- || kapitel 16 : zufall und schicksal || -

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

"Die Vergangenheit eines Mannes, meine Freunde, sie ist der Schlüssel zu seiner Zukunft", sprach Ardeth als Horus wieder sanft auf Catharinas Arm landete. Rick saß entspannt da, einen Apfel schälend, während Catharina lediglich eine Augenbraue skeptisch hochzog und leise murmelte: "Schon wieder eine dieser tiefgründigen Philosophiestunden?"

Die Nacht neigte sich dem Höhepunkt entgegen, und der Mond begann, langsam das Himmelszelt emporzusteigen, seine Strahlen malten ein beeindruckendes Bild am Himmel. Catharina, von Neugierde erfüllt, wandte sich an den Maedai: "Aber Ardeth, selbst wenn wir beide als eine Art heilige Medjai betrachtet werden, frage ich mich, was uns das in dieser Zeit noch bringen kann?"

Ardeths Augen leuchteten vor Ernsthaftigkeit, als er antwortete: "Das ist der fehlende Teil eurer Herzen, den ihr bisher noch nicht angenommen habt. Wenn ihr dies tut, könnt ihr Berge versetzen und Unmögliches erreichen." Rick, seinen Apfel beiseite legend, scherzte mit einem Hauch von Ironie: "Das klingt ja ganz fantastisch, Ardeth. Aber sagen Sie uns doch einmal, was wir von unserem alten Freund Imhotep erwarten können." Ardeths Miene verdüsterte sich, als er erwiderte: "Seine Kräfte regenerieren sich rasch. In Ahm Shere wird selbst der Skorpionenkönig nicht mehr in der Lage sein, ihn aufzuhalten."

Plötzlich wurde die Luft erfüllt von einem geheimnisvollen Flüstern, das sanft in Catharinas Ohren klang. Sie drehte ihren Kopf zu Evelyn, die immer noch vorne am Schiff an der Reling stand, und sah eine fremde, zeitlose Aura um sie herum.

"Es ist an der Zeit, sich daran zu erinnern, wer ihr seid... und wer wir gemeinsam sind. Denn unsere Liebe ist nicht nur irgendeine Liebe, sie ist ewig, sie verbindet unsere Seelen als Einheit, die durch alle Zeiten Bestand hat."

Verwirrt und besorgt beobachtete Catharina, wie die Realität um sie herum zu verschwimmen schien. Eine übernatürliche Magie und ein Hauch von Mysterium umgaben sie, und ihr Herz begann schneller zu schlagen. Die ungewisse Zukunft lag vor ihnen, und sie fragte sich, welche Abenteuer und Herausforderungen noch auf sie warteten.

~~~

"Man kann jemanden nicht heilen, der nicht geheilt werden will", schrie Kaziz, ein junger Mann mit tiefschwarzen Haaren, und seine Worte durchdrangen die Luft wie ein verzweifelter Schrei nach Veränderung. Mit einer Entschlossenheit, die die ganze Gruppe erschütterte, erhob er sich von seinem Platz und verließ die Runde, als wäre er der Träger einer dringlichen Botschaft. Der Anführer der Medjai beobachtete ihn, seine Augen verfolgten jede seiner Bewegungen, und Prinzessin Nefritite sah ihn an, als würde sie ihn mit ihren Blicken auffordern, zu handeln und flüsterte ihm leise zu: "Geh ihm nach, er braucht dich..."

In diesem Augenblick überwältigte ihn ein plötzlicher Impuls, und er sprang auf, um dem Prinzen zu folgen, den er von Herzen liebte. Die Schritte des Prinzen führten ihn in die Dunkelheit des Tempels, in das heilige Grab seines Vaters Seti I. Der Anführer der Medjai umarmte den Prinzen plötzlich schützend, Kaziz spürte dessen Brust, die sich gegen seinen Rücken presste, und atmete die kühle Nachtluft ein. "Ich bin hier bei dir", hauchte er sanft, "Du kannst sprechen oder schweigen, aber ich bleibe an deiner Seite... hier, bei dir." Plötzlich drehte sich der Prinz um, seine Arme schlangen sich um den Hals des Medjai, und mit Tränen in den Augen flehte er: "Repariere es, bitte." Der Medjai, dessen Gesicht jenem von Ardeth Bay ähnelte, blickte überrascht auf den Prinzen und fragte: "Reparieren? Was meinst du damit?"

"Mich", flüsterte der Prinz mit zitternder Stimme. "Kaz?" kam die erstickte Frage des Medjai nach einer langen, intensiven Stille. Er umarmte den Prinzen noch enger und flüsterte: "Du bist kein Ungeheuer." Sanft hob er das Kinn des Prinzen an, sodass dieser in die Augen des Medjai blicken konnte. "Du musstest handeln", erklärte der Medjai, und Kaziz schüttelte den Kopf, während Tränen unaufhaltsam über seine Wangen rannen.

"Ich kann das nicht, ich kann keine Menschen zum Tode verurteilen, nur weil sie sich lieben. Dann müssten wir ja die Ersten sein", schluchzte der Prinz und wischte sich die Tränen mit dem Daumen weg. "Beruhige dich, Kaz. Ich bin an deiner Seite. Ich verstehe deine Ängste, dass du deinen Vater und dein Volk enttäuschen könntest. Aber du besitzt eine Güte, die einzigartig ist, und deshalb liebe ich dich. Ich verspreche dir, dass ich immer an deiner Seite sein werde", versicherte der Medjai und küsste den Prinzen leidenschaftlich.

"Ich bin KEINE Schachfigur in ihrem Spiel", betonte der Prinz entschlossen und deutete auf die Statuen ihrer Götter. "Ja, das weiß ich", erwiderte der Medjai und küsste den Prinzen erneut mit Leidenschaft. Doch dann, plötzlich, stieß Kaziz ihn von sich, und der Anführer der Medjai sah ihn verblüfft an. "Hörst du das?", fragte Kaziz, und der Medjai war genauso verwirrt wie zuvor. "Was meinst du?", wollte er wissen, während er suchend seinen Blick schweifen ließ. Doch dann, im nächsten Augenblick, hörte man die Stimme einer Frau - Kaziz' Ehefrau!

Die Stimme der Frau, Kaziz' Ehefrau, durchbrach die Stille der Nacht und hallte durch den Tempel. Ihr Klang war voller Emotionen, von Schmerz bis hin zu Verwirrung. Kaziz und der Anführer der Medjai blickten sich erschrocken an, als die Worte der Frau in ihre Ohren drangen.

"Kaziz, wo bist du?" Ihre Stimme klang besorgt und suchend, während sie näher kam. Ihre Schritte waren leicht verweilt, als ob sie sich unsicher fühlte. Sie wusste nicht, was sie vorfinden würde. Kaziz zögerte einen Moment, bevor er sich umdrehte, um auf die Stimme seiner Ehefrau zu antworten. Sein Gesicht war ein Gemisch aus Angst und Entschlossenheit. "Ich bin hier, Leyla," sagte er leise, aber deutlich. Seine Stimme klang fest, obwohl er innerlich zerrissen war.

Der Anführer der Medjai stand still, unsicher, wie er sich in dieser Situation verhalten sollte. Er konnte die Spannung zwischen Kaziz und seiner Ehefrau spüren und wusste, dass dies eine entscheidende Wendung in ihrer Geschichte sein könnte. Leyla trat in den Raum und erblickte ihren Mann, der mit Tränen in den Augen stand. Ihr Herz schien in diesem Moment stillzustehen. "Kaziz, was tust du hier? Und wer ist dieser Mann?" Ihre Augen ruhten auf dem Anführer der Medjai, und ihre Miene zeugte von Verwirrung und Ungewissheit.

Kaziz atmete tief durch und trat einen Schritt auf seine Frau zu. "Leyla, das ist mein Freund, der Anführer der Medjai... er steht mir in dieser schweren Zeit bei. Es ist kompliziert, aber ich werde dir alles erklären." Seine Stimme war sanft und voller Aufrichtigkeit. Leyla blickte zwischen den beiden Männern hin und her und konnte die Intensität der Gefühle, die in der Luft lagen, förmlich spüren. Sie seufzte und trat auf Kaziz zu, umarmte ihn fest. "Ich habe solche Angst um dich gehabt, Kaziz. Du bedeutest die Welt für mich."

Kaziz erwiderte die Umarmung und flüsterte in Leylas Ohr: "Ich liebe dich, und das wird sich niemals ändern." Der Anführer der Medjai zog sich ein Stück zurück, um den beiden Raum zu geben. Er hatte das Gefühl, dass seine Anwesenheit hier nicht länger vonnöten war. Aber er wusste, dass er und Kaziz noch viele Gespräche führen mussten, um die schwierigen Fragen, die zwischen ihnen standen, zu klären. In dieser Nacht hatten die drei Menschen im Tempel des Grabes von Seti I auf unterschiedliche Weisen ihr Herz geöffnet, sowie gebrochen.

