Sehnsucht

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Inspiriert durch den Prompt 'Sehnsucht' aus dem Halloween-Special der Kreaturen-der-Nacht

*Kleine Warnung: enthält einige Kraftausdrücke*


Liebster David,

Ich weiß, dass dich dieser Brief niemals erreichen wird, jetzt da du schon seit einem Jahr tot bist. Und dennoch will ich dir sagen: es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an dich denken muss.

Manchmal liege ich nachts wach in unserem Bett – das weiße Metallbett, das wir zusammen im Ikea ausgesucht haben – und versuche mir vorzustellen, wie es wäre, wenn du noch bei mir wärst. Wenn du noch auf deiner Seite des Bettes liegen würdest, statt dass ich dein unberührtes Kopfkissen anstarren muss.

Anfangs, in den ersten Wochen nach deinem Tod, als die Bettwäsche noch nach deinem Aftershave roch, konnte ich manchmal noch die Augen schließen und mir vorstellen du lägest neben mir, konnte die Leere in meinem Herzen noch mit den Erinnerungen an dich füllen. Selbst wenn es nur für einen flüchtigen Augenblick war.

Jetzt vermisse ich dich einfach nur noch. Deine Abwesenheit ist wie ein schwarzes Loch, das an meiner Seele zerrt. Und ich frage mich: Warum?
Warum hast du mich zu einem Leben in Einsamkeit gezwungen?

Manchmal vermisse ich dich so sehr, dass ich wünschte ich könnte mich daran erinnern wo ich dich verscharrt habe.
Manchmal träume ich von dir, wie ich dich ausgrabe und mich neben dich lege in dein kaltes feuchtes Grab, nur um bei dir zu sein. Und dann kommen mir die Tränen und ich wache auf, aber du bist doch nicht da und ich bin einsamer als je zuvor.

Warum hast du mich dazu getrieben, David? Es scheint fast, als hättest du gewollt, dass es so endet. Mit dir im Grab und deinem Blut an meinen Händen. Hast du deine eigene Ehefrau so sehr gehasst, dass du sie zur Witwe machen wolltest?

Und ich frage mich noch immer, warum musstest du auch dieses Mädchen vögeln? Hättest du nicht einfach der treue Ehemann bleiben können, der du an unserem Hochzeitstag geschworen hast zu sein? In guten wie in schlechten Zeiten? Bis, dass der Tod uns scheidet?

Es ist schon weit nach Mitternacht, dein erster Todestag.
Es ist traurig, weißt du, wie schnell dich alle anderen vergessen zu haben scheinen. Wie die Erinnerung an dich aus ihrem Gedächtnis verschwunden zu sein scheint, genauso wie du eines Tages einfach verschwunden bist. Und mit dir dein Mädchen.

Wie ich die Einzige bin, die um dich trauert.

„Wie schaffst du das nur, Mary?" Fragten sie mich anfangs und ich zuckte nur mit der Schulter, seufzte und ertrug den Schmerz, ertrage ihn noch.

Nie habe ich dich ein Arschloch genannt, auch wenn mir vielleicht danach gewesen wäre, auch wenn ich es ein- oder zweimal gedacht habe, wenn ich weinend und schluchzend vor den Trümmern unserer Ehe lag.

Denn, im Gegensatz zu dir, bin ich immer noch eine anständige Person, ich hätte dich nie verraten oder wäre dir in den Rücken gefallen wie du mir.
Ich habe dir direkt in den Bauch gestochen und dir dabei in die Augen gesehen als dir das Leben entwich und mit ihm, auch mein Glück und mein Seelenfrieden.

Und auch wenn du mich verletzt hast auf jede erdenkliche Art und Weise, will ich, dass du eins weißt und niemals vergisst: ich habe dich immer geliebt und tue es noch.
Ich verzeihe dir alles was du getan hast und vielleicht, wenn wir uns eines Tages  wiedersehen, im Himmel oder in der Hölle, können wir von vorne anfangen und vielleicht liebst du mich dann endlich so sehr wie ich es verdient habe.

Für immer die deine,
Mary

***

Falls jemand einen Song kennt, der hierzu passen würde, lasst es mich wissen!

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