#37 Schwarzes Schaf

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Jimin

Fuck.

Das war nicht richtig.

Es lief alles so unsagbar falsch. Jimin schluckte und sah ihm hinterher. Es war eigentlich das Beste so... Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende? Bullshit.

Jimins Füße setzten sich von allein in Bewegung. Er wusste genau, wie es Hobi ging und er wollte nicht, dass sein Freund litt. Erst Recht nicht wollte er daran Schuld sein. Es zerriss ihn selbst. Der junge Mann kam so oder so nicht klar.

Auch, wenn er sich immer noch nicht zu helfen wusste, konnte er das auch so nicht stehen lassen, also folgte der Lotus dem Energizer. Er musste feststellen, dass Hobi einen unglaublichen Sturmschritt drauf hatte, wenn er wütend und verletzt war und das mit einer Ausdauer... Gute Güte, selbst Hobi wäre ein besserer Warrior als Jimin, wenn er nicht ein pazifistischer Energizer wäre.

Jimin wusste genau, wohin Hoseok gehen würde und selbst wenn er sich nicht in die Bibliothek zurück ziehen würde, dann hätte er immer noch Mittel und Wege ihn zu finden. Er, als verdammter Pathfinder. Jimin nahm sich einen Moment, sich zu sammeln und betrat dann die Bibliothek. Sein Blick wanderte durch den Raum. Mehr sollte es nicht brauchen, um genau zu wissen, wo sich der Priest befand.

Man hinterließ immer Spuren, egal wie vorsichtig man war und es war immer noch Jimins Job diese zu sehen. Nicht, dass das wirklich nötig gewesen wäre, denn ein unterdrücktes Schluchzen verriet auch so, wo Hobi war. Soviel dazu.

Jimin bog in die hinterste Reihe ab und lehnte sich mit der Schulter an die alten Buchrücken zu seiner Rechten. "Hobi...", sagte er leise. Ihn so zu sehen, brach ihm das Herz nur noch mehr. Es traf ihn heftiger, als er es je erwartet hätte. "Hobi nicht..." Er sollte nicht weinen. "Was nicht?", fragte Hoseok und wandte sich ab, im Versuch, seine Trauer zu verstecken, doch das funktionierte wohl eher semi bis gar nicht.

Ohne weiter zu zögern überbrückte Jimin die letzten paar Schritte und drehte Hobi sachte wieder zu sich. "Das...", sagte er nur und der Lotus konnte sehen, wie sein Freund versuchte neue Tränen zu unterdrücken, die ja doch kamen. Sanft wischte Jimin ihm die Tränen von den Wangen des etwas Größeren. "Es tut mir Leid...", sagte Jimin bekümmert Hobi schien völlig überrascht davon, dass Jimin ihn berührte, doch er machte keine Anstalten zurück zu treten.

"Es ist nicht deine Schuld", versicherte er, ehe er Hoseok etwas näher zu sich heranzog. "Es ist nur etwas, mit dem ich nicht klar komme..." Jimin war selbst zerbrochen. Er war verzweifelt und er wusste einfach nicht, wie er all das unterdrücken sollte, was in seiner Brust kochte. Er legte seine Stirn an die des Braunhaarigen und schloss die Augen. "Ich komme nicht klar, deswegen muss ich eine Weile weg."

Hobi schniefte leise, doch er zog sich nicht zurück, auch wenn die Berührung Energie forderte. Jimin nahm es kaum war. Es war keine allzu große Menge. Er war auch jetzt nicht wirklich dazu bereit ihn los zu lassen, denn ihn so nah bei sich zu haben tat gut. Hoseoks Atem streifte ihn, er konnte seinen Duft vernehmen und seine Wärme bereits spüren.

Jimin fühlte sich zum ersten Mal seit Wochen wieder wohl, doch er wusste, dass das nicht lange würde anhalten können. Er musste ihn loslassen und das eher früher als später. Vorerst erlaubte sich der Orangehaarige jedoch noch mal zärtlich unter Hoseoks schönen Augen lang zu streichen.

"Wessen Schuld ist es dann?", fragte Hoseok leise und unter einem kleinen Hicksen. Wenn die ganze Situation nicht so traurig wäre, hätte Jimin ja gelacht, denn es war unheimlich süß. Doch dieser kurze Moment verging schon mit den nächsten Worten. "Ich... ich ertrage das nicht."

"Es ist meine Schuld", antwortete Jimin leise und seine Stimme klang rau. Musste von dem Kloß im Hals kommen. Natürlich war es seine Schuld. Wer war schon so dumm und verliebte sich genau in die Person, die er eh nicht haben kann? Jimin hätte gern dem Drang nachgegeben ihn zu umarmen oder zu küssen, doch er wusste, dass er das nicht durfte und sehr viel wichtiger: das Hobi es ihm Moment wohl kaum wünschte.

"Dann lass mich dir doch helfen", forderte Hobi schwach und löste sich gerade weit genug von Jimin, um ihn ansehen zu können. Traurig schüttelte Jimin den Kopf . "Du bist leider der Letzte der mit dabei helfen kann... Nimm es nicht persönlich, das hat nichts mit deinen Fähigkeiten als Priester zu tun..." Falls es denn überhaupt das war, was ihn bedrückte.

Hoseok legte seine Hände scheinbar ohne weiter darüber Nachzudenken an Jimins Taille ab. Kraftlos verfingen sich seine Finger im Stoff des Pullovers, den Jimin trug. Das reichte schon, um den Herzschlag des jungen Mannes auf gefühlte siebenhundert Schläge in der Minute zu treiben. "Jimin... bleib bei mir." Jimin fuhr mit einer Hand durch das weiche dunkelbraune Haar des anderen. Warum sagte er so etwas? "Hoseok...", wisperte er schon fast. "Du brauchst mich nicht."

Das war die Wahrheit. Er war nicht mal sein Mate. Hobi hatte auch andere Freunde, auch wenn es ihm nicht so bewusst war. Es gab keinen Grund solche Angst zu haben. Jimin wollt gern wieder für ihn da sein, doch er brauchte etwas Zeit, um das alles auf die Reihe zu bekommen. Um den Tornado zu besänftigen, der in seinem Kopf tobte.

"Doch", widersprach Hobi erstickt und sein Griff wurde etwas fester. Jimin versuchte nicht schwach zu werden und seine Worte zu missinterpretieren. Das würde nur zu neuen Problemen führen. Erneut ließ er seine Finger durch Hobis Haare gleiten ehe er ihm kurz über den Nacken strich. "Mach nicht, dass ich vergesse, dass du der Energizer bist", warnte er leise und ließ die Hände dann sinken, eh er ihn schon fast mit Sehnsucht im Blick ansah. Doch dann rief er sich zur Ordnung. Das Parkett in der Bibliothek war doch wirklich sehr hübsch. Einatmen. Ausatmen. 

"Ich bin nur eines deiner Schäfchen...", murmelte Jimin also und schob alle Gedanken von sich, die ihm Hoffnung machten, dass er sich doch nicht geirrt hatte. "Du hast alle deine Schafe gleich lieb, das ist es was du tust, das hast du mal gesagt..." Hoseok und seine Schäfchen. Er meinte es keinesfalls so, dass sie alle dumme Schafe waren, sondern eben so, dass er die Verantwortung für sie alle hatte. Dass er sie alle gleich behandelte... seine Gemeinde beschützte und liebte, für sie alle da war. Gleichermaßen.

"Du bist das schwarze Schaf...", offenbarte der Energizer und seufzte fahrig. Jimin war vor den Kopf geschlagen. Das schwarze Schaf? Der Problemfall? Ging es darum? Er verstand nicht, aber er wachte auch allmählich auf. So oder so... er musste gehen. Besser früher als später. Da war sowas doch richtig, um sich wach rütteln zu lassen.

"Oh wow", sagte er, noch immer nicht wissend, was er fühlen sollte. War er etwa so... anstrengend? Warum sollte er ihn dann brauchen? "Dann solltest du ja froh sein, wenn ich eine Weile verschwinde..." Jimin trat einen Schritt zurück und Hobis Hände verloren ihren halt. "Du verstehst nicht, was ich meine, oder?", fragte er und sah den Lotus forschend an.

Jimin ging nicht mehr darauf ein. "Ich muss los, ich sollte schauen, dass ich etwas trainiere. Wir haben einen Titanen zu killen", meinte er nur möglichst beiläufig und wandte sich schon halb ab.

"Du verstehst es wirklich nicht. Ich meine, dass du dich immer von der Masse abheben wirst...", versuchte Hoseok zu erklären. Er unterbrach sich jedoch selbst, was Jimin nutzte um ein '"Ja, was auch immer" dazwischen zu schieben. Er fuhr sich durchs Haar und befeuchtete seine trockenen Lippen.

"Ich muss jetzt wirklich los." Damit wandte sich der Lotus endgültig ab, doch er kam nicht besonders weit, denn eine Hand schloss sich um sein Handgelenk und er wurde sanft zurück gezogen. "Ich meine es ernst", sagte er und bohrte seinen Blick in Jimins. "Ich auch...", antwortete der Orangehaarige fast stur, "er tötet sich nicht von allein."

Das war leider wahr, dich Jimin hatte keine Zeit darüber nachzudenken, denn dieses mal überbrückte Hobi die Distanz zwischen ihnen. Nun war Jimin Derjenige, der warme, weiche Hände an seinen Wangen liegen hatte. "Jimin..." Mit den Daumen zeichnete Hoseok Jimins Wangenknochen nach und der junge Mann bekam eine angenehme Gänsehaut. Wieso fühlten sich seine Berührungen so gut an, wenn sie doch angeblich nicht füreinander gemacht waren?

Lag es an der Energie? Oder lag es an den wirren Gefühlen, die er hegte? Bildete er sich das Meiste davon nur ein? "Versprich mir, dass du da draußen auf dich aufpasst. Ich weiß nicht, was ich ohne dich machen soll." Es wurde nicht besser, wenn er diese Dinge sagte, eher schlimmer. Jimin konnte sich nicht mehr dagegen wehren, dass er rot wurde. Hoseok lächelte unwillkürlich als er die Hitze an seinen Fingern spürte.

Es war das erste mal sei Wochen, dass Jimin ihn lächeln sah und es brachte sein Herz zum schmelzen. "I-ich schätze, d-das was du immer tust?" Gott verdammt, Jimin. Er wusste nicht, zum wie vielten mal heute, aber er rief sich noch mal zur Ruhe und Ordnung. Sanft löste er Hobis Hände von sich. "Denk an deine Energie", erinnerte er ihn und löste sich dann komplett von ihm. "Schwöre es Jimin!", forderte Hoseok noch mal und Jimin nickte. "Ich schwöre."

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