(03)

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"Bist du bereit?"

Taehyung griff nach dem Schlüssel, der wie gewohnt seinen Platz auf der alten Kommode hatte, die ihnen sein Bruder Seokjin vor einiger Zeit überlassen hatte, weil er sich neue Möbel zulegen wollte.

Die Kommode trug einige Gebrauchsspuren, doch Taehyung fand, sie hatte ihren eigenen Charme und brachte es nicht übers Herz, sie zu entsorgen.

"Nicht wirklich.", antwortete Jimin demotiviert und warf sich eine dünne Jacke über.
"Da hast du Pech. Na los, komm!", erwiderte Taehyung und ließ dem Kleineren keine Chance auch nur den geringsten Widerstand zu leisten.

Der hochgewachsene Student stellte seinen rechten Fuß auf der Kommode ab und erneuerte den Knoten seiner Schnürsenkel, ehe er seine rutschende Socke zurechtzog, auf der ein Gemälde von van Gogh abgebildet war.

"Wie viele von diesen komischen 'Lichternacht-Socken' besitzt du eigentlich?", fragte Jimin provokant.

"Es heißt 'Sternennacht', du Banause.", merkte Taehyung an und zog Jimin kurzerhand aus der Wohnung.

"Findest du es nicht ein bisschen klischeehaft, dass du Kunststudent bist und dann solche Socken trägst?", versuchte der Kleinere Taehyung weiter zu provozieren.

"Findest du es nicht ein bisschen klischeehaft, dass du schwul bist und dann dein Haar rosa färbst?", konterte sein bester Freund.

"Hey, das war jetzt nicht nötig.", schmollte Jimin und verlangsamte seine Schritte.

"Du weißt, dass du dich besser nicht mit mir anlegen solltest, Kleiner.", zwinkerte Taehyung und Jimin verdrehte daraufhin die Augen, konnte sich jedoch ein Schmunzeln nicht verkneifen. Er wusste, dass Taehyung ihn immer mit Vorurteilen zu provozieren versuchte, obwohl er sie selbst schwachsinnig fand.

Eine Weile lang liefen die beiden stumm nebeneinander und besahen die Umgebung, die an ihnen vorbeizog.
Es war gerade Frühsommer; die Bäume trugen saftige, grüne Blätter und wenn man die städtischen Geräusche ausblendete, hörte man vereinzeltes Vogelgezwitscher.

"Wieso gehen wir eigentlich auf den Jahrmarkt, Tae?", fragte Jimin mit deutlichem Missmut in seiner Stimme.

"Um Spaß zu haben, wie jeder andere auch.", antwortete der Angesprochene und sah weiterhin starr vor sich.

"Was ist dieses 'Spaß'?", fragte Jimin und kassierte einen kritischen Seitenblick von seinem Begleiter.

Sie mussten keinen weiten Weg beschreiten, um an dem Platz anzukommen, an dem die Festlichkeit, jedes Jahr zur gleichen Zeit, stattfand.

Es war kein sonderlich großer Jahrmarkt, es waren lediglich einige Fahrgeschäfte für Kinder aufgebaut worden, viele Stände mit typischen Köstlichkeiten waren zu finden und ebenfalls Stände mit verschiedenen Spielen, an denen man Preise gewinnen konnte. Auch für das Entertainment war durch Live-Musik und andere Attraktionen gesorgt worden.

Jimin und Taehyung schlenderten über den Platz, besahen die Angebote, ehe Taehyung an einem bunten Karussell anhielt. "Lust auf 'ne Fahrt?"

"Tae, das ist doch für Kinder!", beschwerte sich Jimin. Sein bester Freund zog eine Augenbraue hoch.

"Verstehe. Du willst Spaß für Erwachsene. Dann suchen wir dir etwas anderes, auf dem du reiten kannst.", grinste er verschmitzt.

Jimin weitete empört die Augen.
"Kim Taehyung, du hast mich doch nicht hierher gebracht, damit ich mir jemanden aufreiße, oder?", fragte er verständnislos.

"Nicht primär, aber ich meine ... wenn es dir hilft ...", redete sich der Angesprochene aus der Sache heraus.

"Ich glaub's einfach nicht." Der Junge mit dem rosafarbenen Haar verschränkte die Arme und versuchte den aufkommenden Zorn darüber im Zaum zu halten, dass sein bester Freund scheinbar so beschränkt war, zu glauben, dass er sich einfach, mir nichts, dir nichts auf jemand anderen einlassen würde. Wo er doch nur Jeongguk zurück wollte.

"Wusstest du, dass es gar nicht so schlecht ist, sich daran zu erinnern, dass andere Mütter auch schöne Söhne haben?"

"Taehyung, niemand ist so schön wie Jeongguk. Außerdem bin ich nicht bereit dafür, irgendwas mit jemand anderem anzufangen.", stellte Jimin bissig klar.

"Ich respektiere das. Ich will nur nicht, dass du ewig einer gescheiterten Liebe hinterhertrauerst. Du bist echt ein Schnuckelchen und das können alle sehen.
Außerdem musst du ja nichts Festes mit jemandem anfangen.", versuchte Taehyung seinen besten Freund zu beruhigen.

"Wer zur Hölle sagt sowas wie 'Schnuckelchen', Taehyung?", war das Einzige das Jimin darauf erwidern konnte, ehe er in helles Gelächter verfiel.

Taehyung musste grinsen, er wusste wie gerne Jimin sich über seinen unüblichen Sprachgebrauch amüsierte.

Als Jimin sich wieder beruhigt hatte, sah er Taehyung mit einem warmen Lächeln an. "Danke Tae, aber ich kann nicht einfach so irgendwas Lockeres eingehen. Ich bin nicht du."

"Was soll denn das jetzt heißen?", fragte Taehyung und stämmte theatralisch seine Hände in die Hüften.

"Ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft ich abends zu meinen Kopfhörern greifen musste, um bestimmten Geräuschen zu entkommen.", lachte Jimin.

"Jetzt übertreibst du aber. Außerdem ist es nichts Verwerfliches, sich etwas Spaß zu genehmigen, solange die andere Person damit einverstanden ist und alle Karten auf dem Tisch liegen.", rechtfertigte sich der Größere.

"Ja. Aber ich möchte sowas nicht."
Jimin verschränkte seine Arme und sah Taehyung eindringlich an.

"Na schön, ist ja schon gut. Komm mit, ich kauf dir was Süßes.", beendete Taehyung das Thema, das für Jimin sehr unangenehm zu sein schien und zog ihn in Richtung eines Standes, an dem die verschiedensten Süßigkeiten verkauft wurden.

Sie stellten sich an und Jimin studierte konzentriert die Theke. Er war so vertieft in die vielen bunten Leckereien, dass er gar nicht mitbekam, dass sie bereits an der Reihe waren.

Erst als Taehyung ihn in die Seite stieß, realisierte er, dass er den ganzen Betrieb aufhielt und blickte erschrocken auf.
Seine Augen trafen die eines jungen Mannes mit bereits verblasstem blauen Haar.

"E-entschuldigung ...", murmelte Jimin peinlich berührt und auf den Lippen des Verkäufers bildete sich ein amüsiertes Lächeln.

Jimin bemerkte gar nicht, wie sehr er den Fremden anstarrte, bis Taehyung ihm erneut in die Seite stieß. "Jimin?"

"Oh ... ähm, es tut mir leid, ich ... ich hätte gerne ... eine Zuckerwatte?", fragte Jimin eher, als dass er tatsächlich bestellte.

"Kommt sofort.", vernahm er die raue Stimme des Verkäufers und sah ihm fasziniert dabei zu, wie er den Holzstab im Behälter, in dem sich die rosarote Zuckerwatte befand hin und herdrehte.

Als er ihm die fertige Zuckerwatte reichte, bedankte Jimin sich mit leiser Stimme, drehte sich etwas zu eilig um und rempelte ein Pärchen an, das hinter den beiden ebenfalls für etwas Süßes anstand.
"Oh ... t-tut mir leid.", stammelte er und bahnte sich schnell seinen Weg zurück auf den Platz.

Taehyung grinste in sich hinein, bezahlte die Zuckerwatte und lief Jimin hinterher, welcher schließlich an einer Stelle zum Stehen kam, die weit entfernt vom Süßigkeitenstand lag.

Sein Kopf war hochrot und er schob sich immer wieder kleine Stücke der Zuckerwatte in den Mund.
Taehyung grinste ihn vielsagend an.

"Niemand ist so schön wie Jeongguk, hm?"

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