Verhasste Gesichter

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng



Leute, haltet die Luft an.. Es wird ✨dramatisch✨...



„Es reicht, Michael" sagte die dunkle Stimme hinter Dalia. Sie war noch immer Bewusstlos und bekam von all dem nichts mit. „Du sollst sie nicht gleich umbringen, verdammt." Michael hisste belustigt und stemmte die Hände in die Hüften. „Möchtest du das lieber übernehmen Dean?" Er schüttelte nur hastig den Kopf. „Darum geht es nicht. Wir haben noch genug Zeit für so etwas." „Glaubst du nicht dass ihr Anhängsel schon eine ganze Patrouille los geschickt hat?" Michael kratzte sich an seinem drei Tage Bart. Er wirkte nervös. „Wir haben sämtliche GPS Geräte ausgeschaltet und niemand wird wissen wo sie ist. Ist das Angstschweiß in deinem Gesicht?" „Schwachsinn. Ich habe nur keine Lust auf noch mehr Ärger als ich jetzt schon durch dieses Miststück hier habe." Thilo lief unruhig auf und ab. Scheinbar fühlte er sich nicht ganz wohl bei der Sache mitzuwirken. „Was wirst du tun wenn sie aufwacht?" Fragte er Dean leise. „Hmm" brummte er und nahm Dalias schwer hängenden Kopf in die Hand um ihn hochzuheben. Ihre Augen waren geschlossen und das Blut aus ihrer Nase war bereits angetrocknet. „Was für eine Verschwendung.." Er seufzte laut. „Sie dachte wirklich ich würde auf ihre Psychologie Scheisse am Telefon reinfallen. Süß, irgendwie, nicht wahr? Dabei wollte ich doch nur noch einmal Zeit mit ihr verbringen und ihr zeigen, dass niemand anderer sie besitzen kann. Wir waren von Anfang an füreinander bestimmt und sie zerstört unsere Zukunft ohne mit der Wimper zu zucken." Er lief um sie herum und löste die Fesseln von ihren Handgelenken. „Um deine Frage zu beantworten Thilo, ich werde ihr damit zeigen dass sie die Wahl hat. Sie darf sich ein letztes mal für das richtige entscheiden. Tut sie das nicht, dann..." er nahm ihre frei hängenden Arme und legte sie auf ihre Oberschenkel und streichelte über ihre freie Haut unter ihrem Rock. „...wird ihr die hier" er zog eine Waffe aus seiner Hose, „...ihr bestimmt bei der richtigen Entscheidung helfen."

Michael ging einen schritt auf Dean zu und zog verwirrt seine Augenbrauen hoch. „Und was ist mit mir?" Dean schnallzte mit der Zunge. „Wenn sie sich nicht für mich entscheidet, dann darfst du mit ihr machen was du willst. Die hier wird dir sicherlich helfen.." Er zeigte die hochgezogene Waffe und kam ihm damit näher. Michael ging dementsprechend eingeschüchtert einen Schritt wieder zurück auf seine Ausgangsposition. Hatte er etwa Angst vor Dean? Naja, wer hätte wohl keine Angst bei einer gezückten Knarre... „Muss ich etwa...dabei sein?" Fragte Thilo verunsichert. Schien als ob er sich plötzlich davon entfernen wollte.

„Du bleibst." Dean sah ihn warnend an und verzog sein Lächeln zu einer Linie. Als sie ein leises wimmern und stöhnen hinter sich hörten, drehten sich alle zu Dalia um. Nur langsam schaffte sie es ihren Kopf anzuheben, wenn auch nicht vollständig. Michael kam ihr näher und nahm ihr Kinn zwischen seine Finger und half ihr den Kopf zu heben. „Guten Morgen, Prinzessin" sagte er euphorisch und mit einem beunruhigenden Grinsen im Gesicht. Sie brachte keine Worte hervor, dafür schmerzte ihr Kiefer noch zu sehr.

Sie sah Michael direkt in die Augen und sah die Absichten darin. Als sie ihren Kopf zu den anderen gestalten bewegte sah sie Thilo und...Dean. Sie hätte es wissen müssen. Teilnahmslos stand Thilo hinter Dean und sah sie völlig bemitleidend an. Was sie ihm wohl angeboten hatten um das mit ihnen durchzuziehen, fragte sie sich. Ihr Kopf dröhnte und ihre Sicht war auf einem Auge eingeschränkt, sie versuchte aber nicht in Panik zu geraten oder an eine mögliche Erblindung zu denken. Michael hielt sie noch immer am Kinn fest. Er variierte den Druck welches Dalia zwang, das Gesicht dabei zu verziehen. „Michael" warnte Dean hinter ihm und hob die Hand um ihm klar zu machen, dass er sie zu fest anpackte. „Hallo Liebes. Ich sagte dir doch wir werden uns wieder sehen. Ich habe dich so sehr vermisst..." Er kniete vor ihr und hatte eine Hand auf ihrem Oberschenkel liegen. „Wi-Wi-Wi..." sie versuchte noch immer sich an die schmerzen beim sprechen zu gewöhnen. „Wieso?" Nahm er ihr die Frage ab. Er stand wieder auf und fasste sich grübelnd an den Hinterkopf. „Hmm, lass mich nachdenken. Vielleicht weil du mich abgewiesen hast und plötzlich den Kontakt mit mir abgebrochen hattest. Dann hast du mich auch noch durch diesen Kontrollfreak, der jetzt bestimmt durchdreht, ersetzt. Tja, und dann...hast du mich auch noch zum Narr gehalten und gedacht, wir könnten das einfach so, mir nichts dir nichts aus der Welt schaffen. Ich dachte wirklich wir hätten eine Zukunft, Dalia. Ich wollte dir doch nur zeigen, wie schlecht es dir hier wirklich gehen kann damit du wieder zu mir zurück kommst. Aber du warst härter zu knacken als gedacht, selbst durch Michael hast du dich nicht umstimmen lassen, und das war schon eine Hausnummer muss ich sagen..." er lachte amüsiert. Dalia konnte aus dem Augenwinkel nur eine ausholende Faust sehen die sie erneut mitten auf die Schläfe traf und ihre bereits bestehende Platzwunde um weitere Zentimeter aufriss. Michael war ungehalten und wütend. Sie war sein Boxsack. „Ich sagte das reicht!" Brüllte Dean ihn an. Dieser schnaubte und hielt sich schützend die Hand. Für wen das ganze schmerzhafter war konnte sie sich denken.

„Ich muss schon sagen, ich bin schwer beeindruckt von deiner Standhaftigkeit und deiner Stärke. Das hätte ich wirklich niemals gedacht. Vor allem nicht nach dem Abend mit John in der Disco..." er lief hinter sie und näherte sich ihrem Ohr. Sie erinnerte sich nur ungern an diesen Abend. Er strich ihr einzelne Haarsträhnen hinter das Ohr. Die Berührung seiner eiskalten Finger an ihrer Wange versetzten ihr eine Gänsehaut am gesamten Körper. „Weißt du, meine liebste.." Flüsterte er ihr zu, „...Ich wäre bereit dir dafür zu verzeihen. Aber dir muss klar sein, dass du einiges für mich tun müsstest. Du musst dir mein Vertrauen verdienen und mir zeigen dass du es wert bist." Dalia nahm ihren ganzen Mut und ihre gesammelte Kraft um ihm zu antworten. Sie zog scharf die Luft ein und sah Michael dabei an: „Nur über meine Leiche." Michael grinste zufrieden und freute sich euphorisch wie ein kleines Kind über die gezückte Waffe hinter ihrem Rücken. „Das lässt sich einrichten, Liebling..." er hielt ihr die Waffe an die Schläfe und drückte das kalte Metall gegen ihre gerötete Haut.

„Ich weiß dass du ein ziemlicher Dickkopf bist. Aber ich denke Michael wird dich auf die richtige Fährte bringen wenn du stillschweigend das tust, was er will. Du schuldest ihm noch etwas, schon vergessen?" Dalia schwitzte und durchbohrte gleichzeitig eine Eisens Kälte. Sie schloss die Augen und unterdrückte die aufkommenden Tränen. „Vielleicht hättest du etwas mehr Motivation wenn du wissen würdest, dass gerade vier der Landes besten Scharfschützen auf einem benachbarten Haus auf deinen Verlobten und Freunde zielen. Und oh," er hielt sich demonstrativ ein Finger an seinem Ohr als ob er ein kleines Headset darin hätte, „scheint als ob Joyce auch gerade eingetroffen sei. Welch eine Überraschung. Ein Familientreffen!"

„Bitte nicht, Dean" brachte sie aus ihrem luxierten Kiefer heraus. Das durfte sie nicht zulassen. Niemand sollte wegen ihr sterben oder verletzt werden müssen. „Dann bist du wohl lieber ein braves Mädchen und hörst auf das, was Michael sagt." Sie nickte verzweifelt mehrere male hintereinander. Ihr blieb nichts anderes übrig. Sie würde alles tun was nötig war. Er zog die Waffe wieder von ihrer Schläfe und streichelte ihr über den Kopf, wie bei einem Hund. So fühlte sie sich gerade. Wie ein Hund der brav den Befehlen seines Herrchens befolgte weil er wusste, dass sonst Konsequenzen drohen würden. „Woher weiß ich dass ihnen nichts passiert?" Wimmerte sie leise. „Ihnen wird nichts passieren solange du das tust, was von dir verlangt wird. Und falls doch, darfst du dich an dem guten Thilo hier rächen." Seine Augen weiteten sich auf das Maximum. Wenn sie es nicht besser wissen würde, hätte sie gedacht sie würden ihm aus dem Kopf springen. „Was?" Sagte er völlig entgeistert und zog Dean an der Schulter zurück. „Das war nicht Part des Deals!" Er hatte Angst. Auf seiner Stirn zeichneten sich große Schweißperlen ab. „Entspann dich. Soweit wird sie es nicht kommen lassen, vertrau mir" flüsterte ihm Dean siegessicher zu. Wirklich entspannt sah er nun nicht aus.

„Also, bevor das hier alles beginnt Dalia, möchte ich von dir wissen, ob du mit mir wieder zurück nach Deutschland kommen wirst?" Er hatte seinen Kopf zur Seite geneigt und musterte sie eindringlich. Michael stand hinter ihr und wartete ebenfalls auf eine Antwort, die ihm leider nicht schnell genug von Dalias Lippen kam. Er zückte ein Messer aus seiner Tasche und packte Dalia an den Haaren am Hinterkopf und zog daran um ihren Hals durchzudrücken. Sie winselte bei dem Schmerz an ihrer Kopfhaut, gab aber keinen weiteren Ton von sich. Das Messer hielt er gekonnt gegen ihre Kehle. „Antworte, Miststück." Die Tränen, die sie mühevoll versucht hatte zurück zu halten, schossen ihr nun aus den Augen. Das war das letzte auf der Welt was sie wollte. Aber sie musste es tun, Sebastian und Joyce und allen anderen die verletzt werden könnten zuliebe. Sie hasste sich für das Zustimmen. Vorsichtig nickte sie und winselte ein leises Ja. „Ich kann dich nicht hören..." Dean hielt sich eine Hand hinter das Ohr und wartete erneut. Als die scharfe Klinge des Messers ein brennen auf ihrer Haut hinterließ und somit die oberste Hautschicht verletzte, sprach sie lauter. „Ja, Gott, Ja...Bitte...tu ihnen nichts" bettelte sie mit zitternder Stimme. „Großartig" jubelte Dean und klatschte mehrmals laut in die Hände. „Da wir das jetzt geklärt haben, gehört sie ganz dir, Michael." Das wars. Das war nun ihr leben. Vielleicht konnte sie ihm das Messer irgendwie entreißen und sich damit wehren. Vielleicht würde sie sich damit aber einfach selber die Last nehmen und das vorzeitig beenden. Sie wusste, dass ein Teil von ihr definitiv sterben würde, wenn er das vollenden würde, was er im Büro nicht geschafft hatte. Viele Auswege aus dieser Situation boten sich ihr nicht dar. Sie würde es versuchen koste es was es wolle.

Sebastian hing noch immer in größter Panik und Angst sie zu verlieren. Auch Joyce hatte den gleichen Ausdruck wie der Rest der Anwesenden. Er lief nervös auf und ab und fasste sich immer wieder verzweifelt in die Haare. „Hast du schon was gefunden?" Fragte er Liam bereits zum tausendsten mal, der bereits schneller arbeitete als der Laptop wollte. Seine Finger glitten im Eiltempo über die Tastatur und er versuchte ihren letzten Standort ausfindig zu machen. Chris kaute unruhig auf seinen Fingernägeln herum und beobachtete jeden Schritt den Sebastian machte.

„Wie kann so etwas überhaupt passieren? Verfügt das Auto nicht über GPS? Können wir nicht darüber finden wo sie ist?" Fragte Joyce. Liam hob nicht einmal den Blick von seinem Bildschirm während er sprach. Er war zu konzentriert und durfte sich keinen Fehler erlauben. „Das GPS des Autos wurde bereits in der Tiefgarage ausgeschaltet. Das ist der letzte Standort. Und Dalias Handy war das letzte mal in der Straße der Mall online." „Weiß Joseph schon bescheid?" Fragte sie erneut ratlos. Sebastian antwortete ihr nicht, er war zu sehr in Gedanken vertieft. Chris schüttelte den Kopf, das war das Zeichen für Joyce ihn darüber zu informieren, was gerade vor sich ging. Auch wenn keiner so wirklich bescheid wusste, was genau gerade vor sich ging. „Hast du es schon mit Deans und Michaels Handys probiert?" Sebastian wollte nichts unversucht lassen. „Ja Seb. Beide Handys sind ebenfalls aus." „Glaubst du, sie sind es?" Chris fragte vorsichtiger als sonst. "Die Vermutung liegt nahe. In den Chats konnte ich nichts herausfinden. Sie haben Alias für Personen und Orte benutzt, somit weiß man nicht über was und wen sie sprechen. Aber es können nur sie sein." „Aber wieso Thilo?" „Ich weiß es nicht, Chris.. Wir haben ihn anfangs gecheckt. Es gab nichts auffälliges, keine Besorgnis erregende Hintergrundinformationen oder ähnliches. Ich weiß nur, dass sie sich bereits vorher flüchtig kannten. Ich glaube vom Fitnessstudio..." Sebastian war ebenso am Rande des Wahnsinns und versuchte klar zu denken. Er wollte sich nicht ausmalen was sie womöglich gerade mit seiner Dalia anstellten. Purer Hass stieg bei dem Gedanken in ihm auf und er ballte die Fäuste. „Wenn sie ihr auch nur ein Haar krümmen bringe ich sie alle eigenhändig um." Er war Emotional. Niemand im Raum konnte ihm das übel nehmen. „Mit Vergnügen..." antwortete Chris, mittlerweile ebenso wütend. Sie tauschten kurze Blicke aus und nickten sich zu. Joyce stand mit am Tisch und hatte Joseph erreicht der nun auf dem Weg zu ihnen war. Wenig später klingelte es an der Tür und ein sichtlich beunruhigter und verschwitzter Joseph kam in die Küche. „Was ist passiert?" Fragte er völlig außer Atem. Nachdem er genügend Informationen hatte, erledigte auch er einige Anrufe, fragte seine Kollegen ob sie Ausschau nach dem Wagen halten könnten und informierte ebenfalls die Detectivs und einzelne ihm bekannte Männer vom FBI. Die Polizei war keine große Hilfe, da sie nicht seit 48 Stunden als vermisst galt. Selbst bei der genügenden Beweislast und Drohungen die sie in letzter Zeit gegen die Mistkerle hatten konnten sie nichts tun.

Währenddessen hatte Michael Dalia über jede kleine Abscheulichkeit aufgeklärt und mit den kleinsten Details Dinge erwähnt, die er mit ihr anstellen würde. Dean hingegen wirkte genervt von ihm und lief hin und her. Dalia versuchte angestrengt darüber nachzudenken, wie sie dem ganzen am besten entfliehen konnte. Weg laufen war keine Option.

Dean würde ihr einfach in den Rücken schießen, so viel stand fest. „Was soll die kuschelei? Wird das heute noch was?" Fragte ihn Dean augenrollend und seufzte ausgiebig. „Hast du ein Problem damit? Ich dachte ich wäre an der Reihe?" Entgegnete ihm Michael provokant. Das Messer hatte er noch immer fest in seiner Hand und fuchtelte vor Deans Gesicht damit herum. „Wir haben auch nicht alle Zeit der Welt. Wenn du sie ficken willst mach schnell. Ansonsten lass es." Michael schnaubte wütend durch die Nase. Sein Körper spannte sich an und sie konnte die Ader an seiner Schläfe erkennen die vor Wut heraus stach. Wenn sie jetzt nur schnell genug rennen würde... Mit einem Satz sprang sie auf und rannte so schnell sie konnte in Richtung Ausgang. Sie verlegte all ihre Kraft in ihre Beine und hielt die Luft an. Sie durfte jetzt nicht schlapp machen. Ihr Puls schlug ihr in den Ohren und ihr Kopf fühlte sich wie eine gewaltige Bombe an, die kurz davor war zu platzen. Wie durch einen Tunnelblick sah sie den Ausgang vor sich. Alles andere um sie wurde automatisch ausgeblendet.

Noch nie in ihrem gesamten Leben hatte sie eine solche Todesangst. Ihr fehlten nur noch wenige Meter und sie hätte es vorerst durch die Tür nach außen geschafft. Aber Michael war natürlich schneller. Er folgte ihr auf Schritt und Tritt und stach das Messer mit einem großen Satz, und voller Kraft hinter ihr, in ihre Flanke. Sie lies einen lauten Schrei los, der absolute Panik, Angst und Verzweiflung in sich trug. Der Schmerz der ihren Körper durchbohrte war kaum auszuhalten. Ihre Füße sackten unter ihr weg und sie fiel auf den Boden. Sie versuchte ihren Kopf noch rechtzeitig mit ihren Händen zu schützen, doch knallte schneller als ihr lieb war mit ihrer Stirn auf den harten Asphalt auf. Und plötzlich wurde wieder alles schwarz. Michael stand über ihr gebeugt und zog ohne zu zögern das Messer aus ihrem Körper. Sofort blutete sie mehr als beim Einstich selbst und durchtränkte innerhalb weniger Sekunden ihr weißes T-Shirt. Dean kam hinter ihnen angerannt und hatte eine völlig geschockte Miene aufgelegt. Das verlief wohl nicht ganz nach Plan. „Bist du wahnsinnig?" Schrie er Michael an. Dieser stand noch immer über sie und wischte die Klinge des Messers an ihrem Rock ab. Seine Lippen trugen ein leichtes Grinsen. „Die Schlampe wollte abhauen." Dean zog sich seine Jacke aus und drückte sie auf die Wunde. „Sie wird verbluten wenn das nicht rechtzeitig versorgt wird." Er wirkte fast schon voller Reue und Sorge um sie. Er blickte zu Thilo, der sich nicht einen Millimeter von seiner Position bewegt hatte. Er war wie versteinert und blickte starr auf Dalias Körper. „Hol die Verbandskiste aus dem Wagen" befahl ihm Dean. „Los jetzt!" Schrie er ihm lauter zu da er sich noch immer nicht bewegte. „Dann hast du ein Problem weniger um dass du dich kümmern musst" gab Michael Achsel zuckend von sich. Thilo kramte derweilen im Kofferraum zwischen Einkaufstüten und Auto Equipment umher, bis er das kleine rote Täschchen gefunden hatte und wieder zurück zu ihnen rannte. Seine Brust pochte und sein Mund war trocken. Wie zum Teufel konnte er nur so etwas zustimmen. Tiefe Reue baute sich in ihm auf.

Er hielt Dean das Täschchen entgegen und er kramte mit schnellen Handgriffen nach Kompressen und Mullbinden. Er zog ihr das rot weiße T-Shirt aus dem Rock hoch und legte einen festen Druckverband auf die Wunde. Die breite Stichwunde war klaffend und ganz schön tief. Sie lag noch immer auf dem Bauch und atmete eher oberflächlich. Er legte ihr zwei Finger an die Halsschlagader um ihren Puls zu checken und entspannte sich sofort wieder, als er spürte dass er regelmäßig und kräftig schlug. Er stand wieder auf und wischte sich den angesammelten Schweiß auf der Stirn mit seinem Handrücken weg. „Bitte, bring es hinter dich damit das endlich vorbei ist und wir gehen können."

Dean zeigte mit einer Handbewegung auf Dalia und sah Michael mit kaltem Blick an. „So will ich sie aber nicht. Sie soll wach sein und alles mitbekommen" er steckte das Messer zurück in die dafür vorgesehen Tasche. Dean konnte nicht anders als nur mit dem Kopf zu schütteln und entfernte sich einen Moment von ihm. Michael hingegen drehte sie auf den Rücken und machte sich keine Mühe vorsichtig mit ihrem Körper umzugehen. Er fügte ihr, beim hantieren mit ihren Armen, weitere Kratzwunden zu, die er gekonnt ignorierte. „Hol mir eine Flasche Wasser. Jetzt ist schluss mit dem Schöhnheitsschlaf" witzelte er und sah Thilo wartend an. „Na wird's bald..."

Joseph lief gemeinsam mit Sebastian ebenfalls in Chris Küche auf und ab und überlegte. „Wir können doch hier nicht tatenlos rumsitzen während diese Psychopathen sich womöglich gerade an ihr vergehen?" Joyce war außer sich und ertrug es nicht, nichts tun zu können. Das Bild, welches sich Sebastian darbot als Joyce das sagte, war für ihn unerträglich. Er musste aber vom schlimmsten ausgehen.

„Joyce hat Recht..." stimmte ihr Sebastian zu. „Aber was willst du tun? Draußen rum fahren und die Straßen nach ihr absuchen? Wir haben keinen blassen Schimmer wo sie sein könnte und New York ist...riesig!" Chris sprach aus was alle dachten. „Hat jemand mein Handy versucht zu Orten?" Brachte Jo nach einer kurzen Denkpause ein. „Das macht doch kein Sinn, dein Handy ist bei dir?" Liam verzog kurz das Gesicht. „Nein, nicht das. Ich habe immer ein zweites Handy für Notfälle als Ersatz im Handschuhfach des Wagens." Alle Augenpaare lagen auf ihm und hatten den gleichen Ausdruck. „Wie ist die Nummer?" Liam tippte die einzelnen Ziffern eifrig in sein Programm ein und alle warteten gebannt vor dem Bildschirm. Nach wenigen Sekunden ertönte ein Geräusch dass das Programm fündig geworden sei. „Oh Gott, wir haben sie" sagte Liam und atmete erleichtert aus. „Was zum Teufel sucht sie in Hunters Point?" Fragte Chris entsetzt. „Das war bestimmt nicht ihre Idee...Los, wir informieren die Polizei und fahren dahin." Sebastian sprintete aus der Küche und stieg in sein Auto. Als Chris, Joyce, Liam und Jo bei ihm im Auto saßen, fuhr er mit schneller Geschwindigkeit los und kämpfte sich durch die vollen Straßen.

Dalia riss ihre Augen auf und sah an die Decke der Halle. Ihre Stirn pochte und ihre Flanke brannte schlimmer als die Hölle. Sie fasste sich zaghaft an die Stichwunde und bemerkte den Verband der allmählich immer durchnässter war. Ihr war schwindelig und sie fühlte sich kraftlos. Wahrscheinlich dem Blutverlust verschuldet. Als sie sich umsah, entdeckte sie Michael mit einer leeren Plastikflasche in der Hand. Er hatte ihr Wasser über das Gesicht geschüttet um sie wieder zu Bewusstsein zu bringen. Sofort breitete sich erneut Panik in ihrem Magen aus und sie hatte das Gefühl sich übergeben zu müssen. Aber dafür fiel ihr Energie. „Na Endlich" spottete Michael und beugte sich zu ihr runter. Er saß mit seinem gesamten Körpergewicht auf ihr sah sie hungrig an. Er packte sie grob an ihren Handgelenken und hielt sie mit einer Hand fest. Mit der anderen versuchte er ihren Rock hochzuschieben, was ihm aber nicht gelang da sie sich wehrte. „Halt ihre Arme fest" brüllte er zu Thilo. Er schüttelte den Kopf und ging einen Schritt zurück. „Spinnst du? Ich helfe dir sicher nicht dabei sie zu vergewaltigen!"

Voller Furcht entfernte er sich von dem Geschehen und kehrte ihm den Rücken zu. Ob das besser war als die Arme festzuhalten? Dalias Herz schlug kräftig gegen ihr Brustkorb und drohte rauszuspringen. Obwohl sie keine Kraft mehr in ihrem Körper hatte, schaffte sie sich von seiner Hand zu lösen und wie wild gegen ihn zu schlagen. Laute, wiederholte Nein Rufe entkamen ihren Lippen. Michael war wenig beeindruckt von ihren Bewegungen und drehte sie mit einem Schwung wieder auf den Bauch. Er drückte ihren Kopf fest gegen den Boden. Dabei schlichen sich ungewollte Bilder in ihr Gedächtnis. Es erinnerte sie an einen Tag im Büro. Nur dass ihr Gesicht gegen einen Tisch gedrückt war und nicht gegen schmutzigem Fabrik Asphalt. „Bitte nicht, oh mein Gott.." Winselte und weinte sie unter seinem festen Griff. „Du kannst so viel betteln wie du willst. Keiner wird dich hier hören." Sie konnte ein grinsen aus seinem Satz raushören. Es machte ihm spaß sie so zu quälen. Wie konnte ein Mensch nur so unglaublich abartig sein? Er nahm ihre Hände hinter ihren Rücken und fesselte sie zusammen. Nun konnte sie sich absolut nicht mehr gegen ihn wehren. Er schob ihren Rock nach oben und ihren Slip nach unten. Er platzierte sich so hinter ihr, dass er leichtes Spiel hatte. Michael beugte sich erneut zu ihrem Ohr und flüsterte ihr angeheitert zu: „Jetzt bekommst du endlich das, was du verdienst. Tief Luft holen Schätzchen. Das wird sicher weh tun." Bevor er eine weitere Bewegung machen konnte, verabschiedete sich Dalia gedanklich von ihrem Leben.

Sie wusste, dass es nun kein zurück mehr geben würde. Ehrlich gesagt, wusste sie nicht wie sie so etwas durchstehen sollte. Das verkraftete sie nicht. Sie wäre am liebsten in dem Moment wirklich verblutet, nur, um nichts mehr davon mitzubekommen. „Ich liebe dich, Sebastian" sagte sie so leise, dass niemand es hören konnte. Sie schloss die Augen und versuchte sich durch den Schmerz zu atmen. Es war lächerlich dämlich zu denken, dass sie es unverletzt raus schaffen würde. Natürlich wäre er schneller gewesen. Was dachte sie sich nur dabei? Sie hätte das Leben all ihrer liebsten Menschen gefährden können. Sie lies das alles stumm über sich ergehen und starrte auf einen winzigen Stein neben sich auf dem Boden. Sie versuchte nicht daran zu denken, was Michael gerade mit ihr anstellte. Er packte sie immer wieder an den Haaren und lies ihren Kopf dann wieder unsanft auf den Boden fallen. Dalia war das egal. Sie betete dafür, dass dies schnell vorüber gehen würde. Unfassbar dass die anderen zwei einfach dabei zusahen. Sie konnte zwar nicht ihre Gesichter sehen, hörte aber hin und wieder ein seufzen. Was sie wohl gerade dachten? Der Schmerz lies nach einer Weile nach und ihr Körper gewöhnte sich daran. Doch der Schmerz des riesigen Lochs, welches gerade mit jedem Stoß mehr und mehr in ihrer Seele aufgerissen wurde, hörte nicht auf weh zu tun. Daran konnte man sich nicht gewöhnen. Ihr wurde gerade alles genommen und sie hoffte, mit dem Boden verschmelzen zu können. Sie konnte Schritte hinter sich hören aber nicht zuordnen. Als Dean plötzlich seine Waffe zückte und hastig hin und her lief, wusste Dalia dass das Ende nah war.

„Macht ihr einen weiteren Schritt auf sie zu, schieß ich ihr in den Kopf." Er hielt die Waffe über sie während Michael noch immer nicht mit ihr fertig war. Er dachte keine Sekunde daran, das vorzeitig zu beenden. „Runter von ihr, sofort!" Schrie ihn Sebastian an. Gott, Sebastian. Sie hatte nicht daran gedacht seine Stimme noch einmal hören zu dürfen. War sie etwa schon tot? „Verdammte Psychopathen. Hört auf..." Er klang verzweifelt und den Tränen nahe. Zu gerne hätte sie sich jetzt einfach zu ihm hin gedreht und ein „ist schon gut" gemurmelt. Zu gerne hätte sie wieder sein Gesicht gesehen, aber zu groß war die Scham. Alle, wer auch sonst noch mit im Raum stand, sahen Michael über sie gebeugt.

Sie war entblößt und jeder konnte sehen was er mit ihr tat. Es gab für sie gerade wohl nichts schlimmeres auf der Welt. „Ich gebe euch alles was ihr wollt, aber bitte hört auf. Bitte lasst sie gehen. Bitte, er soll runter von ihr um Himmels willen..." Joseph stand hinter ihm, ebenso wie alle anderen. Er verkraftete diesen Anblick nicht sodass er sich umdrehen musste. Joyce sank auf die Knie und vergrub ihr Gesicht in ihre Hände während sie laute, entsetzte Töne von sich gab. „Michael du elender Bastard!" Schrie sie. Er wagte sich tatsächlich umzudrehen und sie anzulächeln. Und Chris, er stand einfach nur da ohne auch nur einen Muskel zu bewegen.

Als Michael endlich das Ende fand und sich mit ihrem Rock abtrocknete, stand er auf, rückte sich seine Hose zurecht und zog das Messer raus. Gott sei dank fiel der Rock auf ihren Körper zurück und bedeckte ihre Haut. Bewegen konnte und wollte sie sich im Moment nicht. Sebastian war rasend vor Wut. Er hatte seine Hände in Fäuste geballt und die Augenbrauen zusammen gezogen. Er war außer sich, wusste aber, dass egal was er jetzt tat, ihr leben gefährden könnte. „Was wollt ihr?" Fragte er bestürzt. „Ich habe bereits das was ich wollte. Es gibt nichts was du mir geben könntest" Thronte Dean. Die Waffe noch immer auf sie gerichtet. Er wirkte selbstsicher. „Ich auch" zwinkerte Michael Sebastian zu, „Sie ist wirklich unglaublich eng, wie hältst du das nur aus Kumpel?" Fügte er hinzu während er sich zu ihr runter beugte und ihr die Haare aus dem Gesicht strich. „So ein braves Mädchen..." Seine Berührungen versuchte sie so gut es geht zu ignorieren.

„Ich bring dich um" drohte Sebastian eine ganze Oktave tiefer. Seine Brust hob und sank sich schneller als normal. „Bevor du es schaffst mich umzubringen, schaff ich es noch einmal deine Freundin zu ficken. Oh, oder sollte ich sagen Verlobte?" Er provozierte ihn in der Hoffnung, er würde einen Fehler machen. „Du wirst sie nie wieder anfassen..." brummte er in seine Richtung. „Und bei Gott, dieser Prachtarsch..." er gab ihr einen lauten klaps auf den Po und grinste ihn herablassend an— „...wenn ich du wäre würde ich alles mit ihr machen." Sebastians Halsschlagader pochte und seine Körperspannung nahm Sekunde für Sekunde zu. Joseph zog ihn etwas zurück und versuchte auf ihn einzureden. „Das gehört alles zum plan. Nicht darauf hören, er wartet nur auf eine falsche Bewegung." Er hatte Recht, aber Sebastian platzte innerlich und hätte beiden am liebsten sofort die Kehle aufgeschlitzt. Dalia bewegte sich noch immer nicht und spürte, wie ihre Beine langsam kalt wurden. Sie fröstelte und das blieb bei Dean nicht unbemerkt. Er blickte mehrmals nervös auf sie runter und versuchte die Situation zu verstehen. Sie hatte bereits mehr ihrer Röte im Gesicht verloren als gedacht. „Sie muss genäht werden ansonsten stirbt sie" sagte er ohne den Blick von ihr abzuwenden. Er machte sich tatsächlich sorgen. Welch ein merkwürdiges Phänomen. Man würde immer erst gegen Ende merken, wie sehr man einen Menschen doch liebt. Erst, wenn er kurz vor dem Tod steht wird einem bewusst, was man hätte noch alles mit ihm erleben können. Seine Reue setzte aber viel zu spät ein. Sebastians Augen weiteten sich als Dean das sagte. Was hatten sie nur mit ihr gemacht? Tränen verschleierten plötzlich seine Sicht. Er rang nach Luft und verfiel in Panik.

Das konnte er nicht zulassen. Das würde er nicht aushalten. „Ich tue alles damit sie versorgt wird." „Ruft einen Notarzt der sie diskret hier versorgen muss. Keine Sirene und kein Blaulicht, verstanden? Sie wird nicht in ein Krankenhaus gebracht, er muss das hier nähen" sagte Dean wieder mit einer unfassbaren Kälte in seiner Stimme. Sie erkannte diesen Menschen nicht wieder. Das war nicht der Dean, in den sie sich anfangs Hals über Kopf verliebt hatte. Dieser Mann war ein Monster. Liam hielt sein Handy demonstrativ in die Luft und rief einen Notarzt, aber auch einen Krankenwagen der weiter weg parken sollte. Die Polizei war ebenfalls informiert. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis das ganze zu kippen drohte. „Atmet sie noch?" Fragte Michael desinteressiert und kickte leicht gegen ihren Körper. Ihre Augen waren geschlossen und er konnte nicht auf Anhieb erkennen ob sich ihr Brustkorb bewegte. „Mach ihre Hände los und dreh sie auf den Rücken." Michael tat das alles quälend langsam und grob. Wieder verpasste er ihr unschöne Kratzer auf ihrer Haut. Dean hob ihr die Waffe auf den Brustkorb und gleichzeitig wieder zwei Finger auf ihren Hals. Er lies sich Zeit und sagte nichts, sondern tauschte flüchtige Blicke mit Michael aus. Sie verblutete. Ihr Körper fühlte sich bereits kalt an und ihre Muskeln zitterten. Sebastian beobachtete jede Berührung sorgfältig. Sein Herz sank in seine Beine als er die Blicke zwischen ihnen sah. Er machte einen Schritt nach vorne und Dean sprang sofort auf und hielt die Waffe wieder senkrecht über seine Verlobte. „Du kannst sie nicht mehr retten. Sie stirbt bereits." Drei einzelne Worte die Sebastians Welt völlig auf den Kopf stellten. Plötzlich sah er schwarz und wollte einen weiteren Schritt nach vorne machen aber Joseph hielt ihn davon ab. Doch Dean zögerte nicht und feuerte einen Schuss ab, der die gesamte Halle erhellte. Ein plötzlicher Ausbruch von Lärm tobte in den Ohren und alle zuckten bei dem Geräusch zusammen, verzogen aber sofort ihre Gesichter als sie realisierten, das Dean gerade auf Dalia geschossen hatte. Sebastians Augen waren weit aufgerissen und er konnte nur noch ein lautes „Nein" schreien als drei weitere, gezielte Schüsse in den Kopf abgefeuert wurden. Alle drei Männer gingen synchron zu Boden und rührten sich nicht mehr.

Die Waffe glitt Dean bei dem Fall aus der Hand und landete neben ihm auf den Boden. Michaels Messer klirrte als das glänzende Metall den Boden berührte. Sebastian rannte so schnell er konnte zu Dalia und so machten es ihm die anderen nach. Laute „Feuer einstellen" Rufe ertönten aus dem Dach und unzählige Polizisten stürmten in die Halle und sicherten den Bereich. Als er Dalia erreicht hatte, lies er sich neben sie auf die Knie fallen und hob sie zu sich hoch. Er stützte ihren Kopf und streichelte ihre Haare. „Nein, Nein, tu mir das nicht an, bitte Dalia..." er schluchzte laut und Tränen landeten auf ihrem Gesicht. Er versuchte den Puls zu ertasten, doch er war nur noch sehr schwach spürbar. „Liebling, verlass mich nicht, hörst du? Du darfst noch nicht gehen." Die absolute Verzweiflung stand ihm im Gesicht geschrieben. Er war am Boden zerstört und hielt sie fest in seinen Armen. Ihr fast schon lebloser Körper hing in seinen Händen. Joyce kniete ebenfalls nieder und streckte ihre Hand nach ihr aus. „Wo ist der Notarzt?" Brüllte er in die Halle. „Bitte, Baby. Lass mich hier nicht alleine. Bitte verlass mich nicht." Sie öffnete langsam die Augen und blinzelte mehrere male schwach. Als sie Sebastians Gesicht über sich sah, brachte sie es tatsächlich zu Stande leicht zu lächeln. Ein erleichtertes Seufzen ging durch die Runde. „Dalia, hörst du mich?" Sie nickte fast unmerkbar und versuchte etwas zu sagen, doch schaffte es nicht auf Anhieb. „Ist schon gut, du brauchst nichts zu sagen."

Sie nahm noch einmal tief Luft und versuchte es erneut, diesmal mit Erfolg, wenn auch sehr leise. „I-Ich liebe dich Sebastian." Seine Tränen rollten unkontrolliert über seine Wangen und er beugte sich zu ihr runter. „Ich liebe dich auch wie verrückt, hörst du?" Sie lächelte erneut und Sebastian teilte seine Freude und Erleichterung mit den anderen die um sie herum standen. Als er wieder zu ihr sah, hatte sämtliche Mimik ihr Gesicht verloren.

Ebenso ihre komplette Farbe die sie einst in sich trug. „Dalia?" Rief er etwas lauter. „Gott Dalia, wach auf..." er schüttelte sie an den Schultern doch sie reagierte nicht. „Nein das kannst du mir nicht antun! Dalia, Gott bitte mach die Augen auf!" Völlig entsetzt starrten ihn alle an. Sie verloren keinen Ton, außer Joyce. Sie brach zusammen und teilte Sebastians Verzweiflung und Schmerz. „Nein Nein Nein Nein Nein" er wippte mit ihr in seinen Armen auf und ab und schmiegte sein Gesicht weinend in ihre Haare. Der Notarzt und die Rettungssanitäter kamen durch die Tür gerannt und erkannten sofort den medizinischen Notfall. Sie baten alle sich von ihr zu entfernen um mit der Cardiopulmonellen Reanimation zu beginnen. Sebastian lies sie nur zögerlich los. Der Anblick war für alle unerträglich. Als würde einem einen heißen Dolch in den Brustkorb gerammt werden.

Sebastian hielt sich seine Hand vor dem Mund und weinte bitterlich. Joyce wurde von einem sichtlich entgeisterten Chris gestützt und Liam und Jo standen einfach nur da wie Statuen. Unfähig zu reagieren. Die Rettungssanitäter verpassten Dalia mit dem Defibrillator einen Schock und reanimierten weiter. „Noch keine Reaktion" informierten sie den Notarzt der zügig Medikamente in Spritzen aufzog und sie ihr über eine Venenverweilkanüle verabreichte. „Tubus bitte" sagte der Notarzt und intubierte sie um sie darüber zu beatmen. Ein leises wimmern ertönte von Sebastian der immer wieder die gleichen Sätze sagte, wie ein Mantra welches er sich aufsagte. „Bitte Dalia, Bitte verlass mich nicht." Joseph hatte sich wieder etwas gefangen und hatte eine Hand auf seine Schulter abgelegt. „Sie wird das schaffen" versuchte er ihm Mut zu sprechen. Doch in dieser Situation konnte man nicht wirklich sagen ob sie es definitiv schaffen würde. Dieses Unwissen zerfraß Sebastian.

„Defibrillator erhöhen. Alle weg" dirigierte der Notarzt während sich die Einsatzkräfte zwischen dem Drücken abwechselten und froh um eine sekundenlange Pause waren. Einen kurzen Augenblick starrten alle gebangt auf dem kleinen Monitor bevor sie voller Entlastung ihre Luft aus den angespannten Lungen liesen. „Wir haben sie" sagte einer der Männer erleichtert. „Willkommen zurück Mrs. Mason. Schön sie wieder hier zu haben!" Sie versuchte ihre Augen aufzumachen aber schaffte es nicht lange. Alles was sie in einem Bruchteil einer einzigen Sekunde sehen konnte, waren grelle, weiße Krankenhaus Licher.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro