Dezember| Ach du Schei** Jetzt hatten wir ein Problem...

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"Super gemacht, Mia!" lobte Anton, und gab mir ein High Five. "So gut war ich bei meinem ersten Auftritt nicht."

Heute war mein erster Themenabend, alles rund um Frankreich. Wir hatten auf der kleinen Bühne, die am Vortag aufgebaut worden war, 'Golliwags Cakewalk' (Ja, so heißt das richtig, Lukas...) aufgeführt. Aufgeregt war ich nicht gewesen, schließlich spielte ich nicht Solo. Aber stattdessen erstes Horn. 

Toll, echt.

Na ja, Themenabend?

Nicht so ganz, es war gerade einmal fünf Uhr...

"Mia? Gibst du mir dein Horn? Ich tue es zurück in den Proberaum." rief Elias, und winkte mich zu sich. Nach meiner ersten Bandprobe hatte er jedes mal darauf bestanden, alle Instrumente im Proberaum zu verstauen. Ich verstand nicht, wieso er seine Zukunftsvisionen nicht teilen wollte, aber jedes mal, als ich ihn danach gefragt hatte, erwiderte er nur "Die Zukunft kann man nicht verhindern. Es nützt nichts, wenn man unnötig davon weiß."

"Soll ich nicht mitkommen?" fragte ich verunsichert, denn Elias trug sieben Hornkasten mit sich. "Nee, schon in Ordnung." sagte er lächelnd. "Roland wollte mir noch helfen. Genieß deinen Abend."

Roland war sein Freund. Er war zwar schon ein Jahr länger auf der Schule als Elias, doch sie gingen beide in die selbe Klasse, da die Klassen nach Alter aufgeteilt waren. Ich hatte gleich gemerkt, dass die beiden ein Paar waren, denn ... sie waren soo süß!

"Mia? Willst du Suppe? Ich habe dir noch eine Schale mitgebracht." hörte ich in diesem Moment Anni rufen. Suppe, genau das, was ich gerade brauchte. Denn die Hörner mussten zuerst spielen, weil man nach dem Essen schlecht spielen kann, vorallem bei Bläsern.

Dankbar nahm ich ihr die Schale ab, welche sie auf ihrem Arm balanciert hatte. Da es rund um Frankreich ging, hatte die Koch-AG (Ja, so etwas gab es...) Zwiebelsuppe, Baguette, Champignonsuppe, Salat, und jede menge andere Sachen vorbereitet.

Dazu noch Schokocroissants (die waren echt super!) und Macarons (wirklich süß). Für Erdmännchenessen war es lecker, allerdings unterscheidet sich euer Essen auch nicht viel von unserem.

"Und? Warst du aufgeregt?" fragte Anni mampfend. "Nö." erwiderte ich.

"Gut gespielt!" 

Plötzlich kam ein Junge mit einer Suppenschale zu uns, und setzte sich neben mich. Ja, ihr könnt gerne raten, wer das war.

"Jaja, danke Herr von Beethoven. Du auch." sagte ich, und wandte mich wieder meinem Essen zu. Ich hatte so einen Kohldampf.

"Wo ist Tanja?" fragte Anni interessiert. "Alles in Ordnung mit ihr? Ich habe sie vorhin nicht gesehen."

Lukas zuckte mit den Schultern. "Sie ist seit dem Mittagessen abgetaucht, Bruno hat sie zu sich geholt." 

"Na dann ... Kommt ihr zu den anderen?" rief Anni, doch ich merkte, dass sie eine Maske aus Fröhlichkeit aufgesetzt hatte. Dahinter verbarg sich ihre besorgte, und sogar leicht panische Miene.

Wir stapelten die Teller, und brachten diese zurück. Anschließend nahmen wir uns jeder ein Schokoladencroissant, und ein paar Macarons. 

Während Anni zu den anderen vorging, wunderte ich mich immer noch, wieso ihr Gesicht so einen panische Ausdruck angenommen hatte. Tanja würde doch nichts passieren - schließlich war sie bei ihrem Vater.

...oder?

"Heyy." rief jemand, als wir bei der Gruppe angekommen waren, die sich als meine Klassenkameraden herausstellten. "Da seid ihr ja! Wir wollten gerade eine Überraschung planen, macht ihr mit?" 

Es war Daniel, den ich in den letzten Tagen auch näher kennengelernt hatte. Er war in Markus Engel, (Ja, so hieß er wirklich...) welcher Posaune spielte, verknallt. Anscheinend kannten sie sich schon länger, und waren auch früher Freunde gewesen, bevor sie auf die Schule gegangen waren.

"Was für eine Überraschung?" fragte Lukas, der sofort Feuer und Flamme war. "Ich bin immer dabei."

Die restlichen Anwesenden lachten. 

"Also, wir machen ein Feuerwerk, Emil hat Feuerwerkskörper gebaut, wir müssen sie nur noch abschießen. Dann können wir ..."

Leider hörte ich nicht mehr zu, denn gerade sah ich einen Schatten durch die Bäume huschen, zu den Wohnhäusern. Eine Silhouette, nicht mehr als das. Auch möglich, dass ich mich versehen hatte. Doch trotzdem sagte mein Instinkt mir, dem Schatten nachzugehen.

Leise huschte ich dem Schatten nach, was auch nicht besonders schwierig war. Wieso machte derjenige mir das so einfach? Wollte die Person etwa, dass ich ihr folgte?

"Mia!" 

Eine Hand legte auf meine Schulter, und hinderte mich daran, weiter zu gehen. 

Vor Schreck zuckte ich kurz zusammen, und blickte gleich darauf in das Gesicht von ... 

"Elias? Was machst du denn -" fing ich an, doch er deutete an, leise zu sein.

"Du kannst jetzt nicht dahin." flüsterte er. "Bald."

Plötzlich ertönte ein lauter Knall. Zuerst dachte ich, es wäre ein Feuerwerk von den anderen gewesen. Doch dann merkte ich, dass gar kein Feuerwerk hochgegangen war. 

"Was zum - "

Elias starrte nur düster zu den Wohnhäusern. Ah, schließlich hatte er das kommen sehen. Die untergehende Sonne spiegelte sich in den Gläsern seiner Brille.

Ein weiterer Knall, und jetzt war offensichtlich was passiert war. "Die Hornkabine!" rief ich geschockt. "Was ist passiert?!"

Elias wischte sich den Schweiß von der Stirn. "Die Visionen waren verschwommen, aber jetzt sehe ich es. Wir sind nicht sicher hier."

"Aber - " begann ich, doch er deutete mir abermals an, nicht weiter zu reden.

"Nicht hier. Jeder könnte zuhören. Und derjenige hat es definitiv auf einen von uns abgesehen."

Eine unheimliche Stille entstand. Und derjenige hat es definitiv auf einen von uns abgesehen. Das ganze machte mich schrecklich nervös. Ich meine, ich war gerade mal eine Woche hier, und hatte jetzt schon einen Feind? Also nicht ich spezifisch, aber ...

"Ach du verdammte Kacke." Anton kam angerannt, Lukas und Anni im Schlepptau. "War da jemand drinnen?"

Elias wurde blass wie ein weißes Erdmännchen, und rannte auf die kleine Siedlung zu.

Als wir dort ankamen, sahen wir erst richtig, was passiert war.

Einzig die Hornkabine war abgebrannt, oder besser gesagt: explodiert. Die anderen Gebäude waren alle unversehrt, was ziemlich seltsam war. 

"Hallo?" rief Elias besorgt, bekam jedoch keine Antwort.

Einen Moment war nur das rauschen der Bäume zu hören.

Dann, ganz leise: "Hier, El!"

Oh nein!

Das war bestimmt ... 

Ein hustender, mit Asche verschmierter Roland wurde von Elias aus dem Schutt geholt. 

"Hol Ouzo, äh, nein, Hugo, schnell!" ordnete Anton an.

Mit rasender Geschwindigkeit rannte Anni los.



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