Der Moderator

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Er war doch recht zufrieden mit der Wirkung seiner Worte. Er hatte es gut aufgebaut, gut durchdacht und hervorragend vermittelt. Er wartete darauf, dass jemand aus seinem Publikum etwas sagte. Es war schließlich die Künstlerin, die die Stimme erhob. „Also wir sollen tatsächlich eine neue Konkurrenz zu der bestehenden Show aufbauen? Ist das überhaupt möglich?"

Sie war nicht abgeneigt, aber irritiert.

Ein grob aussehender, dunkelhäutiger Mann mit schwarzen, intelligent blitzenden Augen warf dazu ein: „Ja, vor allem die rechtliche Lage wäre interessant. Wie soll man so ein Projekt stemmen? Wer soll das alles, was man braucht, bezahlen?"

Seine Stimme war tief, aber brüchig. Er wirkte etwas gehetzt. Jetzt riß auch der junge Mann vom Anfang die Augen auf und rief: „Wohl hoffentlich sollen nicht wir das stemmen! Ich zahle doch nicht dafür!"

„Ich möchte doch auch nicht, dass ihr euch finanziell beteiligt. Ich will eure geistige Beteiligung, mehr nicht. Ihr werdet für eure Aufgaben bezahlt, selbstverständlich!", schlichtete der Moderator. „Und zur rechtlichen Lage - Ich habe quasi ein Gewerbe gegründet, eine Firma. Davon will ich keine Anteile verkaufen, das soll schon meine Firma bleiben. Ich habe jegliche Formulare ausgefüllt, wir sind unabhängig von der Regierung, wir haben die Berechtigung, wir haben alles was wir brauchen."

Die sieben sehr verschiedenen Menschen, die um den Tisch saßen, sahen sich an. Er hatte nicht erwartet, dass es so kompliziert werden würde.

„Schaut...", begann er, aber der junge Mann hob die Hand. Er sah auf seinen großen Bruder neben ihn, der bis jetzt noch kein Wort gesagt hatte. „Wie sind denn unsere Chancen, tatsächlich damit durch zu kommen? Wir haben keinerlei Förderung, geht jemand dann wirklich zu uns?"

Sein Großer Bruder, der ihm wie aus dem Gesicht geschnitten war, fiel mit ruhiger Stimme ein: „Schau Mela, es muss nicht alles von der Regierung sein, damit es gut ist. Wir können Mut bei diesem Unternehmen beweisen - schau nur, wie groß es werden kann. Wir gehen es mit Ruhe an, und es wird gelingen."

Ein blasser, blonder, krank aussehender Mann blickte nun auf und sprach leise: „Die politische Dimension ist aber nicht außen vor zu lassen. Wir haben, ohne es begonnen zu haben, aus der Show ein Politikum gemacht."

Die Künstlerin öffnete ihre Haare, die ihr lang ins Gesicht fielen, und beugte sich vor, als wolle sie etwas dazu beitragen. Als sie dem Mann jedoch ins Gesicht sah, ließ sie es zunächst bleiben, und drehte sich zu dem Mann mit der Maske neben ihr. Er zuckte die Achseln und drehte den Kopf zu dem einzigen, der bis dato geschwiegen hatte.

„Tenjin?", fragte Vanitas und blickte zu dem Mann mit dem sanften Gesicht. Mandelförmige Augen zeigten keinerlei Ausdruck.

„Nutzen wir es doch. Nutzen wir den Moment der Überraschung, den Schock, den alle erfahren werden. Wir schreiben vielleicht tatsächlich Geschichte, auch wenn es nur ein kleiner Schritt ist."

„Ja, genau!", rief der Moderator und fühlte sich bestärkt. Mit Tenjin und Lucius, dem großen Bruder und Dramaturgen auf seiner Seite, fühlte er sich unbesiegbar. Er strahlte wieder in die Runde - und schreckte zurück, als er keine allgemeine Begeisterung vorfand.

Der kränkliche Mann murmelte: „Ich will damit eigentlich auch nicht in Verbindung gebracht werden. Ich weiß auch nicht genau, was ich da tun sollte."

Tenjin lächelte ihn an: „Namen kann man sicherlich dort heraushalten. Das sollte kein Problem darstellen. Wie ich Vanitas kenne, möchte er vermutlich sowieso im Mittelpunkt stehen." Vanitas nickte kaum merklich. Die Künstlerin hob nun die Stimme und wirkte leicht gekränkt, als sie verlauten ließ: „Wenn ich etwas Schaffe, möchte ich aber gern auch genannt werden. Ich bin schließlich stolz auf mein Tun!"

Bevor der Moderator etwas dazu sagen konnte, hatte Lucius das Wort ergriffen: „Nein, so war das nicht gemeint. Jeder wird genannt, außer denjenigen, die das partout nicht möchten."

Die Runde nickte, darauf konnten sie sich zunächst einigen.

Sie lehnten sich alle etwas zurück, und atmeten kurz aus. Nur der kränkliche Mann schien noch nicht sonderlich beruhigt zu sein. Vanitas zog sich einen Stuhl vor und setzte sich darauf, die Arme auf den Tisch gestützt. Er blickte seine Leute einen nach dem anderen an, und versuchte zu verstehen, was in ihnen wohl vorgehen würde. Kubera blickte ihm direkt ins Gesicht und verkündete: „Ich will auch nicht genannt werden, das schreckt meine Kunden ab. Und er da mit der Maske will ja noch nicht mal, dass wir sein Gesicht sehen!"

„Aber das wird hier alles toleriert, das ist ein freier Raum!", knurrte Vanitas und Kubera zog die Schultern hoch. Er verschränkte die Arme.

„Ich würde sagen, wir stellen uns jetzt alle erstmal vor und klären, wer was übernimmt. Und dann schauen wir weiter." 

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