Neuanfang

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Tag der Abreise.

Endlich war der Tag gekommen.
Die letzten 7 Tage fühlten sich an wie Monate.
Es war bereits 16:15 Uhr. In nur 15 Minuten mussten sie bei Joyce sein. Dalia packte ihre Handtasche mit einer Flasche Wasser und einem Brötchen welches sie sich morgens, währen dem Frühstück mit Dean, vorbereitet hatte.
Sie konnte es nicht glauben dass sie heute das letzte Mal in ihrer Wohnung stand. Genau genommen war es doch gar nicht mehr ihre Wohnung. Es war ein Überbleibsel ihrer Vergangenheit welches sie nun endlich hinter sich lies.
Aber das bedeutete, sie ließ auch Dean hinter sich. Das war das traurige an der ganzen Sache.
Sie verstand nicht wie einfach er damit umgehen konnte, obwohl sie sich gerade kennen gelernt hatten und die schönsten Tage ihres Lebens gemeinsam verbracht hatten und es sich anfühlte, als wären sie für einander bestimmt und bereits seit Jahren zusammen wären.

Ganz im Gegenteil. Dean war traurig. Enttäuscht. Aber vor allem hilflos. Er wusste dass er sie nicht von ihrem großen Traum abhalten dürfte. Er wollte sie unterstützen, für Sie da sein, auch wenn sie am anderen Ende der Welt ist.
Er wollte nicht wie John sein.
Hätte sich Dalia umentschieden und wäre anstatt abzureißen, bei Dean geblieben, hätte er womöglich sein Leben lang an ihrer Seite Gewissensbisse gehabt und sie würde ihre Entscheidung bereuen.
Das wollte er ihr nicht antun also versteckte er seine Gefühle um sie nicht zusätzlich zu belasten.

Am Flughafen angekommen holten sie ihre Koffer aus dem Auto und liefen in Richtung Terminal. Hand in Hand marschierten Dean und Dalia durch den Flughafen, ganz selbstverständlich, rechts an ihrer Seite lief ihre bessere Hälfte, ihre Stütze, eingehakt in Dalias Arm.
Sie gab ihre Koffer ab und wandte sich zu ihren zwei liebsten Menschen der Erde.
Sie wüsste es würden Tränen fließen also hatte sie vorsorglich Taschentücher eingepackt und verteilte diese an Joyce die sie kopfschüttelnd und ablehnend anschaute. Dalia lief auf sie zu und wollte sie in den Arm nehmen aber Joyce trat einen Schritt zurück und schüttelte den Kopf: „Lass das, Körperkontakt macht es nur noch schlimmer" sagte sie schluchzend.

Dalia war es egal. Sie machte noch einen Schritt auf sie zu und griff nach ihrem Arm um sie zu sich zu ziehen und fest an sich zu haben. Die beiden Freundinnen lagen sich weinend in den Armen, ließen witzige Erlebnisse Revue passieren, lachten in ihre Taschentücher und schnäuzten sich die Nasen bevor sie sich endgültig verabschiedeten: „Ich hoffe du hast ein gemütliches Bett. Schließlich will ich ja erholt aufwachen wenn ich bei dir zu Besuch bin" sprach Joyce in ihr Taschentuch „Und vergiss Cillian Murphy nicht!" fügte sie noch rasch hinzu. „Ich liebe dich" flüsterte Dalia ihr ins Ohr und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. Abschiede lagen Joyce nicht. Sie nickte mit Tränen in den Augen und warf ihr einen Luftkuss zu bevor sie sich abwandte und umdrehte um Dean und ihr Privatsphäre zu geben.
Da war er nun. Der furchtbare Moment des Abschieds. Hautnah zum anfassen. Ihre Gefühle waren die reinste Karussell fahrt. Schwierig zu ordnen und unmöglich zu verstehen.

Dean stand ihr gegenüber, streckte die Arme aus und nahm ihre Hände in seine.
Er lächelte traurig, hob die Hand und streichelte ihr über die Wange: „Du wirst mir fehlen" sagte er leise und strich mit seinem Daumen über ihre Lippen und tippte auf ihnen „und diese hier ganz besonders".
„Das waren die schönsten Tage in meinem Leben die ich seit Jahren hatte, Dean" sagte sie und blickte verlegen nach unten.
„Und es werden noch weitere wunderschöne Tage kommen, kleines. Ich werde dir schreiben, wir werden telefonieren vielleicht gibt es auch ab und zu mal versauten Webcam Sex" lachte er über seinen ausgesprochenen Satz „und ich werde dich besuchen kommen sobald es mir möglich ist, okay?"
Sie nickte und spürte wie ihre Augen nass wurden und ihr Tränen über die Wangen rollten.

Aaaaargggghhh! Verdammt! Sie wollte doch nicht vor ihm in Tränen ausbrechen.
Sie versteckte ihr Gesicht hinter ihren kleinen Händen und blickte auf den Boden. „Vergiss mich bitte nicht" flüsterte sie für die anderen kaum hörbar.
Für Dean waren diese Worte aber laut und deutlich zu hören und hallten in seinem Kopf. Er schüttelte seinen Kopf, entsetzt ihre Sorgen zu hören.
„Wie könnte ich dich vergessen, meine Liebe?" er zog sie nah an sich, sodass kein Spalt zwischen ihnen zu sehen war, nahm ihr Gesicht in seine Hände und küsste sie leidenschaftlich und voller Liebe, als ob er sie noch nie geküsst hätte.
Dalia spürte die Schmetterlinge wie wild in ihrem Bauch umher fliegen und schling ihre Arme um ihn.
Eng umschlungen standen sie da als wären sie zu einer Person verschmolzen, tief in ihren Gefühlen versunken, als wären sie völlig alleine.

Die Realität und die Durchsage des Flughafens riss beide aus ihrem privaten und intimen Moment. Sie wussten, die Zeit war gekommen und Dalia musste sich auf den Weg machen, bevor das Gate niemanden mehr hineinließ.
Joyce und Dean begleiteten sie, tauschten letzte Umarmungen und innige Küsse aus bevor sie durch den Metalldetektor, winkend und Luftkuss werfend verschwand.
Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und machte sich für ihren langen Flug bereit.

Sie ließ sich in ihrem Sitz am Fenster fallen und atmete tief durch. Sie war voller bedauern, ihre zwei liebsten Menschen eine lange Zeit nicht mehr wieder zu sehen, aber war auch voller Vorfreude auf das was ihr bevorstand, das ungewisse welches auf sie geduldig wartete, neue Erfahrungen zu sammeln, neue Menschen kennenzulernen und endlich ihrem inneren Kompass zu folgen und aus ihrer Komfort Zone auszutreten. Sie fühlte sich frei und eins mit sich selbst, hatte aber einen ganz besonderen Menschen in ihrem Hinterkopf.
Mit diesen Gedanken startete auch schon das Flugzeug und sie konzentrierte sich voll und ganz auf ihren bevorstehenden Weg. Als sie in der Luft waren zückte sie ihr Buch und las einige Stunden bevor sie gedankenverloren, mit Dean's Duft an seinem Pullover, welches er ihr vor Abreise geschenkt hatte, einschlief.

Als sie am JFK Flughafen in New York ankam, holte sie ihre Koffer und machte sich auf den Weg zum Haupteingang nach draußen. Klasse, endlich wieder Blutzirkulation in den Beinen. Nach einem 9 Stunden Flug, eingequetscht im Sitz, fühlte es sich toll an sich zu strecken und sämtliche verspannte Muskeln zu lösen.
Sie Klopfte an die Scheibe der Beifahrerseite eines Taxis und fragte nach der Verfügbarkeit. Der Taxifahrer half ihr mit ihren Koffern und tippte die Straße ihres neuen Apartments in das Navi. Eine circa 30-minütige Fahrt erwartete Dalia, genügend Zeit um Joyce, Dean und ihrem Vater über ihre Ankunft Bescheid zu geben damit sie sich keine Sorgen machten.
An ihrer Wohnung angekommen stieg sie aus dem Taxi, zog ihre Koffer aus dem Auto und stellte sie nacheinander vor die Wohnungstür des Reihenhauses. Sie blickte um sich herum, betrachtete all die neuen Eindrücke und klingelte bei dem Namen der ihr gegeben wurde, als sie die Wohnung gemietet hatte. Wer sich hinter der Klingel und dem Namen Jenkins verbarg wusste sie nicht. Sie wusste nur, das er oder sie ihren Wohnungsschlüssel für sie bereit hielt.

Die Tür öffnete sich in einem Schwung und ein kleines, zierliches Wesen mit langen dunkelblonden Haaren stand vor ihr in der Tür. Sie lächelte, blickte auf die Koffer und fragte, nachdem sie eins und eins zusammen gezählt hatte, ob sie Dalia wäre, die Frau aus Deutschland die eine Wohnung über ihr gemietet hatte.
„Na das hat sich ja wohl ganz schön rum gesprochen, was?" Fragte Dalia lachend und streckte ihre Hand aus um die der blonden Frau zu schütteln.
„Du bist Gesprächsthema Nummer eins in dieser Straße" antwortete die Frau die mit Vornamen Alice hieß und sich mit einem sanften Hände schütteln und einem leichten Knicks vorstellte. Ungewöhnlich aber Sympathisch. Dalia war überrascht von der Gastfreundlichkeit. Sie hatte schon oft gehört dass Amis manchmal ziemlich unfreundlich gegenüber neuen Menschen sein können, vor allem gegenüber Deutschen, aber Alice wirkte aufgeschlossen und sehr Hilfsbereit.

Das kleine zierliche Wesen mit der türkis farbenen Bluse und dem schwarzen knielangem Rock und passenden türkisenen Ballerinas verschwand mit einem zarten "Sekunde" in ihre Wohnung und holte Dalia's Schlüssel. Ihre Koffer ließen sie im Hausflur stehen um erst einmal die Wohnung zu begutachten. Im ersten Stockwerk angekommen öffnete Alice die schwere,weiße verschnörkelte Tür des Altbaus und sie traten beide hinein.
Sie befanden sich in eine Art kleine Garderobe/Flur und traten weiter hinein und standen in Dalias neue Küche mit Blick auf das Ess und Wohnzimmer. Sie hatte sich damals nur durch ein Foto in die Küche und Küchenfarbe verliebt. Die Fronten waren ein mattes, helles grün. Es stand ein großer, dunkelbrauner Tisch mit hellbraunen Rattanstühlen in der Mitte des Raumes und einem orientalischen Teppich unter dem Tisch. Die hellgraue Couch mit dunkelgrünen Kissen stand gegenüber der Sitzgruppe mit Blick auf den Fernseher gerichtet, der an einer rot braunen Steinwand hing.

Der Raum wurde durch große Fenster vom Licht geküsst und wirkte größer als er eigentlich war.
Sie liefen weiter und Alice zeigte ihr das weiß geflieste Badezimmer. Die Wandfarbe war ein leichtes Eierschalen gelb. Die Matt schwarzen Badezimmer schränke hoben sich als starken Kontrast ab. "Hier fehlen definitiv ein paar Pflanzen" dachte sich Dalia und schrieb gedanklich bereits ihre Einkaufsliste für die Wohnung. Sie wusste noch nicht genau in welche Richtung sie mit der Innengestaltung gehen wollte. Gemütlich sollte es sein, warm und freundlich, einladend und vor allem authentisch. Sie hatte sich bereits im Internet nach Flohmärkten informiert und sich die Daten in ihrem Kalender aufgeschrieben.

Alice zeigte ihr noch das Schlafzimmer welches bodentiefe Fenster hatte und über eine schwarze Feuertreppe verfügte.
Das war der Anblick, auf den sie viele Jahre gewartet hatte. Dieser Moment, voll und ganz für sich alleine. Ihr Traum, den sie endlich in ihren Händen fest hielt. Ihre Freude überkam sie schlagartig und sie versuchte ihre Tränen zurück zu halten und sich zu sammeln damit sie nicht wie ein Sensibler VollIdiot vor ihrer neuen Nachbarin da stand. Ihr wurde plötzlich warm und spürte ein wohliges Gefühl in ihrem Brustkorb. Sie fühlte sich zu Hause, endlich angekommen.

Alice bemerkte den Stimmungswechsel und fragte sie höflich ob alles okay sei. Dalia antwortete nur mit einem nicken und einem erleichterten Lächeln „Es ist perfekt" fügte sie hinzu.
„Du bist in Brooklyn, natürlich ist es perfekt!" Lachte Alice und lief Richtung Ausgang. Sie drückte ihr den Schlüssel in die Hand und umarmte sie ohne Vorwarnung. „Herzlich Willkommen! Falls du etwas brauchst, wissen willst oder einfach nur quatschen möchtest, weißt du ja wo ich wohne" verabschiedete sie sich mit einem Zwinkern. „Vergiss deine Koffer nicht" rief sie aus dem Flur und verschwand hinter ihrer Wohnungstür.
Dalia schloss die Augen und hüpfte einige Male auf der Stelle auf und ab vor Freude, bevor sie sich ihrem Fenster zu wandte und nach draußen blickte. Sie konnte die Brooklyn Bridge und den Ansatz der New Yorker Skyline von ihrem Apartment aus sehen. Diese Information wurde ihr damals nicht mitgeteilt, umso mehr freute sie sich darüber dass die Wohnung, trotz ihrer unbeliebten Lage, so viel zu bieten hatte. Sie öffnete das Fenster und stieg behutsam aus um auf die Feuerleiter zu gelangen. Das war der Ausblick auf den sie gewartet hatte. Sie zückte ihr Handy und schoss unzählig viele Bilder um sie danach, voller Euphorie, ihren liebsten zu schicken.

An diesem Tag räumte sie ihre Koffer in ihrer neuen Wohnung aus, richtete ihr Kleiderschrank ein, verräumte ihre Hygieneartikel in den Schränken des Badezimmers, ging in den nächstgelegenen Supermarkt einkaufen um den Kühlschrank zu füllen, kaufte sich eine Flasche Weißwein und saß abends, zu den Geräuschen Von hupenden Autos, lauten Polizei Sirenen und warmen Gelächter der Nachbarn, auf ihrer Feuertreppe und genoss ihre Umgebung, ihr neues Leben und vor allem sich selbst.

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