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Gedanken jagen durch meinen Kopf wie Pistolenschüsse. Warum er? Warum haben sie nicht einfach jemand anders ausgesucht? Jemanden, den ich nicht bis aufs Blut verabscheue? Doch ich nicke gehorsam. Widerrede ist bei dem Geheimdienst, dem ich vor sieben Jahren meine Treue geschworen habe, nicht gern gesehen. Ich würde nur meinen Job riskieren, wenn ich jetzt Protest einlege. Aber ich bin auf mein Gehalt angewiesen. Wie sonst sollte ich meine Familie ernähren? Meine Mutter und meine beiden jüngeren Brüder Peter und Jay, sieben und neun Jahre alt. Einen Vater habe ich nicht. Er ist kurz nach Peters Geburt gestorben, und meine Mutter selbst hatte keine Arbeit. Warum auch? Mein Vater hat als Agent der ISA genug für uns alle verdient. Doch jetzt ist er tot, und das habe ich dem Vater desjenigen zu verdanken, der jetzt mein Partner sein soll.
  Vor sieben Jahren, als noch nicht Sylvia Dellon, sondern ihr Vorgänger Frank Heach das Amt des obersten Commanders besetzt hat, wurde mein Vater von ihm auf eine so gut wie aussichtslose Mission geschickt. Man wusste, dass es ein Himmelfahrtskommando sein würde, aber das hat Commander Heach nicht davon abgehalten, meinen Vater in den Tod zu schicken. Er war ihr bester Agent, aber Heach konnte ihn nicht leiden, da er Angst hatte, er würde ihm sein Amt streitig machen.
  Trotzdem hatte er den Auftrag angenommen, der ihn schlussendlich getötet hat. Als Alternative hätte er kündigen können. Aber was wäre dann aus seiner Familie geworden? Seiner Frau und den drei Kindern? Also hat er die verschwindend kleine Wahrscheinlichkeit zu überleben in Kauf genommen und sich bereit erklärt, die Mission auszuführen. Und dann ist er gestorben.
Ich war damals sechzehn, gerade alt genug, um mich auch zur Agentin ausbilden zu lassen. Meine Mutter hielt uns mit Nebenjobs über Wasser, bis ich endlich mein eigenes Geld verdienen konnte. Was passieren würde, wenn ich jetzt tot umfiele, weiß ich nicht. Ich muss mich einfach darauf verlassen, meine riskanten Missionen zu überleben. Aber seitdem mein Vater tot ist, ist nichts mehr wie früher. Der dumpfe Schmerz ist nie ganz abgeebbt, und manchmal, wenn ich allein in meinem Zimmer in der kleinen Wohnung sitze, die uns von der ISA zu Verfügung gestellt wurde, sitze, überwältigen mich die Gefühle wie aus dem nichts und begraben mich unter sich, sodass ich ohne Hilfe nicht wieder hochkomme.
Natürlich weiß ich, dass er nichts dafür kann. Torian Heach. Mein  Partner für diese Mission. Trotzdem hasse ich ihn für das, was sein Vater getan hat. Dafür, dass ich jetzt hier bin. Es fühlt sich gut an, einen Sündenbock zu haben, auch wenn er für diese Rolle eigentlich gar nicht geeignet ist. Aber es schafft eine gewisse Erleichterung, zu wissen, dass mein Vater nicht ohne Grund gestorben ist. Dass ich jemanden für mein Elend verantwortlich machen kann.
  „Agentin Cadmer"
  Dellons Stimme stoppt die Gedanken in meinem Kopf so abrupt wie sie gekommen sind. Mein Name ruft mich zurück in die Wirklichkeit und lässt mich leicht zusammenzucken. Amberlyn Cadmer, 23 Jahre alt, Agentin der Interspace Agency.

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