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Jungkook

"Wir sollen den Wall stehen lassen?", fragte mich Jimin entgeistert von seinem Essen aufblickend. Erneut nickte ich. "Ich hab nicht vor ihn so schnell abzureisen. Wenn hier wirklich Streuner rumlaufen, die sogar Suho angreifen bin ich lieber vorsichtig", erklärte ich erneut meinen Standpunkt. Bereits seit Beginn des Essens diskutierten wir über den Wall um unser Dorf. Jimin war der Ansicht, dass er nicht schön war und deswegen wieder verschwinden sollte. Zudem meinte er, dass Junji Angst vor dem Wall hätte. Meine Argumente fand ich dagegen aber doch logischer und begründeter. "Jimin, lass Jungkook seine Entscheidungen treffen und find dich damit ab. Er ist der Rudelalpha", brummte Yoongi und biss von seinem Brot ab. "Ach stimmt. Jungkooks Entscheidungen sind ja immer so weise. Wie die Entscheidung Suho zu sagen, wo er Tae finden kann!", sprach Jimin verächtlich und verschränkte die Arme vor der Brust. Auf diese Entscheidung meinerseits hatte er wirklich nicht gut reagiert. "Wir haben noch nichts von ihnen oder von Namjoon gehört. Vielleicht haben sie Jin und sein Rudel ja noch gar nicht gefunden", versuchte ich den Älteren zu beruhigen, doch Jimin lachte nur abfällig. "Du nimmst seinen Namen nicht mehr in den Mund seit du diese Entscheidung getroffen hast. Du hast eindeutig ein schlechtes Gewissen Jungkook", knurrte Jimin mich leise an. "Jimin...", versuchte ich noch einmal zu ihm durchzudringen, unterbrach mich aber im nächsten Moment selbst. Er hatte ja Recht. Ich hatte ein schlechtes Gewissen. Niemals hatte ich gewollt, dass Jins Rudel irgendwas zustieß und dennoch hatte ich Suho auf ihre Fährte gehetzt. Schuldbewusst senkte ich den Kopf und blickte auf meinen Teller Suppe. "Appa... kommt Appa wieder?", fragte Junji leise. Seit Tagen war er nicht mehr derselbe. Zwar sprach er nach wie vor, aber er aß kaum und machte Jimin und Yoongi unglaubliche Sorgen. Auch konnte ihn keiner von uns zum Lachen bringen. Es war als wäre seine kindliche Freude versiegt. "Appa kommt bestimmt irgendwann wieder", seufzte Jimin. "Junji, magst du nichts essen? Appa hat sich so viel Mühe gegeben", versuchte Yoongi seinen Sohn vom Essen zu überzeugen, doch der kleine Welpe schüttelte nur den Kopf und blickte traurig aus dem Fenster. "Wo ist Appa?", fragte er leise, wohl er zu sich selbst als zu uns. Kleine Tränen bildeten sich in seinen Augen, glitzerten kurz darin auf und rollten im nächsten Moment schon über seine Wangen. Jimin sprang sofort alarmiert auf, rannte um den Tisch und wollte seinen Sohn in die Arme schließen. Dieser war aber schneller und sprang von seinem Stuhl hinunter. Er sah Jimin kurz an, ehe er sich umdrehte und zu mir gerannt kam. Mit seinen geröteten Äuglein blickte er zu mir hinauf. "Appa kommt wieder oder? Es geht ihm gut?", fragte er und ich konnte nicht anders, als seine Trauer nachzuempfinden. Auch ich hatte immerhin meine Eltern verloren. Sanft griff ich nach dem kleinen Mann und hob ihn auf meinen Schoß. Junji ließ es über sich ergehen und kuschelte sich sofort an mich. Jimin schnaubte nur empört auf, während ich Junji sanft durch die Haare strich. "Appa geht es bestimmt gut. Er ist doch mit Jin und Ravi und Hoseok unterwegs", beruhigte ich Junji vorsichtig. Leicht nickte dieser gegen meine Brust und krallte sich mit seiner kleinen Hand in mein Shirt. "Appa ist trotzdem in Gefahr, oder?", fragte er leise und ich schlang aus Reflex meine Arme fester um ihn. Ich antwortete nicht. Ich konnte Junji nicht noch mehr beunruhigen, als er sowieso schon war. "Magst du nicht doch etwas essen? Dann wartet irgendwann ein großer, starker Wolf hier auf seinen Appa", versuchte ich das Thema zu wechseln und Junji zu essen zu animieren. Junji schüttelte allerdings weiter nur mit dem Kopf. "Mag nicht essen", murmelte er leise. "Aber Appa hat sich so viel Mühe gegeben und es schmeckt so super lecker!", versuchte ich es weiter, doch Junji schüttelte wieder nur den Kopf. "Mag das Appa wieder da ist", flüsterte er leise und presste sein Gesicht feste in meinen Brustkorb. Sein kleiner Körper begann immer wieder unkontrolliert zu zucken und sofort fing ich an ihn sanft hin und her zu bewegen. Meinem Mund entkamen immer wieder beruhigende Laute und Wörter, die Junji sanft ins Ohr sprach. Als das alles aber nichts half stand ich vorsichtig auf und fing an mit ihm auf und ab zu gehen. Jimin und Yoongi beobachteten mich dabei genau, wobei Jimins Augen zu schlitzen verengt waren. Junji wimmerte immer noch gegen meine Brust und ließ sich einfach nicht beruhigen. "Jimin, ich kann ihn nicht beruhigen", flüsterte ich verzweifelt. Bisher war es mir immer gelungen den kleinen Welpen zu beruhigen. Sofort stand Jimin auf und kam auf mich zu. Mit einem geschickten Griff zog er Junji aus meinen Armen und presste ihn feste an sich. "Er vermisst seinen Appa, den er vermutlich nie wiedersehen wird", zischte er mir noch zu, ehe er mit Junji das Esszimmer verließ. Wie ein begossener Pudel stand ich nach wie vor an der gleichen Stelle und starrte Jimin nach. "Er wird mir nie vergeben, oder?", fragte ich leise an Yoongi gewandt. "Das wird er. Du bist immer noch einer seiner wichtigsten Freunde. Aber du musst ihm auch Zeit geben. Du hast seinen besten Freund an Suho ausgeliefert", seufzte Yoongi. "Was hätte ich den tun sollen? Außerdem ist Suho jetzt schon zwei Tage hinter ihnen her und hat sich bisher noch nicht gemeldet. Vielleicht konnte Jin ihn ja genauso austricksen, wie er Namjoon und mich ausgetrickst hat.", versuchte ich mich aus der Situation zu reden. "Du hast das Richtige für unser Rudel getan, Jungkook. Deswegen bist du der Rudelalpha. Aber du musst damit leben, dass nicht alle mit deiner Entscheidung übereinstimmen. Das ist die Verantwortung eines Regierenden und auch seine Bürde, die er zu tragen hat.", erklärte Yoongi und stütze seinen Kopf in seinen Händen ab. "Ich vermisse Namjoon-hyung", murmelte ich und ließ mich auf Jimins freien Stuhl fallen. ich hatte keine Lust zu meinem eigenen zu laufen. "Ich vermisse den Chaoten auch. Aber bestimmt lässt er nichts ruhen, bis er Jin gefunden hat", murmelte Yoongi. Stumm sah ich vor mich hin. Das würde Namjoon ähnlichsehen. Der Sturkopf würde vermutlich wirklich nur mit Jin zusammen zurückkehren. Nichts auf der Welt würde ihn sonst zurückbringen. "Hast du ihn mal angerufen?", fragte Yoongi und ich schüttelte den Kopf. "Wollte ihn nicht stören", murmelte ich. "Ruf ihn an und sag ihm er soll zurückkommen. Das hat doch keinen Sinn. Vor allem wenn Suho selbst auch auf der Suche ist.", brummte Yoongi. Kurz dachte ich über seine Worte nach. Dann zog ich mein Handy aus meiner Hosentasche. Schnell suchte ich nach Namjoons kontakt und rief ihn an. Yoongi deutete mir mit einer Handbewegung an auf laut zu stellen, was ich schnell tat. Gemeinsam lauschten wir dem tuten und warteten darauf, dass Namjoon abnahm. Der Alpha ließ sich allerdings Zeit und gerade wollte ich selbst wieder auflegen, als das Tuten beendet wurde. "Jungkook?", fragte Namjoon und Erleichterung umfing mich. Es tat gut seine Stimme wieder zu hören. Wie schon immer beruhigte sie mich. Sofort schossen mir nun allerdings auch alle angestauten Tränen in die Augen. "Hyung", wimmerte ich leise und sah Yoongis überraschten Blick auf mir. "Gott Jungkook? Ist alles okay? Hat Suho unser Dorf angegriffen?", überhäufte mich Namjoon mit fragen. Schnell zog ich meine Nase hoch. "Nein hyung. Es lief alles gut. Suho hat verstanden, dass wir ihm nicht mehr das geben können, was er will. Ich hab ihn euch hinterher geschickt", brachte ich mit zitternder Stimme hervor. Kurz herrschte Stille am anderen Ende. "Ich nehme an Jimin hat das gar nicht gefallen?", stellte Namjoon die rhetorische Frage. "Nicht wirklich", brummte Yoongi als Antwort. "Ihr wollt, dass wir zurückkommen, oder?", fragte Namjoon nach einer erneuten Stille. "Bitte komm wieder her Hyung. Suho wird Jin schon finden. Sie bringen ihn hier her und tun ihm nichts", flehte ich meinen Hyung an. Dieses Mal entstand eine längere Pause. "Gib mir noch eine Nacht Jungkook. Morgen machen wir uns auf den Heimweg", antwortete Namjoon. Unsicher blickte ich zu Yoongi. "Ist okay Namjoon", antwortete mein Hyung für mich. Er hatte ja recht mit dieser Entscheidung. Wir brauchten Hyung nicht dringend hier, auch wenn es mir lieber war alle meine Rudelmitgleider bei mir zu haben. "Danke ihr beiden", hörte ich Namjoon sich über Yoongis Antwort freuen. "Aber Hyung. Bitte komm dann wirklich wieder. Ich brauch dich hier", murmelte ich leise. Immer noch rannen mir Tränen über die Wangen. "Natürlich Jungkook. Mach dir keine Sorgen.", antwortete Namjoon. "Namjoon, wir sollten weiter!", hörte ich Jinsungs Stimme im Hintergrund. "Ich muss weiter", murmelte Namjoon danach. Nein. Ich wollte nicht, dass er auflegte. "Alles gut Namjoon. Viel Glück euch.", verabschiedete sich Yoongi für uns. "Danke Hyung. Bis dann", sagte Namjoon noch, ehe er auch schon auflegte. Kurz holte ich tief Luft und presste die Luft danach wieder stoßweise aus mir hinaus. "Alles okay Jungkook?", fragte Yoongi und sah mich besorgt an. Schnell schüttelte ich den Kopf. "Ich will nicht, dass Jimin auf mich sauer ist. Nichts mach ich richtig. Es war nicht richtig Suho hinter Jin und.... Tae... herzuschicken", flüsterte ich leise und ließ meinen Kopf in meine Hände fallen. Ich war doch so ein Idiot. Was hatte ich mir dabei gedacht?! "Jungkook, du hast vor zwei Tagen eine Entscheidung getroffen. Sie war weise, auch wenn sie hart war. Lass dich davon nicht so runterziehen. Es werden noch mehr solcher Entscheidungen auf dich warten. Du bist unser Rudelalpha. Du musst für uns stark sein. Ich bin dir bis hierher gefolgt, weil ich nie Zweifel an deiner Stäke hatte", versuchte Yoongi mich zu beruhigen. Bei seinen Worten hob ich überrascht den Kopf. "Du glaubst an mich?", fragte ich vorsichtig. Seine Worte bewegten mich. "Natürlich. Ich hätte mich auch schon lange Suhos Rudel anschließen können, wenn dem nicht so wäre", lachte Yoongi leicht auf und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. "Ich dachte du bist nur hier aus Loyalität, weil wir dein Geburtsrudel sind", murmelte ich leise. Yoongis Worte bewegten mich. Noch nie hatte jemand so etwas zu mir gesagt. Klar hatten mich auch Namjoons Worte vor einigen Tagen gerührt, aber Yoongis Worte trafen mich fast noch tiefer. "Nein Jungkook. Klar bin ich hier geboren, aber deswegen bin ich keinesfalls hier. Ich bin hier, weil Jimin und ich bei dir sicher sind. Wir vertrauen dir. Wir haben beschlossen unsere Familie bei dir aufzubauen. Natürlich haben wir darüber geredet, nachdem wir Junji gefunden hatten zu Suho zu ziehen. Aber keiner von uns konnte das übers Herz bringen", erzählte Yoongi und ich nickte immer noch überrascht. Natürlich hatte Minseok immer wieder solche Andeutungen in Yoongis Richtung gemacht, aber ich hatte nie darüber daran gedacht, dass Yoongi diese Angebote wirklich in Betracht zog. Das er dennoch bei mir geblieben war ehrte mich. Wir verfielen in ein kurzes Schweigen, welches ich allerdings wieder durchbrach. "Danke Hyung", murmelte ich leise und strich mir die Tränen aus den Augen. Schnell atmete ich einmal auf und stand dann auf. Überrascht sah mich Yoongi an. "Was hast du vor Jungkook?", fragte er irritiert von meiner plötzlich auftretenden Energie. "Es gibt eine Menge Rudelangelegenheiten zu klären", erklärte ich ihm und unterstrich meine Aussage mit einem Nicken. "Ich habe sie schon die letzten Tage vernachlässigt. Damit sollte ich jetzt dringend aufhören und mich wieder darum bemühen für mein Rudel dazu sein. Trübsal blasen kann ich heute Abend im Bett", sprach ich weiter und zauberte scheinbar mit meinen Worten ein sanftes Lächeln auf Yoongi Lippen. "Hättest du etwas dagegen, wenn ich dich begleiten und unterstützen würde?", fragte er dann und ich schüttelte nur den Kopf. "Ich würde mich freuen", grinste ich.

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