Kap. 1 - Ren x Yva

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

(An alle OG Reader, die jetzt vor Verwirrung nicht klar kommen: Schaut in der Detailbeschreibung vorbei!)

Ein bisschen leichte Kost zum Einstieg – das übliche Drama:

Ren und Yva sind unzertrennlich, seit er seine Straßenmalkreiden mit ihr geteilt hatte. Er half ihr durch die schwierigen Wochen nach der Scheidung ihrer Eltern, und sie war diejenige, der er sich anvertraute, als er von seinem Gestaltenwandlergen erfuhr. Harte Zeiten schweißten die beiden zusammen, und doch gibt es Dinge, die sie einander verschweigen.

REN

Shoppingtouren mir Yva hatten so ihre Vor- und Nachteile. Ich meine, wenn sie wie im Rausch jeden Laden abklapperte, dann war ich mir auf einmal nicht mehr sicher, wer von uns beiden sich früher immer mit Händen und Füßen gewehrt hatte, mit den Eltern einkaufen zu fahren. Ich habe es bildlich vor Augen, wie die Tochter unserer neuen Nachbarn damals heulend ins Auto stieg und im selben Zustand zwei Stunden später wieder zuhause ankam. Ihre Mutter hatte genervt die Autotür zugeschlagen und ihre Eroberungen Richtung Haustür geschleppt. Yva war so in ihrer Trotzphase versunken, dass sie sich direkt neben dem quietschgelben Kleinwagen auf das Pflaster hatte fallen lassen.

Ich hatte sie zunächst irritiert aus unserem Küchenfenster beobachtet, bevor ich entschlossen das Eimerchen mit meinen geliebten Straßenmalkreiden gegriffen und zu dem dunkelhaarigen Mädchen hinaus gelaufen war. In dem Moment, in dem sie ihre verquollenen rehbraunen Augen mit den kleinen Fäusten abgewischt und mich kaum merklich angelächelt hatte, war eine neue Freundschaft entstanden, die Ewigkeiten halten würde. Oder zumindest für die nächsten elf Jahre, in denen sich so einiges ändern sollte – zum Beispiel Yvas Verhältnis zum Shoppen.

Yva besaß mittlerweile ein totales Faible für lange, ausgiebige Touren mit stundenlangem Hin und Herüberlegen. Allein heute hatte ich ihr schon unzählige Komplimente gemacht – von denen jedes einzelne ernst gemeint war. Es schien nichts zu geben, was dieser Frau nicht stand. Es war beneidenswert.

Derartige Touren trugen zwar weder zu der Fülle meines Portemonnaie noch zur Stärkung meiner Geduld bei - ich wagte es dennoch nie, eine Einladung abzulehnen.

Eben bummelten wir beide durch die Mall und ich hegte die leise Hoffnung, dass Yva endlich genug hatte, aber schon drückte sie mir zwei ihrer Tüten in die Hand. Sie hatte ein neues Ziel gefunden, dass sie zielstrebig ansteuerte.

Ein Seufzen entkam meinen Lippen, doch da sah ich, wie Yva mit leuchtenden Augen nach einem gemusterten Hemd griff und mich dann entschuldigend anblickte. Ich schüttelte den Kopf, als sei ich ein Vater mittleren Alters, der es aufgab, die Mode der heutigen Jugend zu verstehen.

„Hör auf, so zu tun, als wären wir schon Stunden unterwegs", maulte sie. „Es liegt in meiner Verantwortung, diesem armen Stück zumindest die Chance zu geben, mich zu überzeugen. Du weißt, dass ich neben meiner Schwäche für Hundeaugen auch eine Schwäche für Vintage habe. Und das hier -", Sie ließ den Stoff in der Luft flattern, um ihren Worten mehr Bedeutung zu verleihen, „das schreit Vintage über Kilometer hinweg."

„Stimmt, Ich habe das arme Ding auch schon schreien gehört, als wir die Mall betreten haben." Ich räusperte mich, schraubte meine Stimme eine Oktave höher und fuchtelte mit den Händen herum. „Yva, befrei mich! Gib mir ein Zuhause! Die anderen Hemden sind gemein zu mir!"

Statt einer Antwort zog sie eine Grimasse und scannte sie unbeeindruckt weiter die Unmengen an massenproduzierter Kleidung. Ihr Blick blieb an einer Lederjacke in der Männerabteilung hängen. Dann schaute sie mich an. "Jetzt probier du doch auch mal was!", meinte sie und eilte zielstrebig zu dem Objekt ihrer Begierde.

Ich lachte. „Warte, ist das deine neue Masche?"

Verständnislos musterte sie mich über die Schulter hinweg, bevor sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf das schwarze Wildledermaterial richtete. „Hm?"

Kopfschüttelnd folgte ich ihr. „Du weißt genau, dass ich die Jacke nicht mal anziehen würde, wenn sie aus Brustpanzerplatten bestehen und jemand auf mich schießen würde."

Mit hochgezogenen Augen beobachtete ich, wie sie geschäftig meinem Blick auswich. „Wenn das mal nicht die perfekte Gelegenheit wäre, mich das Geld für eine Jacke ausgeben zu lassen, die sowieso anschließend in deinem Kleiderschankk landet, Snyder."

„Du kannst so ein Arsch sein, weißt du das?" Yva drehte sich abrupt herum, um mir wütend funkelnde Blicke zuzuwerfen, bevor sie sich murrend wieder abwandte. „So macht das Ganze echt keinen Spaß."

Trotz ihrer harschen Worte entging mir das leise Lächeln auf ihren Lippen nicht. Ich zuckte die Schultern und betrachtete die Lederjacke mitleidig. „Keine Sorge, Süße," wisperte ich mit einem Seitenblick auf meine beste Freundin und klopfte beruhigend auf den Stoff. „Du wirst auch schon bald ein liebevolles Zuhause finden." Einen Wimpernschlag später hatte besagte Freundin den Kleiderbügel gegriffen und mitsamt dem gemusterten Hemd auf den Weg Richtung Umkleiden eingeschlagen, dabei gabelte sie noch eine schwarze Cargohose auf. Endlich bemerkte sie, dass ich ihr nicht folgte, und blieb stehen, ihr Gesichtsausdruck abwartend.

Yva bestand darauf, dass ich mit in die Umkleidekabine kam. Sie behauptete zwar immer gerne, dass sie so meiner Verstocktheit entgegenwirkte, an der ich ihrer Meinung nach eines Tages sterben würde. Doch hauptsächlich handelte sie hier aus selbstsüchtigen Gründen.

Yvas Persönlichkeit brauchte ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit. Sie wurde nervös, sobald sie allein war – ein fieses Fragment der Scheidung ihrer Eltern. Und damit sie sich nicht die letzten Reste ihrer kaum vorhandenen Fingernägel abkaute oder wieder anfing, an ihren Piercings zu zupfen, leistete ich ihr Gesellschaft. Zumindest, wenn die Alternative so aussah, dass sie alleine wo hinging – dementsprechend verbrachten wir zwei fast jede freie Minute miteinander.

Also reagierte ich wie ein treudoofer Hund auf ihre subtile Aufforderung und bahnte mir einen Weg zu Yva und den Umkleiden, und da kaum etwas los war, hatten wir freie Kabinenwahl. Die Lampe über uns flackerte und warf ein schummriges Licht, doch meiner besten Freundin schien es zu genügen.

Die bunte Melodie eines unbekannten Pop-Songs wurde abgelöst von einem mir vertrauten schweren Bass.

Yva zog ihr Shirt aus und ich gab alles in meiner Macht stehende, um nirgendwo hinzustarren – was sich durch die vielen Spiegel als unmöglich offenbarte. Yva hatte mir zwar gesagt, dass es ihr nichts ausmachen würde, wenn ich sie anschaute (sie war eher schon beleidigt, sollte sie mich nicht ein einziges Mal erwischen) doch das hieß nicht, dass ich es ausnutzen würde.

Ich hatte schließlich einen Ruf zu verlieren, den des vollkommen verklemmten und verstockten der Gruppe. Abgesehen davon konnte ich es nicht gebrauchen, all diese Bilder im Kopf zu haben – denn forderten der Erfahrung nach zu den ungünstigsten Zeitpunkten ihren Tribut.

Ihre Hose fiel zu Boden und ich bekam am Rande meines Bewusstseins mit, dass sie den nahenden Vollmond ansprach. Doch ich hörte kaum zu.

Umkleidekabinen waren ein Segen und Fluch zugleich. Ich war in der Lage, Yva dank der Spiegel von allen Seiten zu betrachten, ohne meinen Kopf groß drehen zu müssen. Jedes ihrer Tattoos. Ihren dünnen Körper. Ihre langen Beine. Ihren kleinen Po.

Der Refrain des Songs setzte ein und Yva summte leise mit, begann sogar, leicht zu wippen, während sie sich das Hemd überzog. Sie drehte und wendete sich vor dem Spiegel, bevor sie in ihren typischen Musikvideo-Modus überging. Dabei spielte ihr Gesichtsausdruck mit der imaginären Kamera, ihre Lippen formten die sanft gesungenen Worte einer unserer Lieblingskünstlerinnen.

- In the middle of the night, in the middle of the night

Just call my name, I'm yours to tame

In the middle of the night, in the middle of the night

I'm wide awake, I crave your taste –

Es war die Selbstverständlichkeit, mit der sie bereit war, sich in meiner Gegenwart vollkommen fallen zu lassen, die ich in diesen Momenten am meisten genoss.

Für mich persönlich waren Umkleidekabinen ein Ort des Unwohlseins. Ich sah meinen Körper so schon ungern, auf Fotos und erst recht im Spiegel nicht. Sein Spiegelbild zu betrachten, aus den unterschiedlichsten unwirklichen Blickwinkeln, in unschönen Positionen, so, dass man sich jedes Makels bewusst wurde – das war der reinste Terror. Dass Yva mich in diese Komfortzone mitnehmen konnte und sich nicht nur körperlich beinahe vollständig entblößen, sondern sogar so weit ging, tief vergrabene Visionen durch rollenspielartige Szenen vorzubringen, das war mehr als lediglich ein Vertrauensbeweis an mich. Es gab nur eine Handvoll an Menschen, unter deren Anwesenheit Yva sich zu Musik wirklich gehen ließ, und ich war einer dieser Leute.

Zufrieden mit ihrem Fang zog Yva sich das Kleidungsstück wieder aus und bückte sich nach der Hose, wobei sie unbewusst ihren Hintern in die Höhe reckte.

Ich war wie hypnotisiert. Die intensiven Worte des Songs und die rhythmische Musik dröhnten mir in den Ohren, meine Sicht verschwamm und fixierte sich erneut auf den sich leicht windenden Körper vor mir. So etwa, dachte ich, musste man sich unter Drogen fühlen.

Yva war völlig in dem Song versunken, hatte die Augen geschlossen und die Arme über den Kopf gestreckt. Und das Ganze, während sie nur in Cargohose und BH vor mir stand. Verführerisch fuhr sie sich mit den Fingern durch die das dunkle Haar und bewegte die Schultern im Takt, was mir das Spiel ihrer Rücken- und Schultermuskulatur präsentierte. Ihre Hand glitt weiter über ihren Körper, die Augenlider flatterten.

Selten hatte ich sie so versunken, so selbstsicher erlebt. Ein Zustand, der mich unglaublich anzog. Ich biss mir auf die Unterlippe. Auch, wenn ich es nicht offen zugab: Yva war verdammt sexy.

Yva schaffte es, bei ihrem kleinen Tanz auf dem Stoff der auf dem Boden liegenden Jeans auszurutschen. Sie schrie erschrocken auf und fiel zwar nicht hin, holte uns beide dadurch aber wieder zurück in die Wirklichkeit.

Verschmitzt hob sie den Blick. "Wow, dieser Song ist echt...."

Sie schaute auf und ihr Ausdruck wurde besorgt.

"Ren, du..." Und im selben Moment realisierte ich es.

Ein Blick in den Spiegel bestätigte mir den Gedanken: Ich hatte mich zum Teil verwandelt, zwischen den braunen Locken ragten die Ohren eines Wolfes hervor, leuchtend goldene Augen starrten uns aus meinem Spiegelbild her entgegen. Ich fuhr mir mit einer zu langen Zunge über das zur Hälfte ausgebildete Raubtiergebiss. Meine Wirbelsäule schmerzte in dem Verlangen, sich anzupassen.

In diesem Zustand waren alle Geräusche zu laut, das Flackern der Neonröhre bereitete mir Kopfschmerzen und in meine Augen traten Tränen, verursacht durch all die intensiven, menschlichen und künstlichen Gerüche, die die Wolfsnase aufnahm. Ich senkte den Blick auf meinen Schritt - oder besser gesagt auf die prägnante Erektion, die den Reißverschluss der verwaschenen Jeans ausbeulte.

Na, wundervoll.

Der nahende Vollmond hatte mich schwach werden lassen, sodass ich es nicht mal bemerkt hatte. Ich verlor nur äußerst selten die Kontrolle über meine Erscheinung, und das geschah höchstens unter extremster Wut oder Erregung, da sich diese Gefühle bei Gestaltenwandlern in der Pubertät nur schwer kontrollieren ließen. Der Mondzyklus verstärkte diese Emotionen, und ab einem gewissen Grad an Unaufmerksamkeit kamen selbst trainierte Wandler wie ich nicht dagegen an.

Geschockt blickte ich Yva an. Und mir wurde schlagartig klar, in was für einer verzwickten Lage wir uns verfahren hatten. Nicht etwa, dass ich Yva beichten müssen würde, dass sie der Auslöser dafür war, denn ich hatte durchaus dramatischere Sorgen.

Die größere Komplikation lag darin, dass sich mein 'Problem' nicht von selbst erledigen würde. Nicht, wenn ich so kurz vor der Vollmondverwandlung stand. Es blieben mir nur zwei Möglichkeiten:

Entweder schaffte ich es ohne, dass mich eine Menschenseele sah in diesem Halb-Halb-Zustand zu einem Ort, an dem das Problem mit Privatsphäre zu beheben war ... oder ich erledigte es direkt hier.

Panik überkam mich.

"Ich... Yva- Ich muss hier raus," keuchend sprang ich auf. "Wir- aber die Leute- was wenn... Ich muss hier raus!"

Hallend nahm ich das Knurren in meiner eigenen Stimme wahr. Mein Herz raste, das Blut rauschte mir in den Ohren und die Wände der Kabine schienen sich zu bewegen. Ich bekam keine Luft.

Panisch griff ich zur Tür, doch Yva schlug mir den Arm weg. Sie drückte mich an die entgegengesetzte Wand der Tür und presste mir die Hand auf den Mund. „Ren, beruhige dich, Mann!" Unsere Gesichter waren sich nah, und das intensive Braun ihrer Augen hypnotisierte mich. Ich versuchte, meine Konzentration auf die dunklen Tiefen zu fokussieren, doch alle Formen und Farben schienen zu verschwimmen. Ich hörte eine Stimme – meine Stimme – ununterbrochen auf Yva einreden.

"Ren, du musst ruhiger werden! Wir schaffen das, okay? Aber bitte, hör auf, so laut zu sein," zischte sie flehentlich. Ich sah sie nur aus aufgerissenen Augen an und hob zittrig die Hände zu ihren Schultern, um Halt zu finden. Schon fast krampfhaft krallte ich mich an ihr fest.

Yva war anzusehen, wie ihre Gedanken rasten. Sie biss sich auf die Lippen, dann schien sie einen Entschluss gefasst zu haben.

"Du musst mir jetzt vertrauen. Ich weiß, dass du denkst, du hast keine Chance, aus dieser Situation wieder heile herauszukommen. Aber keine Sorge, ich mach das schon. Ich kümmere mich darum. Du musst mir nur vertrauen."

Zögernd und noch immer bebend fragte ich flüsternd: "Was hast du vor?"

Yva schaute entschlossen drein. "Mich um dein Problem kümmern. Du scheinst ja nicht in der Lage dazu zu sein."

Mit diesen Worten öffnete sie meine Hose.

"Wa- Yva!", keuchte ich, doch sie warf mir einen warnenden Blick zu.

"Der ganze Plan scheitert allerdings, wenn du weiterhin so laut bist – dann erwischen sie uns und sperren dich weg, und du hast deine gesamte Familie auf dem Gewissen. Willst du das?"

Ich schloss den Mund. Das konnte sie, meine beste Freundin, die mir die Hose vor unserer versammelten zweiten Klasse runtergezogen hatte, um sich für ein versehentlich ruiniertes Kreidebild zu rächen, nicht erst meinen! "Yva, du musst nicht-"

"Oh doch, ich muss. Ich bin es mir selbst schuldig. Ehrlich gesagt warte ich schon viel zu lange darauf." Einer ihrer Mundwinkel hob sich und so etwas wie freudige Erwartung stahl sich in ihren Blick.

Ihre Worte schwebten in meinem Kopf und doch wurde ich nicht daraus schlau, obwohl mir klar war, dass all das leicht zu verstehen sein musste. Zumindest, wenn man nicht durch die überfluteten Sinneswahrnehmungen eines paarungsfreudigen Wolfes beeinträchtigt wurde.

Ohne zu zögern oder den Blick zu lösen, griff Yva nach meiner Erektion. Ich hielt die Luft an, versuchte, mir nicht anmerken zu lassen, was sie mit dieser Handlung unter meiner Haut auslöste. Das gelang mir scheinbar nicht, denn es schlich sich ein Lächeln auf Yvas Lippen, welches nur eines bedeuten konnte: Herausforderung angenommen.

Langsam schob sie ihre Hand meinen Schaft hinauf. Ich konnte nicht verhindern, dass meine Augenlider flatterten und ich sog heftig die Luft ein.

Yva hob den Kopf und wisperte: "Lass dich fallen." Ihr Atem strich über meine Lippen.

Mein Blick glitt zu Yvas Mund und dieser Anblick war so verführerisch, dass ich nicht widerstehen konnte.

Ich schob meine Hände in ihre Haare und überwand die letzten Millimeter zwischen unseren Mündern mit einem heißen Kuss. Ohne zu zögern ging sie darauf ein, ließ meine Zunge die ihre umschlingen und mich an ihren Lippen saugen.

Mir war es egal, dass die schmatzenden Geräusche die Luft erfüllten. Ebenso wenig störte ich mich daran, dass das hier immer noch ein öffentlicher Ort war und das durchaus das Risiko bestand, erwischt zu werden. Alles, was zählte, war Yvas heftig klopfendes Herz und das Gefühl ihres Körpers.

Ich wollte mein Verlangen nach ihr stillen - ein Verlangen, was sich schon viel zu lange in mir eingenistet hatte und hin und weder nur schwer unterdrücken ließ. In dieser aufkommenden Lust stieß ich die Hüfte vorwärts. Trotz ihrer beschäftigten Lippen konnte sie ein Grinsen nicht zurückhalten. Sofort begann sie, ihre Hand auf und ab zu bewegen. Der Stoff meiner Boxer unter ihren Fingern war bereits feucht.

Mit Mühe löste ich mich von ihren Lippen und brachte etwas Abstand zwischen uns, indem ich sie von mir drückte.

"Yva- was ist wenn...", flüsterte ich leicht keuchend, "... wenn wir- wenn ich... fertig bin? Man wird es sehen..."Sie schien zu verstehen und ihr sinnlicher Blick unter ihren dunklen Wimpern durchbohrte mich förmlich. "Ich mach' das schon. Vertrau mir."

Und genau das tat ich. Der letzte Rest meines logischen Denkvermögens verzog sich und sämtliche Gehirnzellen verfielen in einen rauschähnlichen Zustand. Um alles bis ins kleinste Detail wahrzunehmen und mich drauf einzulassen, schloss ich die Augen.

Das eingeengte Gefühl um meine Mitte verschwand und Yvas schlanke Finger berührten endlich nackte Haut. Federleicht streiften sie meinen Schaft entlang und umfasste meine Erregung.

Quälend langsam rieb sie das feste Fleisch. Dann ich ihren heißen Atem über meine Spitze streichen.

Die Wärme von Yvas Hand wurde von einer feuchten Hitze abgelöst; es dauerte einige Sekunden, bis ich begriff, was sie vorhatte: Sanft legten sich ihre Lippen um mein Glied. Sie saugte an der Spitze und ich musste die Zähne zusammenbeißen, um nicht laut aufzustöhnen. Ich schmeckte Blut, doch Schmerzen existierten in diesem Moment nicht. Nur die süßeste Lust, die Yvas Lippen mir bereiteten.

Sie ihre Hände an meinen Hüften entlang gleiten, bis sie sie auf meinem nackten Hintern platzierte und dort die Finger in die Haut grub. Ich folgte dem Hinweis und schob mich vorsichtig weiter in ihren Mund, doch ich war mir darüber im Klaren, dass sie nicht alles nehmen konnte.

Ich griff in Yvas volles Haar und zog ihren Kopf leicht zurück. Langsam glitt ich aus ihrem Mund, sie fuhr meinen Schaft mit der Zunge entlang und saugte erneut an der Spitze. Dann nahm sie mich wieder zwischen die Lippen und ich bemerkte die Enge ihrer Kehle an meiner Eichel.

"Fuck", brachte ich heiser hervor und begierig, das Szenario zu betrachten, öffnete ich die Augen.

Der Anblick war herrlich. Yva, noch immer nur mit ihrem schlichten schwarzen BH bekleidet, wie sie vor mir kniete mit wild zerzausten Haaren. Als sie unter ihren langen, dichten Wimpern zu mir herauf sah und mich erneut langsam aus ihren Mund gleiten ließ, war ich hin und weg. In ihren Augen blitzte etwas auf, was mir zeigte, dass sie dieses Bild ebenfalls niemals vergessen würde.

Es fiel mir schwer, mich zu beherrschen. Yva schien sich langsam dran zu gewöhnen und sie erhöhte das Tempo. Auf gar keinen Fall würde ich das Ganze schweigend überstehen, und spätestens, als sich ein verdächtig lautes Stöhnen über meine Lippen zwang, wurde dies auch ihr klar.

Es war nicht meine Art, im Bett leise zu sein. Selbst zuhause legte ich nur Hand an, wenn ich mit hundertprozentiger Sicherheit alleine war. Ich hasste es, mich zurückzuhalten, denn dazu war ich schon jeden einzelnen Tag gezwungen.

Yva erhob sich und griff nach dem Saum meines Shirts, um es hochzuziehen. Ich rechnete damit, dass sie im Begriff war, es mir auszuziehen, und hob die Arme, doch sie raunte nur: "Mund auf."

Auf mein verwirrtes Starren hin nickte Yva nur auffordernd und ich gehorchte. Sie schob mir den Stoff des Oberteils in zwischen die Lippen. "Das dämpft deine Laute hoffentlich ein wenig... Auch wenn ich sie gerne höre", sagte sie mit einem schelmischen Lächeln.

Ohne einen weiteren Kommentar küsste sie meine Brust bis hinab zu meinem Bauch, und schließlich machte sie dort weiter, wo sie aufgehört hatte. Doch diesmal war es nicht so unschuldig, wie sie begonnen hatte.

Schnell und tief nahm Yva meinen Penis in ihren Rachen, eine Hand folgte ihrem Mund und rieb über meinen Schaft, die andere widmete sich sanft massierend meinen Hoden. Und, verdammt, ich war dankbar für Yvas Idee, denn erregte Laute konnte ich nicht länger zurückhalten. Ich legte den Kopf zurück und schaffte es unter Anstrengung, nicht einfach ohne Vorwarnung bis zum Anschlag in ihren Mund zu stoßen. Der Rhythmus, mit dem sie mich stimulierte, trieb mich immer weiter und unaufhaltsam voran.

Ich war kurz davor zu kommen. Hatte sie vor, zu schlucken?

Ihr blieb kaum eine andere Wahl, denn ihre Zähne streiften leicht über die empfindliche Haut, was dazu führte, dass ich mich in ihren Mund ergoss, ohne, dass ich sie hätte warnen können.

Augenblicklich zog Yva sich so weit zurück, dass sie nur die Spitze zwischen den Lippen hatte, und saugte jeden Tropfen aus mir heraus, während ihre Hand mich durch den heftigen Höhepunkt begleitete. Ich grub die Zehen in den Boden und war mir sicher, dass selbst Yvas Einfall das laute Stöhnen nicht dämpfte. Meine Haut glühte und die Wellen der Befriedigung ließen jeden Quadratzentimeter meines Seins beben.

Mit zitternden Beinen und verschwitztem Leib lehnte ich an der Wand und versuchte, meine Atmung zu beruhigen. Verschwommen bekam ich mit, dass Yva sich nah an meinem Körper erhob und mich einige Sekunden lang betrachtete. Zärtlich ließ sie ihre Finger über meine Unterlippe gleiten. "Du schmeckst gut..."

Noch komplett überwältigt lehnte ich mich zu Yva hin, in dem unterschwelligen Verdacht, dass das hier, was immer es sein sollte, unheimlich zerbrechlich war. Ich musste unbedingt einen Blick in ihre Augen werfen und den Funken suchen, der bestätigte, dass ich mir das, was grade nicht nur körperlich, sondern viel mehr auch emotional zwischen uns passiert war, der Realität entsprach.

Doch Yva entzog sich meiner Berührung. Sie wandte sich ab und schlüpfte hektisch wieder in ihre Kleidung. Währenddessen vermied sie es, mich anzusehen, und selbst ihr gemurmeltes "Ich warte draußen auf dich" war eher an den Boden gerichtet. Was mir dabei nicht entging, war die rötliche Färbung ihres Halses, ebenso wie das Aufblitzen ihrer Zunge, als sie sich über die Lippen leckte.

Das Geräusch der zufallenden Tür holte mich wieder zurück auf den Boden der Tatsachen.

Was zur Hölle war da passiert?

Es kostete mich ein paar Sekunden des Erholens, bevor ich mir einen inneren Schubs gab. Ich zog das zerbissene Shirt aus und streifte meine Jacke über. Mein Verstand war benebelt und ich fragte mich noch Stunden später, wie wir in diese Situation gelangt waren.

Wie verhält man sich, in Gegenwart der besten Freundin, für die man schon lange etwas empfindet?

Allein diese Fragestellung ist nicht einfach zu beantworten. Fügt man dann noch ein „nachdem diese einen geküsst und oral befriedigt hat und außerdem angemerkt hat, dass sie etwas derartiges schon lange tun wollte" hinzu, ist das Chaos perfekt.

So oder ähnlich würde meine Google Suchleiste aussehen, wenn ich damit eine Antwort finden würde.

Seit der Aktion in der Umkleide, die uns leider den einen oder anderen argwöhnischen Blick eingehandelt hatte, herrschte eine angespannte Spannung zwischen uns. Krampfhaft versuchen wir, und so zu benehmen, als wäre nichts gewesen und beschränken uns auf Smalltalk. Irgendwann haderte es an weiteren ungefährlichen Themen, also gingen wir zu dem über, was unseren gewohnten Aktivitäten entsprach: Yva legte sich mit einem Zeichenblock und ein paar Stiften auf ihr Bett, während ich mir ihre Gitarre griff, mich an die Bettkante setzte und einige meiner Lieblingssongs spielte. Harmonisches Koexistieren, nannten wir es gerne.

Jedoch war mir die Stille unter uns heute ziemlich unangenehm und Yva schien ungewohnt nervös. Aus dem Augenwinkel bemerkte ich, wie sie nicht wie sonst hoch konzentriert Meisterwerke schuf. Stattdessen hielt sie immer wieder inne und klopfte mit ihrem Stift zwischen den Fingern auf das Papier.

Auch ich brauchte heute lange, um die simpelsten Melodien zu verknüpfen.

Mein Blick glitt ständig zu Yva herüber. Nicht selten war ich kurz davor, sie auf das Ganze anzusprechen, doch es kam kein Wort über meine Lippen. Die Geschehnisse schienen immer noch surreal, und wenn ich es aussprechen würde, würde mich die volle Wucht in der Realität treffen, unerbittlich und ehrlich.

Als ich unbeabsichtigt eine besonders disharmonische Tonreihe spielte, ließ Yva ihre Hand sinken und seufzte. Sie setzte zum Sprechen an, hielt inne und schluckte."

Sag schon, was du denkst.", murmelte sie schließlich mit gesenktem Kopf.Langsam legte ich das Instrument seitlich auf meinen Schoß. Sie wirkte besorgt. "Du hättest das nicht tun müssen", sagte ich leise.

Yva schaute weg.

"Also... bereust du es?", fragte sie und knibbelte an ihren Fingernägeln. Ihre Stimme klang bitter. Ich runzelte die Stirn und drehte mich zu ihr herum. Sie hatte sich aufgesetzt, den Rücken an die Wand gelehnt und die Arme auf die Knie gelegt.

"Ob ich es bereue? Was genau meinst du? Dass ich mit in die Kabine gekommen bin? Dass ich nicht daran gedacht habe, dass heute Vollmond ist? Dass ich zugelassen habe, dass du mich berührst? Oder dass..." ...ich mich in dich verliebt habe?

Den letzten Aspekt konnte ich einfach nicht aussprechen. Sicher war: Ich bereute gar nichts. Aber ... "Aber du bereust es."

"Nein.", brachte Yva heraus, doch sie vermied es, mich anzublicken. Und nach kurzem Zögern fuhr sie fort: "Ich bereue es nicht. Weder das, was heute passiert ist, noch, dass ich... mich mit der Zeit in meinen besten Freund verliebt habe."

Ich schloss die Augen und ließ diese Situation auf mich wirken. Tief in mir rührte sich etwas, was ich in der Form nie zuvor verspürt hatte. Es vervielfachte sich zu einem so heftigen Gefühl, dass es mir die Tränen in die Augen trieb.

"Yva... womit habe ich dich verdient?", flüsterte ich und begegnete ihrem Blick. Sie musterte mich intensiv, hoffnungsvoll.

Ich griff nach ihren Handgelenken und zog sie zu mir, um meine Hand an ihren Hals zu legen.

"Ren... du musst das nicht. Ich will mich nicht aufdrängen. Es war idiotisch, aber zumindest einmal...", murmelte sie verlegen, fast beschämt, und ihre Worte verloren sich im Raum.

"Halt die Klappe und komm her", unterbrach ich lächelnd und verband unsere Lippen. Und ich war sicher, dass dieser Moment als unseren ersten Kuss in meiner Erinnerung bestehen bleiben würde, trotz der Tatsache, dass es bereits das zweite Mal geschah, denn nun begegnete ich ihr auf einer ganz neuen Ebene.

Es hätte nicht perfekter sein können. Ich hatte mir immer vorgestellt, Yva meine Liebe bei einem romantischen Sonnenuntergang oder Ähnlichem zu gestehen, an einem einsamen Strand, auf dem Höhepunkt eines Riesenrads. Doch ich wäre in diesem Moment nirgends lieber als in genau hier.

Yvas Lippen waren sanft auf die meinen gepresst und bewegten sich zärtlich. Und ich wusste, dass es wahr war: Sie liebte mich.

Einen Moment zog ich mich zurück, konnte noch immer nicht fassen, dass das hier wirklich passierte. Ich war zwar nicht in der Lage, aussprechen, doch sie las in meinen Augen, was ich für sie empfand. Verständnisvoll lächelte sie mich an und verteilte erneut zarte Küsse auf meinen Lippen, die ich lächelnd erwiderte. In dem Moment entschied ich, dass es zu einer meiner liebsten Aktivitäten werden würde, Yva zu küssen. Ihr weicher Mund war das größte Geschenk auf Erden.

Bevor der Kuss jedoch intensiver wurde, zog ich mich zurück. Das verräterische Kribbeln in meinem Bauch war zurückgekehrt.

"Der Mond geht bald auf", murmelte ich. "Ich sollte gehen..." Doch meiner Worte zum Trotz blieb ich sitzen und biss mir auf die Unterlippe.

Yva grinste. "Du wirst aber trotzdem da sein, heute Nacht?", fragte sie und strich über meinen Oberarm. Eine beiläufige Geste, die mir warme Schauder durch die Adern schickte.

Es war mittlerweile Tradition, dass wir beide jeden Vollmond in unserer Waldhütte übernachteten. Unsere Waldhütte – damit meinte ich das Häuschen, das meine Eltern mir vermacht hatten als Unterschlupf für meine Verwandlungen. Mit zunehmendem Alter wird es leichter, den Wolf zu kontrollieren – sobald sich die Hormone der menschlichen Seite vernünftig eingependelt hatten. Yva und ich hatten einiges an Zeit und Erspartem in das heruntergekommene Bauwerk investiert und sie zu einer gemütlichen kleinen Bude umgewandelt.

Es hatte schon seinen Charme, eine Zuflucht zu haben, in der man für sich sein konnte, von der nur die beste Freundin wusste. Die Aussicht, dort eine nach mit jemandem zu verbringen, wenn man sich grade auf dem Weg befand, eine sehr körperliche Beziehung zu dieser besten Freundin aufzubauen, war auf vollkommen andere Art aufregend. Es brachte einen Reiz mit sich, eine Möglichkeit, die den Raum erfüllte, ohne ausgesprochen werden zu müssen. Daran änderte selbst die Tatsache nichts, dass keiner von uns offensichtlich in der Lage dazu war, der Situation zwischen uns einen festen Namen zu geben.

"Selbstverständlich. Und morgen...," sagte ich versprechend und stand auf. "... morgen werde ich mich dafür bedanken, dass du mir heute geholfen hast. Versprochen."

-

Die Uhr schlug vier, als ein Schatten über den Waldweg huschte. Im Schein des Vollmonds sah man zwei große Augen aufblitzen, doch im nächsten Moment verschmolz das Tier wieder mit der Finsternis zwischen den Bäumen.

Lautlos schlich es durch den schwachen Lichtkegel, den der volle Mond am Horizont warf und betrat die Veranda eines kleinen Verschlags.

Ein letztes Mal schüttelte der Wolf sein dunkles Fell, dann drückte er die Hundeklappe an der Tür vorsichtig auf und schlüpfte in das Gebäude. Die Gewohnheit trieb ihn dazu, sich neben dem Bett, welches einen Großteil des riesigen Raumes einnahm, auf dem Teppich einzurollen. Doch er hielt inne.

Sein Blick fiel auf die Person, die sich bäuchlings auf der Matratze ausgebreitet hatte.

Das Gesicht des Mädchens wurde von einem friedlichen Lächeln geschmückt. Ein Name stahl sich verschlafen über die Lippen, blinzelnd öffneten sich die dunklen Augen.

Der Wolf schien seine Meinung zu ändern. So vorsichtig wie möglich sprang er auf die Matratze, trat sich eine Mulde in der Bettdecke zurecht und ließ sich nieder. Innerhalb von Sekunden war das Tier eingeschlafen. Nicht so das Mädchen. Sie griff nach einem Block, der auf dem Nachttisch platziert war, und begann zu zeichnen.

-

Ich brauchte eine ganze Weile, um aufzuwachen. Es kam mir vor, als würde ich Stunden in dem dämmrigen Zustand verbringen, in dem man nur noch einen Moment länger ausharren möchte. Ein seltsamer Anwesendsein zwischen Träumen und Wachen, den eine kleine Bewegung, ein leises Geräusch oder allein schon ein Gedanke zu zerstören vermochte.

Den Zustand, den man nie wieder verlassen wollte. Und diesen Morgen verspürte ich diesen Wunsch ganz besonders. Ich war mir bewusst darüber, dass ich betrachtet wurde, voller Liebe und Wärme. Und das war ein Gefühl, was ich niemals eintauschen würde.

Yvas sanfte Körperwärme hüllte mich ein, ebenso wie ihr Duft und ihr langsamer Herzschlag. Ihr Atem strich zart über meine bloße Haut.

Ohne es wirklich wahrzunehmen, war mir bewusst, dass sie eingehend mein Gesicht betrachtete. Jedes noch so kleine Detail wurde von ihrem Blick erforscht und abgespeichert.

Ich fühlte mich geborgen und glücklich in ihrer Nähe.

Ich wusste einfach: Sobald ich mich bewegen würde, wäre dieser Zustand des Schwebens dahin.

Ein langes Gähnen war es, was mich aus der Illusion riss. Als ich die Augen öffnete, hatte Yva ihre geschlossen.

Das brachte mich zum Schmunzeln. Sie versuchte tatsächlich, mir etwas vorzumachen. Doch ihr Atem kam zu schnell, als dass sie schlafen würde, ebenso wie ihr Herzschlag.

Was soll's, lass ich ihr halt den Spaß. Es würde mir bestimmt nicht davon langweilig werden, sie zu studieren, bis sie aufgab.

Yvas Gesicht war schon beinahe zu perfekt. Von den geschwungenen Lippen, ihren dichten Augenbrauen bis hin zu den langen Wimpern. Die Art, wie die dunklen Strähnen ihre Züge umrahmten. Selbst den glitzernden Stecker in ihrer Nase vergötterte ich, und das, obwohl ich sonst kein Fan von Piercings war. Das Bedürfnis, die weichen Konturen ihres Gesichts mit den Fingerkuppen nachzufahren, ihr Gesicht in beide Hände zu nehmen und jeden Quadratzentimeter davon mit federleichten Küssen zu bedecken, juckte mir in den Fingern.

Doch dann bemerkte ich etwas am Rande meines Blickfeldes. Yvas Zeichenblock, der zwischen uns lag. Er war aufgeschlagen.

Ich hielt die Luft an und griff danach, vorsichtig darauf bedacht, Yva nicht aufzuschrecken.

Das Bild zeigte mich. Es musste von heute Nacht stammen, als ich mich in Wolfsgestalt zu ihr gelegt hatte. Friedlich schlummernd und dicht an sie gedrängt lag ich in den Decken, gezeichnet aus ihrer Perspektive.

Die Detailgenauigkeit war faszinierend, trotz des schwachen Lichtes. Doch selbst dies hatte Yva perfekt eingefangen. Es war so emotionsgeladen und detailgetreu zugleich, dass mir die Kinnlade herunterfiel.

Und es machte mich glücklich. Unglaublich glücklich und dankbar und stolz.

Doch nun wurde ich neugierig auf Yvas sonstigen Zeichnungen. Es war eine Weile her, seit sie mir das letzte Mal ein Ergebnis seiner Mühen präsentiert hatte, und von dem, was ich bisher gesehen hatte ausgehend, hatte sich ihr Talent noch um einiges gesteigert.

Und als ich den Skizzenblock so durchblätterte, wurde mir klar, warum sie ihn so lange vor mir verborgen hatte.

Sie hatte das Motiv ‚Ren' nicht nur ein Mal genutzt. Nein, der komplette Block bestand aus Bildern von mir. Eine Komposition hatte sie mehrmals gezeichnet: Mich, wie ich nicht weit von ihr entfernt saß und Gitarre spielte. Ich war ihr so nah und hatte nicht ihr gemerkt, dass sie derartige Gefühle hegte. Ihr Adrenalinspiegel musste jedes Mal in die Höhe geschossen sein, wenn ich mich ihr genähert hatte, in der Angst und gleichzeitigen Hoffnung, dass das Objekt ihrer Sehnsucht nur einen einzigen Blick auf ihre Zeichnungen werfen könnte.

Neben diesen Bildern stand oft ein kurzer Satz in Kalligraphie, so etwas wie 'Keep making me smile' oder 'You've begun to feel like home' oder ‚Can call you friend but can't call you love'. Worte, die mein Herz erwärmten und zugleich schmerzen ließen . So viel vergeudete Zeit, in der wir uns schon längst aufeinander hätten einlassen können.

Yva hatte mich aus den verschiedensten Perspektiven gezeichnet, oft nur bis zu den Schultern mit dem Ansatz der Gitarre auf dem Schoß. Doch unter den Porträts fand ich auch eines, das aus dem bisherigen Schema herausstach - nur mein Oberkörper war zu sehen, an dem ein nasses, weißes T-Shirt klebte. Da blieb wenig Platz für Fantasien.

Ich grinste. Mit so etwas hatte ich nicht gerechnet.

Zunächst war ich überzeugt, das Bild wäre im Freistil ohne Vorbild gezeichnet worden, bevor mich ein Erinnerungsfetzen einholte:

Es geschah an einem sonnigen Tag, Yva und ich hatten eine ausgiebige Radtour geplant. Dummerweise hatte Yva sich nicht durch Vorhersagen einschränken lassen, die aussagten, dass das Regenrisiko im Laufe des Tages steigen sollte. Mitten im Nirgendwo und kilometerweit von dem nächsten Unterstand entfernt holten uns eine ordentliche Dusche ab. Glücklicherweise hatte ich eine dünne Kapuzenjacke eingesteckt, die ich ohne Kommentar an Yva abgab. Ein Blick auf ihren Oberkörper hatte genügt, um nicht nur die genaue Farbe ihres BHs zu offenbaren, sondern mir auch ihre vom kalten Schauer festen Nippel präsentiert. Yva hatte sich zunächst gewehrt, die Jacke anzunehmen, doch nach einigen Sekunden unangenehmen Schweigens, in denen ich in dem strömenden Regen mein Bestes gab, den Blick abzuwenden, wurde sie sich ihres Erscheinungsbildes bewusst. Mit hochrotem Kopf hatte sie die Jacke gegriffen und sie eilig übergezogen.

Dass auch mein T-Shirt innerhalb von kürzester Zeit durchnässt war, hatte mich wenig gestört, doch nie hätte ich einen Gedanken daran verschwendet, dass sie sich ebenso von meinem Anblick ablenken lassen könnte, wie es andersherum ebenfalls der Fall war.

Auch hatte sie meine Statur faszinierend eingefangen, und komischerweise mochte ich dieses Bild von mir selbst um einiges besser leiden als die besten Fotos, die von mir existierten. Ich war von schlaksiger, durchschnittlicher Figur, aß recht wenig und beschäftigte mich noch weniger mit Sport. Es war mir wichtig, die aktuellen Schulnoten zu halten und mein musikalisches Gespür zu verbessern. Teil irgendwelcher Sportclubs zu sein hatte absolut keine Priorität, und den Kopf, mir Sorgen um so etwas wie ein nicht vorhandenes Sixpack zu machen, hatte ich erst Recht nicht. Sie hatte das Porträt nicht durch unnötig absurd definierte Bauchmuskeln verfälscht, und man merkte der Zeichnung an, dass ihr gefallen hatte, was sie dort geschaffen hatte.

Ein paar Seiten weiter hatte Yva sogar auf das Shirt verzichtet, und so war ich auf dem Bild nur in einer tief sitzenden Jeans zu sehen, halb weggedreht vom Betrachter. Die Schatten konturierten meinen Körper vorteilhaft, aber auch hier ohne eine Notwendigkeit von Rundungen, die nicht der Realität entsprachen. Ich schüttelte erstaunt den Kopf, als mir die drei Muttermale unter der linken Brust ins Auge fielen. Eine Konstellation, die Yva nicht allzu häufig zu Gesicht bekommen hatte – und doch hatte sie dieses Detail genauestens erfasst.

Darauf folgten zwei Bilder, auf denen ich offen lachte, sodass meine Augen beinahe verschwanden. Das dazu notierte Datum verriet mir, wann diese Bilder entstanden waren: Es war der Tag nach der Scheidung ihrer Eltern, an dem wir einfach in einen Zug gestiegen waren, ohne auf das Ziel zu achten. Wir hatten im Zug gewürfelt und die Augenzahl entscheiden lassen, wie viele Stationen später wir ausstiegen. Den restlichen Tag hatten wir dann damit verbracht, in der Stadt, an dessen Namen ich mich schon nicht mehr erinnerte, ‚Wenn ich du wäre' zu spielen.

Ich hatte noch nie so einen Spaß in meinem Leben gehabt und an dem Tag war es mir scheißegal gewesen, dass die Leute uns für total irre hielten. Yva hatte ihre Eltern an dem Tag nicht ein einziges Mal erwähnt.

Dann fand ich eine Zeichnung, die von gestern stammen musste: es war die Situation in der Umkleide, aus Yvas Sicht. Mir lief es heiß und kalt über den ganzen Körper und ich erinnerte mich daran an den Ausdruck in ihren Augen. Stumm betrachtete ich mich selbst von unten, den Oberkörper entblößt, das Gesicht durch die wölfischen Züge wild wirkend, den lustvollen Blick auf den Betrachter gerichtet, jeden Muskel des Körpers angespannt.

Ich war nicht in der Lage, wegzuschauen, so absurd die Situation auch sein mochte. Je länger mein Blick über den lustverzerrten Ausdruck glitt, desto deutlicher kam die Erinnerung an jede Emotion des gestrigen Tages hervor.

War es seltsam, dass mich das anmachte?

Im nächsten Bild war ich nicht länger alleine zu sehen - und es handelte sich nicht mehr nur um ein Porträt. Es stellte uns beide in dieser Holzhütte dar. Yva hatte sich selbst in das Werk integriert. Und die Szene war alles andere als harmlos.

Yva wurde von mir an die Wand gepresst und schlang ihre Beine um meinen Körper. Wir beide waren nackt. Mein Gesicht war in ihrer Halsbeuge verborgen, meine Finger krallten sich in ihren Hintern; Ihr Kopf war in Leidenschaft zurückgeworfen, sie griff in meine Schultern, doch ihre langen Haare verdeckten ihr Gesicht. Es fiel ihr wohl schwer, sich selbst in so einem Zustand darzustellen. In diesem Augenblick wünschte ich mir nichts sehnlicher, als das Bild hören zu können. Yvas Lust musste sich großartig anhören. Und wie sie duften würde...Ich biss mir auf die Lippen. Schnell schlug ich eine neue Seite auf, bevor die Auswirkungen dieses Bildes zu deutlich werden würden.

Und ich betrachtete erneut mich, nackt und breitbeinig stehend. Der Blick war provozierend auf den Betrachter gerichtet, die Unterlippe zwischen die Zähne gezogen. Einzig die Hände bedeckte meine Blöße.

Ich holte heftig Luft, eine Reaktion, die sich nicht auf das Bild an sich bezog, sondern viel mehr auf die Vorstellung, dass Yva so etwas mit einer derartigen Detailgenauigkeit schaffen konnte. "Du weißt aber, dass du diese Werke nicht mit in deine Bewerbungsmappe packen kannst, oder?", murmelte ich rau und warf Yva einen vorwurfsvollen Blick zu.

Yva hatte ihre Augen geöffnet und mich beobachtet, wie ich ihre Bilder betrachtete. Ihre Mundwinkel zuckten. Die aufgehende Sonne fiel jetzt in einem Winkel durch das Fenster neben dem Bett, der eine Hälfte ihres Gesichtes in grüngoldene Schatten tauchte. Ihre Haare bedeckten ihre Schultern, die in einem weiten Shirt steckten – ein Shirt, das in die Kategorie ‚gehört zwar Ren, aber trägt eh nur Yva' einordnen ließ. Sie war der schönste Mensch, den ich je mit eigenen Augen erblickt hatte, der einzige, dem ich je erlauben würde, Klamotten aus meinem Kleiderschrank zu tragen.

Ich stützte mich auf meinen Ellenbogen und schob die kitschigen Gedanken angesichts ihrer offensichtlich physischen Begierden beiseite. "Solche Bilder hier....", ich drehte ihr das letzte Quasi-Nacktbild hin, "so was kannst du ohne Probleme zeichnen? Ohne die Angst, dass die falsche Person sie sehen könnte? Ich meine, deine Eltern wissen nichts von alledem, oder?"

"Sie gucken nicht in meine Zeichenblöcke. Sie verstehen, was Privatsphäre bedeutet.", antwortete sie mit einem leichten Lächeln zu mir hoch. "Aber wenn man Probleme anders definiert... also, derartig detailliert über deinen Körper nachzudenken geht nicht ohne Folgen an mir vorbei, um ehrlich zu sein." Ihr Lächeln wurde breiter.

„Du-" Meine Stimme brach, so trocken war mein Mund. „Oh, fuck, meinst du das so, wie ich denke, wie du es meinst?" Yvas Grinsen wurde schamloser und ihre Augenbrauen zuckten. „Ich weiß nicht, was du denkst, wie ich es meine, aber geh bloß nicht davon aus, das bestimmte Handlungen nur für das männliche Geschlecht reserviert seien."

Hitze strömte durch meinen Körper und ballte sich in meiner Magengegend.

Was war denn mit ihr los? Sie war zwar seit der frühesten Kindheit meine beste Freundin, doch redeten wir selten über unsere eigenen sexuellen Aktivitäten. Sobald das Thema in die Richtung zu wechseln drohte, wurde die Stimmung grundsätzlich angespannt und gehemmt. Kein Wunder, ich hatte die Thematik oft vermieden, da sie deutlich durchblicken ließ, wie unangenehm es für sie war, wenn ich über 'Vorlieben' oder Ähnliches bezüglich Frauen redete. Was selten vorkam, doch die wenigen Versuche, die ich aus Neugier angesetzt hatte, hatten das gesamte Thema schnell tabuisiert. Dabei war sie diejenige, die mir ständig vorwarf, die Personifikation der Verklemmtheit zu sein.

Doch jetzt wurde Yva nicht mal rot. Und überhaupt, sie hatte nicht einmal versucht, mir die Zeichnungen wegzunehmen. Wenn ich genauer drüber nach dachte ... War es wirklich Zufall, dass der Block in meiner unmittelbaren Sicht- und Reichweite gelegen hatte?

Sie hatte es beabsichtigt, dass ich die Bilder sah.

Ich sah sie aus schmalen Augen an. "Was ist dein Plan, Snyder?"

"Ich?", fragte sie mit unschuldigem Blick und setzte sich auf, um mir einen kurzen Kuss zu geben. Gleichzeitig griff sie sich ihren Zeichenblock. "Ich bringe den hier in Sicherheit, bevor die Situation hier noch eskaliert."

Mit diesen Worten schob sie den Block in eine Schublade, die sich unter dem Bett befand. Dabei klebte mein Blick an ihren nackten Beinen – dieses Shirt, das mir schon zu groß war, saß an Yva zwar wie ein Kleid, doch beliebig weit nach vorne lehnen sollte sie sich damit nicht einfach unbedacht.

"Inwiefern sollte die Situation denn eskalieren?"

Sie drehte sich wieder zu mir um und schaute vorwurfsvoll drein. "Das weißt du ganz genau, Ren. Und jetzt hör auf mit dem Quatsch." Sie war manchmal leicht zu durchschauen. Kommunikation gehörte nicht zu ihren Stärken, obwohl sie es gerne und auch erfolgreich so aussehen ließ. Aber es fiel ihr schwer, über so etwas wie Vorlieben im Schlafzimmer zu sprechen – dafür hatte sie jedoch ihrer Meinung nach eine Taktik gefunden, eine von ihr angestrebte Situation auszulösen. Und es wirkte, doch das musste sie noch nicht wissen. Ich seufzte gespielt und setzte mich auf.

"Ich mache uns jetzt jedenfalls erst einmal Frühstück." So, wie ich war, erhob ich mich und machte mich auf in die offene Küche. Yva blieb auf der Bettkante sitzen und schaute mir verdutzt nach. Perfekt.

Suchend öffnete ich den Kühlschrank. Yva hatte Gott sei Dank mitgedacht und gestern frische Eier aus dem Dorfladen geholt. Aus einem weiteren Schrank holte ich eine Pfanne.

Während ich in aller Seelenruhe das Rührei vorbereitete, blickte ich mich nicht ein Mal um - doch ich spürte ihren Blick auf meinem bloßen Körper. „Weißt du", begann sie, "daran könnte ich mich gewöhnen, Mr. ‚bitte-guck-mir-nichts-weg'."

Ich grinste, blieb aber bei der Sache. Es kam nicht oft vor, dass ich meine Komfortzone verließ, doch wenn ich mal einen Schritt hinauswagte, dann nicht nur mit der Zehenspitze. Das hier würde ich auf meine Art durchziehen. Leider musste ich feststellen, dass es nicht die beste Idee war, nackt etwas anzubraten

"Scheiße!," fluchte ich angesichts der ersten heißen Fettspritzer auf meiner Brust und machte einen Satz nach hinten. Von Yva hörte man nur ein Lachen. Blöde Ziege. Ich stellte die Platte aus, dann wandte ich mich um und sah sie bedrohlich an.

"Was nimmst du dir heraus, mich auszulachen?," schimpfte ich. "Du weißt genau, was dann passiert!" Hatte sie zuvor noch meinen Körper gemustert, so riss sie angesichts der drohenden Strafe die Augen auf und setzte an, zu fliehen, aber ich war schon über ihr."Nein! Tu das nicht, bitte" brüllte sie, doch da hatte ich bereits begonnen, sie durchzukitzeln und ihre Worte gingen in einem Japsen unter.

Jahrelanges Sammeln von Erfahrungen und andauernde Versuchsreihen hatten mich jede kleine Schwachstelle entlang Yvas Körper finden lassen, sodass ich eine passable Angriffsstrategie augestellt hatte – bis es hin und wieder zu unangenehmen Situationen gekommen war. Yvas Bauch gehörte zur überaus empfindlichen Zone, was ich jedes Mal ausnutzte, sobald sie sich über mich lustig machte.

Sie versuchte, sich von mir wegzudrehen, was ihr nichts brachte; ich zog sie rücklings an meine Brust und kitzelte unnachgiebig weiter. "Das hast du davon, mich so auszulachen!", erinnerte ich sie, doch im nächsten Moment kassierte ich das Karma. Ich verzog mein Gesicht vor Schmerz, denn Yva hatte begonnen, um sich zu treten. Dabei erwischte sie mein Knie mit der Ferse.

Einen Augenblick später hatte sie mich auf den Boden befördert. Wenn Yva gekitzelt wurde, dann verlor sie manchmal jegliche Selbstbeherrschung und wehrte sich nach Leibeskräften, als ginge es um ihr Leben. Einmal hatte sie mir schon ein blaues Auge verpasst und ein weiteres Mal hatte ich Glück gehabt, dass sie mir nicht die Nase gebrochen hatte. Doch ich lernte nie draus.

Flink hatte sie mich auf dem flauschigen Teppich festgenagelt. Schwer atmend schauten wir uns an, grinsend wie die kleinen Kinder, die sich damals um die Rolle des Engels im Krippenspiel gestritten hatten. Als uns die Position bewusst wurde, in der wir uns befanden, veränderte sich die Stimmung. Wir waren nicht mehr die unschuldigen Grundschüler von damals. Yva wurde rot und schien überfordert zu sein, hin und hergerissen zwischen fliehen und abwarten.

Besänftigend legte ich meine Hände auf ihre, die auf meiner nackten Brust lagen. Mein Blick hielt ihren fest. Ich lächelte und richtete mich auf, bis ich ihrem Gesicht so nah war wie möglich. Mit einem Arm stützte ich mich am Boden ab, mit der anderen strich ich durch ihr zerzaustes Haar.

Zögerlich legte sie mir die Arme um den Nacken und ein vorsichtiges Lächeln formte sich auf ihren Lippen, doch ihr Blick wich dem Meinen weiterhin aus.

Besorgt zog ich meine Augenbrauen zusammen. "Hey." Ich wusste, dass weiteres Nachfragen überflüssig war. Ich würde so lange warten, bis Yva mir das Problem erklärte.

Sie legte die Stirn an meine und schloss die Augen. Dann lachte sie nervös.

"Es ist idiotisch... aber ich weiß einfach nicht, was ich machen soll. Gestern... Da wusste ich genau, was ich tat... Aber ich weiß einfach nicht, was du vorhast. Und dieses unvorbereitet sein, das macht mir Angst.

"Die Falte auf meiner Stirn vertiefte sich. "Was genau meinst du mit 'was du vorhast?' Du denkst doch nicht, dass ich dich zu etwas drängen würde, oder?" Ich legte eine Hand an ihre Wange. "Ich hab es auch noch nie gemacht, dass weist du. Und ich glaube nicht, dass wir dazu verpflichtet sind, es so schnell wie möglich hinter uns zu bringen, oder?"

Yva holte tief Luft und öffnete dann ihre Augen. Sie grinste verschmitzt. Ich ahnte Böses.

"Es ist kein Druck, der von dir ausgeübt wird, Ren, keine Sorge. Eher von mir. Ich mache mir Druck. Ich habe was... was zum Verhüten mitgenommen." Sie wich meinem erstaunten Blick aus und fuhr eilig fort: "Ich habe mir selber versprochen, dass ich diese Hütte nicht verlasse, bevor wir Sex hatten. Und du weißt, wie ungern ich Versprechen breche."

Das konnte nicht ihr Ernst sein. Sie forderte, dass wir schon so früh miteinander schliefen? Zwar kannten wir uns seit dem Kindesalter, aber doch nicht auf die Art. Hinzu kam, dass keiner von uns irgendeine Erfahrung hatte.

Dennoch, in einem Punkt hatte sie Recht ... wenn Yva Versprechen brach, egal, ob anderen gegenüber oder sich selbst, verschwand sie in unglaublichen Schuld- und Frustgefühlen.

Ich räusperte mich. „Yva, hör zu. Wir können es gerne versuchen. Und falls einer von uns nicht mehr kann oder weitermachen will, dann macht das nichts." Ehrlich gesagt wusste ich nicht einmal, ob ich schon dazu bereit war. Einen Versuch zu wagen hörte sich nach der besten Option an. Ein aufgeregtes Kribbeln ballte sich in meiner Magengrube. „Wir sind doch noch ganz am Anfang unserer Beziehung." "Und doch hast du schon nackt für mich gekocht..." Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen und erreichte in einem verschmitzten Funkeln ihre Augen. Sie biss sich auf die Unterlippe. „Naja, sagen wir, du hast es versucht."

"Hey!" Empört knuffte ich ihr in die Seite. "Du willst mich wirklich sauer machen was?"

Mit einem Grinsen drehte ich uns beide herum, sodass sie unter mir lag. Um sie zu ärgern, ließ ich mich aus dieser Position fallen, und begrub sie komplett zwischen meinem Körper und dem Teppich.

Sie gab ein Schnaufen von sich. Dann ächzte sie: "Du magst es echt die Stimmung zu verderben, was?"

"Wieso das denn?", murmelte ich, erhob mich etwas auf die Ellbogen und legte meine Lippen auf die ihren.

Hungrig ging Yva auf den Kuss ein. Ihre Hände begannen, sich an meinem Rücken entlang zu tasten. Unser Atem wurde schneller. Als sie ihre Beine um meine nackten Hüften schlang und mich enger an sich zog, schuf sie immer mehr Kontaktpunkte zwischen unseren Körpern.

Ich sog an ihrer Unterlippe und ließ meine Lippen weiter wandern; ihre Kiefer entlang hinauf zu ihrem Ohr. Direkt unter diesem biss ich in die zarte Haut. Yva grub die Finger in meinen Rücken und wand sich, wölbte sich mir entgegen. Dabei bemerkte ich, wie sich ihre Brustwarzen durch den Stoff des Shirts gegen meinen Oberkörper drückten. In meiner Kehle erklang ein rauer, lustvoller Laut. Ich rieb mein halb steifes Glied gegen Yvas Schritt und spürte dort am Ort meiner Begierde eine feuchte Hitze, die danach rief, mich willkommen zu heißen.

Yva griff in meine Haare und drehte mein Gesicht zu sich, um mich erneut zu küssen. Ihre andere Hand legte sich auf meinen unteren Rücken.

Ich bewegte mein Becken wiederholt gegen ihres und uns beiden entfuhr ein Keuchen.

"Wenn das in Ordnung geht...", murmelte ich und beugte mich wieder zu ihrem Ohr. "Dann werde ich mich jetzt für gestern revanchieren." Dabei ließ ich eine Hand sanft über Yvas Brust und Bauch gleiten. Ohne Ziel, einfach nur, um ihre Haut, ihre Wärme zu spüren.

Zur Bestätigung legte Yva ihrerseits ihre Lippen an meine Schulter.

Daraufhin erhob ich mich etwas und blickte auf den vor mir ausgebreiteten Körper herab. Yvas Brustkorb hob und senkte sich heftig unter dem hellen Shirt und die Knospen ihrer Brust stachen wunderbar hervor. In ihren Augen lag ein ungewohnt lustvoller Glanz, der sich verstärkte, als ich begann, den Stoff des T-Shirts hochzuschieben, bis sie es sich über den Kopf zog. Sie holte tief Luft und begegnete erneut meinem Blick. Einige Momente schauten wir uns an, atmeten im selben Rhythmus, der etwas zu schnell war, und sprachen einander gegenseitig stumm Mut zu. Als Yva mir ein aufforderndes Nicken schenkte und ich meinen Blick über Yvas mit Tattoos verzierten Oberkörper gleiten ließ, fiel mir eine leere Stelle auf. Direkt in der Mitte der zwei Engelsflügeln an ihrem Schlüsselbein, etwas oberhalb des Tals zwischen ihren kleinen Brüsten.

Ich beugte mich herab und platzierte einen sanften Kuss an dieser Position. An meinen Lippen pulsierte Yvas Herzschlag, heftig und schnell. Ich verteilte weitere kleine Schmetterlingsküsse auf dieser Stelle, während ich meine Hände langsam von ihrer Hüfte hoch zu ihrem Rippenbogen schob, fest genug, um sie nicht zu kitzeln. Ihren Lippen entfuhr ein Geräusch, dass sich wie ein Schnurren anhörte.

Einer Intuition folgend verwöhnte ich die Haut entlang Yvas Schlüsselbein und ihrer Schultern und ließ meine Zunge ab und zu ihren Körper liebkosen. Meine Hände folgten unterdessen ihren Pfad über ihren Brustkorb, langsam auf und ab, und jedes Mal eroberten sie ein Stück mehr. Ihre weiche Haut wurde immer wieder von Schaudern erschüttert und ihr Atem erzitterte. Ich schaute auf.

„Zu empfindlich?," fragte ich leise und hob einen Mundwinkel.

Yva öffnete ein Auge und lächelte entschuldigend. „Gut möglich." Sie biss sich auf die Unterlippe und setzte grade dazu an, sie neckisch auszuschimpfen, dass sie schon kommunizieren müsste, da ergriff sie meine Hände und legte sie sich auf die Brust. Mein Mund wurde trocken. Sie drückte meine Handrücken kurz und nickte mir zu, bevor sich einer ihrer Mundwinkel hob. „Das ist besser." Ihre Augen funkelten angesichts meiner Sprachlosigkeit vergnügt auf.

Ich nickte langsam und konzentrierte mich. Ihre Brüste in den Umkleiden in BH zu sehen, besonders in denen, die anzüglich viel Einblick boten, hatte mich schon oft an den Rand des Wahnsinns getrieben. Sie grade entblößt und aus nächster Nähe vor mir betrachten zu können war mehr, als ich mir je erhofft hatte. Und jetzt ... Jetzt berührte ich Yvas Brüste. Ich war im siebten Himmel.

„Ren?" Ich wandte den Blick von meinen gespreizten Händen auf Yvas Brust ab und begegnete dem ihren. Blinzelte.

Sie legte den Kopf schief. „BItte sag nicht, dass ich grade dein Gehirn kurzgeschlossen habe." Ich schaute sie weiterhin fragend an.

Sie richtete sich auf ihre Ellbogen auf und sah mich an, als würde sie mit einem Kind sprechen. „Ren, du hast jetzt noch keinen Finger bewegt, seit deine Hände auf meiner Brust sind." Sie starrte mich einen Moment lang an und begann zu grinsen. „Passiert da noch etwas oder war es das schon für heute?"

Ich öffnete den Mund, warf noch einmal einen Blick auf meine Finger, die ihren Busen umfassten, und riss mich zusammen. „Wow, sorry, ich... Schätze Mal, das hat mein Gehirn wirklich lahmgelegt." Ich löste die Hände und sie ließ sich mit skeptischem Ausdruck wieder nach hinten sinken. Ich biss mir auf die Unterlippe, schloss die Augen und atmete tief durch. So etwas sollte mir nicht noch mal passieren. Ich musste das Ganze anders angehen.

Ich öffnete die Augen und lehnte mich zu einer ihrer Brustwarzen hinab, um zuerst mit der Zunge hinüberzugleiten, bevor ich die Zungenspitze benutzte, um sie zu umkreisen. Gleichzeitig ließ ich meinen Daumen selbige Bewegung auf der anderen Seite ausführen. Yva holte tief Luft und ihre Brüste hoben sich mir entgegen. Zufrieden mit dieser Reaktion biss ich zärtlich in ihre Brustwarze, was ihr ein hohes, Wimmern entlockte.

Erschrocken hielt sie sich die Hand vor den Mund.

Ich gefror in der Bewegung und grinste sie an. "Wie jetzt, ist dir das etwa peinlich?"

Yva hatte die Handflächen vor dem Gesicht und starrte mich aus großen Augen zwischen ihren Fingern an. "Ich... das ist mir noch nie passiert! Ich meine, ich bin immer leise!"

Langsam beugte ich mich zu ihr hinab und löste ihre verkrampften Hände, nun wieder selbstsicher genug, um auf meine Instinkte zu vertrauen. Ich stützte die Arme über ihren Schultern ab, darauf bedacht, keine Strähnen einzuklemmen, und liebkoste ihren Hals. Sie legte den Kopf zurück und ich bahnte mir mit federleichten Küssen einen Weg zu ihrem Ohr.

„Weißt du eigentlich, was die Vorstellung, wie du dich selbst anfasst, mit mir macht?" Ich war überrascht, wie rau meine Stimme wurde, und ich hörte, wie ihr Atem unter mir stockte. „Weißt du, was es mit mir macht, zu wissen, dass du dich berührst und dich zum Höhepunkt bringst und dir dabei vorstellst, es wären meine Hände?"

Ich legte wieder eine Hand auf ihre Brust und rieb den Daumen über ihre Brustwarze, um im gleichen Moment meine Hüfte an ihrer zu reiben. „Scheiße, Ren-," keuchte Yva unter mir, und ihr Gesichtsausdruck war die pure Herrlichkeit.

Zufrieden grinste ich. Ich ließ die Hüften langsam gegen ihren Schritt kreisen, von dem mich nur ihr Slip trennte, und beugte mich wieder zu ihrem Ohr hinab. „Darf ich die Herausforderung annehmen und herausfinden, wie leise du bist, wenn es meine Hände, meine Finger sind, die dich berühren?"

Yvas Kopf fiel nach hinten und ihr Körper drängte sich mir entgegen, ihre Brüste pressten sich gegen meine Brust und ein Gehirn war kurz davor, wieder auszusetzen. Derartiger Hautkontakt war absolutes Neuland für mich. Ich ließ mich einige Sekunden von Ihr mitreißen und wir bestanden nur noch aus sich aneinanderreibenden Körpern, ungelenk und verzweifelt und unheimlich erregend. Dann griff ich nach ihren Hüften. Sie wand sich und gab sich Mühe, mir die Kontrolle wieder zu entreißen, doch als ich mich hinab beugte und einen zarten Kuss auf ihren Hüftknochen neben ihrem Slip setzte, erstarrte sie. Ich musterte Yvas Gesicht genau. Sie verfolgte wie hypnotisiert, wie ich mir zunächst mit der Zunge über die Lippen fuhr und dann vorsichtig mit den Zähnen die eng anliegende Unterwäsche herunterzog. Mit den Händen hob ich ihre Hüfte etwas an und schob gleichzeitig den Stoff über ihren kleinen Hintern.

Yva lag völlig entblößt vor mir, und ich konnte mein Glück kaum fassen. Doch ich durfte nicht wider in so eine Schockstarre verfallen – ich hatte ein Versprechen gegeben, mich zu revanchieren, und ich würde alles dafür geben, Yva Lust zu berieten. Auch, wenn das hier völlig fremdes Terrain war.

Yva war grade in Begriff, ihre Knie zu schließen, als ich eine Hand auf ihren Oberschenkel platzierte. Mit dem Daumen liebkoste ich die weiche Haut unter meinen Fingern. Dann begegneten sich unsere Blicke. „Ich sage das viel zu selten, Yva: Du bist wunderschön."

Mit diesen Worten hatte sie nicht gerechnet, und trotz ihres verlegenen Lächelns strahlten ihre Augen. „...Danke." Sie entspannte sich merklich unter meiner Hand, und ich ließ, nun etwas mutiger, meine Hand langsam aber bestimmt an ihrem Bein hinauf wandern. Ihre Schenkel fielen auseinander und entblößten ihre Mitte vor mir. Ohne innezuhalten, erkundeten meine Finger zärtlich die Haut ihres Schambeins und Yvas Atem erzitterte.

Ich blickte ihr entschlossen in die Augen. Für Missverständnisse durfte hier kein Platz sein. „Wenn ich mich dämlich anstelle und irgendwas mache, was unangenehm ist – ach was, sobald du weißt, wie ich etwas besser machen kann, dann halt dich nicht zurück, okay?"

Yva holte zittrig Luft. „Okay, Deal, aber aktuell schlägst du dich- mh... ziemlich gut." Ihre Augen fielen flattern zu, und ich merkte, dass ich mich ihrer Mitte mehr als nur genähert hatte und meinen Daumen am oberen Ende ihrer Schamlippen kreisen ließ. „Oh, Ren, das ist so gut..."

Verdammt, ihre Stimme schmolz wie Honig auf meiner Haut. Ihr Gesichtsausdruck war zugleich tiefenentspannt und hochkonzentriert. Sie sollte bloß nicht aufhören, ihre Gefühle so offen darzulegen – das war mit Abstand das erotischste, dass ich je in meinem Leben gesehen, gehört und gespürt hatte.

Meiner Neugier folgend ließ ich Zeige- und Mittelfinger sanft tiefer gleiten, zunächst zärtlich über ihre glänzenden Lippen, was Yva einen hohen, genussvollen Laut entlockte, und dann mit etwas mehr Überzeugung zwischen die Falten. Empfangen wurde ich von einer atemberaubend heißen Feuchtigkeit. Als ich die in ihre Hitze gehüllten Finger den Platz meines Daumens übernehmen ließ, fiel jegliche Anspannung von Yva ab. „Mhh, genau so, so gut!," flüsterte sie lustvoll – und griff mit einer Hand nach ihrer eigenen Brust.

„Oh, Fuck, Yva, das-" Ich schluckte. Ohne es zu merken, hatte ich das Tempo der Bewegung meiner Finger erhöht, und somit wurde auch Yvas Keuchen lauter und ungehaltener. Ich musste mich zusammenreißen, um nicht meinen eigenen Schwanz zu greifen, an dem schon der eine oder andere Lusttropfen hinab rann. Nein, ich konzentrierte zuerst ganz auf Yva konzentrieren. Hin und wieder ließ ich meine Finger erneut in ihre Feuchtigkeit tauchen, bis ihre Schamlippen und ihre Klitoris herrlich glänzten. Doch es gab etwas, dass ich unbedingt ausprobieren wollte.

Ich beugte mich herab und verteilte zarte Küsse auf der weichen Haut um Yvas Mitte herum. Ihre Stimme war rau, als sie sprach: „Himmel, ja, bitte, leck mich! Ich wollte schon immer wissen, wie-"

Ihrer Aufforderung nur zu gerne nachkommend ließ ich meine Zunge über ihre feuchten Lippen gleiten. Dann teilte ich sie in der Mitte und massierte mit der Zungenspitze ihren Eingang.

„Oh Fuuuck!"

Ich genoss ihre Vokalität mit jeder Pore meines Wesens. Es dauerte einen Moment, bis ich die richtige Position gefunden hatte, in der mein Nacken sich nicht schon nach wenigen Sekunden verkrampfte, doch dann labte ich mich an Yva in vollen Zügen – an ihrem Geschmack, ihrer Hitze, ihren Lauten. Mein Daumen fand seinen Platz wieder und ich massierte ihren Eingang im gleichen schnellen Rhythmus wie ihre Klitoris. Unterdessen gelang mir ein Blick hinauf zu Yvas Gesicht – es war herrlich. Ihre Augen waren geschlossen, ihre Augenbrauen leicht zusammen und nach oben gezogen, ihre Lippen etwas geöffnet. Eine ihrer Hände verwöhnte ihre Brustwarze.

Ich wollte sie zum Höhepunkt treiben, das war mein einziges Ziel. Zu erleben, wie sie sich zu einhundert Prozent ihren Gelüsten hingab – der Gedanke ließ meine Bewegungen rauer werden.

Wie aufs Stichwort öffnete Yva die Augen. „Bitte Ren, Schneller. Bring mich zum Kommen. Ich bin so nah dran."

Gott, genau darauf hatte ich gewartet. Ich erhöhte den Druck und den Rhythmus, mit dem ich ihren Eingang leckte, und steigerte das Tempo immer Stück für Stück. Yva verlor zunehmend die Kontrolle. Ihr Becken folgte meinen Berührungen, kam ihnen entgegen. Ihr herrliches Keuchen erfüllte die Luft, nur unterbrochen von dem nassen Geräusch der Bewegungen unserer Körper gegeneinander und ihrer Laute. „So gut, Ja... Oh Gott, Ren..."

Ich gab nicht nach, steigerte mich weiter und ihre Stimmlage rutschte eine Oktave höher. „Ja! Ren! Ja! Ich- Ohh Fuck!" Ihre Stimme brach und ihr Leib bäumte sich auf. Ich ließ meine Bewegungen fortlaufen, den Blick fest auf ihren gebogenen Körper gerichtet, ihre Brüste, die sich in die Luft reckten, die Rippenbögen klar erkennbar in ihrer Leidenschaft. Ihre Mitte pulsierte an meiner Zunge und eine Reihe herrlicher Laute kamen über ihre Lippen.

Dann erschlaffte sie zittrig. Vorsichtig löste ich mich von ihr, wischte die Finger in irgendeinem rumliegenden Kleidungsstück ab und wandte mich ihr zu. Yva war ein keuchendes, verschwitztes, aber glücklicherweise ein sichtlich befriedigtes Wrack, und ich hatte nie etwas Schöneres gesehen. Es dauerte einige Momente, bis ihr Blick sich auf mich fokussierte, und sie die Finger nach mir ausstreckte. „Komm her, du verdammter Wunderknabe. Das war... einfach der Wahnsinn."

Ich griff ihre Hand und zog sie in eine sitzende Position und hinauf auf meinen Schoß, noch immer vorsichtig. „Wie fühlst du dich? Wie sieht es mit Überempfindlchkeit aus, geht es?" Ich war zwar ernsthaft besorgt, aus eigener Erfahrung, denn ich war nach einem Orgasmus häufig so empfindlich, dass sich alles, was sich meiner Haut näherte, unangenehm anfühlte, dennoch machte mich ihr Lob stolz. Ich hatte nicht viele Freunde, aber die männlichen unter ihnen, die schon das Vergnügen hatten, eine Frau oral befriedigen zu dürfen, hatten mich tendenziell eher gewarnt, dass das keine leichte Übung wäre.

„Mhh, süß, dass du fragst, aber ich glaube, es gibt kaum Momente, in denen es mir besser ging", antwortete Yva. Ihre Haut schimmerte und ihre Augen blitzten. Ich ließ meine Fingerspitzen durch ihre feuchten, wunderschönen Haare über ihre Wirbelsäule gleiten.

„Ich muss zugeben, dass es auch definitiv einer der besten Momente meines Lebens war. Du weißt wirklich nicht, wie sexyy du bist, Yva Snyder, oder?"

Nun strahlte sie über das ganze Gesicht. Doch dann wurde sie ernst. Ich hob einen Arm zu ihrer Wange. Bevor ich sie berührte, hatte Yva sich aufgerichtet und ihre Hände auf meine Schultern gelegt. Ich schaute sie fragend an.

Sie setze zum Sprechen an, schloss den Mund wieder, ließe ihren Blick über meinen nackten Körper wandern, wobei sie einen Moment lang an meiner vernachlässigten Mitte verharrte, und fing dann erst an, zu reden. "Du hast die Zeichnung gesehen."

Verstehend grinste ich und schüttelte den Kopf. "Yva Jane Snyder. Du bist unglaublich. Das du noch nicht genug hast..."

Sie lächelte ebenfalls verschmitzt. "Sagt derjenige, der einen Slip mit den Zähnen ausziehen kann und selbst dabei noch unglaublich heiß aussieht."

Ich wurde ernst und legte ihr nun doch die Hand an die Wange. „Du weißt, dass ich mich in meinem aktuellen Zustand auch selbst um mein ‚Problem' kümmern könnte, ja? Fühl dich bloß zu nichts verpflichtet."

Yvas entrüstete Reaktion überraschte mich nicht im Geringsten: „Okay, lieber Ren, jetzt hör bitte auf damit, mich zu bemuttern, ich bin schließlich 7 Tage älter als du." Und sie nutzte jede Gelegenheit, diesen Fakt unter die Leute zu bringen, gnadenlos aus. „Erstens, fühle ich mich nur einer einzigen Person gegenüber verpflichtet, und das bin ich selbst. Zweitens kannst du nicht erwartet, dass ich nach diesem wundervollen Vorgeschmack nicht die volle Dosis ausprobieren möchte. Und jetzt sag mir nicht, dass du nicht auch schon in den Startlöchern stehst, denn das, mein Freund..." Sie umfasste mein steifes Glied und ich verschluckte mich beinahe, so übersensibel war ich mittlerweile. „Das hier ist Beweis genug gegen jeglichen Versuch, das zu verneinen."

Aus schmalen Augen blickte ich Yva an. „Weißt du, du würdest eine ziemlich gute Anwältin machen."

Sie grinste nur, klimperte die Wimpern und ließ meine Erektion aus ihren Fingern gleiten.

Schmunzelnd erhob ich mich und zog Yva mit mir, sodass sie eng an meiner Brust stand. Mit einem herausfordernden Lächeln auf den Lippen schlang sie mir die Arme um den Nacken, zog sich zu meinem Gesicht hoch und küsste mich. Augenblicklich waren meine Hände auf ihren Hüften, um sie hochzuheben. Ohne zu zögern legte sie die langen Beine um mich und vergrub die Finger in meinen Haaren. Ein Schauder durchlief mich von der Kopfhaut bis zu den Fußsohlen. Als ihre feuchte Mitte sich gegen meine harte Männlichkeit rieb, bebten mir die Knie leicht.

Yva keuchte in den Kuss hinein. Wir küssten uns verlangend und leidenschaftlich. Ich ließ die Hände zu ihren Pobacken wandern und bog die Finger, um sie in die feste Haut zu bohren. Yva lehnte sich ein Stück nach hinten und blickte mich unter schweren Lidern her an. „Ich... Ich schätze, du solltest zuerst deine Finger benutzen?"

Ich grinste. „Genau das war der Plan, Yvi." Ihr Gesichtsausdruck verfinsterte sich bei dem Klang ihres ungeliebten Spitznamen. Ich ließ mich gemeinsam mit ihr auf das große Bett sinken und meine Beine waren dankbar für die erholsame Pause. Ich schob Yva an den Hüften ein Stück nach hinten, um genug Platz zu haben, bevor ich eine Hand zwischen ihre Schenkel wandern ließ. Die herrliche Feuchtigkeit hieß mich willkommen und erlaubte es meinen Mittelfinger, beinahe ohne Widerstand den Weg zu ihrem Eingang finden. Ich schaute ihr ins Gesicht.

„Nur aus reiner Neugier:-"

Sie verdrehte die Augen. „Du und deine Neugier ..." Doch trotz ihres gespielten Ärgers wurde ihr leicht angespannter Gesichtsausdruck weicher – genau das, was ich erreichen wollte, und es gelang mir, meinen Finger etwas weiter in die Hitze zwischen ihren Beinen zu schieben.

„Wenn du es dir selbst machst..." Yva lachte leise auf, zischte im gleichen Moment aber auf, da sie sich dadurch etwas um meinen Finger verkrampfte.

„Sorry", murmelte ich und küsste sanft ihre Schulter und rieb mit der freien Hand über ihre Hüfte, bevor ich zum Thema zurückkam. „Wenn du es dir selber machst, wie viele Finger benutzt du, oder bist du so hardcore, auch mal was anderes zu benutzen?"

Sie schnaubte erneut, und dieses Mal war ich derjenige, der fluchte. Das hatte ich mir selber eingebrockt, aber wer hätte damit rechnen sollen, wie muskulös so ein Beckenboden sein kann? Yva gab sich alle Mühe, sich zu entspannen und auf das Ablenkungsmanöver einzugehen. Sie stützte sich an meinen Schultern ab, während ich Küsse entlang ihres Schlüsselbeines verteilte und mit der freien Hand ihre Klitoris liebkoste – was nicht grade dazu beitrug, dass ich eine schnelle Antwort bekam, doch das war Nebensache.

„Du bist manchmal unglaublich, Ren. Mhhh, aber auch verdammt gut mit deinen Händen... Ich habe mich bisher maximal- Shit, ist das gut!" Sie kniff die Augen zu und presste ihr Becken hinab, sodass mein Finger sich vollkommen in ihr versenkte. „Okay Ren, Wenn du was lernen willst, hör mir jetzt gut zu: Krümme den Finger nach oben. Hin zu di-" Sie öffnete die Lippen zu einem stummen Stöhnen und ich beobachtete, die ihr Körper den heftigen Atemzügen folgte. Ich wiederholte die Bewegungen und sie nickte eifrig. „Ja, ja, Ren, genau so. Das ist genau der Grund weshalb mir – Mhhhh, shit – ein Finger schon reicht. Mehr habe ich noch nicht ausprobiert, also müssen wir-"

Ich presste die Fingerkuppe meines Zeigefingers gegen ihren Eingang und angelte mit den Lippen nach ihren, um sie einnehmend zu küssen. Unterdessen bewegte ich meinen Mittelfinger in ihr und es gelang mir, Stück für Stück den zweiten Finger nachzuschieben. Ihre Lippen arbeiteten aggressiv gegen meine, kämpften um die Oberhand. Ich streichelte sie weiterhin und lauschte aufmerksam ihren Lauten, die zunächst angestrengt, doch schon bald lustgetränkt klangen. Ich spürte, wie sich ihr Eingang etwas entspannte, und probeweise beugte ich beide Finger.

Yva hielt inne und holte zischend Luft. „Heiligescheißeverdammte!" Ich erstarrte ebenfalls und musterte sie besorgt, ließ meine freie Hand weiterhin über ihre Hüfte streicheln. „.... Heiligescheißeverdammte schlecht oder heiligescheißeverdammte gut?"

„Ich..." Sie runzelte die Stirn, auf der ein paar Schweißtropfen glänzten. „Ich bin mir noch nicht sicher. Probier es noch mal." Ich schaute ernst in die braunen Augen hinauf, dann wiederholte ich die Bewegung. Yvas Augenlider flatterten, und sie sah aus, als würde sie die Zähne fletschen wollen. ... Wer von uns zweien war noch gleich der Werwolf?

„Noch mal," sagte sie konzentriert und ich gehorchte. Sie begann, sich zu wiederholen, und jedes Mal, dass ich die Finger beugte, wurde ihr Blick schleierhafter vor Lust und meine Finger bekamen mehr Bewegungsfreiheit. Einige Sekunden später wog sie ihre Hüften gegen meine Hand, und ihre Brüste lagen so perfekt und verführerisch auf Augenhöhe, dass ich nicht widerstehen konnte und ihren Oberkörper zu mir hinzog, um in die zarte Knospe zu zwicken. Ein erstickter Laut entfloh ihren Lippen und sie erstarrte erneut, die Augen konzentriert geschlossen.

„Okay, Ren, ich denke, dass muss reichen." Ihre dunklen Tiefen öffneten sich und in ihnen spiegelte sich eine verzweifelte Leidenschaft. „Wenn ich das noch ein paar Augenblicke länger mache, dann bin ich gleich zu nichts mehr zu gebrauchen."

Ich spannte mich an und zog langsam die Finger aus ihrer heißen Scham, ohne den Blickkontakt zu unterbrechen. Sie zitterte und bebte, während mir mein ganzer Körper steinhart vorkam. Sie war durchgehend stimuliert worden. Im Gegensatz dazu hatte mein Schwanz nur bedürftige Aufmerksamkeit bekommen, und meine Hoden fühlten sich zu prall an. Ich wollte kein ungeduldiger Liebhaber sein, aber diese Art von Edging war mein unerfahrener Körper nicht gewöhnt.

Ich gab mein Bestes, mir die Anspannung nicht anmerken zu lassen, als ich Yva zurück auf ihre Füße schob und mich erhob. „Wo hast du deine Tasche abgestellt?" Ich war zwar ungeduldig, aber nicht voreilig genug, um den letzten Tropfen Verstand aufzugeben.

Yva deutete auf eine Ecke des Raumes.

Fahrig durchsuchte ich die Tasche, bis die Kondome in meiner Hand lagen. Yva räkelte sich unterdessen provokant an der Wand und der Blick aus den schwarz wirkenden Augen war unheimlich verführerisch. Innerlich stöhnte ich auf. Ihre Kurven waren perfekt, und man, sah ihr zwar deutlich an, dass sie vor kurzem bettsportliche Aktivitäten verfolgt hatte – dennoch sah sie schön aus wie nie. Ihre dunklen Locken fielen auf ihre Schultern und ihre goldige Haut strahlte selbst im Schatten des Raumes.

Mein Starren blieb natürlich nicht unbemerkt, jedoch auch nicht unerwidert. Yvas Blick wanderte gierig über meinen Körper und sie schien sich jede Pore und Kontur gründlichst einzuprägen, bevor sie sich langsam auf die Unterlippe biss und mich ansah. „Wie sieht es aus, Ren." In diesem Moment hatte ich meinen Namen nie hinreißender klingen hören. „Bereit, mich hier an dieser Wand zu vögeln und vielleicht sogar zum schreien zu bringen?"

Ich hatte das Gefühl, dass meine Knie jeden Augenblick den Geist aufgaben, doch ich zwang mich, die Distanz bis zu Yva hin mit falscher Selbstsicherheit zu überwinden. Ich reichte ihr das silberne Quadrat und platzierte die Hände neben ihrem Kopf an der Wand.

"Mach du es, Yva.", flüsterte ich und deutete hinab. Sie schaute mir versprechend in die Augen und riss das Material mit den Zähnen langsam auf. Ich biss mir auf die Lippen. Fuck, war das heiß.

Ihre geschickten Finger umschlossen meinen überempfindlichen Schaft, während ihre andere Hand das Kondom auf die Spitze setzte. Ich schloss die Augen bei dem langersehnten Kontakt. Vorsichtig rollte Yva das dünne Material über mein Glied. Dann platzierte sie einen sanften Kuss auf meinen Lippen. "Ich bin soweit."

Ich öffnete die Augen und betrachtete die faszinierende Frau vor mir, die so voller Überraschungen steckte. Es waren durch und durch ehrliche Worte. Sie zog sich wieder an mir hoch und ich hob ihren Körper in die richtige Position. Meine Beine zitterten bereits, ohne, dass groß etwas passiert war.

Yva hielt inne. "Willst du dich lieber setzen?" Dankbar nahm ich den Vorschlag an und ließ meinen Körper auf das weich gepolsterte Bett sinken. Bevor ich mich weiter vorbereiten konnte, hatte Yva auch schon nach meinem Schwanz gegriffen, sich erhoben und darauf niedergelassen.

Sie war eng. Sie war heiß. Sie war laut. Sie war wunderschön. Das wurde mir in diesem Moment schlagartig klar.

"Fuck, Yva!", keuchte ich. Um mich herum schien sich alles zu drehen.

Sie bebte und wirkte hochkonzentriert in dem Versuch, sich zu entspannen. Ihr Atem hallte laut und keuchend an mein Ohr. "Einen Moment noch", murmelte sie japsend und legte die Stirn an meine. "Du bist.. Heilige Scheiße! Einfach so groß..."

Ich flüsterte ihr – und mir selbst – beruhigende Worte zu, während meine Hand langsam über ihren Rücken fuhr. Yva atmete ein paar Mal tief ein und aus, dann lehnte sie sich ein Stück zurück und schaute mich aus großen Augen an. „Ren, wir tun es. Wir tun es wirklich!"

Ihre Freude war so ansteckend, dass mir ein riesiger Stein vom Herzen fiel – obwohl wir es technisch gesehen wahrscheinlich noch nicht wirklich ‚taten'. Dennoch grinste ich breit zurück und vergaß für einen Moment das Gefühl um meine Mitte, das mein Blut zum Kochen brachte. „Ich schätze, das war es dann wohl mit der Jungfräulichkeit."

Yva setzte dazu an, mich euphorisch zu umarmen, und ließ dabei ihr Becken kreisen – eine Aktion, die uns beiden ein Keuchen entlockte. „Holy Shit!"

Unsere Blicke fanden sich erneut und wir waren uns einig. Ich griff unter Yvas Schenkel, um mich wieder aufzurichten, bis ihr Rücken gegen die Wand gelehnt war. Ihre Fingernägel gruben sich in meine Schultern und ich liebte das Gefühl beinahe so sehr, wie das ihrer Brüste, die an meine Brust gepresst wurden oder die Hitze, die meine Männlichkeit umschloss.

Langsam stieß ich in sie – und war mir sicher, dass ich mich nur sehr schwer wieder an das Gefühl der eigenen Hand gewöhnen würde, denn das hier fühlte sich zu gut an, um wahr zu sein. Bei der nächsten Bewegung schmiss Yva den Kopf in den Nacken und stöhnte ungehemmt. Und dieses Mal machte es ihr lange nichts mehr aus. „Lauter!," kam es knurrend über meine Lippen, doch diese Aufforderung war gar nicht nötig. Ihre erregten Laute wurden von meinem kehligen Stöhnen begleitet.

Ich folgte Yvas Beispiel und jagte jegliche Hemmungen fort, ließ mich auf ihren Körper ein, der schon nach wenigen Stößen aufbebte. Es war atemberaubend, mit anzusehen, wie sie vollkommen die Kontrolle verlor und sich mit bloßer Verzweiflung an meinen Schultern festkrallte. Meine Oberschenkel bebten und schmerzten, doch ich biss die Zähne zusammen und stieß schneller zu.

„Fuck, fuck, Yva, Ich..."

„Gott, Ren, ja!," antwortete sie und ließ eine Hand zwischen uns gleiten. Als sie sich selbst zu massieren begann, während ich mich immer und immer wieder in ihr versenkte und immer mehr die Kontrolle verlor, war alle Rettung aufgegeben.

Ich ließ los, begleitet von ihren langgezogenen undefinierbaren Lauten. Sie bebte, vor mir, um mich herum. Ich ertrank in ihren endlosen Augen. Sie zwang eine Welle des Orgasmus nach der anderen aus mir heraus, und ein Schaudern packte mich von Kopf bis Fuß.

Meine Beine gaben nach und wir sackten ineinander verschlungen zu Boden. Ich stütze meinen ausgelaugten Körper mit einer Hand kraftlos ab, die andere lag noch immer um Yvas Taille. Sie lehnte sich rücklings gegen die Wand, die Augen geschlossen, und holte tief Luft. Ich hörte sie innerlich ihr Mantra wiederholen: Einatmen ... Ausatmen.

Ich konnte den Blick nicht von ihr abwenden. Selbst so vollkommen am Ende war sie in meinen Augen das schönste Wesen auf dieser Welt. Geistesabwesend griff ich nach ihrer Hand – die Hand, die sie mir damals gereicht hatte, als ich ihr die Straßenmalkreiden angeboten hatte – und führte sie an meine Lippen. „Das war wundervoll" flüsterte ich.

Langsam hob Yva den Kopf und begegnete meinem Blick. Sie nickte matt, die Augen auf unsere Hände gerichtet, fast ungläubig. „Ren, wieso... Wieso haben wir das nicht schon viel früher getan?"

Ich schüttelte schmunzelnd den Kopf und zog mich widerwillig ein Stück zurück, denn meine Beine schliefen unter dem Gewicht unserer beider Körper ein. In derselben Bewegung zog ich mir das benutzte Kondom aus und stakste wackelig zum nächsten Mülleimer. „Ich schätze, weil wir beide absolut feige Idioten sind." Ich bot Yva erneut die Hand an.

Müde nickend griff sie zu „Gut möglich." Sie verzog das Gesicht. „Und es hat wirklich dein verfluchtes Werwolfsgen gebraucht, um uns den nötigen Arschtritt zu verpassen."

Besorgt umfasste ich ihre Taille und sie warf einen Blick über ihre Schulter. „Tja... Ich schätze, es war nicht die schlauste Idee, diese Stellung beim ersten Mal auszuprobieren..." Entsetzt starrte ich auf ihren Rücken. An ihren Schulterblättern formten sich bereits Blutergüsse und ein paar Schrammen zierten die sonst so perfekte Haut.

„Wir sollten das kühlen, Yva."

Sie musterte meinen düsteren Gesichtsausdruck argwöhnisch, bevor sie nickte. „Hört sich gut an. Aber hey," sie stieß mir sanft ihren Ellbogen in die Rippen. „Das war es wert oder nicht?"

Mit finsterer Miene erwiderte ich ihren Blick und legte ein frisches Handtuch auf den Toilettendeckel, bevor ich ihr deutete, sich zu setzen. „Du bist verletzt." Ich durchstöberte den kleinen Arzneischrank, den meine Eltern installiert hatten, bis ich eine Wundheilcreme fand. „Und falls dich jemand so zu Gesicht bekommen, wird jeder denken, dass ich dir sonst was antue." Konzentriert begann ich, ihre Wunden zu versorgen. „Das nächste Mal überlässt du mir bitte die Inspiration."

Überraschenderweise blieb Yva stumm. Dann wandte sie mir langsam ihren Kopf zu. „Beim nächsten Mal also?" Ihr anzügliches Grinsen weckte meine Vorfreude – obwohl ich mich fühlte, als könnte ich problemlos eine Woche durch schlafen, sobald sich die Gelegenheit ergab. Ich erwiderte ihren Blick kurz, bevor ich mich wieder der Arbeit widmete. „Wenn du einverstanden bist, natürlich."

Sie wandte mir ihren noch immer entblößten Oberkörper zu. „Wenn es nach mir ginge können wir direkt in die nächste Runde starten!"

Ich verdrehte die Augen und drehte sie an der Schulter zurück. „Auf gar keinen Fall. Ich fühle mich ja jetzt schon, als könnte ich die nächsten drei Tage keinen Schritt mehr tun" Mein finsterer Blick begegnete wieder dem ihren und ich zog sie weiter auf. „Das, was du heute von mir erwartet hast, fühlte sich an wie eine Olympische Disziplin. Und du kannst so viel Schauspielern, wie du willst – spätestens morgen wirst du mit Sicherheit diejenige sein, die mich wegen Beschwerden vollquängelt."

„Schon gut, mein Lieber, ich verleihe dir hiermit ja schon offiziell die Goldmedaille." Zärtlich ließ Yva eine Hand durch meine Haare gleiten. Ich lächelte schräg. Dann betrachtete ich mein Werk und erhob mich. „Komm, wir können denke ich beide eine Mütze voll Schlaf gebrauchen."

Wir wuschen uns mehr schlecht als recht ab, zogen frische Unterwäsche an und machten es uns in dem großen Bett bequem – Yva bäuchlings halb auf mir liegend, damit die Creme vernünftig einziehen konnte. Ihre Finger wanderten über meine nackte Brust. Ich presste die Lippen auf ihren wirren Schopf. „Weißt du..."

Sie hob den Blick und ich verlor mich erneut in den dunklen, warmen Augen meiner besten Freundin. „Falls du von diesem Morgen etwas zeichnen solltest.. dann warte dieses Mal nicht so lange damit, es mir zu zeigen, ja?"

Ein Grinsen stahl sich auf Yvas Lippen und sie presste einen sanften Kuss auf meine Brust. „Versprochen, Ren."

~~~~~


Wortzähler: 12 876

Crashing Worlds

A Oneshot Project

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro