Kapitel 33

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Allie

"Der Patronus-Zauber ist vermutlich der schwerste aller Zauber. Eure Erinnerung muss die glücklichste sein, an die ihr euch erinnern könnt", erklärte Harry die Anwendung des Patronus-Zauber, während die Leute schon begannen, blaue Nebel entstehen zu lassen.

An etwas Glückliches zu denken war in diesem Moment nicht unbedingt die einfachste Aufgabe für mich.

Ich hatte Neville an diesem Morgen gestanden, was ich für ihn empfand. Am Abend davor hatte ich mich intensiv mit Claire, Julie und Marco darüber unterhalten, da ich zu dem Entschluss gekommen war, dass einer von uns beiden jetzt einen Schritt machen musste. Ich war mir nicht sicher gewesen, ob Neville ihn machen würde, also hatte Claire vorgeschlagen, dass ich ihn machen sollte.

"Wer sagt denn, dass der Junge immer den ersten Schritt machen muss?", hatte Claire gefragt, woraufhin der Entschluss gefasst gewesen war.

Allerdings war das Geständnis nicht so gelaufen, wie ich mir das vorgestellt hatte. In meiner Imagination hatte ich ihm gesagt, dass ich ihn mehr als nur als Freund mochte, woraufhin er dasselbe erwidert und mich geküsst hatte.

Der erste Teil hatte in der Realität funktioniert. Doch seine Reaktion war anders gewesen als erhofft. Statt mir ebenfalls seine Liebe zu erklären und mich zu küssen hatte er überfordert vor sich her gestammelt, hatte nervös an seiner Krawatte rumgespielt und mich schließlich mit den Worten: "Allie, ich weiß nicht - also - ich muss los" stehen gelassen.

Ich hatte mich danach hinter meinem Zaubertränkebuch versteckt und so getan, als würde ich aufmerksam darin Zaubertränke studieren. In Wahrheit hatte ich still vor mich hergeweint und Bertie Botts Bohnen in allen Geschmacksrichtungen in mich hineingestopft. Mit Letzterem hatte ich erst aufgehört, als eine Bohne nach Meerrettich geschmeckt hatte, denn Meerrettich war widerlich.

Und dann war mir wieder eingefallen, dass ich noch mal unter Menschen musste, weil für heute ein DA-Treffen angesetzt war.

"Allie? Willst du es zuerst probieren?", fragte Julie mich, hatte jedoch einen besorgten Unterton. Ich hatte noch keinem meiner Freunde von meinem gebrochenen, Verzeihung, meinem angeknacksten Herzen erzählt.

"Nein. Mach du zuerst", sagte ich geknickt, woraufhin sie den Kopf schüttelte. "Irgendetwas stimmt doch nicht. Du ziehst mich am Anfang der Stunde sofort zur Seite, weil du nicht mit Neville üben willst und bist... wie soll ich es formulieren? Abwesend. Das könnte das Wort sein."

Ich spürte, wie meine Augen sich erneut mit Tränen füllten. Eigentlich war ich davon ausgegangen, dass ich bereits alle Tränen verbraucht hatte, aber offensichtlich lag ich da falsch.

Und plötzlich schien es Julie wie Schuppen von den Augen zu fallen.

"Oh mein Gott. Du hast schon mit Neville geredet. Und... es lief nicht so gut, richtig?"

Ich schüttelte nur den Kopf, woraufhin sie mich ohne weiter nachzudenken in eine feste Umarmung zog. "Ach Allie. Das tut mir leid. Was hat er denn gesagt?"

Ich räusperte mich, weil ich meiner Stimme nicht ganz vertraute. "Er sagte, dass er los muss. Und dann ist er weggegangen." Julie seufzte.

"Das ist echt blöd. Aber du lässt dich deshalb jetzt nicht von diesem Training hier ablenken, klar? Wir sollen heute lernen, Dementoren abzuwehren und ich weiß nicht, ob du dich noch dran erinnert, wie gruselig die Viecher waren, aber ich tue es. Also krame in deinem Köpfchen nach glücklichen Erinnerungen und dann zeig uns deinen Patronus!"

Ich erinnerte mich nur zu gut an die Dementoren, die vor zwei Jahren auf dem Schulgelände umhergegeistert waren. Zu der Zeit war Sirius Black frisch aus Askaban ausgebrochen und man war davon ausgegangen, er würde Jagd auf Harry machen. Er war angeblich auch ins Schloss eingebrochen, aber mittlerweile war er nicht mehr das größte Problem der Zaubererwelt.

Auch wenn spekuliert worden war, dass er den Todessern, die vor einiger Zeit aus Askaban ausgebrochen waren, bei der Flucht geholfen hatte.

"Du hast recht. Möchtest-" "Du fängst an", unterbrach Julie mich und lächelte aufmunternd.

Mir war bewusst, dass sie kein Nein gelten lassen würde.

Ich brauchte also eine glückliche Erinnerung. In meinem Kopf gab es viele solcher Erinnerungen, aber ob sie stark genug für einen gestaltlichen Patronus waren, konnte ich nicht sagen.

Doch eine schwebte mir vor. Eine, in der mich die Euphorie überkommen hatte.

Ich konzentrierte mich also auf die Erinnerung und hob meinen Zauberstab. "Expecto patronum!"

Das, was aus meiner Zauberstabspitze kam, war traurig. Es war ein heller Nebel, aber mehr auch nicht.

"Das war ganz einfach nur traurig", sprach ich meinen Gedanken aus und versuchte, nicht loszulachen. Julie überlegte kurz. "An welche Erinnerung hast du gedacht?"

"An den Moment, in dem ich meinen Hogwartsbrief bekommen habe. Du weißt, ich hatte echt Angst, dass du, Claire, Marco und ich auseinandergerissen werden", erklärte ich Julie und sie setzte erneut einen grübelnden Gesichtsausdruck auf. "Offensichtlich war das noch nicht glücklich genug." "Offensichtlich nicht", pflichtete ich ihr geknickt bei. "Willst du es versuchen?"

Sie nickte.

Sie schloss ihre Augen und hob ihren Zauberstab. "Expecto patronum!"

Aus ihrer Zauberstabspitze schoss etwas heraus, das ich im ersten Moment nicht identifizieren konnte. Erst, als der blaue Nebel um sie herum zu tanzen schien, konnte ich erkennen, dass es sich dabei um einen Delfin handelte.

"Julie! Bei Merlins pinker Unterhose, du hast es geschafft!", rief ich begeistert und fiel ihr halb um den Hals. "Du bist einfach cool."

Julie schien es noch gar nicht so richtig zu begreifen. Das konnte ich verstehen. Harry hatte uns immerhin erklärt, dass der Patronus-Zauber wohl einer der schwersten Zauber überhaupt war. Julie hatte gerade unter Beweis gestellt, dass sie eine wesentlich bessere Hexe war, als der Großteil von uns wohl angenommen hatte.

Fast jeder im Raum starrte mittlerweile zu uns und beobachtete das Spektakel.

"Wie hast du das gemacht?", fragte Hermine Julie erstaunt und kam gemeinsam mit Harry zu uns hinüber.

"Ich... ich hab einfach an den Moment gedacht, in dem Allie ihren Hogwartsbrief bekommen hat", stammelte Julie ein wenig überfordert, woraufhin ich sie verwirrt ansah. "Wie jetzt? Bei dir reicht diese Erinnerung und bei mir nicht?"

"Jeder erlebt Erinnerungen und Gefühle auf andere Art und Weise, Allie", erklärte Finnick mir, woraufhin ich die Augen verdrehte. "Danke für diese Weisheit, oh weiser Finnick." "Du hast gefragt", erwiderte er nur achselzuckend und wandt sich dann wieder Marco zu.

Julie schien sich wieder zu fangen. "Probier du es jetzt noch mal, Allie", forderte sich mich auf.

Mittlerweile flogen allerlei Tiere durch den Raum. Von Hermine ging ein Otter aus, um Ron rannte ein Hund und aus Ginnys Zauberstabspitze kam ein Pferd. Weitere Tiere erfüllten den Raum und ließen sie in einem hellen Blau leuchten.

Es war magisch.

Ich kramte in meinem Kopf nach glücklichen Erinnerungen. Nach welchen, die noch glücklicher waren als die an meinen Hogwartsbrief.

Auch Marco hatte mittlerweile einen gestaltlichen Patronus heraufbeschworen. Eine kleine Maus jagte von ihm aus durch den Raum und drehte schließlich ihre Runden um ihn.

Ich versuchte, mich auf eine Erinnerung zu konzentrieren. Doch immer wieder drängte sich mein angeknackstes Herz auf, sodass es mir schier unmöglich war, eine mich auf eine Erinnerung zu fokussieren.

Schließlich gab ich nach einigen erfolglosen Versuchen, einen gestaltlichen Patronus heraufzubeschwören, auf.

"Ich versuche es nächstes Mal", sagte ich an Julie gerichtet, woraufhin sie nickte. Doch bevor sie mir antworten konnte, hörten wir von draußen ein mittlerweile viel zu bekanntes Geräusch von draußen.

"Chrm chrm."

Panisch sahen Julie und ich uns an, doch bevor wir reagieren konnten, hörten wir die Stimme der pinken Pest erneut.

"Ich mache kurzen Prozess. Bombarda Maxima."

Und damit explodierte die Wand zum Raum der Wünsche. Julie und ich schmissen uns auf den Boden, versuchten die jeweils andere zu schützen.

Nachdem sich der erste Rauch gelegt hatte, standen wir zwei wieder auf, sahen, wie Umbridge und einige bekannte Slytherins im Raum standen, die Zauberstäbe erhoben.

Offensichtlich würde ich den gestaltlichen Patronus nicht beim nächsten Mal lernen.

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