und nach sanken sie tiefer in einen ruhigen Zustand. Eine zarte Frauenstimme sang über die Liebe, Träume und das Leben, während Philomela begann, die Augen mehr und mehr zu schließen. Zarte Töne führten sie in das Land der Träume, an die sie sich am Morgen nicht mehr erinnern würde.

Sie ließ sich ganz fallen.

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