= kapitel 26 : sag nicht müde =

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

Die Blondine bestaunte mit einem Ausruf der Ehrfurcht die auf dem Tisch thronende Kreation – eine Torte von schier atemberaubender Schönheit. "Diese Torte ist wunderschön", hauchte sie voller Bewunderung. Der Bäcker, ein warmherziger Mann mit einem Lächeln, das von tief empfundener Dankbarkeit durchzogen war, erwiderte: "Ohne dich würde dieses Meisterwerk heute nicht existieren." Gemeinsam trugen sie die kunstvoll verzierte Torte fort, als plötzlich eine Tür ins Schloss fiel.

Im nächsten Moment erklang die Stimme von Madi, die neugierig fragte: "Was geht hier vor sich?" Die Brünette gesellte sich zu den beiden Griffins und antwortete ruhig: "Ich glaube, es findet hier irgendeine Feier statt." "Was los ist? Es ist Benennungstag. Und ihr seid die Ehrengäste." Mit diesen Worten reichte er den Dreien einen Teller mit köstlichen Keksen.

Nach einem zustimmenden Nicken von Clarke griff das Schwarzhaarige Mädchen nach einem der Kekse, gefolgt von Cleo, die sich ebenfalls einen nahm. "Ich weiß. Ein guter Keks kann dein Leben verändern", kommentierte der Bäcker, während die beiden ein Lächeln teilten, das die Leckerei bestätigte.

Eine Frau rief plötzlich aufgeregt aus: "Da kommt sie! Da ist Delilah!", und alle Augen richteten sich auf die Treppe, wo Delilah gemeinsam mit Jordan Green herunterkam. Glückwünsche wurden ausgesprochen, und sie eilte zu der Blondine, um sich erneut für ihre Rettung zu bedanken. "Wie fühlst du dich?" erkundigte sich Clarke, worauf das dunkelhäutige Mädchen schlicht antwortete: "Ich fühle mich gut."

"Das werde ich beurteilen", kommentierte Cillian, der plötzlich auftauchte trocken:" Hier entlang. Ich untersuche dich mal. Dich auch. Los, komm." Clarke folgte ihm, während Madi Jordan einen der köstlichen Kekse reichte. "Oh. Mm. Die sind wirklich gut", bemerkte er mit einem Lächeln und Raven mischte sich ein: "Du hast dich schnell erholt", und Jasper, immer für einen Scherz zu haben, fügte hinzu: "Jap, wenn bei ihm ausruhen heißt, dass er vögelt, ja dann hat er sich ausgeruht." Ein allgemeines Lachen erfüllte den Raum, während Jasper Madi die Ohren zuhielt.

Die Reyes nutzte einen Moment der Ablenkung, um ein Bild mit einer Frau auf einem Motorrad zu betrachten, während die anderen weiter naschten ehe Cleo meinte:" Ich muss mal kurz die Mom raushängen lassen, aber sagt so etwas nie wieder in Madis Nähe, und in meiner. Du hast dich genau wie Jasper Jordan angehört. Das hat er nämlich über Bellamy und mich gesagt, wenn wir 'geredet' haben."

Cleo ging zu Clarke, die dem Arzt nachschaute. "Er ist süß", bemerkte sie. "Hör auf", erwiderte die Blondine nur und Madi fragte neugierig: "Wird es ab jetzt immer so sein?"  "Wieso nicht? Ich finde, wir verdienen einen Neuanfang, du nicht?", antwortete die Brünette und Madi wollte wissen: "Darf ich hier auch zur Schule gehen?"

"Nein, Madi. Und bevor du etwas sagst, darüber haben wir doch geredet. Du hast dich entschieden, Commander zu sein. Somit hast du Verpflichtungen. Ich als deine zweite Beraterin, neben Gaia, darf auch nicht all das machen, was ich gern machen würde", erwiderte Cleo und Jasper warf ein: "Was soll denn schon passieren, Mom, Clarke? Keiner erfährt, dass sie ein Nightblood ist oder dass ich ein Moonblood bin."

"Sei still", fuhr Clarke ihn an und sprach weiter: "Gaia, Miller und Jackson warten am Schiff auf dich, Madi. Sie hat mir von Sheidheda erzählt. Du weißt, du kannst zurücktreten. Die Flamme würde entfernt. Niemand würde es dir verübeln." "Ich würde es. Ich geh zum Unterricht", erwiderte Madi bedrückt und verließ den Raum. Jasper folgte dem schwarzhaarigen Mädchen, und die Brünette kommentierte nur: "Sei froh, dass sie noch auf dich hört. Also, Jasper, er denkt wirklich, ich würde ihn jetzt automatisch für erwachsen halten. Nur weil er körperlich gefühlt so alt ist wie ich und meine Tochter jagdt Schmetterlinge, ich hoffe sie trifft auf Diyoza oder Jade und kommt dann nach hier..."

~~~

"Lasst uns nun gehen, die Eröffnungszeremonie wartet nicht auf uns", schlug Delilahs Mutter vor, während sie die versammelte Gruppe dazu animierte, sich auf den Weg nach draußen zu machen. Die Mitglieder der Eligius Four verharrten jedoch an ihrem Ort. "Murphy und Emori?" erkundigte sich der schwarzhaarige Mann, während Cleo sarkastisch einwarf: "Hast du dich auch mal dazu durchgerungen, aufzustehen, Mister Blake? Sie bewachen das Schiff zusammen mit den anderen." Echo entgegnete mit einem schelmischen Lächeln: "Murphy verzichtet auf eine Gelegenheit, sich volllaufen zu lassen? Jetzt mache ich mir Sorgen."

"Er wird sich schon fangen, so wie immer", warf Reyes ein. "Vielleicht sollten wir auch dorthin gehen." Jordan lehnte ab: "Nein, ich bleibe hier." Bellamy schmunzelte, bevor Clarke einschritt: "Wir sind Gäste der Primes. Wenn wir uns auf dem Schiff isolieren, könnte das schlecht aufgenommen werden." Delilah rief ihnen bereits zu: "Jordan, beeilt euch!" und stand einige Meter entfernt. "Ich bin an der Bar", teilte Raven mit, und der Rest folgte Delilah. "Kommt! Wir wollen die erste Beichte nicht verpassen", rief das dunkelhäutige Mädchen und lief voran, Jordan im Schlepptau.

Als sie die Burg erreichten, traten Russell und seine Frau vor und sprachen ins Mikrofon: "Willkommen zum Benennungstag. Heute feiern wir die vier Säulen von Sanctum. Diese lauten..." "Buße, Erneuerung, Freude, Neugeburt", antworteten die Sanctum-Bewohner im Chor. "Korrekt. Neugeburt. Neugeburt! Heute feiern wir die Rückkehr unserer geliebten Priya", verkündete Russell, und die Menge antwortete: "Geheiligt sei ihr Name." "Fürwahr. Wir übergeben ihren Namen unserer ebenso geliebten Delilah. [Applaus] Wie es an jedem Benennungstag Tradition ist, beginne ich mit der allgemeinen Abbitte. Als euer Anführer ist es meine Pflicht, uns während der roten Sonne zu schützen. Kaylee, darin habe ich dich enttäuscht."

Russell fuhr fort, seine Schuldgefühle offen zu legen, und sprach über seine Entscheidungen während der roten Sonnenfinsternis. Kaylee umarmte ihn sofort, und die Menge applaudierte. Cleo fragte sich, wer Luna war, und warum niemand über sie sprach. Russell forderte dann die Anwesenden auf, einander zu lieben und Abbitte zu leisten.

Cleo suchte den Blickkontakt mit Echo und ging auf sie zu, umarmte sie überraschend. Echo schien perplex, doch auch Bellamy, der daneben stand, lächelte. "Es tut mir leid, für alles, was ich dir angetan habe, Echo, meine Schwester", hauchte Cleo in ihr Ohr. Echo erwiderte die Umarmung und sagte: "Danke, mir tut es auch leid, dass ich deinen Kopf wollte." Die beiden Frauen lösten sich voneinander und standen wieder Seite an Seite, als wäre nichts geschehen.

"Jetzt muss ich zu meinem Sohn", sagte Cleo und lief in Richtung des Hauses, in dem sie untergebracht waren. Als sie das Haus betrat, war es still. Raven saß allein an der Bar. "Hey, können wir reden?", fragte Cleo. Raven antwortete sarkastisch: "Lass mich raten. Ich bin die erste Station auf deiner 'Vergib mir'-Tour?" Cleo seufzte und fuhr fort: "Nein, das war Echo. Raven, hör mir bitte zu. Ich bedauere, dass ich Shaw nicht retten konnte, dass ich euch so oft verraten habe." Plötzlich unterbrach Raven sie: "Halt den Mund, Cleopatra Kane!" Sie schlug mit der flachen Hand auf den Tisch und fuhr fort: "Halt Shaw da raus."

"Er wollte, dass du glücklich bist, Raven", entgegnete Cleo. "Seine letzten Worte waren: Du verdienst es, glücklich zu werden." Raven reagierte unerwartet: "Du hast uns so oft hintergangen. Leute sind deinetwegen gestorben. Aber du brauchst dich nicht bei mir entschuldigen, Cleopatra. Wann verstehst du eigentlich, dass wir dich dafür nicht verurteilen? Dass du uns nur beschützt, aber dein eigenes Glück aufgibst, das verübeln wir dir nicht." Raven nahm Cleo in einer Umarmung, sagte ihr, dass sie mehr sei, als sie glaube, und dass sie sie lieben. Dann löste sie sich und ging.

~~~

Cleo stand still vor einer Laterne auf Papier, an der sie gerade einen kunstvollen Knoten anbrachte, der einen Zettel zierte. Auf diesem Zettel hatte sie ihre tiefsten Gedanken niedergeschrieben, bevor sie sich zu Bellamy wandte, der sie aufmerksam beobachtet hatte. Ein leichter Wind strich durch ihre Haare, als sie mit einem Hauch von Ironie sagte: "Diese Laternen scheinen zu fliegen und tragen unsere Sünden fort." Bellamy, der bislang schweigend zugehört hatte, antwortete nachdenklich: "Mmh, wenn es nur so einfach wäre."

"Vielleicht ist es das doch", erwiderte Cleo, während sie ihn intensiv ansah. "Auf meiner Laterne steht, dass ich dich so oft umbringen wollte und dass es meine Schuld ist, dass deine Mutter gefloatet wurde..." "Sunshine, bitte, lass das sein", unterbrach er sie sofort, doch Cleo hielt unbeirrt weiter: "Was ich getan habe, dich verlassen zu haben, deine Mutter verraten zu haben, sogar nur mit meinem Blick... Es tut mir so leid, Bell." Seine Augen trafen ihre, und sie spiegelten Reue wider. Die Worte kamen mit gebrochener Stimme: "Ich weiß, wie es ist, alles für einen Menschen zu riskieren. Jasper ist deine Familie, Octavia ist deine Familie, und..."

"Hey", unterbrach sie ihn diesmal. "Du bist auch meine Familie. Das hatte ich aus den Augen verloren, als ich entschied, mich Lexa anzuschließen oder Blodreina zu folgen. Aber ich verspreche, das nie wieder zu vergessen, dich nie wieder zu verraten oder umbringen zu wollen. Du bist mir zu wichtig, Bell." "Cleo", hauchte er, nahm sie fest in die Arme, und für einen Moment schien die Last der Vergangenheit zwischen ihnen zu schwinden. Nachdem sie sich gelöst hatten, fragte Cleo mit einem Hauch von Hoffnung: "Willst du es versuchen?"

"Zu viele Sünden. Meine Laterne würde nicht fliegen", erwiderte er nachdenklich. Sie sah ihn direkt an und sagte: "Und du glaubst, meine würde fliegen?" "Octavia?" versuchte er abzulenken. "Genug Abbitte für heute", entschied er und nickte, während die Versöhnung zwischen ihnen ihren Anfang nahm.

~~~

Cleos Kleid tanzte sacht im Rhythmus der Musik, als sie sich dem Mann mit den pechschwarzen Locken näherte. Er lehnte lässig an einer marmornen Säule, sein Blick gefangen in den Wirbeln der Party, die ein Kaleidoskop aus Lichtern und Farben bildeten. Als sie ihn mit einem sanften "Hey" grüßte, spiegelte sich in seinem Gesicht eine Melange aus Gefühlen wider, die sie sofort spürte. Eine feine Spur von Neugier mischte sich mit der Dunkelheit vergangener Erlebnisse.

"Das letzte Mal, dass ich auf einer Party war... wurde meine Schwester verhaftet", gestand er, und in Cleos Augen blitzte ein Hauch von Empathie auf. "Bell, wenn du dich deswegen zerreißt, sie zurückzuholen, lass uns sie holen...", begann sie, wurde jedoch abrupt von seinem energischen Einwand unterbrochen.

"Nein, das ist nicht, wie ich mich selbst zerreisse, okay? Das ist, wie ich menschlich bin – Gefühle zu haben, wenn Menschen, die ich liebe, in Schwierigkeiten stecken oder sterben. Das hat die Cleo, die ich auf der Ark kannte, getan. Warum du nicht?", erklärte er mit einer tiefen Eindringlichkeit, die die Luft um sie herum zu elektrisieren schien: "Was ist passiert?" Doch seine Sorgen drehten sich nicht um sein eigenes Leid und die Brünette erwiderte ein schlichte:" Es geht nicht um mich."

"Nein? Wir haben Monty und Harper vor drei Tagen verloren. Wie fühlst du dich dabei? Ich weiß es nämlich nicht. Ich habe gestern meine Schwester verloren. Es wird eine Weile dauern, bis ich aufhöre, Dinge zu fühlen, wie eine gute Königin von Azgeda. Aber ich werde es weiter versuchen", sprach der Schwarzhaarige, und Cleo spürte, wie seine Worte wie ein Echo vergangener Schmerzen in ihren eigenen Erinnerungen hallten. Ihr Kopf neigte sich verständnisvoll, und sie flüsterte: "Ich verstehe." Ihr Impuls war zu gehen, doch Bellamy hielt sie sanft am Handgelenk fest. "Es tut mir leid, das war nicht fair", hauchte er, und Cleo hob den Blick zu ihm.

"Du siehst...", begann er, seine Worte in der Stille des Augenblicks schwebend, während die Brünette seine Aufmerksamkeit mit einem Hauch von Amüsiertheit erwiderte. "Sag nicht müde. Du hast lange genug gelebt, um zu wissen, dass man einer Frau nie sagen sollte, dass sie müde aussieht!", unterbrach sie ihn augenblicklich, ihre Stimme von einem spielerischen Ton getragen.

Bellamy antwortete mit einem charmanten Grinsen, seine Worte jetzt mit einer eleganten Korrektur durchzogen: "Ich wollte 'nachdenklich' sagen und wunderschön." Ein sarkastisches Lächeln huschte über Cleos Gesicht, während die Welt um sie herum in einem bittersüßen Tanz aus Lichtern und Schatten verschwamm.

„Einen Gedanken für eine Ration?" Ihre Worte schwebten in der Luft wie zarte Melodien. „Ich dachte an dich...", murmelte Cleo, immer noch zu ihm aufblickend, während seine Hand ihr Handgelenk fest umschloss, und ihr Herzschlag sich überraschend beschleunigte. Bellamys Mund stand vor Schock offen, obwohl er nicht erwartete, was als Nächstes kam. „...und an das, was Blodreina gesagt hat", fuhr Cleo fort, sich so drehend, dass Bellamy sie losließ.

„Hat sie recht? Siehst du mich als zerbrechliches Wesen, das hinter Glas gehalten werden muss? Um mich vor Blodreina zu schützen...? Wenn ich einfach nur Cleo von der Ark bin..." Bellamys Lächeln verblasste bei der Erinnerung daran, wie er die Narben auf ihrem Rücken sah, die seine eigene kleine Schwester verursacht hatte, und Cleo sich nicht gewehrt hatte, obwohl sie durchaus im Stande dazu war. Aber auch die alte Cleo?

„Lass das. Bitte. Wenn ich daran denke, was sie alles in den Jahren dir angetan hat...", begann Bellamy, nur um sofort von Cleo unterbrochen zu werden: "Hat sie nicht. Egal, was du dir ausmalst, sie hat das nicht getan. Bellamy, hat sie nicht... wegen dir. Ich habe den Überblick darüber verloren, wie oft du für mich und alle, die dir wichtig sind, da warst. Du hast jemanden gerettet, der dir nichts bedeutet. Damals in Polis oder Lincoln, du hast ihn gefoltert, aber nicht getötet. Warum?"

"Weil du es gewünscht hast. Weil das, was dir wichtig ist, auch mir wichtig ist. Was dich glücklich macht, lässt mich dich behalten wollen. Was dich erschreckt, möchte ich zerreißen", antwortete Bellamy. Er zögerte, und Cleo war völlig überrascht von dieser Liebeserklärung; sie konnte das, was er zwischen den Worten sagte, erkennen. „Das war seit dem ersten Moment, in dem ich dich sah, so... Ich möchte dich nicht hinter Glas beobachten, Sunshine", sagte Bellamy, und Cleo verlangte zu erfahren: "Was wünschst du dir?"

Bellamy starrte ihr einen langen Moment in die Augen, bevor er sich schnell vorbeugte und seine Lippen gegen ihre presste. Cleo schlang ihre Arme um seinen Hals und erwiderte den Kuss, während Bellamy seine Arme um ihre Taille legte. Er zog sich schließlich zurück, und Cleo  lächelte selig, bevor sie glücklich kicherte, was auch Bellamy zum Lachen brachte. Wie lange hatte sie darauf gewartet? Wie lange war jeder von ihnen zu feige gewesen? Endlich hatte sie es ausgesprochen, endlich war es offiziel, wie lang das wohl halten würde?


Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro