November| Im Chemieunterricht lernen wir - wie bitte? Schokoladensoufflé?

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

"Alles klar, Leute! Heute machen wir Schokoladen Soufflé! Kommt mit in die Küche!" 

Lukas und Anni hatten mich zu dem Klassenzimmer geführt, doch lange waren wir da eigentlich nicht geblieben. Denn kurz nach unserer Ankunft war ein junger Lehrer rein gekommen, und hatte uns in die Küche geführt. 

"Ist das immer so?" fragte ich Lukas, während wir vom Schulgebäude zur Küche gingen. An die zwanzig Schüler waren in der Klasse. Ziemlich beachtlich, wenn man sich vorstellte, dass es noch ungefähr fünf weitere Klassen gab.

Er zuckte mit den Schultern. "Na ja - es gibt kein Normal an dieser Schule, aber eigentlich machen wir immer etwas anderes." 

Ja. Ein Normal gab es hier wirklich nicht. Ich meine, gerade hatte ich erfahren, dass Magie existierte. Wieso sollte ich mich dann wundern, wenn wir für den Chemieunterricht in die Küche gingen?

"Heute - " begann der Chemielehrer, Herr Nix. "Werden wir Schokoladen Soufflé und Vanilleeis machen. Ihr habt fünfzig Minuten. Viel Spaß!" 

Das wars wohl auch, denn er verließ die Küche.

"Ähm..." fragte ich irritiert. "Was?"

"Das ist immer so. Der Lehrer gibt eine Aufgabe, und wir müssen das innerhalb der Stunde schaffen." antwortete Lukas.

"Alles klar!" rief Anni. Aus irgendeinem Grund merkte ich, dass sie so was wie die Gruppenführerin war. "Wir teilen uns in zwei Gruppen auf. Eine macht das Soufflé, die anderen das Eis. Wie, ist ziemlich egal. Na dann? Los!"

Auf ihr Zeichen teilten wir s in zwei Gruppen auf. Ich kam in die Schokoladen Soufflé Gruppe, zusammen mit Anni, Tanja, Daniel und ein paar anderen Kindern. Leider nicht Lukas.

Äh, WAS habe ich gerade gesagt?

Vergesst es.

Sofort.

"Wie macht man denn Schokoladen Soufflé?" rief jemand. 

"Tanja?" fragte Anni auffordernd, und nahm ihr das Karamellbonbon weg, welches sie sich gerade in den Mund stecken wollte.

Mit empörter Miene sah diese Anni an. "Mann! Na gut. Die Zutaten mixen, Eiweiß aufschäumen, in den Ofen."

Ich sah verdutzt zu ihr hinüber. "Hatten wir nicht auf genaue Antworten gehofft?"

"Nö." erwiderte Anni. "Tanja ist immer so. Stimmts, Tanja?"

Keine Reaktion.

"Na dann. Lasst uns anfangen." rief Anni, und wir machten uns ans Werk.

"Hey Mia."

Ein Junge mit pechschwarzen Haaren sprach mich an, während ich das Eiweiß aufschäumte. Es gab eigentlich nicht viel zu tun: Schokolade und Butter schmelzen, Zutaten vermischen, und dann alles zusammen mixen. Ich hatte zwar keine Ahnung, wie die andere Gruppe das mit dem Eis machte, aber sie schienen ebenfalls so viel Spaß zu haben wie wir.

"Was?" fragte ich.

"Ähm... ich wollte dir nur sagen, dass deine Schüssel mit den Zutaten fast umkippt." meinte er. 

Leise fluchend richtete ich die Schüssel wieder auf, und dankte dem Jungen.

"So, wir mixen jetzt alles zusammen!" rief Anni.

Ich bezweifelte, dass es gut gehen würde. Nehmt das nicht falsch, ich bin eher optimistisch. Aber jeder hatte eine große Schüssel mit den Mixturen, und die wollten wir in eine einzige große Schüssel füllen, UND dann auch noch umrühren.

"Langsam, ja? Wir wollen doch nicht alles aufwischen." sagte Daniel. 

Die Schüssel mit der Masse wurde randvoll. "Nicht umkippen, nicht umkippen..." murmelte Anni, während sie aus einer Schublade eine Kelle holte.

"Die Formen!" erinnerte Tanja uns. 

Weiße, runde Schälchen, genau richtig für Soufflé.

Vermutete ich jedenfalls.

Es dauerte eine halbe (oder dreiviertel) Ewigkeit, bis wir den Teig in die Förmchen getan hatten, doch endlich hatten wir an die drei Dutzend Soufflés.

"Dreizehn Minuten bei hundertachtzig Grad." erklärte Tanja kurz angebunden, und fing dann wieder an, an einem Karamellbonbon zu lutschen.

Wir schoben die sechsunddreißig Soufflés in den Ofen, und stellten den Timer. Während der Wartezeit quatschten wir über verschiedene Dinge - Schule, Liebe und das Zeug. Ich war selbst etwas verwundert, wie offen ich mit den Leuten hier sprechen konnte - als ob wir uns schon seit Ewigkeiten kennen würden.

"Schei - benkleister!" fluchte Anni plötzlich. "Daniel, hast du den Timer auch ANGEMACHT?"

Alle starrten ihn erwartungsvoll an. "Äh ... " stammelte er.

Mit größter Eile nahmen wir die Soufflés aus dem Ofen, und ließen diese auf dem Blech abkühlen. "Das wäre beinahe schief gegangen." meine der schwarzhaarige Junge, der mich vorhin angesprochen hatte, vorwurfsvoll.

"Jaja Magnus. Nur beinahe. Ist ja noch gut gegangen."

Magnus zuckte nur mit den Schultern.

"Hoffentlich haben die das Eis schon fertig." murmelte Tanja. 

Plötzlich ertönte eine Stimme. "Schon seit Ewigkeiten." 

Die andere Gruppe trug eine ziemlich große Schachtel zu viert. "Ihr habt ja lange gebraucht." 

"Okay, nur noch anrichten und den Puderzucker drüber!" rief Anni optimistisch, und wir machten uns ans Werk.

Eine Sache, die man NIEMALS bei pubertierenden Teenagern tun sollte:

Puderzucker in die Hand drücken.

Ich wusste nicht genau, wer angefangen hatte, aber plötzlich regnete es Puderzucker. Da es ja schon Winter war, meinte jemand: "Wir können sagen, es hat geschneit!"

Als der Lehrer in die Küche kam, war es ziemlich verdutzt. "Hat es geschneit?"

Wir brachen in schallendes Gelächter aus.

"Nö." erwiderte Lukas, der sich als erster wieder gefasst hatte. "Aber sie können ein Soufflé haben."

Er reichte ihm ein Soufflé was schon abgekühlt war, zusammen mit einem Löffel. "Mhm." murmelte der Lehrer zufrieden, während wir ihm erwartungsvoll zuschauten. 

"Was macht ihr noch hier? Ihr seid ja total bezuckert! Außerdem habt ihr ja gleich den nächsten Unterricht, nehmt euch jeder ein Soufflé und ab!" kommandierte der Lehrer.

Tanja nahm sich zwei.

Dann gingen wir, die puderzucker-Monster, zum Deutschunterricht.


Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro