= kapitel 20 : bin das letzte =

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Mit zarter Vorsicht entfaltete die Brünette behutsam ihre Augenlider und erhob sich behände. Ein sanftes Erwachen durchzog auch die übrigen Mitglieder der Gruppe. Die Frage, die in aller Geduld darauf wartete, gestellt zu werden, lag in Bellamys Blick. "Wo genau befinden wir uns?", formulierte er schließlich jene Frage, die unausgesprochen in der Luft hing.

In einer anmutigen Geste erhob sich der Schwarzhaarige und reichte der Brünetten seine Hand, die sie mit Anmut ergriff, sich von Bellamy auf die Beine ziehen ließ. "Mein Schwert ist verschwunden", meldete sich die kleine Blake zu Wort, ihre Stimme von einem Hauch Besorgnis durchzogen. "Die Waffen sind fort, ebenso meine Pfeile und mein Bogen", fügte die Brünette hinzu, während sie sich weiterhin an den Schwarzhaarigen klammerte, der sie unterstützte, da ihr noch immer schwindlig war.

In prompter Reaktion holte Clarke die Schachtel mit der Flamme hervor; sie war unversehrt. Automatisch griff Cleo nach ihrem Hals, um sicherzustellen, dass ihre Halskette noch da war. "Zumindest sind die beiden wichtigsten Dinge noch da", kommentierte Cleo mit einem Hauch von Erleichterung, während Octavia rhythmisch gegen die Metallwand klopfte. In diesem magischen Moment öffnete sich die Tür, und ein gleißendes Licht durchflutete den vertrauten, alten Container. Die Gruppe zwang sich, die Augen vor der Helligkeit zusammenzukneifen. Doch im gleißenden Licht erkannten sie eine Silhouette, die den Container betrat. Es war keine gewöhnliche Frau, sondern die Frau aus der mysteriösen Zeichnung. "Luna", flüsterte Octavia, als ihre Augen die Erscheinung registrierten.

"Wo ist Lincoln?", erklang die Frage von Luna, die zweifellos die gesuchte Person war. "Lincoln ist tot", lautete die nüchterne Antwort der kleinen Blake, nachdem sie schwer geschluckt hatte. Luna schloss für einen flüchtigen Moment die Augen, und die Blondine übernahm das Wort: "Lincoln sagte, du würdest uns helfen." Doch Luna reagierte kühl und abweisend: "Hat er das?" "Luna, du bist die Letzte deiner Art", erklärte Cleo und trat vor. "Die letzte Nightblood", fügte die Brünette hinzu. "Also ist auch Lexa tot", bemerkte Luna, und Cleo nickte. "Ihr Geist hat dich zum nächsten Kommandanten auserkoren", fuhr Clarke fort. "Titus hat mich beauftragt, dir die Flamme zu bringen."

"Dann hätte er dir sagen sollen, dass ich mein Konklave mit dem Schwur verlassen habe, nie wieder zu töten", erwiderte Luna distanziert und Cleo preste ihre Lippen zu einem Strich. "Du musst nicht töten. Es ist dein Geburtsrecht zu herrschen. Wie du regierst, ist deine Entscheidung", sprach die Brünette, wandte sich wieder Luna zu und reichte ihr die Flamme. Luna blickte hinunter und sagte: "Ich erkenne das heilige Symbol. Aber was ist das?" "Das ist die Flamme", antwortete die Blondine. "In ihr ist der Geist von Commander. Der Geist von Lexa. Willst du sie annehmen und der nächste Commander werden?" Alle sahen Luna erwartungsvoll an, und die Brünette griff nach Bellamys Hand, der sie leicht drückte. Cleo verstand, dass sie ihm wichtig war.

"Nein", lautete Lunas schlichte Antwort. "Warum nicht?", wollte die Brünette sofort wissen. "Weil ich nicht die Letzte bin, die alles in Ordnung bringen kann", erklärte Luna und zeigte auf Cleos Kopfwunde, wo das weiße Blut getrocknet war. Luna verließ daraufhin den Container, und alle anderen verfolgten sie mit ihren Blicken. Clarke folgte ihr zusammen mit Octavia. Cleo blieb im Container stehen, wischte sich das getrocknete Blut von der Stirn und versank in intensiven Gedanken. Sie verstand, was Luna meinte, aber sie fühlte sich nicht stark genug. Sie war nicht so mächtig wie Lexa oder irgendein anderer. Doch dann fasste sie einen Entschluss. Sie würde alles daran setzen, Luna von ihrer Entscheidung abzubringen. Entschlossen rannte Cleo aus dem Container und blieb im nächsten Moment stehen. Wasser erstreckte sich soweit das Auge reichte - sie befanden sich auf einer alten Ölplattform.

Cleo spürte, wie die salzige Luft ihr Gesicht umspielte und der Wind ihr durchs Haar fuhr. Sie fühlte sich frei und unbesiegbar. Im nächsten Moment erfasste sie jedoch die Realität. Sie wusste, dass sie nicht alleine handeln konnte und dass sie Unterstützung brauchte. Sie drehte sich um und rannte zurück zum Container.

~~~

Überall, wohin meine Augen blickten, entfaltete sich vor mir ein schreckliches Panorama aus Flossen, bedrohlichen Zähnen und einem schier endlosen Teppich aus Blut. Inmitten dieser unheilvollen Kulisse war mir klar, dass, sollte ich von ihnen entdeckt werden, mein Schicksal bereits versiegelt wäre. Daher entschied ich mich dazu, mich einfach treiben zu lassen, in einer bittersüßen Hoffnung, dass sie ihre todbringende Reise fortsetzen würden. Doch die gnadenlose Realität hielt mich fest in ihrem eisernen Griff.

"Ich kann es dir kaum in Worte fassen", begann die Geschichtenerzählerin, eine Angehörige der Floukru, ihre Erzählung. Jasper lauschte gebannt, während Cleopatra in einem Meer eigener Gedanken versunken war. Wie sollte sie diese schaurige Begegnung den anderen begreiflich machen? Würden sie überhaupt imstande sein, die Tiefe des Erlebten zu erfassen? Und war es überhaupt von Belang, verstanden zu werden?

"Vielleicht hat sie ihre Meinung geändert", flüsterte der schwarzhaarige Mann, als Luna die Halle betrat. Clarke und Bellamy erhoben sich, und Cleopatra wurde aus ihrer Grübelei gerissen, als sie ihren Freunden folgte, die auf Luna zuströmten. Luna verkündete mit düsterer Entschlossenheit, dass die Boote mit der Abenddämmerung zurückkehren würden und sie die Insel für immer verlassen müssten.

"Luna, bitte, lass uns erklären", flehte die Blondine. Doch Luna blieb unnachgiebig: "Ich habe bereits abgelehnt." Bellamy versuchte, einen Schritt auf sie zuzugehen, aber Cleo reagierte blitzschnell und hielt ihn zurück. Luna fixierte Bellamy und sagte ernst: "Es gibt etwas, das uns alle vernichten wird."

"Was auch immer es ist, hier kann es uns nicht erreichen", erwiderte Luna. Zwar lag in ihren Worten eine Wahrheit, aber gleichzeitig schienen sie auch von zerbrechlicher Unsicherheit durchzogen zu sein. Luna passierte die drei und setzte sich zu Octavia, dann nickte sie Cleopatra zu, sich ihr anzuschließen.

Cleo jedoch schüttelte entschlossen den Kopf und eilte aus der Halle. Die Frischluft empfing sie, als sie sich mit festen Händen am Geländer festklammerte. Ihr Atem beschleunigte sich, und für einen Moment schloss sie die Augen. Plötzlich sprach eine Stimme hinter ihr, als sie sich in ihren eigenen Gedanken verlor.

"Cleopatra Pramheda, betrachte dich selbst. Kämpfen ist alles, was du kennst. Der Tod ist alles, was du kennst. Aber trotzdem..." Die Worte des Unbekannten wurden von Cleo abrupt unterbrochen, als sie sich schnell umdrehte und rief: "Du kennst mich überhaupt nicht! Warum denken alle immer, sie würden mich kennen?"

Luna erwiderte ohne mit der Wimper zu zucken: "Du bist mir gar nicht so unähnlich." Cleopatra spürte, wie ihre innere Stimme in einem Crescendo der Emotionen aufschrie.

"Oh ja! Lexa hat mir versichert, dass sie mich auf eine Weise kennt, die die Worte nicht erfassen können. Lincoln hat mir ehrlich versichert, dass er tief in meine Seele geblickt hat. Doch in Wirklichkeit, tief in mir drin, kennt mich niemand wirklich!", entgegnete Cleo mit einer durchdringenden Intensität. Ihr Blick schien die Unsicherheiten zu durchbohren, als sie mit nachdrücklicher Stimme fortfuhr: "Das Leben, meine Liebe, ist eine endlose Folge von Schmerzen!"

"Ich erwache jeden Morgen in einem Kokon aus Schmerzen, trage sie wie ein schwerer Mantel durch die Stunden des Tages. Weißt du, wie oft ich am Rand des Aufgebens stand? Wie oft mein Geist die Klippe des Abschieds geküsst hat? Bellamy mag vielleicht mit einer schmerzhaften Wahrheit sprechen: Er hat zwei Frauen, die ihn lieben, doch seine Schutzherrschaft erstreckt sich nur über eine von ihnen. Octavia, sein Fleisch und Blut, verständlich, dass er sie schützt. Doch die Andere, ich, bin lediglich ein Nebendarsteller, die Tochter des Ratsmitglieds Marcus Kane. Bin ich nur die beste Freundin oder vielleicht mehr? Was ich für ihn bedeute, liegt im Dunkeln. Es tut mir leid, aber ich kann niemandem Glauben schenken, der behauptet, ich sei eine Moonblida. Sie alle sind Lügner. Es ist undenkbar, dass ich zu einer Moonblida geworden bin...", keifte die Brünette, doch ihre Worte wurden von einer anderen Frau durchdrungen.

"Nein, das ist es nicht. Es verändert alles in deinem Leben. Ich kann nicht sein, wie andere mich formen wollen. Ich bin das schwarze Schaf meiner Familie, das unangepasste Glied der Nightblidas. Ich habe meinen Weg verlassen. Du bist keine Moonblida geworden, Cleo, du warst schon immer eine...", begann Luna, während ihre Worte von einer tieferen, intensiveren Wahrheit durchtränkt waren. "Alles, was ich fühle, ist Schmerz, denn wir sind nicht normal, Cleo. Wir werden nie normal sein", fuhr Luna fort, und Cleos Augen verengten sich bei den ernsten Worten.

"Ich vermisse es mehr als alles andere auf der Welt", warf Cleo ein, ihre Stimme nun von einer nachdenklichen Melodie durchzogen. "Glaubst du wirklich, dass ich diese Person sein will? Eine Moonblida oder die Moonreina?"

"Wenn man es nicht versucht, weiß man es nicht. Ich habe es wirklich versucht, aber ich konnte es nicht. Das Konklave hat mich gebrochen", sagte Luna, die nun neben Cleo stand und eine Aura der Verletzlichkeit ausstrahlte.

"Ich weiß nicht, wie du das aushalten kannst. Okay, wie schaffst du es? Kennst du dieses Gefühl nicht? Allein zu sein, wenn du unter Menschen bist, aber du bist allein, weil niemand so ist wie du?", fragte die Brünette, ihre Worte jetzt in einem tiefen, gefühlvollen Ton.

"Hier bist du also, Cleo? Wir haben dich überall gesucht", erklang die erleichterte Stimme eines vertrauten Gesichts. Die Brünette hob den Blick, und ihre Augen begegneten dem intensiven Blick des schwarzhaarigen Mannes. Ein leiser Seufzer entwich ihr, als er ihre Tränen bemerkte, und sie spürte augenblicklich, dass er ahnte, dass etwas tiefgreifendes nicht stimmte.

Leise, fast zögerlich, fuhr die Brünette fort: "Es ist die Einsamkeit..." Ihr Blick richtete sich nun auf Bellamy, als sie ihre Worte weiter formulierte: "Ich kann nicht mit mir selbst leben, Bell. Es tut mir so leid! Dass ich kein normaler Mensch mehr bin. Ich bin ein Problem, ich bin das Letzte."

Die Stille legte sich wie ein Schleier über die Anwesenden, als die Worte der Verzweiflung in der Luft hingen. In diesem Moment durchbrach die kleine Blake die bedrückende Atmosphäre. Ihr Blick, durchdringend und voller Sorge, richtete sich auf die Brünette: "Cleo, was ist los mit dir? Warum redest du nicht mit ihm darüber? Schließlich ist er dein bester Freund."

Cleo seufzte erneut, ihre Worte schienen aus der Tiefe ihrer Seele zu kommen: "Nein, ich will nicht mit ihm reden, O. Ich will ihn nicht einmal ansehen. Du tust mir weh, Bell, immer und immer wieder. Du hast mich eine Verräterin genannt, du hast gesagt, ich hätte dich verlassen, aber du hast mich nicht verstanden! Ihr kennt mich nicht, keiner von euch tut das. Ihr seid meine letzte Familie, mein Vater ist nicht hier, meine Mutter ist tot wegen mir, ich habe Menschen getötet. Ich bin nicht mehr das Mädchen, das ihr früher kanntet, das Mädchen, das ihr auf der Ark getroffen habt."

Tränen liefen ungebremst über Cleos Wangen, begleitet von mehreren Schluchzern, die ihre Kehle verließen. Die Last ihrer Worte schien den Raum zu erfüllen, während sie ihren tiefsten Schmerz offenbarte.

"Du siehst ein Monster, einen Grounder oder ein Sky Girl. Ihr seht Cleopatra Pramheda, aber ich bin nicht Cleopatra Pramheda. Ich bin... Ihr seht eine Mörderin."

Ein donnerndes "Nein!" durchbrach die Stille. Bellamys Stimme war erfüllt von Schmerz und Verzweiflung, seine Augen glänzten von Tränen. "Wenn ich dich ansehe, sehe ich das Mädchen, in das ich mich verliebt habe!", sagte er und trat einen Schritt näher zu Cleo. Luna war bereits gegangen, und auch Octavia hatte den Raum verlassen.

"Bist du immer noch...?" begann Cleo, und bevor sie ihren Satz beenden konnte, unterbrach Bellamy sie: "Natürlich, ich könnte dich nie aus meinem Kopf oder aus meinem Herzen bekommen."

"Bist du dann mein Charming?" fragte die Brünette mit einem verschmitzten Lächeln, während der Raum von einer Mischung aus Spannung und Emotionen erfüllt war.

"Aber nur, wenn du meine Königin bist!" erwiderte der Schwarzhaarige, bevor sich die beiden in einem stürmischen Kuss verloren. In diesem Moment schienen die Worte unwichtig zu werden, und die Liebe zwischen ihnen sprach lauter als alles andere.

~~~

Die Gruppe fand sich erneut vor dem robusten Container wieder, der ihre Unsicherheiten und Ängste einschloss. Die Last der Entscheidungen, insbesondere Lunas beharrliche Weigerung, die Flamme zu tragen, legte einen Schatten über ihre Gemüter. Wie sollten sie Alie stoppen, ohne die Flammenmacht in Lunas Händen? Die Frage hing schwer in der Luft, als der schwarzhaarige Mann, von einem Hauch der Besorgnis umhüllt, nach Jasper fragte: "Wo ist Jasper?"

Octavia, mit einem Blick, der zwischen Trauer und Verständnis pendelte, antwortete mit einer sanften Melancholie: "Er verabschiedet sich von Shay." Die Worte schwebten einen Moment lang in der Stille, während Bellamy versuchte, das Unbekannte zu enthüllen: "Shay, die Geschichtenerzählerin mit dem Hai." Seine Erklärung erreichte seine Freundin, die die meiste Zeit ihres Besuchs draußen verbracht hatte und daher die feinen Nuancen der Intrigen kaum erfasst hatte.

"Tut mir leid, Cap. Du wirst sie zurückbringen müssen", sprach Luna mit einer Ernsthaftigkeit, die die Dringlichkeit der Situation unterstrich. In einem resignierten Akt warf sie eine Tasche in den Container, begleitet von einem kalten Kommentar: "Eure Sachen." Der metallische Klang, als die Tasche aufschlug, verstärkte die beklemmende Atmosphäre.

Lunas Augen ruhten schwer auf der Gruppe, als sie entschieden verkündete: "Ihr bekommt eure Waffen erst zurück, wenn ihr an Land seid." Cleo, im Begriff, den Container zu betreten, wurde von Luna am Arm zurückgehalten. In einem flüsternden Moment der Vertrautheit sprach sie leidenschaftlich: "Verstecke nicht, wer du bist, verstecke dich nicht, Moonreina!" Die Worte hallten nach, ihre Bedeutung durchdrang die Luft.

Plötzlich wurden sie von unsichtbaren Kräften in den Container gestoßen, und Clarkes verzweifelter Ausruf durchbrach die Stille: "Sie haben die Flamme." Eine beängstigende Realität setzte sich durch, als Octavia aufgebracht feststellte: "Sie sperren uns hier ein!" Die Brünette hämmerte verzweifelt auf das Metall, ein dumpfes Echo ihrer Frustration.

Bellamy, mit einem kalten und doch fassungslosen Blick, erklärte sachlich: "Lunas Leute greifen sie an. Alie ist hier." Die Dringlichkeit der Situation manifestierte sich, während die Gruppe in der Dunkelheit des Containers gefangen war. Ihre Schicksale schienen in diesem Moment der Unsicherheit miteinander verwoben, und die unmittelbare Gefahr drängte sie zu einem raschen Handeln.




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