KAPITEL 21

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Emilio

Die Nachricht, dass Cassiopeia mir doch Nachhilfe in Mathe geben würde, hatte mich aus heiterem Himmel getroffen. Als ich am Dienstagmorgen in das Büro der Schuldirektorin gebeten worden war, hatte ich gedacht, die Schule hätte herausgefunden, dass Sid und ich die Turnhalle mit ein paar neuen Graffitis verschönert hatten und mich mental schon auf eine Suspendierung vorbereitet. Stattdessen hatte mir Misses Morris jedoch eröffnet, dass sie jemanden gefunden hatte, der mir helfen würde, in Mathe den Anschluss zu finden.

Ich hätte bei dem Gedanken daran, jetzt jede Woche mit einem der größten Nerds aus unserem Jahrgang in der Schulbibliothek irgendwelche Formeln zu büffeln, kotzen können. Doch als Cassiopeias Name fiel, war ich für einen Moment erstarrt. Dann hatte ich mich aber beeilt, dieses Angebot anzunehmen. Wenn Mathelernen hieß, dass ich Cassiopeia nahe sein konnte, dann würde das wahrscheinlich meine neue Lieblingsbeschäftigung werden.

Außerdem bot mir das die perfekte Gelegenheit, sie im Auge zu behalten, denn nachdem ich Diegos Telefonat in der Umkleidekabine belauscht hatte, machte ich mir echt Sorgen um sie. Ich hatte jeden der letzten Tage in den Fluren und in der Mensa nach ihr Ausschau gehalten und jedes Mal erleichtert aufgeatmet, wenn ich sie zwischen all den anderen Schülern ausmachen konnte.

Heute war Donnerstag und Cassiopeia und ich waren nach dem Unterricht für die erste Nachhilfestunde in der Bibliothek verabredet. Ich hätte auch kein Problem damit gehabt, zu ihr nach Hause zu kommen, aber ich hatte das Gefühl, dass sie das Ganze auf möglichst professioneller Basis halten wollte. Sie hatte mir sogar über meine Schul-Mailadresse geschrieben, anstatt meine Handynummer ausfindig zu machen.

Trotzdem konnte ich nicht leugnen, dass ich aufregt war bei dem Gedanken, sie wiederzusehen. Wir hatten in den letzten Wochen kaum miteinander geredet und manchmal fragte ich mich, warum ich trotzdem immer wieder an sie denken musste, aber heute würde sich das ändern.

So war ich auch schon deutlich zu früh am Treffpunkt vor der Bibliothek und trat ungeduldig von einem Bein auf das andere. Es war eigentlich echt affig, wie aufgeregt ich war, aber als Cassiopeia in diesem Moment um die Ecke trat, hatte ich das Gefühl, dass sich mein Puls mindestens verdoppelte. Aber das würde ich sie niemals wissen lassen.

Stattdessen schob ich lässig meine Hände in die Hosentaschen und grinste sie an. „Hey, lange nicht mehr gesehen", begrüßte ich das Mädchen, dass nun vor mir zum Stehen gekommen war.

Ich konnte nicht anders, als meinen Blick kurz über sie schweifen zu lassen. Cassiopeia trug ein weißes Sommerkleid mit einem grazilen Blumenmuster darauf und darüber eine zerrissene Jeansjacke. Ihre wilden Locken fielen ihr offen über die Schulter und ihre wachen Augen blicken mir aufmerksam entgegen. Sie sah einfach wunderschön aus.

„Hey", erwiderte Cassiopeia und ich hatte das Gefühl, dass sie mich ebenfalls abscannte. Eine kurze Pause entstand, bis sie fragte: „Sollen wir uns in den Kampf gegen Statistik begeben?"

Ich nickte. „Da kannst du dir sicher sein, dass das ein Kampf wird. Meine mathematischen Fähigkeiten beschränken sich auf Addieren, Subtrahieren, Multiplizieren und an guten Tagen auch mal Dividieren. Bei Bruchrechnung bin ich aber schon raus", eröffnete ich ihr und hoffte, damit ein bisschen die Stimmung zu lockern.

In den letzten Wochen war so viel zwischen Cassiopeia und mir passiert und gleichzeitig nichts. Wir beide schienen nicht so recht zu wissen, wie mir mit dieser Situation jetzt umgehen sollten und ich hoffte, dass die nächsten eineinhalb Stunden nicht von peinlicher Stille geprägt sein würden.

„Das klingt doch nach einem soliden Grundlagenwissen, damit können wir arbeiten", antwortete Cassiopeia lachend. Doch dann wurde sie wieder ernst und ein mulmiges Gefühl breitete sich in meinem Magen aus.

Doch bevor ich rätseln konnte, was mir ihr los war, sprach sie weiter.

„Bevor wir anfangen, muss ich dir noch etwas sagen", setzte sie an. „Ich habe mich dir gegenüber echt unfair und unfreundlich verhalten und das tut mir leid. Ich hätte dich weder einfach in dem Café stehen lassen sollen, noch dir verschweigen, dass ich einen Freund habe. Das war echt mies von mir und dafür wollte ich mich entschuldigen, bevor wir jetzt ab sofort regelmäßig zusammen lernen werden."

Ich konnte ihr ansehen, dass diese Worte sie einiges an Überwindung kosteten, aber ich rechnete es Cassiopeia hoch an, dass sie sich bei mir entschuldigte. Es hatte mich echt getroffen und wütend gemacht, als ich sie das erste Mal auf dem Flur mit Diego rumknutschen gesehen hatte. Vor allem weil ich zu diesem Zeitpunkt noch das Gefühl gehabt hatte, sie würde mich auch mögen.

„Ja, das war echt nicht cool", pflichtete ich ihr bei „Aber schon okay."

Cassiopeia blickte zu Boden auf ihre weißen Sneaker, als könnte sie mir nicht ins Gesicht gucken. Doch dann straffte sie ihre Schultern und erwiderte meinen Blick. „Danke."

Wo wir gerade schon dabei waren, uns auszusprechen, musste ich die Gelegenheit noch für etwas anderes nutzen. „Sag mal, Cassie, ist alles bei dir und Diego in Ordnung?"

Ich konnte den Schock in Cassopeias braunen Augen deutlich sehen. Sie blickte mich für einen Moment vollkommen erstarrt an und ich fragte mich, ob ich mich etwas vorsichtiger hätte ausdrücken sollen. Es kam oft vor, dass meine schonungslos ehrliche und direkte Art Menschen überforderte.

Doch das zierliche Mädchen mir gegenüber fing sich schnell wieder. „Wie kommst du darauf?", entgegnete sie, während sich ihre Augenbrauen etwas zusammenzogen.

Ich bewegte mich auf einem schmalen Grat, wenn ich die Stimmung mit meinen nächsten Sätzen nicht nachhaltig versauen wollen würde. Aber ich wollte auch wissen, ob es Cassiopeia gut ging. Optisch machte es den Eindruck, aber das wollte nichts heißen.

„Diego und ich spielen im selben Footballteam, da kriegt man manchmal gewisse Sachen mit", antwortete ihr ruhig.

„Dann weißt du ja auch sicherlich, dass alles gut ist", zischte sie. „Emilio, wenn das hier funktionieren soll, dann müssen unsere Privatleben außen vorbleiben. Wir lernen zusammen, mehr nicht."

Sie sah mich eindringlich an und ich hätte am liebsten trocken aufgelacht. Es war nur allzu offensichtlich, dass sie mir nicht auf meine Frage antworten wollte und das war für mich Antwort genug. Und gerade deshalb würde ich nicht damit aufhören, mich für ihr Privatleben zu interessieren. Gleichzeitig kam mir der völlig unpassende Gedanke, wie heiß es klang, wenn sie meinen Namen so aufgebracht aussprach.

Nein, für mich würde das hier ganz sicher nicht auf rein professioneller Basis laufen können. Aber das würde ich Cassiopeia nicht erzählen, so wie sie mich gerade anfunkelte.

„Okay", sagte ich schlicht. „Dann sollten wir jetzt aber auch mal damit anfangen."

Ein Ausdruck von Erleichterung machte sich auf Cassiopeias Gesicht breit, offensichtlich hatte sie erwartetet, dass diese Diskussion länger gehen würde. Aber ich wollte mir nicht die Möglichkeit, ihr endlich wieder nahe zu sein, durch meine Sturheit am ersten Tag kaputt machen. Deshalb hieß es abwarten und aus der Ferne auf sie aufzupassen, bis sie mir genug vertrauen würde, um über so private Themen zu reden.

„Klingt gut", antwortete sie und ging dann mit zügigen Schritten in das Innere der Bibliothek. Ich musste richtig zusehen, dass ich mir ihr mitkam.

Man konnte an ihrer steifen Körperhaltung und ihrer kurz angebundenen Art deutlich merken, dass sie sich nicht wohlfühlte, auch wenn sie versuchte, das zu überspielen. Das störte mich. Ich wollte nicht, dass sie sich in meiner Gegenwart unwohl fühlte.

Wir kamen an einem am Fenster gelegenen Tisch an. Cassiopeia stellte ihre Tasche darauf und begann, Mappen, Bücher, Hefte, einen Taschenrechner und noch einigen anderen Kram herauszuholen, während ich daran dachte, dass ich nicht mehr als einen Block und ein paar Kugelschreiber für die Schule besaß. 

Ich hatte zwar auch Bücher, aber die befanden sich in meinem Spind und ich dachte auch nicht daran, sie immer mit mir mitzuschleppen, wenn ich doch auch einfach bei meinen Sitznachbarn mit ins Buch gucken konnte. Wenn ich denn welche hatte... Irgendwie schienen alle meine Mitschüler Angst vor mir zu haben – alle, außer Cassiopeia. Sie schien mich aus einem anderen Grund nicht zu mögen, aber sie hatte zumindest keine Angst vor mir.

„Man könnte meinen, die hättest deine Unterlagen aus den ganzen letzten Jahren mitgebracht", versuchte ich erneut, die Stimmung durch einen Scherz aufzulockern, während ich mich bereits auf einen Stuhl ihr gegenüber niederließ.

„Das könnte man nicht nur meinen, das ist auch so. Misses Morris hat gesagt, du hast nicht nur mit Statistik, sondern mit Oberstufenmathe allgemein große Schwierigkeiten, deshalb habe ich mir gedacht, dass wir vielleicht erstmal bei den Basics aus der zehnten Klasse starten."

Ich sah Cassiopeia völlig entgeistert an. Das konnte doch nicht ihr Ernst sein?

Doch bei dem kleinen Grinsen, dass sich mit einem Mal auf ihre Lippen legte, wusste ich, dass sie mich nicht verarschte. Wir würden heute Matheaufgaben für Zehntklässler rechnen und meine Nachhilfelehrerin wirkte auch noch so, als schien ihr der Gedanke Spaß zu bereiten. Vielleicht hatte sie auch einfach einen kleinen Hang zu Sadismus.

„Du weißt schon, dass ich untertrieben habe, als ich meinte, ich könnte nur die Grundrechenarten", meinte ich stirnrunzelnd und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Ja, deshalb fangen wir ja auch nicht bei dem Niveau der vierten Klasse, sondern der zehnten an. Stell dich nicht so an, wir gehen nur kurz durch, wo du Schwierigkeiten hast und dann machen wir mit dem normalen Stoff weiter."

Cassiopeia war steinhart, das musste man ihr lassen. Aber das gefiel mir auch an ihr, sie hatte ihre eigene Meinung und ließ sich nichts von mir sagen.

„Okay, du bist der Boss", seufzte ich und hob resigniert die Hände.

„Einsicht ist der erste Schritt zu Besserung", antwortete sie grinsend und setzte sich ebenfalls.

Ich lächelte ebenfalls. Ihren Humor hatte Cassiopeia auf jeden Fall nicht verloren. Allgemein hatte ich das Gefühl, dass sie sich langsam entspannte, weshalb auch ich ebenfalls ruhiger wurde. Vielleicht würde die heutige Nachhilfestunde doch ganz angenehm werden.

Dann schlug das Mädchen mir gegenüber das erste Heft auf und wir begannen, die verschiedenen Themen durchzugehen und sie ließ mich immer wieder Beispielaufgaben rechnen. Dabei bemerkte, wie große Lücken ich tatsächlich schon bei dem Stoff aus der zehnten Klasse hatte. Im Knast hatte ich zwar die Chance gehabt, Unterricht zu nehmen, doch ich hatte zu oft in der Arrestzelle gesessen oder geschwänzt, als das ich was gelernt hätte. Und der Unterricht hier an der Schule war einfach schon drei Jahre her.

Aber Cassiopeia war unglaublich geduldig mit mir und ich stellte fest, dass sie wirklich gut erklären konnte. Ich musste mich nur darauf konzentrieren, nicht nur auf ihre Lippen zu starren, wenn sie redete, sondern auch auf die Wörter zu achten, die dabei aus ihrem Mund kamen. Allgemein fiel es mir in ihrer Gegenwart schwer, mich nur auf die Formeln in dem Mathebuch zu konzentrieren. Jedes Mal, wenn unsere Beine sich unter dem Tisch kurz berührten, spürte ich an der Stelle ein leichtes Kribbeln, was mich immer wieder kurz aus dem Konzept brachte.

Noch nie hatte ein Mädchen so wenig tun müssen, um mich so um den Verstand zu bringen.

Ein Blick auf Cassiopeia, die gerade tief über den Tisch gebeugt war, sodass ihre dunklen Locken ihr ins Gesicht fielen, reichte und mein Herz schlug ein kleines bisschen schneller. So affig das auch klang, so schön fühlte es sich an.

Doch dabei keimte immer der bittere Frust in mir auf, dass Cassiopeia diese Gefühle, die ich für sie hatte, nicht erwidert. Sie war mit Diego zusammen und hatte mir mehr als deutlich klargemacht, dass das hier ein Job für sie war und nicht mehr. Und trotzdem hatte ich das Gefühl, dass eine gewisse Spannung zwischen uns in der Luft lag. Nicht mehr so eine aufgebrachte, unangenehme Spannung, sondern mehr ein Knistern, gerade wenn mir Cassiopeia ein kleines bisschen zu lange in die Augen blickte. Aber vielleicht war das auch Wunschdenken.

So rechneten wir jedenfalls Aufgabe um Aufgabe und langsam hatte ich das Gefühl, lineare Regressionsgeraden endlich zu verstehen.

„Fuck, ich muss los!", stieß Cassiopeia plötzlich aus, als ich die nächste Übungsaufgabe löste und sie kurz auf ihr Handy guckte.

Ich blickte überrascht auf und sah, wie sich hektische Flecken in ihrem Gesicht bildeten. Sie wirkte jetzt kein bisschen entspannt mehr, sondern als stünde sie kurz vor einem Nervenzusammenbruch.

Das machte mich ebenfalls nervös. „Ist etwas passiert?", fragte ich sie.

„Ich habe die Zeit völlig vergessen, dabei hätte ich meine kleine Schwester schon vor einer halben Stunde von einem Freund abholen müssen. Tut mir leid, dass ich dich jetzt schon wieder stehen lasse, aber ich muss jetzt echt los", erklärte sie mir, während sie hektisch und ohne System ihre Sachen in ihre Tasche schmiss.

„Hey hey, das ist doch nicht so schlimm, es ist doch nur eine halbe Stunde", versuchte ich sie zu beruhigen. „Ich kann dich gerne mit meinem Motorrad dahin bringen, dann bist du schneller da", bot ich ihr dann an.

Cassiopeia zögerte einen Moment. Vielleicht schien ihr mein Angebot zu sehr gegen ihr Prinzip, Lernen und Privates strikt zu trennen, zu verstoßen, doch dann nickte sie. „Das wäre wirklich nett."

Schnell sprang ich ebenfalls auf und packte meine wenigen Sachen zusammen, um Cassiopeia dann zu folgen, denn sie war schon bereits auf den Weg aus der Bibliothek hinaus. Sie sprintete förmlich, sodass ich mich ranhalten musste, um zu ihr aufzuschließen.

„Du wirkst ja so, als wäre das ein halber Weltuntergang, dass du vergessen hast, deine Schwester abzuholen", stellte ich fest, als ich sie erreicht hatte, doch als mein Blick auf ihr Gesicht fiel, wünschte ich, ich hätte das nicht gesagt.

Cassiopeia sah so verzweifelt aus, dass es mir beinahe das Herz brach.

„Du verstehst das nicht", entgegnete sie kopfschüttelnd. „Wenn ich meine Schwester nicht rechtzeitig abhole, kann es sein, dass Jaspers Mutter die beiden nicht mehr zusammen spielen lässt und dann hat Adhara niemanden, zu dem sie nachmittags mitgehen kann. Ich war neulich schon mal unpünktlich und da war Jaspers Mutter ebenfalls nicht besonders begeistert."

Cassiopeia hatte Recht, ich verstand wirklich nicht genau, was sie mir da gerade erzählt hatte, aber wenn es ihr wichtig war, möglichst schnell ihre Schwester abzuholen, dann würde ich ihr selbstverständlich dabei helfen. Es gab so einiges, was ich an diesem Mädchen noch nicht verstand. Doch das schreckte mich nicht ab, sondern zog mich nur noch stärker an.

Ich wollte wissen, wieso es Cassiopeia so wichtig war, dass ihre Schwester bei ihrem Freund sein konnte. Ich wollte wissen, warum sie mich immer wieder von sich wegstieß, sobald sie das Gefühl hatte, ich würde sie etwas näherkennenlernen wollen. Und am meisten wollte ich wissen, wie es sein konnte, dass so ein wunderschönes, intelligentes Mädchen mit so einem Typen wie Diego zusammen war.

Wir rannten gemeinsam die Treppen hinunter, durchs Forum und zur Tür hinaus direkt zum Parkplatz. Ich war als erster an meiner Maschine angekommen und holte den Helm heraus, den ich dann Cassiopeia überreichte. „Sagst du mir, wo ich langfahren muss?", fragte ich sie, während ich mich auf mein Motorrad schwang und den Motor startete.

„Ja, klar", antwortete Cassiopeia und setzte sich schnell den Helm auf. Dann zögerte sie jedoch und sah mich unsicher.

„Setz dich einfach hinter mich und halte dich am besten an mir fest", wies ich sie an.

Cassiopeia schien bei dem Gedanken immer noch nicht ganz wohl zu sein.

„Ich fahre auch ganz vorsichtig", fügte ich deshalb hinzu, obwohl das in diesem Moment wahrscheinlich nicht ihre größte Sorge war.

Doch dann fasste sie sich ein Herz und nahm hinter mir Platz. Langsam schloss sie ihre Arme um meinen Körper. Die Berührung war nur ganz leicht, als würde sie möglichst wenig Körperkontakt mit mir haben wollen. Doch für mich hätte es in diesem Moment nichts Schöneres geben können, als die Wärme ihres Körpers durch mein dünnes T-Shirt zu spüren.

„Bist du bereit?", fragte ich sie und blickte mich zu ihr nach hinten um.

Sie nickte und klappte das Visier des Helms herunter. „Ich bin bereit."

Mit einem Dröhnen ließ ich die Maschine starten und wir brausten vom Parkplatz. Auch wenn ich für meine Verhältnisse wirklich vorsichtig fuhr, spürte ich, wie sich Cassiopeias Griff um meinen Körper verfestigte. Und das fühlte sich leider viel zu gut an. Verboten gut.

Bei jeder Kreuzung schrie sie mir neue Richtungsangaben ins Ohr und ich war fast schon enttäuscht, als ich sie schließlich vor einem kleinen, aber gepflegten Reihenhaus am Rand Cantons absetzte. Ich hätte noch ewig so mit Cassiopeia durch die Stadt fahren können. Doch kaum hatte ich den Motor abgestellt, sprang Cassiopeia auch schon von meinem Motorrad und zog sich den Helm über den Kopf.

„Vielen Dank, du bist echt meine Rettung", sagte sie völlig außer Atem und reichte mir den Helm zurück. „Dann bis nächste Woche."

Mit diesen Worten drehte sich Cassiopeia schon wieder um und lief den gepflasterten Weg zu der Tür des Hauses hinab. Dabei winkte sie mir noch einmal kurz über die Schulter zu.

Ich blickte ihr noch einen kurzen Augenblick nach. Der heutige Tag mit ihr war wirklich schön gewesen, auch wenn mein Kopf vor lauter Formeln dröhnte. Ich hoffte, dass Cassiopeia das auch so sah und ich nicht nur ein lästiger Job für sie war.

Zumindest hatte sie mich dieses Mal nicht ohne Erklärung stehen gelassen. Das war doch schon ein Fortschritt, oder?

Nein, ich sollte mir nicht schon wieder Hoffnungen machen, nur um mich am Ende selbst zu enttäuschen. Und außerdem musste ich immer noch daran denken, dass ich es mir auf keinen Fall mit Diego verscherzen durfte, schließlich war uns am Montag nur ein kleiner Sieg gelungen, als wir die Brandanschläge der Devils verhindert und die Bullen auf sie gehetzt hatten.

Aber ich war mir sicher, dass Diego jetzt auf Rache aus war und das machte die ganze Sache noch brisanter. Ich durfte nicht unvorsichtig werden, ich musste mich zusammenreißen. Aber ich wusste auch, dass ich das nicht konnte.

Mit einem Seufzen setzte ich mir den Helm auf, den eben noch Cassiopeia getragen hatte und brauste los. Wohin wusste ich nicht und es war mir auch egal. Ich wollte einfach nur meinen Kopf freikriegen.





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Einen wunderschönen guten Abend wünsche ich euch🤗 Das heutige Kapitel kommt nach dem Motto besser spät als nie, aber ich habe es geschafft 😂

Ob ich es schaffe, nächste Woche ein Kapitel hochzuladen kann Stand jetzt leider noch nicht sagen, weil die Klausurenphase mittlerweile echt kickt 😅 aber ich werde mir Mühe geben, zumindest alle zwei Wochen etwas hochzuladen und Ende Februar bin ich dann auch schon durch :)

Was sagt ihr denn zu Cassies und Emilios ersten Wiedersehen seit Langem?

Bis hoffentlich nächste Woche,

Eure Amy

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