Kapitel 11

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Mein Vater wollte am folgenden Tag mit mir sprechen. Also wartete ich vor dem Doppelzimmer-Haus auf ihn.
"Morgen, Samantha", sagte er und umarmte mich, als ich ihn mit einem traurigen Nicken zurück grüsste.
"Wie schon erwähnt wollte ich mit dir sprechen."
Ich zog meine linke Augenbraue fragend hoch und blickte ihm in seine grünen Augen.
"Äh" Er kratze sich verlegen am Hinterkopf, als würde er nach den richtigen Worten suchen.
"Ja?"
Er räusperte sich und legte dann los mit Reden.
"Also deine Mutter ist jetzt verstorben. Und da dachte ich mir, dass du nicht mehr einfach so alleine auf dem Land leben kannst."
Was sollte das denn bitteschön bedeuten?
"Deshalb", fuhr er fort, "Habe ich entschieden, dass du zu mir in die Stadt ziehst."
Ich hatte das Gefühl, man würde mir mit voller Wucht einen Stein in meine Magengrube schleudern.
"I- Ich soll WAS?"
"Ist gut, du musst noch nicht jetzt gehen. Erst etwa in einer Woche."
Ja, klar. ERST.
Ich liess meinen Vater alleine stehen und taumelte auf mein Zimmer. Auf dem Weg dorthin begegnet ich Dave.
"Hey Sam!", sagte er fröhlich, doch ich starrte wie hypnotisiert auf meine Zimmertür und lief einfach weiter.
"Sam?", fragte er besorgt und folgte mir.
Ich kramte nach den Schlüsseln. Das war nicht einfach mit zitternden Händen. Dave kam mir von Hinten zu Hilfe.
"Hier bitteschön." Er fischt sich mit Daumen und Zeigefinger einen grünen Schlüssel aus dem Bund und streckte ihn mir hin.
"Danke", murmelte ich kaum hörbar und griff mit meinen schlotternden Händen nach dem Schlüssel.
"Sam. Was ist los?"
"Nichts" Mir schossen Tränen in die Augen.
"Ich bin für dich da, okay?"
Ja, nur nicht mehr lange...
"Danke", sagte ich nochmals und schloss die Tür auf.
Warum tut er das? Warum macht mein Vater so etwas Grausames, wo er doch weiss, dass die Pferde mein Zuhause sind?, dachte ich und setzte mich auf mein Bett.
"Bitte, Sam. Rede mit mir."
Shit!
Ich hatte vergessen die Tür zu schliessen. Nun kam Dave herein und schloss sie hinter sich.
Er setzte sich neben mich und schlang seinen linken Arm um mich.
Aus irgendeinem unerklärlichen Grund fühlte es sich wohltuend an und die Worte sprudelten nur so aus mir heraus.
"Ich muss wegziehen, Dave."
Er drückte mich ein wenig von sich weg, um mir in meine Augen zu sehen.
Ich musste hochschauen um in seine zu blicken.
"Wann?", fragte er mit tonloser Stimme.
"In einer Woche."
Ich schaute zu Boden, doch ich musste nicht weinen.
Ich hatte immer noch einen Hoffnungsschimmer in mir.
Einen Hoffnungsschimmer, dass ich doch hier, bei David, Sylvia und Tajlor bleiben könnte. 
"Wohin ziehst du?"
"In die Stadt" Ich sah ihn jetzt an. Ihm lief eine Träne an der Wange herunter. 
"Alles gut, ich komme schon klar, Dave. Ich werde eine Lösung finden." Ich strich ihm das Salzwasser weg. Meine Hand hätte eigentlich wieder auf meiner Schoss liegen sollen, doch sie verweilte für einen Moment an seiner Wange. Meine Augen zogen sich während meinen Gedankengängen zusammen. 
"Was?", fragte er.
Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen.
"Ich werde schon eine Lösung finden."
Voller Energie stand ich vom Bett auf und verliess das Zimmer.
David folgte mir.
"Was hast du vor?"
"Wirst schon sehen."
Ich lief den Flur entlang bis zu dem Zimmer meines Vaters. Ich klopfte heftig, dann hörte man Schritte.
Leo öffnete und blickte mich irritiert an.
"Ist was?"
"Ja, und wie etwas ist!", ich achtete nicht auf seinen verwirrten Blick, sondern sprach weiter, "Du warst schon so lange nicht mehr bei mir. Daher weisst du auch nicht mehr, wann ich Geburtstag habe."
Mit einem Schlag war auch er wütend.
"Samantha, was willst du damit sagen?", knurrte er.
"Damit will ich dir mitteilen, dass ich heute offiziell 18 Jahre alt bin. Kurz gesagt - ich bin jetzt erwachsen und kann meine eigenen Entscheidungen treffen."
Leos Augen weiteten sich.
"Korrekt erkannt: ich werde mit dir nirgendwohin ziehen. Weder in die Stadt noch aufs Land!", spuckte ich ihm ins Gesicht, denn ich war nun richtig wütend.
Ich drehte mich zu David um, welcher die ganze Zeit hinter mir gestanden hatte.
Verdutzt sah dieser mich an. Ich ignorierte die beiden, ging zu meinem Zimmer und nahm den steckenden Schlüssel ab.
Mit einem Knall schloss ich die Tür hinter mir. Ich war stinksauer. Wie kann mein Vater so herzlos sein? - Ich wusste es nicht.
Als ich mich auf den Boden gesetzt hatte, viel mein Blick auf das Fenster zwischen den beiden Betten.
Von draussen vor der Tür erklang Leos Stimme.
"Öffne sofort die verdammte Tür, Samantha!", rief er.
Not going to happen, dachte ich.
David versuchte, aus welchem Grund auch immer, Leo zu beruhigen. Er war immer derjenige, der versuchte, Frieden in den Krieg zu bringen. 
Die beiden konnten mich mal.
Ich lief zum Fenster, öffnete es und schaute herab auf den darunterliegenden Rasen.
Mein Blick streifte das Vordach des Gebäudes und ich hatte eine Idee.
Vorsichtig setzte ich mich auf das Fensterbrett und liess meine Füsse über dem Dach baumeln. Dann stiess ich mich ab und landete in der Hocke auf meinem Ziel.
Suchend schaute ich mich nach einer Möglichkeit um, um vom Dach zu gelangen.
Da.
Eine Stahlleiter.
Sie war an der Dachrinne angelehnt und sah aus, als ob sie nur auf mich gewartet hätte.
Ich ging auf sie zu und stieg auf den Sprossen dem Boden entgegen.
Unten angekommen rannte ich zum Stall, holte Tajlor und zäumte ihn. Wieder einmal ritt ich ohne Sattel davon, in Richtung Stadt. Ich wollte zu Sylvia ins Spital. Sie war die Person, die immer wusste, wie man zu Handeln hatte.
Selbst in den schwierigsten Situationen wusste sie einen Ausweg.
Ich ritt etwa eine viertel Stunde in dieselbe Richtung, bis ich endlich einen Wegweiser mit der Aufschrift 'Krankenhaus Althausen' erblickte.
Ich folgte der angegebenen Richtung. Viele Leute musterten mich komisch. Man sah ja nicht jeden Tag ein Mädchen mit einem ACDC-T-Shirt und Jeans auf einem Haflinger daherreiten.
Dann kam endlich das riesige Gebäude in Sicht. Ich schaute mich nach einer Anbinde-Möglichkeit für Tajlor um.
Die haben wohl nicht jeden Tag Reiter hier, dachte ich und hielt an, Ach weisst du was? Scheiss' drauf!
Ich stieg ab und lief mit meinem Pferd in das Spital hinein.
"Äh, hallo. Kann ich Ihnen helfen?", fragte mich die Empfangsdame verwirrt und blickte mehr Tajlor als mich an.
"Ja, das können Sie tatsächlich!" Ich strahlte sie an, denn dieser Anblick war es alle Tränen wert. 
"Wären Sie so gnädig und könnten mein Pferd für 10 Minuten halten? Ich müsste nämlich dringend mit meiner Reitlehrerin sprechen." Hach, wie ich den Blick dieser Frau liebte. Das hob meine Stimmung deutlich.
"Äh, ja, w- wie ist denn der Name Ihrer Reitlehrerin?" Die Dame blinzelte etwas irritiert, blickte dann aber auf ihren Bildschirm. 
"Sylvia Schmidt", sagte ich.
"Sie ist in Zimmer 137 untergebracht."
"Super! Hier, bitteschön!", ich reichte ihr den Strick, "Ich bin gleich wieder da!"
Mit diesen Worten stieg ich in den Aufzug und drückte den Knopf mit der 1.

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