Ausgerissen

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Hey ihr. Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat und ich aus meinem Rhytmus geraten bin. Ich hatte Zahnschmerzen. War keine gute Woche für mich. Ich versuche so schnell wie möglich wieder aufzuholen. Aber erst einmal hier viel Spaß beim Lesen. 

>>Best for you by Solence + Past the past by New Medicine<<

Als ich aufwachte, stellte ich schnell fest, dass es noch immer Nacht war. Ich blinzelte in die Dunkelheit und meine Augen fanden die leuchtenden Zahlen des Digitalweckers. Es war 4:23 Uhr und ich musste mich über mich selbst wundern. Wir waren vor nicht einmal 2 Stunden erst eingeschlafen, weil wir beide nicht genug voneinander hatten kriegen können. Ich würde schwören, keiner von uns beiden konnte sagen, wie wir ins Schlafzimmer gekommen waren, aber ich wusste mit Sicherheit, dass ich niemals so geliebt worden war, wie in der letzten Nacht von ihm. Würde ich jetzt wieder einschlafen, wonach mir wirklich der Sinn stand, würde ich sicher auch noch mit einer 3. Runde rechnen können, wenn wir beide wieder wach würden. Ich würde mich darüber sicher nicht beschweren, aber ich war schon egoistisch genug gewesen, indem ich überhaupt hier her gekommen war. Ich hatte das Gefühl, dass ich Sam ausnutzte. Er hatte mich nicht nur aufgenommen und aufopferungsvoll gepflegt, ich hatte mir in dieser Nacht von ihm genommen, was ich am meisten gebraucht hatte - seine Liebe, seine Nähe, ein wenig Zerstreuung und mir das Gefühl geben lassen, dass ich lebte, dass alles gut war.

Doch nichts war gut. So lange ich lebte, würde Ridley hinter mir her sein - und vor allem würde er wahrscheinlich jeden töten, von dem er erfuhr, dass er mir in irgendeiner Weise etwas bedeutete, bis er mich endlich kriegte.

Sam und ich hatten einfach keine gemeinsame Zukunft. Es durfte nicht sein. Das Risiko war zu hoch. Ich würde lieber sterben, als Gefahr zu laufen, dass Sam auch nur einen Kratzer abbekam.

Sam lag auf dem Bauch neben mir. Sein Arm lag auf mir, als wolle er sicher gehen, dass ich ihm nicht wieder entkommen konnte. Dennoch hatte er sich in der letzten Nacht genug verausgabt, dass er nicht merkte, als ich mich leise aus dem Bett stahl. Mir erging es nicht anders, aber ich kämpfte gegen meine müden Glieder an.

Im Gegensatz zu ihm hatte ich aber eine Woche Ruhe gehabt, um mich zu erholen. Er dagegen hatte Tag und Nacht an meinem Bett gewacht und wenig Schlaf zugelassen, wie er mir in der letzten Nacht in den kurzen Momenten gestanden hatte, in denen wir uns erholt und es genossen hatten, beieinander zu sein. Es war so wundervoll gewesen und ich wünschte mir so sehr, dass es für immer sein könnte.

Ich musste gehen. Ich hatte es zu weit kommen lassen. Ich konnte, durfte Sam nicht in Gefahr bringen.

Leise sammelte ich meine Wäsche aus dem Bad ein und nahm sein Shirt und seine Jogginghose an mich. In der Küche zog ich mich schnell an und hinterließ ihm einen Zettel: >Ich hoffe du wirst mir eines Tages verzeihen können, aber ich kann nicht damit leben, dich in Gefahr zu wissen. Ich will lieber sterben, als zu riskieren, dass dir etwas passiert. Ich liebe dich. Für immer. P.<

Ich wollte grade die Treppe hinunter, als ich ein leises Winseln hörte. Ich wandte mich um und entdeckte Schnuffi, der mich traurig anschaute und mit der Schnauze meine Hand anstupste, als wolle er mich bitten zu bleiben.

"Es tut mir leid, Schnuffi. Ich muss gehen", flüsterte ich leise und hockte mich hin, um ihm wieder die Ohren zu kraulen und meine Stirn für einen Moment auf seinen Kopf zu legen."Pass gut auf Sam und die anderen auf, okay?" Er legte den Kopf zur Seite und winselte noch einmal leise. Ich bedeutete ihm mit meinem Finger an den Lippen leise zu sein, bevor ich mich hinaus schlich.

Ich wusste, nur einer konnte mir jetzt noch helfen, noch einmal zu fliehen, das vierte Leben zu beginnen. Noch weiter weg von Sam, als es das vorige bereits gewesen war.

Zehn Minuten später klopfte ich an seine Tür und hoffte, dass er keine Nachtschicht hatte. Ich konnte nichts dagegen tun, dass ich mich immer wieder verstohlen umsah. Ich fühlte mich allein in der Dunkelheit spürbar unwohl.

Ich musste noch zwei Mal klopfen und dachte schon daran aufzugeben und mich wieder bei Sam zu verstecken, um ihn von dort aus zu kontaktieren, als im Flur endlich ein Licht anging. Nur einen Moment später öffnete sich die Tür, während er sich dabei den Schlaf aus den Augen rieb.

"Malcolm. Ich brauche deine Hilfe. Schon wieder", überfiel ich ihn, ohne mich groß mit Begrüßungsfloskeln aufzuhalten. Er musterte mich einen Moment verwirrt - sicher nicht nur wegen der Tatsache, dass ich überhaupt bei ihm auftauchte, sondern auch wegen der Klamotten, die ich trug und die definitiv nicht mir gehörten.

Er bat mich wortlos rein und schaute sich noch einmal um, bevor er die Tür hinter sich schloss. Er sagte kein Wort, als er mir einen Platz am Küchentisch anbot und sich selbst erst setzte, nachdem er alle Vorhänge im Raum zugezogen hatte.

"Also, was ist passiert?", fragte er mich dann.

Ich seufzte tief, dann erzählte ich ihm alles. Wie ich aufgespürt worden bin, von meiner Flucht und meiner kurzen Heilungsphase bei Sam. Die letzte Nacht ließ ich aus, da Malcolm aber ein guter Polizist war und dazu noch Sam's bester Freund, war ich mir sicher, dass er eins und eins zusammen zählen konnte. "Okay, Penny...entschuldige, Martha."

Ich schüttelte den Kopf."Penny ist okay. Noch. Martha hat es nicht lange genug gegeben, um mich daran zu gewöhnen. Davon abgesehen, dass der Name wirklich nicht zu mir passt. Aber ich werde mich nur schwer mit einem anderen Namen abfinden können, egal welchem. Mein Herz wird immer diesem Leben hier in Pontypandy gehören. Hier konnte ich wirklich ich sein."

Malcolm nickte."Die Stadt vermisst dich. Wir alle tun das."

"Sam hat mir so etwas angedeutet. Mir fehlen auch alle hier, vor allem der Tohuwabohu", erwiderte ich mit einem traurigen Schmunzeln.

"Irgendwann wirst du wieder zurückkommen können."

"Das bezweifle ich. Ridley ist so versessen darauf, seinen Fehler von damals wieder gut zu machen. Jetzt bin ich ihm schon wieder entwischt. Er wird keine Ruhe geben, bevor er mich nicht los geworden ist. Ich habe ihm angeboten, dass ich den Mund halten werde, wenn er mich nur in Ruhe lässt, aber das war keine Option für ihn."

"Du hättest wirklich geschwiegen oder sogar gelogen, wenn es zu einer Gerichtsverhandlung kommt und du wieder gegen ihn aussagen musst?"

"Ich weiß, du als Polizist hältst nicht viel davon, aber ich glaube, kaum ein Mensch kann nachempfinden, wie es ist, damit leben zu müssen, als einzige aus meiner Familie überlebt zu haben und jetzt wieder alles zu verlieren, was mir wichtig war. Im Prinzip nimmt er mir wieder meine Familie. Es ist ein Trost zu wissen, dass niemand tot ist, aber sie werden trotzdem unerreichbar für mich sein. Es fühlt sich nicht anders an."

"Es tut mir sehr leid, Penny. Wenn ich irgendwie könnte, ich würde versuchen, dich aus dieser Lage zu befreien. Du hast so viel mehr verdient, als das."

"Danke, Malcolm", erwiderte ich ihm mit einem schwachen Lächeln."Es ist weder deine Schuld noch dein Problem. Fühl dich bitte nicht verantwortlich. Du hast schon so viel für mich getan." Ich schwieg einen Moment, ehe ich aussprach, was mir am meisten auf der Seele brannte."Die Tatsache, dass ich ohne einen Besuch von Ridley eine Woche bei Sam untergekommen bin und auch nach meinem nächtlichen Spaziergang hierher zu dir heil überstanden habe, lässt mich vermuten, dass ich Ridley erfolgreich abgehängt habe in dieser einen Nacht. Trotzdem würde ich dich gerne um einen Gefallen bitten."

"Natürlich, Penny. Was ist es?"

"Kannst du ein Auge auf Sam haben? Ich habe Angst, dass Ridley sich wieder in der Stadt umhören wird und ihm irgendwann irgendwer erzählt, dass wir beide...du weißt schon."

"Du meinst die brodelnde Gerüchteküche, über euer Verhältnis zueinander?", wandte er mit einem amüsierten Grinsen ein.

"Es könnte ihn dazu verleiten, dass er Sam aufsuchen wird, um Antworten zu kriegen, wo ich bin. Es würde Sam's sicheren Tod bedeuten. Zumal Sam alles herausgefunden hat. Er weiß alles von meiner wahren Identität bis jetzt. Ridley wird ihm niemals glauben, dass er nicht mehr über mich weiß."

"Ich werde auf ihn aufpassen, versprochen. Ich lasse mir etwas einfallen, wie ich ihn ständig im Auge behalten kann."

"Danke, Malcolm."

Er griff über den Tisch und drückte meine Hand kurz in einer aufmunternden Geste. Auch wenn ich lächelte, änderte es nichts daran, dass tief in mir nur Trauer war. Mir fehlte Sam jetzt schon. Ich hasste den Gedanken, ihn vermutlich nie wieder zu sehen, wahrscheinlich nicht einmal zu erfahren, wie es ihm ging - außer wenn ich ihn ab und zu in den Lokalnachrichten zu sehen bekam. Mir würde wohl immer nur die Erinnerung an unsere gemeinsame Nacht bleiben und mich aufrecht halten. Nicht zum ersten Mal in meinem Leben, aber niemals so sehnlichst wie in diesem Moment, wünschte ich mir, dass Ridley mir neben meiner Familie nicht auch noch die Möglichkeit eine eigene gründen zu können genommen hätte. Es würde mir das, was mir bevorstand so viel leichter machen, wenn ich etwas von Sam würde mitnehmen können. Aber wäre das fair ihm gegenüber? Wohl kaum.

"Ich bringe dich erstmal aus der Stadt, so lange es noch dunkel ist. Auf dem Weg werde ich Scotland Yard auf einer sicheren Leitung um eine schnelle Lösung bitten. Du wirst dich vielleicht erstmal ein paar Tage in einer Wohnung verkriechen müssen, bevor die alles mit deiner neuen Identität und Job geregelt kriegen. Du solltest auch nicht mehr bei der Feuerwehr arbeiten. Ich denke, er wird dich überall finden, so lange du das tust", holte Malcolm mich dann aus meinen Gedanken und ich sah schockiert zu ihm auf, wie er Lebensmittel in einen Rucksack packte.

"Was soll ich denn sonst machen? Das ist das einzige, was ich noch habe?"

"Es tut mir leid Penny, aber wir dürfen es ihm nicht wieder so einfach machen, dich zu finden. Es ist leichter die Feuerwehrstationen im ganzen Land nach dir abzusuchen, als Beispielsweise ein Café oder eine Bar."

"Und wenn ich das Land verlasse? England wäre eine Option oder?"

"Willst du das wirklich?", fragte er mich skeptisch, als er kurz inne hielt.

"Hat mich jemals jemand gefragt, was ich wirklich will?"

Er nickte nur betreten."Dann komm. Um so eher wir weg kommen, um so besser. Ich kenne Sam. Wenn er merkt, dass du weg bist, wird auch er dich suchen und ich weiß, dass er erst zu mir kommen wird, um mich um meine Hilfe zu bitten, nach dem letzten Mal", erwiderte er und schulterte seinen Rucksack. Ich folgte ihm zur Tür. Er griff nach den Schlüsseln auf der Kommode, ehe er die Tür öffnete und sich kurz umsah.

"Sam hat mir erzählt, dass er mich gesucht hat", erwiderte ich, traurig bei dem Gedanken, was ich ihm grade antat, als ich Malcolm nach draußen folgte.

"Wie ein Irrer. Er wusste, dass du Sorgen hast. Er wollte dir helfen. Es hat ihn verrückt gemacht, nicht für dich da sein zu können. Er tat mir wirklich leid", erklärte er mir mit einem traurigen Lächeln, als er mir die hintere Tür zu seinem Streifenwagen aufhielt.

"Dann wird es jetzt um so schwerer für ihn. Was habe ich nur getan?", wandte ich schockiert ein und verharrte in der Tür, einen Moment hin und hergerissen von der Vernunft und der inneren Stimme, die mich anschrie, wieder zu Sam zurück zu gehen.

"Du bist auch nur ein Mensch, Penny. Du hast es verdient, glücklich zu sein."

Er bedeutete mir, mich ins Auto zu setzen und ich gab nachdenklich nach.

"Genau wie Sam." Ich schaute betreten auf den Rücksitz vor mir, als ich mich hinten in den Polizeiwagen setzte. Die verdunkelten Scheiben erlaubten es mir zumindest aufrecht sitzen bleiben zu können."Vielleicht sollten wir meinen Tod vortäuschen? Vielleicht gibt er dann auf und auch Sam könnte mit mir abschließen", überlegte ich dann laut, als Malcolm vorne einstieg und unsere Blicke begegneten sich im Rückspiegel.

"Es ist eine Überlegung wert, wenn du das Land eh verlassen willst", wandte er ein, nachdem er einige Minuten nachdenklich geschwiegen hatte, während er auf die Landstraße gefahren war."Scotland Yard wird sicher alles arrangieren." Ich hörte ihm zu, während er im Anschluss mit ihnen telefonierte und ihnen erzählte, was mir widerfahren war. Er teilte ihnen meinen Vorschlag mit und ich beobachtete Mal im Spiegel, wie er einige Zeit nur nachdenklich zuhörte und immer wieder betreten nickte, bis er nach einem knappen Gruß auflegte.

"Ich fahre dich an die Grenze. Dort wird dich ein Agent von Scotland Yard übernehmen und irgendwo nach England bringen. Sie wollen nicht einmal mehr, dass ich nähere Informationen über deinen zukünftigen Aufenthaltsort habe. Der Agent wird Kleidung für dich dabei haben. Du sollst ihm die, die du trägst dann aushändigen. Morgen wird ein Notruf eingehen und die Seenotrettung wird eine Wasserleiche aus dem Meer ziehen, die anhand der Klamotten und der Stichwunde einwandfrei als Penny Morris identifiziert werden wird."

"Wie soll das funktionieren. Sam wird den Schwindel erkennen."

"Wird er nicht. Nach 24 Stunden im Meer, aufgedunsen und wenn die Fische an einer Leiche geknabbert haben, wird keiner das Gesicht der Leiche erkennen können und wenn ich ihnen bestätige, dass der Zahnbefund und die Fingerabdrücke zu dir gehören, können sie auch nicht das Gegenteil beweisen."

Ich nickte nur betreten."Woher...woher nehmen sie die Leiche?"

"Gestern Nacht muss in London eine blonde Frau an einer Überdosis gestorben sein. Obdachlos und ohne Familie. Sie werden sie herrichten und so schnell wie möglich im Meer vor der Stadt versenken."

"Dann wird sie wenigstens ein anständiges Begräbnis kriegen und nicht irgendwo verscharrt werden", murmelte ich vor mich hin und doch war es nur ein schwacher Trost für das Leid und den Kummer, den ich damit meinen Freunden und vor allem Sam antun würde.

Müde legte ich den Kopf an die Scheibe und genoss die Kühle, die von dem Glas ausging. Ich spürte Tränen meine Wangen hinunter laufen, ohne dass ich etwas dagegen hätte tun können. Es dauerte eine Weile, bis mich die Müdigkeit und Erschöpfung, resultierend aus der vergangenen Nach, einholte und ich von den gleichmäßigen Motorengeräuschen des Streifenwagens und dem stetigen Schaukeln in den Schlaf gewiegt wurde. Ich wusste, wenn ich aufwachte, würde ich weiter weg von der Liebe meines Lebens sein, als je zuvor. Ich wusste auch, dass es so das Beste war. Vielleicht würde ich dort ein neues Leben anfangen können, wenn unser Plan funktionierte und ich Ridley wirklich täuschen konnte. Vielleicht würde ich irgendwann über Sam hinweg kommen und jemanden treffen, den ich annähernd so lieben konnte, wie ich ihn liebte. Vielleicht...Wahrscheinlich aber wohl eher nicht. 

Fortsetzung folgt...

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