~~~

Der unerwartete Schrei von Evelyn zerschnitt die nächtliche Stille, ein markerschütternder Klang, der durch die Dunkelheit hallte und das Herz von Catharina aufschrecken ließ. Sie fand sich jäh aus ihren Gedanken gerissen und presste ihre Fingernägel in die Holzkiste, auf der sie saß. Ein schmerzhaftes Pochen breitete sich in ihrer Brust aus, während sie verzweifelt versuchte, ihre Gedanken zu ordnen und sich zu beruhigen. Die Dunkelheit umhüllte sie, und der Nebel ihrer eigenen Unsicherheit schien undurchdringlich.

Rick sprang sofort auf, um seiner Frau zu folgen, und eilte über das Deck, als ob er die Dunkelheit vertreiben könnte. Catharina konnte spüren, wie ihr Atem flatterte, als sie auf der Kiste saß, und sie versuchte, sich zu beruhigen, während die anderen Evelyn wieder an Deck zogen, die über die Reling gestürzt war. Der kalte Wind trug den Hauch von Panik mit sich, der sich im Schiff ausbreitete.

"Evy, diese Träume und Visionen, die dich in letzter Zeit heimgesucht haben, scheinen dich zu verwirren", bemerkte Rick, als sie sich schließlich zu Catharina gesellten. Evelyn konterte entschlossen: "Nein, das sind keine bloßen Träume. Das sind Erinnerungen an mein früheres Leben."

Catharina brach endlich ihr Schweigen und begann zu erzählen: "Ich hatte gerade selbst einen Rückblick, eine regelrechte Flut von Bildern... Es war, als ob ich dabei gewesen wäre. Ich sah, wie Kaziz den Anführer der Medjai küsste, und er sah genauso aus wie du..." Catharina wandte sich an Ardeth, der neben ihr saß, dann an ihren Bruder und fuhr fort: "Ehrlich gesagt, wir verlieren nicht den Verstand, Rick, obwohl es sich so anhören mag. Plötzlich beginnt alles Sinn zu ergeben."

"Und ist das der Grund, warum wir diesen Armreif gefunden haben?" fragte Rick, auf der Suche nach einer Bestätigung. Die beiden Frauen antworteten sofort: "Genau!"
"Ich war sein Beschützer", fügte Evelyn hinzu, und Ardeth meinte: "Glaubst du jetzt, mein Freund? Es ist deine Bestimmung, diese Frau zu beschützen." "So wie es meine ist, sie zu beschützen", warf Catharina ein, und Rick erwiderte scherzhaft: "Na klar. Sie ist eine wiedergeborene Prinzessin, und ich ein Krieger Gottes, und damit das nicht mal genau ist, ist meine kleine Schwester beides, nur dass sie in ihrem früheren Leben ein Kerl war."

"Und Alex führt uns nach Ahm Shere. Drei Seiten der Pyramide", sagte Catharina und sah ihn auffordernd an, dass er die Scherze lassen sollte. "Dies wurde vor Tausenden von Jahren vorherbestimmt, wobei Miss Catharina und ich die untere Seite der Pyramide sind - Geheimnisse, die nicht ans Licht dürfen...", fuhr Ardeth weiter, und Catharina nickte zustimmend. "Liebe im Geheimen, der Klassiker", kommentierte Catharina und zog dann die Augenbrauen hoch, ehe sie fragte: "Und wie endet die Geschichte?"

"Nur die Reise ist beschrieben, nicht das Reiseziel", antwortete Ardeth schlicht, und Catharina zog eine Augenbraue hoch. "Wie praktisch", kam es dann auch schon synchron von den O'Connell-Geschwistern, und Ardeth wandte sich an den Ältesten der O'Connells: "Wie erklären Sie sich die Visionen von Evy, sowie von Catharina? Und dass ausgerechnet Ihr Sohn den Armreif trägt? Wie erklären Sie sich Ihr Symbol?" "Zufall", antwortete Rick sofort, und Catharina entgegnete: "Ricky, es gibt nur einen feinen Unterschied zwischen Zufall und Schicksal."

~~~

"Sie sind fort. Wir haben sie verloren", hallte Ardeths Ruf durch die Luft, als sie schließlich am Ziel angekommen waren und Imhotep lediglich den Zug zurück gelassen hatte. Während die Männer den Zug ins Visier nahmen, durchstreiften die Frauen den Tempel, ihre Schritte hallten in den ehrwürdigen Gemäuern wider. "Unter anderen Umständen wäre dies wirklich ein beeindruckendes Reiseziel...", raunte Catharina, bevor ihre Worte in der Stille des Tempels verhallten. Doch dann entdeckte sie etwas Ungewöhnliches, etwas, das ihre Aufmerksamkeit gefangen nahm und ihre Stimme zu einem Ausruf trieb. Sie trat näher, und ihre Augen hatten sie nicht getäuscht – es war Alex' schwarzgelb gestreifte Krawatte, die an einer der Statuen befestigt war.

"Evy! Rick!", rief sie sofort, und ihre Schwägerin eilte als erste zu ihr, gefolgt von einem besorgten Rick. Evelyn schnappte sich die Krawatte, während Ardeth, im Alarmzustand, bereits mit einem bereitgehaltenen Gewehr herbeieilte. Kaum hatte sich Catharina umgedreht, um zu sehen, wo die Männer blieben, spürte sie bereits den kalten Gewehrlauf von Ardeth auf ihrer Brust. Ihre Blicke trafen sich, und ohne Worte schien zwischen ihnen eine stumme Vereinbarung zu entstehen. "Tu es ruhig, ich habe Angst", sagte sie schlicht und schenkte ihm ein zartes Lächeln.

"Alex hat seine Krawatte zurückgelassen...", informierte Evy, die die Krawatte an Rick weiterreichte, während Catharina sich wieder ihr zuwandte. "Und er hat eine kleine Sandburg für uns gebaut", fügte Evelyn hinzu, und Catharina betrachtete die mit Sand liebevoll gestaltete Miniatur eines Tempels. "Die Tempelinsel Philae", hauchte Catharina ehrfürchtig. "Sie sind nach Philae gegangen." Ein Moment der Stille folgte, bevor Rick seinen Sohn lobte: "Gut gemacht, Alex." Mit diesen Worten machte er sich bereits auf den Weg.

"Kommt schon!", rief Catharina, die wohl als Erste den Tempel verlassen hatte, bevor sie hinzufügte: "Aus irgendeinem Grund liebe ich diese Schnitzeljagd, würde daran nicht das Leben meines Neffen hängen." Ardeth lief neben ihr, und mit einem Kopfnicken erwiderte er: "Wir schaffen das schon, wir haben es schon mal geschafft", mit einem entschlossenen Blick. Catharina nickte zustimmend und gemeinsam eilten sie den anderen hinterher, während die Bedeutung der Situation schwer auf ihren Schultern lastete.

Kaum hatten sie die heilige Tempelinsel Philae erreicht, offenbarte sich bereits der nächste mysteriöse Hinweis. Die erhabene Pracht des großen Tempels von Abu Simbel schien in der Luft zu vibrieren, während sie von diesem heiligen Ort aus ihre Reise entlang des majestätischen Nils fortsetzten. Ein sanfter Wind begleitete ihre Expedition, und Rick, mit einem Hauch von Ehrfurcht in der Stimme, verkündete mit einem Fingerzeig: "Das da unten ist der Blaue Nil. Wir müssen nun Ägypten verlassen."

Evy, tief in die Geheimnisse der Geschichte versunken, erklärte mit einem Glanz in den Augen: "In der Antike gehörte all dies zum oberägyptischen Königreich. Die Oase muss hier irgendwo verborgen sein." Die goldenen Strahlen der untergehenden Sonne tanzten auf der Wasseroberfläche, während die Gruppe beharrlich entlang des Nils schritt, auf der Suche nach dem nächsten Hinweis, der sie ihrem Ziel näher bringen würde.

Der Himmel über ihnen präsentierte ein atemberaubendes Farbenspiel aus blau und weiß, als Catharina mit beruhigendem Ton einbrachte: "Mach dir keine Sorgen, wir werden ihn finden. Er ist ein kluger junger Mann. Er wird uns ein Zeichen hinterlassen." Ein Hauch von Zuversicht durchzog ihre Worte, während sie zu ihrer Schwägerin blickte und hinzufügte: "Er kommt nach dir, Evy."

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro